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  #1  
Alt 20.02.2013, 08:43
Kim28 Kim28 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Sabine, ich nehme dir gar nichts übel. Viele verdrängen gerne und dann kommt es doppelt hart. Die Pfleger dürfen es ja auch nicht so aussprechen, vieles wird durch die "Blume"vermittelt, und das wird meistens nicht erkannt oder verstanden. Wie auch, die Gefühle und Gedanken fahren schon genug Achterbahn. Natürlich hoffe ich auch für euch, das es so ist wie Carmen schreibt.
Genießt die klaren Momente die er hat.
LG
Kim
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  #2  
Alt 20.02.2013, 09:25
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Liebe Kim,

Danke, ich weiß ja auch was Du sagen willst. Nur es ist ganz klar, wenn es so klar formuliert wird, wie Du es ja getan hast, dann scheut man sich es anzunehmen… auch - weil man es immer im Hinterkopf hat.

Ja und ich werde die klaren Momente versuchen zu genießen, nur hoffe ich, dass er wieder zu Ruhe kommt. Denn gestern fühlte er sich verraten und verkauft, weil wir ihn ja nicht losgebunden haben… Das ist so hart.

Mir tun auch meine Eltern leid. 81 und 78 Jahre alt, beide auch nicht wirklich gesund und müssen diesen Leidungsweg jetzt mit ertragen.
Deswegen auch gestern das ausheulen hier im Forum, weil ich leider auch nicht immer stark sein kann.

Zu allem Übel kommt hinzu, dass man hier sitzt und arbeiten soll, aber die Gedanken die ganze Zeit sich nur um eines drehen…

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

LG Sabine
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  #3  
Alt 20.02.2013, 09:52
Kim28 Kim28 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Ach Sabine, ich verstehe dich zu gut. Ich habe es alles durchgemacht und war so wie du am Rande der Verzweiflung. Das Anschnallen ist schlimm aber nur zu seinem Besten. Ich weiß man kann es nicht ertragen, es zieht einen dann nun noch mehr hinunter. Nicht zu denken wie es dem Patienten geht. Da fragt man sich oft, was muss ein Mensch noch alles aushalten.

Drück dich mal. Kannst du dir nicht Urlaub nehmen? Du bekommst doch sowieso nichts produktives auf die Reihe (das ist jetzt nicht böse gemeint). Bist ja mit deinen Gedanken gar nicht bei der Sache. Im Notfall einfach krank schreiben lassen, wenn es geht.....

LG
Kim
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  #4  
Alt 20.02.2013, 11:48
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Danke fürs Drücken hat gut getan, Kim.

Das mit dem Urlaub ist ja so´ne Sache. Ich arbeite in einem kleinen Büro, und wenn Du da ausfällst, tja.
Ich versuche mich gerade durchzubeißen, letztlich ist es ja auch gut, denn ein wenig Ablenkung ist das schon.

Nach Anruf in der Klinik, kam die Info, dass er sich die Magensonde letzte Nacht rausgerissen hat, unsere Befürchtung.
Die kriegt er aber auch nicht mehr, die hatte er nur, weil er sich gestern so fürchterlich erbrochen hatte. Das wussten wir z. B. gar nicht. Deswegen wahrscheinlich auch wieder diese desaströsen Blutwerte... denke ich...
Zwei Wassereis auf leeren Magen, dann noch Orangengeschmack, das konnte ja auch nicht gut gehen...

Angeschnallt bleiben muss er halt noch, denn man sieht ja was passiert...

Es soll angeblich auch ein wenig bergauf gehen, man klammert sich an jeden Halm den man kriegen kann. Doch bleibt auch da immer die Frage: Was soll ich ihm wünschen? Auf jeden Fall kein Leiden!

Zum besuchen meinte die Schwester nur, kommen Sie ruhig, er merkt es auf jeden Fall und es tut ihm auch gut. Nur hoffe ich, dass er sich nicht wieder so aufregt wie gestern. Wir sind immerhin die Angehörigen, da nimmt er sich nicht zurück und glaubt halt wir wollen ihm nicht helfen. Das wird wieder eine ganz schlimme Nummer für mich, aber vor allem für meine liebe Mutti.

Ich werde berichten, bis dahin Dir und allen Anderen, alles Gute,
Sabine

Geändert von Enibas27 (20.02.2013 um 11:50 Uhr)
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  #5  
Alt 22.02.2013, 07:53
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Hallo Ihr Lieben,

leider war gestern ein rabenschwarzer Tag.
Das Lachen am Vortag noch im Kopf, sind wir gestern in´s KH gefahren und er lag da, die Atemschutzmaske auf Mund und Nase und war wieder sehr unruhig, nicht ansprechbar.

Dann kam noch ein Arzt, weil wir ihn sprechen wollten. Und dieser sehr einfühlsame Mensch hat uns aufgeklärt.
Sein Zustand ist z. Zt. stabil auf einer sehr ernsten Ebene. Ihm macht die Nichtansprechbarkeit Sorge. (Mir auch...!!!)
Ob es Verfügungen Seitens des Patiente gäbe, NEIN. Dann müsse er uns fragen, er läge hier intensiv, man kann alles machen. Dürfen SIe im Fall der Fälle Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen, Herz-Lungen-Maschine anschließen.
Ich habe daraufhin nur gesagt, alles was ich mir für meinen lieben Bruder wünsche, er solle nicht leiden und keine Schmerzen haben dürfen. Aber künstlich verlängertes Leben ohne Aussicht auf Erfolg, dass würde er, glaube ich, auch nicht wollen.
Das Schlimme ist, wir haben nie darüber gesprochen. Wenn die Sprache auf seine Krankheit kam, hat er abgeblockt. Ich weiß eigentlich gar nicht wirklich was er will. Wenn ich ihn so liegen sehe, dann sehe ich das er kämpft. Aber wogegen oder gegen was kämpft er? Will er nicht mehr oder gerade doch?

Und dann dieses Vehikel von Arzt in seinem Beisein über sein Sterben zu reden. Ich hätte ihn killen können. Ich habe ihm nur gesagt, noch liegt er hier und kämpft und man muss nicht in seiner Gegenwart so reden.
Das er an seiner Grunderkrankung sterben wird, ist klar, aber die Art wie dieser Arzt das formuliert hat. Mann oh Mann.
Komisch war nur, als der Arzt raus war, wurde mein Bruder ruhig und wir haben noch eine ganze Weile mit ihm geredet... (Den konnte er letztes Jahr schon nicht so gut leiden...)

Ich glaube fast, nur vor meinen Eltern darf ich das so nicht äußern, er hat seine Reise schon angetreten, zumind. bereitet er sich vor.

Das allerallerschlimmste ist aber für mich, dass ich wirklich nicht weiß, ob er wusste wo er steht. Wenn ich mir die letzten Tage zu Hause vor Augen führe, dann bin ich mit mir uneins. Am Donnerstag hat er noch zu mir gesagt, keinen Notarzt, ich will hier nicht weg. Jetzt liegt er im KH, zwar umsorgt von Schwestern und Pflegern die sich rührend um ihn kümmern, aber das macht mich nicht froh oder ruhiger.

Leider kann ich nur hineininterpretieren, aber Eines weiß ich, wenn ich einen guten Rat geben darf: Redet miteinander, auch wenn es schwer fällt! Nichts ist unerträglicher als diese ungeklärten Fragen.
Bei meinem Bruder ist Das zugegebener Maßen schwer. Er hat von jeher alles verdrängt bis irgendwann das Fass zum überlaufen kam. Nur das hilft uns jetzt gar nicht...

Ich bin auf Alles gefasst, aber die Tränen wollen nicht aufhören zu fliessen.

LG, Sabine

Geändert von Enibas27 (22.02.2013 um 09:04 Uhr) Grund: Gefühlschaos, denke zu schnell und schreibe zu langsam...
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  #6  
Alt 22.02.2013, 17:22
cawo cawo ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Hallo Sabine,
bitte glaube mir, dass ich seeehhhhrrrr gut mit dir mitfühlen kann.
Das was du zum Arzt gesagt hast, hätte ich auch gesagt. Dein Bruder hat nicht mit dir darüber gesprochen. Vielleicht wollte er auch, dass ein anderer das ausspricht.
Und DU hast nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.

Hadere bitte nicht mit dir, DU HAST ALLES RICHTIG GEMACHT.

Sollte dein Bruder wieder zu Kräften kommen und ansprechbar sein, dann rede mit ihm. Sage ihm, dass du Angst hast, "wenn mal was ist" und er sich nicht äußern kann....

Und ich kann auch verstehen, dass du deine Eltern ein bisschen schützen möchtest.


LG

Carmen
Es gibt doch nichts schlimmeres als das eigene Kind (egal wie alt) so leiden zu sehen...

Ach Sabine, bei uns ist alles auch grad Sch....

Vielleicht schreib ich nachher noch...

Muss jetzt wieder zu meinem Schatz
__________________
Mein Schatz:
10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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  #7  
Alt 23.02.2013, 09:56
cawo cawo ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Sabine,
wie geht es? Wie war die Nacht?

Trotz meiner (unserer) derzeitigen Sch... Situation bin ich oft im Gedanken bei euch. Ihr habt ja mehr oder weniger eine ähnliche Situation.

LG

Carmen
__________________
Mein Schatz:
10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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