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  #1  
Alt 25.04.2012, 18:17
Joana05 Joana05 ist offline
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Registriert seit: 12.04.2012
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Standard AW: Schwierige Entscheidung

Hallo,

in den letzten Tagen ist doch einiges geschehen. Letze Woche kam mein Vater als Notfall ins Krankenhaus. Er hatte 4 Tage nichts gegessen und getrunken, ging nichts durch die Speiseröhre.Blutdruck rapide abgesunken (60/40), dehydriert mit Ausfallerscheinungen. Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt ist er nun wieder zu Hause, essen und trinken geht wieder.

Er ist entschlossen diese Operation vorzunehmen, der Termin ist auf 8. Mai gesetzt. Es wird ein 2-Höhlen-Eingriff werden. Ich habe hier soviel gelesen, diese OP macht mir Angst. Wird er diese überhaupt überstehen? Kommt er wieder "auf die Beine"? Wird er sein eigenständiges Leben wieder aufnehmen können. Meine Geschwister (beide wohnen über 600 km von hier entfernt) sagen, ich spinne, mir darüber Gedanken zu machen, ich würde schwarz sehen

Versteht mich nicht falsch, der Krebs als solches macht mir weniger Angst, ob er nochmal kommt oder nicht - er ist 79 Jahre. Ich habe das Gefühl, er geht zur "Schlachtbank", er begreift den Umfang der OP nicht, oder will es nicht begreifen. Seine grösste Sorge ist, hoffentlich kann ich bald wieder essen.

Habe mit ihm über das Danach gesprochen, wie soll es weitergehen nach Krankenhausaufenthalt und Reha. Er lebt 40 km von mir entfernt in einem grossen Haus mit grossem Garten alleine. Er will dort nicht weg, ich kann nicht jeden Tag hinfahren und ihn versorgen (haben eine kleine Firma und da eine 6-Tage-Woche), er allerdings sagt, höchstens 2 Wochen komm ich zu dir, dann geh ich wieder heim, er will aus dem Haus nicht raus. Natürlich ist darüber zu reden verfrüht, aber das Dinge, über die ich mir auch Sorgen mache.

In meinem Kopf drehen sich die Gedanken im Kreis, was wird kommen, wie kann ich helfen, an was muss ich denken, was muss geregelt werden und und und.

Ich hoffe, euch nicht gelangweilt zu haben, aber ich musste das auch mal loswerden, danke.

Viele Grüsse an alle
Angelika
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  #2  
Alt 25.04.2012, 20:27
Benutzerbild von _Viola_
_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Schwierige Entscheidung

Hallo Angelika,

ich kann dich sehr gut verstehen. Dass du dir Sorgen um deinen Vater machst, ist doch ganz normal. Gerade in seinem Alter ist so eine OP ein Risiko. Als Schwarzsehen würde ich das nicht bezeichnen.

Auch dass du dir Gedanken um das Danach machst, ist normal.

In so einer Situation gehen einem so viele Sachen durch den Kopf. Wenn ich noch daran denke, als mein Vater so krank war. Ich bin abends mit dem Gedanken an seine Krankheit ins Bett gegangen und mit dem gleichen Gedanken wieder aufgestanden. Alles hat sich nur um diese schreckliche Krankheit gedreht. Immer wenn es ihm ein wenig besser ging, kam die Hoffnung, dass doch wieder alles gut wird zurück und bei jeder Verschlimmerung war man am Boden zerstört.

Langweilen wirst du hier niemanden, denn alle hier haben doch mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Ein Forum ist doch dazu da, dass man sich austauschen und seine Sorgen mitteilen kann.

Ich kann deinem Vater nur die Daumen drücken und dir viel Kraft wünschen.

Liebe Grüße
Viola
__________________
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  #3  
Alt 26.04.2012, 14:26
jensg jensg ist offline
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Beiträge: 273
Standard AW: Schwierige Entscheidung

Hallo Angelika,

ich drücke deinem Vater und dir für den 8. Mai ganz fest den Daumen.
Versucht euch bis dahin noch mal ein paar schöne Tage zu machen.
Ich bin sicher, dass die Ärzte eine solche OP nur empfehlen, weil sie deinen Vater für robust und widerstandsfähig halten und ihm zutrauen, gut durch die OP zu kommen. Richte dich bitte auch darauf ein, dass dein Vater in der Intensivsation aufwacht und ziemlich "verschlaucht" ist, das ist normal und wenn alles gut geht, kann er nach einigen Tagen auf die Normalstation verlegt werden und dann nach 2-3 Wochen wieder nach Hause.

Ich hatte eine Schmerzpumpe. Vor der OP wird ein ganz dünner Schlauch zwischen die Wirbel in das Rückenmark geschoben. Darüber konnte ich bei Bedarf ein Schmerzmittel (Morphium) bekommen, dadurch war ich die ersten 10 Tage praktisch schmerzfrei.

Stell deine anderen Sorgen erstmal zurück, das wird sich alles nach der OP klären.

Viel Glück!

Jens
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  #4  
Alt 09.05.2012, 21:14
Joana05 Joana05 ist offline
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Standard AW: Schwierige Entscheidung

Hallo,

gestern wurde nun mein Vater operiert. Speiseröhre kam raus, das Geschwür im Magen war kein Krebs, jedoch etliche Lymphdrüsen entlang der Speiseröhre. Genauer Befund wird bis Montag erwartet. Op lief laut Aussagen der Ärzte planmässig und ohne Probleme. Ich habe meinen Vater besucht auf der Intensivstation, Kabel, Beutel, Drähte überall, ich war vorgewarnt, jedoch das hab ich nicht erwartet, es war grausam. Er wurde noch beatmet und man wollte wenn ich fort bin, ihn langsam aufwachen zu lassen und den Beamtungsschlauch entfernen. Wir sind dann auch doch zuversichtlich nach Hause gefahren.

Heute morgen, wieder ins Krankenhaus zur Intensivstation, Schwester sagte wir müssten warten, der Chefarzt möchte erst mit uns sprechen. Naja irgendwas war nicht in Ordung, diese sollte sich bestätigen. Mein Vater sein Herz hat aufgehört zu schlagen, er wurde über 20 min reanimiert, war dann wieder da. Nun ist er wieder an der Beatmungsmaschine, Nieren funktionieren überhaupt nicht, Kaliumspiegel sehr hoch und ist nun wieder im tiefen Dauerschlaf, Körpertemperatur wird künstlich niedrig gehalten. Es wird viel Flüssigkeit reingepumpt, mein Papa quillt fürchterlich auf. Sollten die Nieren bis morgen nicht in Gang kommen, wird er an die Dialyse angeschlossen.

Es geht ihm sehr schlecht.

Viele Grüsse
Angelika
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  #5  
Alt 09.05.2012, 22:37
ulla46 ulla46 ist offline
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Beiträge: 986
Standard AW: Schwierige Entscheidung

Hallo Angelika,
mein Vater war auch einmal in diesem Zustand, deshalb kann ich mir vorstellen, wie aufgewühlt du wahrscheinlich bist. Ich hoffe sehr, dass sein Körper genug Kraftreserven hat und der Zustand sich bald verbessert.
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #6  
Alt 09.05.2012, 22:39
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Schwierige Entscheidung

Hallo Angelika,

ich kenne diese schwere OP durch meinen Mann.
Sie dauert recht lange und es kann zu schweren Komplikationen kommen.

Es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater so schlecht geht. Aber gib nicht auf, die Ärzte können heute schon sehr viel, vielleicht erholt dein Vater sich doch besser als du jetzt denkst.

Ich drücke euch die Daumen,

LG Monika
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  #7  
Alt 14.05.2012, 21:23
Joana05 Joana05 ist offline
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Standard AW: Schwierige Entscheidung

Hallo,

zunächst möchte ich hier allen hier im Forum danken. Viele Stunden hier bin ich am PC gesessen und habe gelesen, versucht mich zu informieren, Tränen sind geflossen über das grosse Leid, welches hier vielen aufgebürdet wurde. Trotzdem habe ich hier viel über diese mistige Krankheit gelesen und mich informiert und ich dachte egal was kommt ich bin vorbereitet. Aber es zeigt sich jeder Krankheitsverlauf ist anders und nicht vergleichbar.

Nun liegt mein Vater seit 1 Woche im Tiefschlaf, wird künstlich beatmet, Nieren kommen nicht in Gang, heute erste Dialyse. CT konnte nicht gemacht werden, da das Kontrastmittel die Nieren zusätzlich belasten würde. Schatten in der Lunge, der bis heute noch eine eventuelle Thrombose war. Mein Vater wird immer wieder mal etwas geweckt, die Ärzte versuchen etwas über die Schädigung des Hirns herauszufinden, verursacht durch den Herzstillstand von Dienstag auf Mittwoch, können aber noch keine Aussagen darüber machen. Heute wurde mir der Befund der OP mitgeteilt, alle entnommenen Lymphen sind befallen, der Krebs in der Speiseröhre war viel grösser als es sich beim CT und bei der Ultraschallspiegelung darstellte. Fazit der Krebs konnte nicht vollständig entfernt werden.

Über eine Behandlung kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesprochen werden, da der Zustand meines Vaters immer noch sehr kritisch ist. Natürlich wurde Bestrahlung und Chemo erwähnt.

Heute konnte ich das erste Mal nicht lange bei meinem Vater bleiben, ich musste wirklich "an die frische Luft", habe das Gefühl in meinen Inneren krampft sich alles zu einem undefinierbaren Klumpen.

Seit Diagnose und jetzt sind doch erst 5 Wochen vergangen und nichts ist mehr so wie es war. Ich bin wirklich verzweifelt.

Liebe Grüsse an Alle
Angelika
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  #8  
Alt 15.05.2012, 07:50
Jessica2511 Jessica2511 ist offline
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Beiträge: 206
Standard AW: Schwierige Entscheidung

Hallo
das tut mir wirklich schrecklich leid. Das hört sich alles echt heftig an.
Ich hatte mein Papa zusammen mit meiner Mama gepflegt bis zum Schluß ich hatte zwischenzeitlich auch einen inneren Zusammenbruch. Mußte sogar zu einer Psychologin. Diese Situation ist wirklich sooo heftig. Und ich finde einer der hinterlistigsten Krebsarten die es gibt.
Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft für das was noch kommt. Ich weiß noch genau wie schwer das ist.
Ich drück dich
Jessica
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