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  #1  
Alt 01.07.2012, 17:50
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Liebe Cuxland84
Von mir auch eine herzliche !

Ich kann deine Trauer und Verzweiflung gut verstehen. Meine Mutter ist vor 20 Jahren an einem Tumor gestorben, mit 53 Jahren. Die Diagnose bekam sie ein Jahr vorher und es war "auch nichts mehr zu machen". Sie bekam noch eine palliative Behandlung (Bestrahlungen und Chemo). Das Jahr war grauenvoll für uns alle.

Uns wurde da auch immer Kraft und Mut zugesprochen. Aber manchmal empfindet man das nur als leere Worthülsen. Mir erging es jedenfalls damals so. Und manchmal auch jetzt, da ich selber krank bin.

Ich verzichte jetzt deshalb darauf so etwas zu schreiben und umarme dich halt nochmal ganz fest!

Arsinoe
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  #2  
Alt 01.07.2012, 21:49
Benutzerbild von cuxland84
cuxland84 cuxland84 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Danke für eure Antworten!

Also kann man wirklich gar nichts mehr machen???? Das kann doch gar nicht sein.
Ich war heute bei ihr, sie ist wie immer, also wie vor der OP. War auch heute schon auf den Beinen um auf die Toilette zu gehen und sich zu waschen. Zwar mit Hilfe aber sie war hoch. Ich denke sie kommt nochmal auf die Beine. Aber was ist dann?? Wie geht es weiter?
Man merkt ihr nichts an, das sie damit vollsitzen soll. Aber so irren können sich die Ärzte doch auch nicht oder? Sieht man denn nicht anders aus, wenn man sooooo krank ist und nichts mehr zu machen sein soll?
Unser Hausarzt war gestern sogar bei ihr, den nerve ich glaube ich auch schon, aber ich bin auch nicht gesund und durch diesen Hammer habe ich nun zu meinen sonstigen Problemen auch noch einen Hörsturz bekommen.
Er hat ihr gesagt, das es wohl eine ambulante Chemo geben wird um das noch aufzuhalten oder auch vielleicht kurz zu stoppen. Das aber so nichts mehr zu machen ist, hat er ihr auf meine Bitte hin nicht gesagt.
Das werden wohl morgen die Ärzte im KH übernehmen.

Oh man, ich denke wir sind erst am Anfang der ganzen Sch..... und ich bin nun schon mit den Nerven zu Fuß und kriege Beruhigungsmittel damit ich den Besuch bei ihr schaffe um ihr die Hoffnung nicht zu nehmen. Wie soll das denn werden wenn es bergab geht???? Heulen kann ich wenn die Wirkung nachlässt, meine Herren. Nebenher noch Vollzeit arbeiten und Opa bei Laune halten und mit deren Hund laufen....

Ich habe das schonmal gefragt ich weiß aber kann man den wirklich keine Op mehr machen? Die Metastasen rausholen, Gebärmutter entferen u.s.w. warum soll das denn nicht gehen??
Ist ein Irrtum der Diagnose wirklich ausgeschlossen? Warum hänge ich mich so an den Irrtum, kann ich die Wahrheit nicht ab?

Bitte haltet mich nicht für verrückt aber ich versuche jeden Strohhalm für sie zu halten.

Und seid auch nicht böse, aber ich bin froh, das es diese Seite gibt, irgendwie fühlt man sich dann nicht so ganz alleine und, ich denke, verstanden, obwohl ich so wirr schreibe.

Danke!
Wenn es kein Irrtum sein sollte, kann ich hier dann weiter schreiben?
Ich kann das nicht begreifen, vor Allem nicht nach heute, sie hat wieder Farbe im Gesicht, soll noch eine Bluttransfusion bekommen damit es ihr besser geht.
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  #3  
Alt 02.07.2012, 06:07
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Liebe Cuxland84

Ganz zuerst nochmal eine herzliche von mir!

Ob man noch was machen kann, kann ich leider nicht beurteilen. Ich bin keine Ärztin, sondern nur Patientin.

So "vom Schiff aus gesehen" klingt es nicht so gut.
Aber, wie gesagt, ich kann das nicht beurteilen.

Ich will dir eine kleine Geschichte zur Aufmunterung erzählen:
Mein Grossvater hatte, als er etwa so alt war wie ich, ein Geschwür im Magen. Die Ärzte sagten ihm nicht, was wirklich los ist. Er hörte per Zufall, dass sie das "Geschwür" als Krebs bezeichneten und ihn als "hoffnungslosen Fall" ansahen. Und mein Grossvater beschloss, dass das nicht sein dürfe. Er hatte eine Frau und zwei minderjährige Kinder. Und er sch... das Ding einfach aus. Das war ein Wunder. Nichts anderes. Manchmal geschehen Wunder ...

Manchmal auch nicht. Versuche dich einfach mit beiden Varianten abzufinden. Es ist nicht einfach. Aber das ist das Leben. Es ist weder gerecht noch ungerecht. Es ist einfach so, wie es ist. Und manchmal ist es hart.

Ich dich noch einmal!
Arsinoe
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  #4  
Alt 02.07.2012, 13:17
Kampfküken Kampfküken ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Liebe Cuxland84!
Da hast Du ja gleich doppeltes Leid zu ertragen.
Seelisches wie auch körperliches.
Es ist echt ein Elend,aber manchmal muß man der Realität ins Auge sehen,so hart es auch ist.
Da kann man nur noch auf gute Ärzte hoffen.
Ich wünsche Dir,daß Du das irgentwie hinbekommst...
Mir fehlen die Worte aber vielleicht hilft Dir ein dicker Drücker
und ganz ganz liebe Grüße
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  #5  
Alt 02.07.2012, 21:29
Benutzerbild von cuxland84
cuxland84 cuxland84 ist offline
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Beiträge: 134
Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Ich danke euch sehr für die aufmunternden Worte!

Heute abend hatten wir das Gespräch mit unserem Hausarzt. Er meinte, ohne Behandlung reden wir von Wochen, mit von Monaten bis sogar Jahren! Hört sich eigentlich positiv an, ja eigentlich. Nur leider weiß keiner, wie lange meine Oma eben schon in diesem Stadium ist.
Normalerweise müsste ich doch jetzt beruhigter sein- bin ich aber nicht, denn was der Arzt im Krankenhaus sagte, war gelinde gesagt fast das Gegenteil.
Wir sollen ihr auch nicht sagen, wie schlimm es tatsächlich ist, denn nach wie vor denkt sie, es ist "nur" der Darm befallen.
Und sie ist eben so wie sonst auch.
Sch..... ich kann das niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiicht begreifen. Man, man, man.....
Einerseits hoffe ich auf einen Irrtum, seitens dert Ärzte, und andererseits weiß ich, das es keiner ist. Von jetzt auf gleich ist alles anders. Wir sollen ihr beistehen, das ist sehr wichtig, ja aber anlügen und vorgaukeln es wird schon irgendwie wieder was werden, das passt doch nicht zusammen.
Ich möchte aufwachen aus diesem Traum... aber es ist keiner.
Es tut mir soooo schrecklich leid, das man nichts mehr machen kann und dann kommt wieder Wut, aber momentan ist mir nur zum Heulen.
So gerne würden wir ihr helfen, aber dieses machtlose ist schrecklich.
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  #6  
Alt 03.07.2012, 12:47
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Hallo cuxland,

mit den Prognosen ist das immer so eine Sache. Hierbei liegen die Ärzte meist richtig, die konstant Umgang mit der Krankheit haben. Außer der Hausarzt ist gleichzeitig Palliativmediziner und hat schon viele Patienten im Stadium 4 mit multiplen Metastasen begleitet.

Deine Oma kann in dem Zustand nicht mehr operiert werden, das würde ihr Körper nicht mehr verkraften. Es wäre nur eine unglaubliche Qual, da es OP's wären, welche Stunden dauern würden. Es gibt noch palliative Chemos, welche die Lebensqualität steigern, aber das hängt vom körperlichen Zustand und den Blutwerten ab.

Was mich befremdet ist, daß niemand deiner Oma die Ernsthaftigkeit ihrer Erkrankung mitteilt. Jetzt wo es ihr noch eingiermaßen "gut" geht wird ihr die Chance damit genommen "ihr Haus" sozusagen aufzuräumen. Wenn sie mal nicht mehr kann, wird ihr das sehr weh tun. Gerade ältere Menschen möchten diese Chance noch haben. Denn irgendwann macht der Körper nicht mehr mit und dann wird sie spüren, daß es zu Ende geht.

Für alle Angehörige kommt eine harte Zeit, da man gezwungen ist daneben zu stehen und nichts mehr tun zu können. Schaut zu, daß sie schmerzfrei bleiben darf, sie jederzeit jemand hat, der sie umhegt und ihr noch schöne Stunden bereitet. Auch das Weinen und nicht stark sein gehört mit dazu.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #7  
Alt 03.07.2012, 22:21
Benutzerbild von cuxland84
cuxland84 cuxland84 ist offline
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Beiträge: 134
Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Hallo!
Unser Hausarzt ist ein Internist, nicht mehr und nicht weniger.
Als wenn ich es gestern geahnt habe, als ich nicht an die positive Mitteilung des Arztes geglaubt habe. Heute sollte sie ein CT mit Kontrastmittel bekommen (warum eigentlich???) aber ihre Niere arbeitet nicht mehr richtig und die Blutwerte sind sehr schlecht, sie hängt jetzt wieder am Tropf und nun ist das CT für morgen geplant.

Sie tut mir so unendlich leid, eben auch weil sie nichts von dieser verherenden Diagnose weiß.
Nun denke ich natürlich wieder, das ihr Körper bzw. die Organe nun schon versagen.
Aber warum hat uns der Arzt solche Hoffnungen auf eine längere Lebenszeit gemacht? Er meinte sie könne eine fast normale Lebenserwartung haben und noch Jahre damit leben.

Wir sind sooo verzweifelt, weil man nicht mehr weiß was man glauben soll. Ich hoffe so sehr, das es noch lange geht und sie wieder nach Hause kommt und dann noch Monate oder sogar Jahre leben kann, einigermaßen schmerzfrei.

Dieses nicht begreifen können oder auch wollen ist schlimm und das nichts tun können.
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