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  #1  
Alt 15.03.2012, 10:50
Shalisea Shalisea ist offline
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Standard AW: Todestag am 09.04.2012

Nun ich weiß nicht ob es falsch ist an ihr festzuhalten oder sie einfach los zu lassen. Ich weiß nicht was das Richtige ist. Ich habe nur Angst das wenn ich sie los lasse, nicht mehr an sie denke, ich sie vielleicht vergesse und das will ich nicht. Ich will mich an sie erinnern, wissen wie sie war, wissen wie sie aussah und daher behalte ich sie in Erinnerung.

Manche sagen mir ich soll einfach loslassen und nach vorne schauen. Ich versuche es dann aber wenn ich an ihrer Wohnung vorbeifahre, oder an ihrem Grabe stehe, wird mir bewusst, das ich sie nie loslassen kann. Sie war der Teil meines Lebens, der Wichtigste, denn sie hat mich geboren, mich gehalten als ich klein war, schlechte Träume hatte, mich begleitet auf meinem weiterem Wege bis hin als sie plötzlich nicht mehr da war.

Ich kann es nur mit einem Satz sagen: Ihr Blut fließt in meinen Adern, sie schenkte mir mein Leben!

Und ja es ist okay wenn du mich in den Arm nimmst. Es tut gut zu wissen das dort jemand ist, der mich versteht. Danke dir Miriam!

Geändert von Shalisea (15.03.2012 um 10:52 Uhr) Grund: Einen Satz vergessen
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  #2  
Alt 15.03.2012, 12:30
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.508
Standard AW: Todestag am 09.04.2012

Du brauchst deine Mama nicht loslassen! Und es ist ja nur allzu verständlich, dass sie immer einen sehr wichtigen Platz in deinem Herzen einnehmen wird, vielleicht den wichtigsten.
Mir geht es ebenso, ich habe auch Angst, dass ich das Gesicht meines Vaters nicht mehr sehen kann. Ich sehe immer nur das ausgemergelte, todkranke und hohlwangige Gesicht vor mir, höre das Flüstern, weil die Kraft zum Sprechen nicht mehr reichte und möchte mich so gern an meinen Vater erinnern, wie er war, bevor er so krank wurde. Ich habe mir jetzt ein Foto bestellt. Eines, auf dem er lacht (das habe ich auch in meinen Thread gestellt). Dann habe ich ihn immer vor mir, wie ich ihn in Erinnerung behalten will. Und da gibt es so vieles, was weiterlebt. Teilweise habe ich ähnliche Gewohnheiten wie er. Auch ich bin stets überpünktlich und ich hasse Unzuverlässigkeit, genau wie mein Vater;-) Bestimmt gibt es sehr vieles, was deine Mutter dir mit auf den Weg gegeben hat und es lebt weiter in dir. Und du sollst das alles auch gar nicht loslassen.

Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #3  
Alt 19.03.2012, 00:09
Shalisea Shalisea ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Todestag am 09.04.2012

Ja da hast du wahrlich recht. Eine Menge Dinge gibt es die sie mir mitgegeben hat und mir gelehrt hat. Welche die mich auch stolz machen. Stolz auf sie sowohl wie auch auf mich.

Vergessen werde ich sie nie. Sie war einst der wichtiste Bestandteil meines Lebens und wird es irgendwo immer bleiben auch wenn die Zeit sich weiterdreht ohne sie. Aber alleine was ich alles mit ihr erleben durfte ist wie ein Schatz der gut behütet wird.

Ich habe meistens die Bilder im Kopf als sie so krank im Bett lag auf dem Zimmer im Krankenhaus und nichts mehr um sich herum wahr nahm. Sie lebte einfach nur noch vor sich hin, auf ihr Ende wartend. Das bricht dann mir das Herz! Denn so kannte ich sie nie und doch war es ihre Art den Schmerzen für immer Lebewohl zu sagen.


Ich war vor kurzem erst noch an ihrem Grab und habe weinen müssen. Sie konnte meinen Freund nie kennen lernen, kann nicht mehr sehen wie glücklich ich bin, sieht niemals ihren Enkelsohn oder ihre Enkeltochter aufwachsen (Die Kinder meiner Schwester). Und dabei hat sie so sehr an ihrer Enkeltochter gehangen, sie war alles für Sie! Das Schlimmste dennoch an der ganzen Geschichte finde ich ist, das sich niemand mehr um sie schert von den anderen Geschwistern. Die Einzigen die noch ihr Grab besuchen sind meine Schwester und ich.

Wie kann gerade so ein Mensch in Vergessenheit geraten der alles für einen getan hat? Wieso ist es einem Geschwisterteil nicht wichtig genug wenigstens einmal im Jahr dieses Grab zu besuchen? Dieser Schmerz kommt noch dazu. Manchmal wünschte ich einfach sie wäre noch da.

Ihre Nähe, ihre Liebe und ihre Hingabe für ihre Kinder die sie je hatte, sie hatte so ein verdammt gutes Herz! Ich vermisse sie echt schrecklich
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  #4  
Alt 18.05.2012, 00:02
Shalisea Shalisea ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Todestag am 09.04.2012

Lange ist es her das ich hier etwas geschrieben habe, lange habe ich gebraucht um diese Seite wieder zu öffnen doch nun war der Tag gekommen, er nennt sich Muttertag! Ich hatte diese Zeilen vorgeschrieben an dem Tag, aber sie nicht hineingestellt da ich diese Seite nicht öffnen konnte doch heute ging es dann.

Viele Kinder aber auch Erwachsene feiern diesen mit ihrer Mutter aber bei mir geht es nicht mehr, da meine Mama vor 8 Jahren verstorben ist und nicht mehr auf dieser Welt verweilt. Mal wieder wird mir bewusst wie sehr ich sie vermisse und ich am Liebsten hätte, das sie wieder bei mir ist. Dann kommen mir die Tränen, da ich leider die Zeit nicht zurück drehen kann. Es tut echt weh!

Den Todestag habe ich unter Schmerzen verbracht, habe dieses Forum nicht mal öffnen können da mir bewusst wurde das es schmerzliche Gedanken hervorruft. Ich habe an Sie denken müssen, habe auf meinem Bett gesessen und bitterlich geweint, mich gefragt wieso sie nicht mehr da ist. Leider kann mir dieses niemand beantworten. Anscheinend war ihre Zeit gekommen wenn auch viel zu früh, denn hätte ich dagegen etwas tun können, ich hätte es auf jeden Fall verhindert. Aber ich konnte ihr die Krankheit und die Schmerzen leider nicht nehmen.

Ich saß an meinem Laptop, schrieb diese Zeilen am Muttertag und wusste ich bin alleine denn sie kommt nicht mehr wieder. Wie ungerecht die Welt doch ist *seufzt*. Ich werde es wohl nie verstehen!
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  #5  
Alt 18.05.2012, 08:42
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Todestag am 09.04.2012

Liebe Shalisea,

es tut mir sehr leid, dass die Trauer um deine Mama immer noch wie eine Welle über dich rollt und dich in ihrem Strudel mitreißt. Ich denke, wir werden alle nie verstehen, warum ausgerechnet unsere Liebsten so leiden mussten und ihnen nicht mehr Zeit vergönnt war. Vielleicht gibt es dafür einfach keine Erklärung.

Hast du schon einmal überlegt, dich einer Trauergruppe anzuschließen? Oder ein Gespräch mit einem Trauerbegleiter zu führen? Oft ist das sehr hilfreich. Es ist ja gut, dass du deine Trauer und den Schmerz zulässt, doch irgendwie klingst du so verzweifelt und das tut mir so leid... Ich habe den Eindruck, dass deine Mutter relativ jung gestorben ist und auch du noch sehr jung bist. Wahrscheinlich ist das dann alles noch viel schlimmer. Mein Papa ist mit knapp 71 Jahren gestorben. Für uns auch viel zu früh, doch immerhin hatte er ein schönes und erfülltes Leben. Und ich bin selbst Mutter und habe meine Familie. Deshalb bin ich nicht weniger traurig und er fehlt mir immens, doch ich muss nach vorn schauen. Ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, die Beziehung zu deiner Mama aufrechtzuerhalten und dass du dann eines Tages nach vorn schauen kannst und nicht mehr so traurig und verzweifelt sein musst.

Alles Liebe
Miriam
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