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#1
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AW: mama, nun bist du ein engel
Liebe Anja,
mir liefen gerade die Tränen als ich deine gefühlvollen Zeilen zum Tod deiner geliebten Mama las. Meine geliebte Mama starb am 30.09.2011 an Krebs im Alter von nur 61 Jahren (2 Tage vor ihrem 62. Geburtstag) Wir hatten von der Diagnose am 07.07.2011 bis zu ihrem Tod grad mal 12 Wochen und 1 Tag Zeit... So einiges von dem, was du schreibst haben auch wir erlebt. Im nachhinein sehe ich es als Vorrecht an, dass wir die letzten Wochen / Tage so viele Stunden mit ihr verbracht haben. Tagsüber ging ich arbeiten und direkt nach der Arbeit fuhr ich zu ihr ins Pflegeheim mit ambulanter Hospizbetreuung und blieb bis abends. Ich selbst war in dieser Zeit unglaublich stark und habe meiner Mama ganz viel Kraft gegeben. Als sie dann starb, blieb die Welt für mich stehen und ich bin innerlich zusammengebrochen und stand unter Schock. War auch einige Wochen krank geschrieben und bekam Tabletten, damit ich nachts schlafen konnte. Ich habe mir relativ viel Literatur zum Thema Abschiednehmen gekauft und oft unter Tränen gelesen. Das hat mir immer wieder neue Impulse gegeben und in vielen kleinen Schritten bei der Trauerbewältigung weitergeholfen. Besonders geholfen hat mir das Buch der Psychotherapeutin Doris Wolf "Einen geliebten Menschen verlieren. Vom schmerzlichen Umgang mit der Trauer". Das einfach nur als Tipp falls du die Kraft zum lesen hast. Jeder hat ja seinen eigenen Weg der Trauerbewältigung und es gibt kein richtig und kein falsch. Nun ist meine Mama schon über ein Jahr tot und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass sich die Trauer natürlich innerhalb von einem Jahr wandelt, doch die entstandene Lücke kann niemand schließen (kein liebevoller Ehemann, kein Papa, keine Freunde) Ich habe auch immer wieder Tage, in denen ich mich nach der Geborgenheit sehne, die einem nur eine Mutter geben kann. Sie einfach spüren, riechen, umarmen...Ein liebevoller Anruf "mein Kind wie gehs dir?"... Ich freue mich zu lesen, dass dir deine Mama eine Sternschnuppe geschickt hat. Ich sehe auch immer wieder auf zum Himmel und freue mich auch über jedes Zeichen / jeden Traum... Ich fühle mit dir und wünsche dir gaaaanz viel Kraft für diese schwere Zeit |
#2
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AW: mama, nun bist du ein engel
hallo...
danke für deine liebe zeilen.. auch wenn ich nicht anja, sondern tine heiße...smile ich erlebe grad auch, daß die trauer verschiedene phasen hat. das große weinen ist nun vorbei. nun kommt diese schreckliche erkennen des endgültigen.ich will es gar nicht wahrhaben, daß ich mami nie wieder erleben darf.daß ich mich nur noch an erinnerungen festhalten kann. ich versuche jedes stück nochmals innerlich zu durchleben. wenn ich aber an die hospiz-zeit denke, wird mir sogar richtig schlecht. meine mami so daliegen zu sehen, so sterbend, jeden tag ein stück mehr, das tut mir immer noch so sehr weh. mami starb so langsam, ganz in ruhe. aber ich bin immer noch unsagbar dankbar, daß sie keine schmerzen hatte. sie war sehr entspannt. immer wieder hab ich das bedürfnis sie anzurufen. aber es geht ja nicht. nie wieder. und dieses nie-wieder erschlägt mich zur zeit. meine aktuelle trauerphase. wünsch dir alles erdenklich gute.. lg tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
#3
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AW: mama, nun bist du ein engel
Liebe Tine,
ja, die verschiedenen Phasen der Trauer erlebe ich auch... wobei das bei mir auch immer wiederkehrende Phasen sind. Wenn ich an die Zeit im Hospiz denke, schnürt es mir auch immer noch das Herz zusammen... vor 2 Jahren war gerade alles geregelt für den Umzug ins Hospiz... ich bin zur Zeit mit einem Teil meines Denkens und Fühlens andauerend in dieser Zeit... Alles Liebe, Anja |
#4
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AW: mama, nun bist du ein engel
liebe anja..
so gehts mir auch grad.. andauernd gehen meine gedanken zurück an diese zeit.. und die gefühle werden wieder so real.. dieser schmerz, diese angst und diese hilflosigkeit wieder zu spüren, lähmt mich fast. heut ist es ganz schlimm.. ich vermiss meine mami so sehr. wünsch dir eine gute woche.. lg tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
#5
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AW: mama, nun bist du ein engel
hallo ihr lieben..
gestern hatte ich einen zusammenbruch. seit zwei tagen spüre ich schon diesen kloss im hals. und dann abends im bett platzte er. ich mußte so fest um meine mami weinen. es war einfach furchtbar. sie fehlt mir unsagbar. diese nie-wieder zerreißt mein herz. und dann kamen auf einmal schwere gewissensbisse. hätten wir nicht doch die lebenserhaltende maßnahmen in anspruch nehmen sollen?? hätten wir dann mami noch ein bißchen bei uns haben können? haben wir sie einfach sterben, bzw verhungern lassen? das frißt sich grad so fest in meinen kopf, es ist schlimm.war es wirklich in ordnung? meine mutter wollt noch nicht sterben, sie war noch nicht soweit. in einer phase des leberkomas war sie soo unruhig und ich las, daß dies die angst sei, weil der sterbende noch nicht gehen will. das fand ich so schrecklich. mami sagte immer, ich will noch nicht sterben, ich will noch eine lange zeit bei euch bleiben. und dann ging es so schnell.sie liebte das leben doch so. ach ich weiß, ich schreib heut wirr. mein kopf zerplatzt heut fast vom vielen weinen. eure tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
#6
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AW: mama, nun bist du ein engel
Liebe Tine,
ich hoffe, dass der Knoten sich dann wenigstens etwas gelöst hat in dir... Mach dir bitte keine Vorwürfe! Du warst da und hast alles getan, was nur möglich war. Ich glaube nicht, dass deiner Mama geholfen gewesen wäre, wenn lebenserhaltende Maßnahmen getätigt worden wären. Alle Fragen kreisen stets und ständig darum: Was hätte ich noch mehr, besser tun können?" Und letztlich wissen wir tief in uns drin die Antwort, wenn sie auch noch so ernüchternd ist. Nichts und niemand hätte verhindern können, dass deine Mama gehen musste. Und diese Unruhe deiner Mama.., ich habe darüber etwas anderes erfahren. Nicht, dass der /die Sterbende Angst hat zu gehen, sondern dass diese Unruhe nur eines der Zeichen ist, dass der / die Sterbende sich auf den Weg macht. Ich denke, niemand von uns möchte gern gehen, denn wir müssen all diejenigen zurücklassen, die wir lieben. Aber ich bin mir sicher, dass deine Mama dann doch in Frieden gehen konnte und dass sie ja nur vorausgegangen ist. Liebe Grüße Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt... Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
#7
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AW: mama, nun bist du ein engel
danke liebe miriam für deine tröstende worte..
du hast ja recht... sie sind vorrausgegangen. aber soweit denk ich grad noch gar nicht. momentan ist die lücke einfach so groß, die entstanden ist. bin heut durch den wind, kann gar nicht viel schreiben.. sorry tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
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