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  #1  
Alt 06.02.2013, 15:46
Sternenkreuzer Sternenkreuzer ist offline
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Standard AW: Was kommt da auf uns zu....?

Huhu,

ich muss mich bei dir erstmal wieder einlesen gleich...Zu uns wurde gesagt Cisplatin so früh noch mal würde nicht gehen, da müsse Zeit zwischen sein, ich glaub 2 Jahre, weiß ich aber nicht mehr so ganz genau. Das ist ja mal wirklich merkwürdig.

aber jetzt wo ich das hier grad so nieder schreibe, denke ich, dass Mama ja sicher auch nochmal die Erstchemo hätte bekommen können, da sie ja gar nicht die vollen Zyklen erhalten hat...hm.

Vielleicht möchte die Ärztin sich das noch aufsparen, wenn nach Topocetan der Tumor wieder wächst, und dann noch mal Cisplatin?

Irgendwie ist alles immer so unklar und vage...nervig.

Schön, das du dich hier bei mir gemeldet hast, ich lese mich die Tage mal wieder hier richtig ein und dann bin ich auf dem aktuellen Stand.

Das Wochenende fahren wir alle nach Hamburg und Mama bleibt dann eine Woche bei sich. Ist ja dann Chemopause und sie ist der Meinung zu Hause ja auch mal was tun zu müssen . Wahrscheinlich braucht sie etwas Alltag. Am 19.02. steht noch eine Knochenszintigrafie an. Möchte die Onkologin vorsichtshalber, Beschwerden hat Mama allerdings nicht. Da sonst keine Metas sind, denke ich auch da mal positiv.

So, nun gehen wir mit Sohnemann raus. Hier ist es so schön sonnig heute. Bis denn
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  #2  
Alt 08.02.2013, 20:51
Sternenkreuzer Sternenkreuzer ist offline
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Standard AW: Was kommt da auf uns zu....?

Puh, ich muss hier grad mal was los werden. Meine Mama lebt ja zur Zeit bei uns, und die letzten Tage ist sie echt unausstehlich. Mosert an allem rum, nix ist irgendwie gut genug. Egal ob Essen oder was weiß ich für alltägliche Dinge im Leben. Sagen darf man eigentlich auch grad nix, sie fühlt sich ganz schnell angegriffen....

Ich weiß, dass sie in einer schweren Situation ist und ich gestehe ihr das auch alles zu, aber ich muss jetzt auch mal ein Ventil zum ablassen haben.

Sohnemann ist auch grad in der aller schönsten Trotzphase und ich hab manchmal das Gefühl hier 2 Kinder zu haben. Ich darf versorgen und als dank werd ich angemeckert.


Ach man, das ist so doof. Ich will mich nicht über Mama ärgern, ich will die Zeit genießen hier.

Wird sicher bald besser, nieder schreiben hilft....
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  #3  
Alt 11.02.2013, 09:31
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Standard AW: Was kommt da auf uns zu....?

Hallo Nadine,

lass Dich mal virtuell knuddeln. Das ist das schöne hier, dass man sich aus darf und kann

Und bei dem kleinen zumindest gehen die Trotzphasen vorbei. Bzw. ähm, ... also eigentlich,... :lol: gehen sie ineinander über. Und irgendwann sind Sie erwachsen und dann verlassen wir unser Haus und lassen unsere Nervensäge allein :lol:
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Nicht mehr OpaTochter


Beruf: Optimistin (meistens)

Motto: Schlimmer geht immer.

Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012
Den Kampf verloren am 18.11.2013




Hier gibt es meine Vorstellung:
http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524

Geändert von OpaTochter (13.02.2013 um 12:54 Uhr) Grund: Der Spucken Smilie hat sich in die Begrüßung geschlichen ***Tschuldigung***
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  #4  
Alt 11.02.2013, 10:48
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Was kommt da auf uns zu....?

Liebe Nadine,

du darfst auch mal genervt sein und hier schimpfen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Das geht und ging uns allen so! Ich fand meinen Vater auch manchmal schlimm. Zum Glück konnte ich immer nach Haus fahren und durchatmen. Meine Mama konnte das nicht und die hat dann oft den Dampf bei mir abgelassen. Das tat ihr gut und ich fand es vollkommen in Ordnung! Das ändert ja nichts an ihrer Liebe zu ihm

Also Nadine, einfach tief durchatmen, mal ordentlich schreien (im Auto oder so) und dann sieht die Welt schon wieder ein wenig freundlicher aus!

Umarmung
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #5  
Alt 12.02.2013, 21:42
Sternenkreuzer Sternenkreuzer ist offline
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Standard AW: Was kommt da auf uns zu....?

Hallo OpaTochter,

ja ja, die lieben Kleinen. Er hat auch grad ne schwere Phase, bekommt richtig viel Zähne und das macht ihm schon zu schaffen. Na ja, und das etwas anders ist bei uns merkt er ja auch und das überträgt sich ja auch auf ihn. Ich versuch seinen Alltag so gut wie es geht so zu belassen wie es war, aber immer klappt das leider nicht.

Hallo Mirilena,

mir geht es schon besser. Ich glaub die eine Woche, die sie jetzt bei sich ist wird uns allen gut tun. Wir und auch sie selber, haben dann mal etwas normalen Alltag und irgendwie ist das auch mal gut. Wenn sie wieder hier ist, werde ich dann was schönes mit ihr unternehmen, vielleicht Theater, das bringt uns dann mal auf andere Gedanken und wir machen was schönes zusammen. Das nächste mal werde ich auf jeden Fall früher das Gespräch mit Mama suchen, das sich nicht alles so aufstaut.

Lieben Dank für euren Zuspruch, das hilft schon sehr!!

Liebe Grüße,
Nadine
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  #6  
Alt 13.02.2013, 08:19
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Was kommt da auf uns zu....?

Liebe Nadine,

ja, man braucht immer mal ein wenig Abstand voneinander, damit man sich wieder auf den anderen freuen kann. Ich glaube auch, dass die Woche euch beiden gut tun wird. Deine Mama ist dann ihrer gewohnten Umgebung, in ihrem Zuhause und bei dir läuft der Alltag weiter.

Auf jeden Fall sind deine Gefühle nichts Ungewöhnliches... Ich denke, wir kennen das alle! Es ist eine Extremsituation, in der die Nerven bis zum Bersten gespannt sind und man kann auch nicht immer nur liebe- und rücksichtsvoll sein. Das ist vollkommen okay!

Theater klingt gut! Da wird deine Mama sich freuen!

Ganz liebe Grüße
Miriam
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  #7  
Alt 14.03.2013, 00:19
Sternenkreuzer Sternenkreuzer ist offline
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Standard AW: Was kommt da auf uns zu....?

Bei uns sieht es sehr schlecht aus.

Vor 2 Wochen haben wir Mama wieder mit zu uns genommen, weil der 2. Zyklus Topocetan anstand. Am 2. Chemotag ist Mama morgens mit einer dicken Erkältung aufgestanden, die Chemo erfolgte trotzdem. Das ging die ganze Woche so, sie bekam aber den vollen Chemozyklus. Am Donnerstag wurde der Husten so schlimm, das es mich jedes Mal zerriss wenn Mama husten musste, es klang furchtbar. Nachts konnte sie gar nicht mehr schlafen, weshalb sie dann am Samstag erstmals zu ihren Schlaftabletten griff, um mal wieder ein paar Stunden zu schlafen.

In der Onkologiepraxis hatte man gesagt, sie dürfe alles gegen Erkältungsbeschwerden einnehmen, was frei verkäuflich sei, mehr nicht. Am Montag Morgen erkannte ich meine Mama nicht wieder. Irgendwie hatte sich plötzlich was verändert, irgendwie sah man ihr plötzlich ganz arg ihre Krankheit an, das war in der Woche davor noch nicht so. Den Montag hat sie eigentlich nur vor sich hindösend auf der Couch verbracht, kaum gegessen oder sonst irgendetwas. Gegen Abend kam sie dann mal nach unten geschlichen und stellte nach kurzer Zeit fest, dass sie sich eingenässt hatte. Als ich sie ansprach sagte Mama, sie hätte Selter verschüttet und würde ihre Hose gleich trocknen. Ich roch allerdings ganz genau den Urin. Ein Stündchen später bin ich dann noch mal zu ihr und hab mit ihr gesprochen und sie sagte das sie wohl tagsüber noch eine Schlaftablette genommen hatte und wir schoben die Vorkommnisse darauf, so ganz überzeugt war ich allerdings nicht.

Der ganze Tag hatte mich ganz schön umgehauen, einen Menschen den man liebt, dass erste Mal so zu sehen tut doch verdammt weh und macht unendlich traurig.

Am Dienstag ging es Mama allerdings wieder ganz gut und ich schob nun doch alles auf die Schlaftabletten und war einigermaßen beruhigt. Und dann kam heute der große Knall.

Gegen 9 Uhr heute Morgen rief Mama mich und stand wie ein Häufchen Elend vor mir. Ihr würde es wieder so schlecht wie am Montag gehen und sie würde sich noch mal hinlegen. Ich sah das sie ihr Bett abgezogen hatte und wusste somit, dass wieder eingenässt hatte. Auch nach mehrmaligen Nachfragen verneinte Mama wieder zu viel von den Tabletten genommen zu haben und ich rief über die Notrufnummer in der onkologischen Praxis an, in der Mama behandelt wird. Da sich die Praxis zur Zeit im Urlaub befindet und nur Bereitschaftstelefon hat, wurden wir gebeten im Krankenhaus vorstellig zu werden und man vermutet eine Unverträglichkeit der Schlaftabletten, eine hatte Mama ja trotz allem genommen.

Ich sie also gepackt und ab ins Krankenhaus, wo sie durchgecheckt wurde. Nach Gespräch und Untersuchungen kam die Ärztin zu dem Entschluss, dass es sich wirklich um eine Unverträglichkeit des Schlafmittels handeln muss und sagte, dass sie Mama ungerne im Krankenhaus behalten würde, da die Infektionsgefahr für Mama dort größer als zu Hause sei. Auch hier haben wir nochmal den immer starken und anhaltenden Husten erwähnt und die Ärztin meinte, man solle keinen Hustenstiller oder ähnliches nehmen, sondern abhusten auch wenn es anstrengend ist.

Mama hat dann von heute Nachmittag um 15:00 bis 22:00 geschlafen und kam dann zu uns hinunter um sich was zu trinken zu holen und war schon wieder eingenässt. Ich bin dann mit ihr hoch, hab sie ausgezogen und hab gefragt wie es ihr sonst geht. Sie sagte genau wie heute Morgen noch. Ich hab dann circa 30 min auf sie eingeredet, dass ich nochmal mit ihr ins Krankenhaus möchte, da ich mir nicht mehr vorstellen kann, dass nach mehr als 24 Stunden immer noch die Schlaftabletten schuld sein sollen, ich war leider nicht erfolgreich.

Eben war ich nun noch mal oben und Mama sagte ihr sei so warm, ob es draußen wärmer geworden sei. Ich schnell ein Fieberthermometer geholt und Mama hat 38,7 Fieber. Ich habe nun die ganze Zeit mit ihr gesprochen, dass sie dringend ärztlich behandelt werden muss, dass ich Angst habe, es könnte eine Lungenenzündung sein und das die, wenn sie schnell behandelt wird gut in den Griff zu bekommen ist...aber sie will nicht. Sie will nicht ins Krankenhaus.

Ich sitze jetzt hier und weiß nicht was ich tun soll. Ich mag nichts gegen ihren Willen entscheiden, aber ich will mir auch morgen nicht Vorwürfe machen, dass ich nicht alles gemacht habe, was möglich ist. Ich sitze hier und weine, ich möchte ihr doch so gerne helfen, ich will sie nicht verlieren.

Letzte Woche war sie noch so gut beieinander und heute hab ich das Gefühl wir nähern uns dem Ende, das kommt so plötzlich.

Ich kann nicht gegen ihren Willen handeln, hoffentlich bereu ich das nicht später....
__________________
Liebe Grüße,

Nadine


Meine Mama

Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzinom 01/12

04.01.14 ins Licht gegangen

Ich werde dich nie vergessen Mama, du fehlst.
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