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  #1  
Alt 02.06.2012, 14:45
larap larap ist offline
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Registriert seit: 31.05.2012
Beiträge: 85
Daumen hoch AW: Magenkrebs im Endstadium

Liebe Angelika,
habe einen ganz lieben Dank für deine Antwort und guten Wünsche. Es tut mir sehr leid für deine Schwester und euch. Vor allem, wenn es dann doch so qualvoll enden muss . Genau diese Befürchtung habe ich eben auch bei meiner mum. Ich möchte wirklich gut aufgeklärt in das Gespräch am 11.6. gehen, denn aus Erfahrung wissen wir ja alle, das Ärzte selten 'aufgeben' und doch immer noch alles mögliche versuchen...und sei es nur um Zeit zu gewinnen, die dann aber vielleicht garnicht mehr genutzt werden kann, weil es dem Patienten einfach zu schlecht geht. Unser HA glaubt nicht, das sie noch operieren, es sei denn, das es sein muss um einen Magenverschluss zu verhindern. Das muss ich klären. Ihre Leber sieht ja auch extrem schlecht aus, mit einem Tumor und 8 weiteren Metastasen. Du hast mich sehr in meiner Meinung bestärkt, eine OP möglichst zu vermeiden. Lieben Dank nochmal und ein schönes Wochenende, Lara
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  #2  
Alt 03.06.2012, 15:55
leni1501 leni1501 ist offline
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Registriert seit: 03.06.2012
Beiträge: 4
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Lara, bei meinem Schwiegervater 74Jahre, wurde die
Diagnose Magenkrebs mit Lebermetastasen im Februar bestätigt. Er kam im
Januar wegen einer Lungenentzündung ins KH. Im April erhielt er die erste Chemo. Von einer Operation des Magens war auf Grund der Tumorgröße keine
Rede. Er sollte alle zwei Wochen eine ambulante Chemo erhalten. Einen Tag vor der zweiten Chemo hatte er am morgen furchtbare Krampfanfälle und wurde mit dem Hubschrauber in die Neurologie geflogen. Dort vermutete man sofort Hirn-
metastasen. Allerdings stellte man einen Hirnabzess fest, den man operativ entfernte. Nach knapp vier Wochen wurde er aus dem KH nach Hause entlassen. Es dauerte dann genau eine Woche, da kam morgens der nächste
Krampfanfall. Es kann aber auch ein Schlaganfall gewesen sein. Die Ärzte sind
sich nicht wirklich sicher. Auf jeden Fall hat er jetzt eine Halbseitenlähmung und Spachfindungsstörungen. Die Ärzte können keine Metastasen im Gehirn finden. Jetzt erhält er antiepileptische Med. und ist ersteinmal ein Pflegefall. Auf Grund der Schluckstörungen wird er künstlich ernährt. Der Verlauf ist bei jedem anders.Ich denke die Ärzte werden bezüglich Magen-OP Vor-/Nachteile gründlich abwägen. Auch wir als Familie sind sehr betroffen und werden versuchen, ihm so gut wie möglich zu Hause zu versorgen. Es ist eine schwere Zeit für alle Beteiligten.
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  #3  
Alt 03.06.2012, 16:29
larap larap ist offline
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Registriert seit: 31.05.2012
Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Leni,
lieben Dank das du deine Erfahrungen mit mir teilst. Was deinen Schwiegervater betrifft tut mir sein Verlauf sehr leid und ist leider genau das wovor ich aktuell solche Angst habe. Meine Mutter ist momentan absolut fit, abgesehen von den gelegentlichen Bauchschmerzen. Ich befürchte, das sie nach der vollständigen Diagnose und ggf. palliativen Therapien rapide abbaut. Und da ich ihr einziges Kind & Familienmitglied bin fühle ich mich so verantwortlich sie in die richtige Richtung zu beraten. Dabei geht es mir nicht darum, das ich mich scheue sie zu pflegen... aber ich habe im Moment das Gefühl, das es für sie besser gewesen wäre diese Diagnose garnicht zu erfahren (und sie weiß ja bisher nur die halbe Wahrheit) und so weiterzuleben, bis es ihr vielleicht wirklich richtig schlecht geht. Und da es ja die Prognose gibt, das sie unbehandelt dieses Jahr nicht überlebt, frage ich mich natürlich was jetzt passieren wird... für mich ist im Moment unvorstellbar, das es ihr so bald schon so schlecht gehen soll...! Scheiß Krankheit.
Euch wünsche ich Kraft, Energie und noch so viele schöne erlebte Zeit wie möglich,
liebe Grüsse,
Lara
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  #4  
Alt 03.06.2012, 17:08
leni1501 leni1501 ist offline
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Registriert seit: 03.06.2012
Beiträge: 4
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Lara, du darfst dich nicht verantwortlich fühlen, deine Mutter richtig zu be-
raten. Die richtige Beratung ist Aufgabe der Ärzte. Ich glaube schon, daß es
wichtig ist, daß deine Mutter genau informiert ist, nur dann kann sie für sich
die richtige Entscheidung treffen. Ich denke, mir ging es am Anfang ähnlich.
Man fühlt sich furchtbar hilflos. Im Moment glauben wir,ihm am besten zu helfen, indem wir bei Arztgesprächen dabei sind, und ihm alles zu erklären was
er nicht versteht, wir sprechen mit ihm und meiner Schwiegermutter über alle
Entscheidungen und versuchen uns ihren Tempo das Geschehen zu begreifen
anzupassen. Gerade am Anfang der Diagnose, haben meine Schw.Eltern ver-
sucht, die Gefährlichkeit dieser Erkrankung zu ignorieren. Verdrängung siehe
Sterbephasen. Die Diagnose ist ein Keulenschlag und wird anfänglich meistens
nicht in vollem Ausmaß begriffen. Ich denke ihr werdet euren Weg finden, damit
umzugehen. Dies braucht vor allem Zeit. Jeder Verlauf ist anders, laß dir den
Mut nicht nehmen. Liebe Grüße Leni
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  #5  
Alt 03.06.2012, 18:04
larap larap ist offline
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Registriert seit: 31.05.2012
Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Danke!!!

Ich warte jetzt erstmal den histologischen Befund ab und werde
dannn alle Befunde (MRT, Magenspiegelung...) einem befreundeten
Arzt zeigen, von dem ich sicher gehen kann, das er wirklich tachless
mit mir redet.
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  #6  
Alt 04.06.2012, 17:38
Benutzerbild von Rickerl
Rickerl Rickerl ist offline
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Beiträge: 194
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo larap,

der Magenkrebs wird bei deiner Mutter nicht das Problem sein, das kann man operieren. Das Bauchfell wenn Metas aufweist, dann ist eine Heilung leider ausgeschlossen. Manchmal wenn kleine Teile befallen sind kann man da noch operieren, es gibt da vereinzelt Ärtze, die das machen und dann auch noch Chemospülung usw., eine wirklich heftige Sache. Wobei dann einige nach viele, gute Jahre haben. Aber wie gesagt Anfangstadium im Bauchfell.

Wie es weitergeht kann dir wohl kein Arzt sagen, manchmal bleiben dem Patienten noch Monate und manchmal kaum Wochen.

Sicherlich sehr schwer zu verstehen, wenn es ihr im Moment noch so gut geht, aber der Krebs macht unaufhaltsam weiter. Weitere Organe werden in Mitleidenschaft gezogen und irgendwann wird es schwer werden sich normal zu ernähren.

So unendlich schwer es ist, sollte wirklich rechtzeitig eine Palliativ Station gesucht werden um eine schmerzfreie Betreung zu gewährleisten. Wenn es soweit gekommen ist, ist das das einzige Gute was man einem lieben Angehörigen noch tun kann.

Mein Beitrag mag furchtbar hart klingen, aber du schreibst auch das du die Wahrheit wissen willst. Es werden dir auch die Ärzte alles genau erklären, Tachless sprechen alle. Dein befreundeter Arzt wird es dir sicherlich nach Einsicht der Unterlagen alles genau erklären.
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #7  
Alt 04.06.2012, 18:24
larap larap ist offline
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Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Rickert,
vielen Dank! Ja! Ich mag ehrliche Worte, auch wenn sie im ersten Moment schwer zu ertragen sind. Und ich danke dir sehr dafür, denn das hilft mir, besser mit der Situation umzugehen!

Heute habe ich den histologischen Befund abgeholt:
mäßig differenziertes tubuläres Magen-Adenokarzinom (G2, intestinaler Typ nach Lauren)

Hat jemand Erfahrung mit genau diesem Befund?
G2 ist ja erstmal nicht so schlecht...naja, besser als G3 & G4
aber im MRT Befund steht, das sie mindestens(!) 8 Metastasen (1,5-3,4cm) in der Lunge hat, dazu einige Lymphknotenmetastasen und eine beginnende Peritonealkarzinose.

Ich habe jetzt auch alles unserem befreundeten Arzt geschickt. Er ist Arzt für innere Medizin und sollte da hoffentlich eine realistische Einschätzung geben können. Momentan bin ich fast zu aufgeregt um traurig zu sein und meine Mum hatte ein schönes WE bei Freunden mit ihrem geliebten Kartenspiel. Das freut mich. Darum geht es doch jetzt, oder? Sich über jede schöne Kleinigkeit freuen!

Ich danke euch allen, ihr Lieben, für eure Hilfe, euren Zuspruch und eure Anteilnahme. Das ist toll!
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Stichworte
chemotherapie, magenkrebs, palliativmedizin


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