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  #1  
Alt 30.12.2012, 18:29
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

ja, das mit der Wut, das kenn ich auch. Ich bin dann so wütend auf Gott und die Welt, dass es uns getroffen hat. Dass wir in dieser beschissenen Situation sind und die Welt da draußen dreht sich einfach weiter. Und dass die Leute so unbeschwert feiern können und wir einen dicken Kloss im Hals stecken haben. Ich zanke mich dann oft mit meiner Mutter, wir halten uns dann vor wer von uns am meisten leiden muss. Sie, die den ganzen Tag bei Papa zuhause ist oder ich, die in der Früh trotz höllenhafter Nacht raus muss und in der Schule die Superfrau spielen muss. Eigentlich sind wir beide arm und noch ärmer ist Papa aber bei diesen Zankereien wollen wir eigentlich nur unsere Wut gegenseitig rauslassen und getröstet werden für unsere Situation. Und Papa können wir das ja nicht auch noch spüren lassen, der hat ja genug mit sich selbst zu tun. Ich vergleich das immer so, wir schwimmen alle auch offener See und kämpfen ums Überleben - da können wir keinen anderen mehr rausziehn oder retten, wir kämpfen, dass wir selbst nicht untergehen. So ist es hier auch, denke ich. Mum muss sehen, dass sie ihren Alltag schafft, ich muss mit durchsetzen in der Schule und meine Sachen erledigen und Papa sowieso.
Ich hoffe, dass du deinen Abschluss machen kannst, aber ich glaube du solltest dich da auch nicht zu viel unter Druck setzen damit. Was geht, das geht. Ich glaube die Situation müssen wir trotzdem vorziehen und wenn da mal was unerledigt bleibt ist es für mich auch nicht so schlimm. Ich denke du wirst deinen Abschluss schaffen und das weiß deine Mama auch genau, nur denke auch an dich und teile dir deine Kräfte ein. Ich kenne das mit dem "ich weiß nicht wie ich die Prüfungen durchstehen soll" - lass dir bitte trotzdem Zeit und denke an dich, auch du brauchst Ruhephasen und Erholung. Das ist nun wirklich kein Spaziergang den wir da gerade machen.
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  #2  
Alt 31.12.2012, 20:07
cawo cawo ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Ach Nina,
wenn ich deinen "Fred" so lese, habe ich das Gefühl, dass du und die anderen Schreiber seelenverwand mit mir sind.

Dieses "Mama / Papa / Partner" hat ne gute Phase... JA, ich fühl mich als könnte ich (junge) Bäume ausreisen... Dann die schlechte Phase... deprimiert, weinen, zornen...

Ich muss derzeit Antidepressiva nehmen, um durch den Tag zu kommen... Ich mag eigentlich keine Medis... aber was solls, ich komm auch irgendwann wieder von den Dingern los.

Leider oder vielleicht GsD haben wir keinen großen Freundeskreis, somit halten sich auch die "guten" Ratschläge in Grenzen.

Bei mir ist es wie bei euch, alles dreht sich nur um die Krankheit (Bauchspeicheldrüsenkrebs) und auch bei meinem Mann habe ich das Gefühl, dass er verdrängt... Er muss es wissen, wie schlimm es ist... aber er gibt es nicht zu...

Leider ist der derzeit ja im KH, wir haben aber vereinbart, dass wir den Kalender auf 31.12. stehen lassen uns Silverster nachfeiern, sobald er wieder da ist.

(zum Feiern... ich werde dann mit einem Glas Sekt mit seiner Nahrungsinfusion anstoßen ) Aber das ist immer noch besser als zu sagen, schade dass du Silverster in der Klinik warst...

Liebe Nina, ich denke am 02. Jänner ganz feste an euch, dass die Bestrahlung die erhoffte Wirkung bringt. Toll dass dein Papa noch so mobil ist und auch noch Auto fahren kann!!!

LG

Carmen
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  #3  
Alt 31.12.2012, 21:03
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Beiträge: 846
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Liebe Carmen!
Ja, es ist so gut hier zu lesen und zu schreiben, trotz allem immer wieder aufbauende und ermunternde Worte von Gleichgesinnten. Ich bin zuhause, wollte meine Eltern zu Silvester nicht alleine lassen. Nun haben wir gegessen, Papa hat sich auf die Couch gelegt, redet ja sowieso nicht sonderlich viel im Moment - Stimmungsschwankungen und ist am dösen. Mama und ich glotzen in den Fernseher (oder auch nicht). Keine Ahnung, hoffe, dieser Tag vergeht schnell. So schlimm es ist, ich bin froh wenn solche Tage vorbei sind, das regt mich nur noch mehr auf. Mir sind die "normalen" Tage lieber. An solchen Tagen wird mir alles so bewusst.
Mach dich wegen den Antidepressiva nicht fertig! Ich denke in solchen Ausnahmesituationen ist es besser etwas zur Beruhigung für die Nerven zu nehmen. Ich glaube bei mir wird es auch nicht mehr lange dauern. Die Doppelbelastung Beruf und Krankheit zu Hause nagt sehr an den Nerven und am Körper. Ich könnte auch die ganze Zeit essen, vielleicht Frustessen, keine Ahnung... etwa so als würde ich mir Schutzpolster anessen wollen.Aber momentan denke ich nicht darüber nach, es kommen ja hoffentlich auch wieder andere Zeiten.
Wie geht es deinem Mann jetzt?
Das mit Silvester nachfeiern ist eine tolle Idee, so hat er ein Ziel vor Augen und kann sich darauf freuen. Auch wenn das Anstoßen mit einer Nahrungsinfusion ist, es wird trotzdem schön.
Auch wir haben keinen so großen Freundeskreis, schon viele Bekannte aber so richtig gute Freunde, die auch in der Not mal mithelfen und mit denen man über Sorgen und Probleme reden kann, auch eher wenige.
Ich wünsche dir trotzdem noch einen "guten" Abend und eine "gute" Nacht. Es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine ist, und das zeigt einem dieses Forum sehr gut auf!
Alles Liebe Nina
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  #4  
Alt 31.12.2012, 22:02
cawo cawo ist offline
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Beiträge: 283
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

, für dich und deine Mama und eine Portion Gesundheit für Papa.

Und rutscht gut rüber

LG

Carmen
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