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AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?
Ich kenne das Gefühl die Krankheit alleine bewältigen zu müssen. Nach meiner Metadignose kam eine ganze Welle an Aufmerksamkeit und Zuwendung aus meinem Bekannten und Freundeskreis. Jetzt, ein halbes Jahr später ebbt es schon wieder ab.
Vier meiner Freundinnen sind wieder schwanger geworden, telweise mit über 40 Jahren...Klar, dass sie sich da eher mit dem wachsenden neuen Leben auseinandersetzen als mit dem Sterben.Sie sind dabei ein neues Leben eine neue Familie aufzubauen...ich bin dabei mein Sterben zu akzeptieren. Sie sind mitten in der Planung, ich am Ende. Die Perspektive auf ein langes Leben wurde mir genommen, all meine Pläne, mein Sudium zuende zu machen, neu ins Berufsleben einzusteigen...alles nicht mehr wirklich wichtig. Mein Parner hält zu mir, kommt aber auch an seine Grenzen, meine Kinder zu klein um den Enst der Sache zu versehen und ich will es auch nicht so deulich ausprechen. Meine Schwester und Mutter sind eher distanziert, wie immer schon, da habe ich keinerlei Rückhalt, ich sehe sie auch kaum, war immer schon eine schwierige Beziehung. Einzig mein Entfernt lebender Bruder kümmert sich rührend, eine Nachbarin, die Hospitzarbeiterin ist und eine liebe Freundin.Dafür bin ich dankbar. Vom Prinzip muss ich also auch alleine durch. Ich ordne Sachen um kein Chaos zu hinterlassen und versuche einfach den Rest meines Lebens so gut es mir noch möglich ist lebenswert zu gestalten und den Kopf nicht in den Sand zu stecken.Manchmal gelingt mir das auch... Lg Elaine |
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AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?
Eigentlich gehöre ich hier nicht her, mein Mann steht nämlich fest an meiner Seite und unterstützt mich in allen Bereichen. Trotzdem ist es so, dass ich Artztermine, Anträge, Vorsorge etc. alleine mache. Ich denke, es ist nicht das was, was so belastend ist, sondern die emotionale Seite. Das Gefühl, alleine gelassen zu sein, was es für viele so unerträglich macht.
Denn auch mit dem besten Mann an der Seite muss das Leben weitergehen. Mein Mann arbeitet so, dass er immer 5 Tage unterwegs ist, und dann wieder zu Hause. Es ist also eher so, dass ich Aufgaben von ihm mit übernehme, da er sie nicht mal schnell in der Mittagspause erledigen kann. Trotzdem fühle ich mich aufgehoben, es macht mir nichts aus, auch wenn ich lange nicht mehr so belastbar bin, wie früher. Ich hatte schon vor der Krankheit ein sehr gutes Netz an Freunden. Jeder in meinem "Team" hatte schon während der Krankheit seinen Part, den er besonders gut konnte. Eine Freundin, die Angst vor Krankenhäusern hat, besuchte mich natürlich nicht, dafür stand sie immer für einen Kaffee bereit. Schon bei meiner MS-Diagnose merkte ich, dass je offener ich mit der Krankheit umging, um so leichter war es auch für die anderen. Es gab keine "dummen" Fragen -- schließlich sind meine Freunde kein Spezialisten. Sie durften mich alles fragen und ich durfte alles erzählen. Ich drücke Euch so die Daumen, dass Euch ein ähnliches Team aufbauen könnt. Ich denke nicht, dass es unbedingt ein Partner sein muss, einfach nur Menschen, denen man bedingungslos vertrauen kann. |
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