Rezidiv nach 4 Jahren

[blueblue]

Hallo Molly,

nun war ich auch lange lange lange nicht mehr hier und dachte eben, ich muss mal rein schauen und nun lese ich das hier von dir. Das tut mir unsagbar leid und ich kann deine Ängste sehr gut verstehen, denn mir ging es ja ähnlich.

Also für die Zeit deiner Bestrahlung und Chemo solltest du ganz ruhig für Hilfe im Haushalt sorgen. Ich habe in der Zeit total in Sauer gelegen. Mich hat das Ganze derart geschlaucht, dass ich nur noch erinnere, dass ich total platt war.

Bei mir wurde ja nicht vorher operiert, weil mein Rezidiv zu groß gewesen ist. Ich hatte daher "nur" Radio-Chemo-Therapie. Die OP habe ich dann nach Absprache mit Uni Leipzig nicht gemacht. Damals war die Entscheidung meine und ist es auch geblieben. Bisher habe ich diese Entscheidung nicht bereut.

Allerdings habe ich bis heute unter den Folgen der Radio-Chemo-Therapie zu leiden. Meine Ärzte sind sich daran einig, dass mein Darm unter der Bestrahlung extrem gelitten hat. Ich habe seither chronischen Durchfall, der mich sehr oft ans Haus fesselt, weil ich im 20-Minuten-Takt zur Toilette muss. Damit habe ich schon eine echte Odyssee zurückgelegt auf der Suche nach einem Arzt, der vielleicht die zündende Idee für mich hat.

Meine nächste Nachsorge steht nun Anfang Juli an. Danach wird wieder ein MRT gefahren. Davor habe ich diesmal richtig Bammel, denn seit einigen Wochen habe ich immer wieder mal dickes Blut im Stuhl. Da es noch nicht so häufig ist, will ich aber mit dem MRT wirklich bis Juli warten, auch weil mir die Ärzte immer wieder sagen, dass sie im Narbengewebe nicht so leicht etwas finden können.

Na ja, ich denke, dass ich das auch noch schaffe, habe ich doch nun bereits seit 25 Jahren jedesmal gegen den blöden Krebs gewonnen.

Ich wünsche dir wirklich alle Gute und Halte die Daumen für dich gedrückt.

Liebe Grüße an alle

blueblue

[molly68]

Ich danke euch allen sehr für die Antworten. Eine Haushaltshilfe werde ich jetzt beantragen, sicherheitshalber. Selbst im gesunden Zustand strengt es öfter an die Kinder pünktlich aus dem Haus zu bekommen und Mittags ist Mama Taxi und Hausaufgaben angesagt.

Ich war gestern in der Klinik und bin vermessen worden, ich dachte das dauert so lange aber ich war in 15 Minuten fertig. Die Striche wurden ganz schnell aufgezeichnet, ich dachte das muss so genau sein?


Es ging mir vor letzter Woche sehr gut kann ich sagen aber seit dem Schock mit der Uni das ich jetzt eine Radio Chemo machen muss geht es mir ganz beschissen. Ich komme mir vor als würde ich sterben. Meine Gedanken sind nur noch beim Krebs. Gestern habe ich dann noch einen großen Lymphknoten an der rechten Leiste ertastet Also jetzt noch mehr Kopfkino. Ich habe mal Fenistil drauf gemacht in der Hoffnung das es was anderes ist ansonsten rufe ich am Montag in der Klinik an.

Heute habe ich Hochzeitstag 15 Jahre aber mein Mann leider ist auf Montage. Ich werde nachher mal ein schönes Bier auf einem Fest trinken damit ich auf andere Gedanken kommen, Das macht so einfach keinen Sinn ich muss Positiv denken aber es fällt mir im Moment schwer.

Liebe Grüße und an euch noch einen schönen Feiertag
Molly

[molly68]

Hallo ihr Lieben
blueblue, Nikita, Ellen und Janina and die stillen Mitleser,

Wollte mich auch wieder mal melden. Zur Zeit bin ich noch im Krankenhaus und bekomme Chemo und Bestrahlung.

Es geht mir gut bis heute Morgen da war es mir sehr übel und ich hatte Durchfall und erbrechen. Andere Nebenwirkungen habe ich noch keine. Ich kann morgen nach hause und bin sehr froh.

Das nimmt mich alles sehr emotional mit. Die Schwestern hier sind auch alle sehr lieb.
Ich hoffe meine Haushaltshilfe wird genehmigt und das ich noch weiter einigermaßen über die Runden komme.

Liebe Grüße
Molly

[shocked]

Liebe Molly ...

weiß leider, wie schwer das im Moment für dich ist ... ich wünsche dir so wenig Nebenwirkungen wie nur möglich und viel Kraft.



Sage dir das immer und immer wieder und glaube ganz fest daran ... das hat mir auch in den schwersten Momenten geholfen.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

[nikita1]

Liebe Molly,
Halt die Ohren steif, während der Behandlung und vor allem wegen der Chemo hängt man nun mal in den Seilen. Frag mal nach Cortison, mir wurde das verabreicht und mir war (fast) nie schlecht, es gibt noch andere Medis, die nicht auf Cortisonbasis sind und so kommt man auch ohne Wassereinlagerungen in Füssen, Händen und ohne Mondgesicht über die Runden.

Versuche es einfach "durchzuziehen", so habe ich es gehalten, immer im Hinterkopf, dass es den Krebs zerstört.

Bei mir hats geholfen, denn mal abgesehen vom Rezidiv an den paraaortalen Lymphknoten, die damals bei der Ersttherapie leider nicht mitbehandelt wurden, da sie damals wohl noch zu klein waren, geht es mir nun 5 Jahre später und nach 2 Therapien blendend.
Wenn im Oktober bei der Nachsorge alles o.k. ist, will ich mit dem Thema Krebs erst mal innerlich abschliessen....
Im Sommer 2007, während der Chemo und Bestrahlung ging es mir sehr, sehr bescheiden, aber 2 Jahre danach war alles wieder, mal abgesehn vom Gewicht - normal.

So läuft das auch bei dir, da bin ich mir sicher, die "schiessen da aus vollen Rohren" und das ist auch gut so. Alles LIEBE