Kleinzelliges Lungen CA - was kommt nun?

[baffie72]

Hallo zusammen,

heute habe ich meine Mama zur dritten Einheit Chemo "abgeliefert" mit gemischten Gefühlen. Nach der Auswertung des aktuellen CT teilte man uns mit, dass der Primärtumor deutlich zurückgegangen sei. Leider folgte sogleich die nächste Botschaft: sie haben den Verdacht auf eine Metastase in der Hüfte, der evtl für die Schmerzen im Unterbauch verantwortlich sein kann. Aufgrund der schlimmen Durchfälle hat sie weiter abgenommen und wiegt mit Bekleidung noch 41 kg...

Nichts Neues beim Verlauf dieser Erkrankung, aber dennoch furchtbar mit anzusehen....

Ich bin total schockiert von mir selbst wie gelassen ich die neue schlechte Nachricht aufgenommen habe...

Als wäre ich darauf gefasst gewesen...

Ich hoffe immer nur, dass sie nicht leiden muss...

Grüße,
Baffie72

[schuetze1263]

Hallo Baffie,

meine Mama hatte zwar keinen Lungenkrebs....aber ich kenne das auch, dass man jederzeit mit der Aussicht auf schlechte Neuigkeiten lebt.....und man es irgendwann einfach so hin nimmt....und nicht mehr wirklich darüber erschrickt.
Das heißt aber noch lange nicht, dass man den Kampf aufgegeben hat.
Eine Prognose kann euch niemand geben....jeder steckt die Behandlung individuell weg.
Ich wünsche euch viel Kraft für den Weg, der noch vor euch liegt.

Liebe Grüße
Simone

[baffie72]

Hallo zusammen,

die dritte Chemo liegt hinter "uns"...Nun bekommt sie Neupogen Spritzen.
Sie leidet permanent unter Durchfall und Schwäche. Das Verlassen der Wohnung ist undenkbar. Sie redet den ganzen Tag, dass dies kein Leben mehr sei. Essen tut sie gar nichts (an guten Tagen einen Toast). Trinken mäßig...Alles gute Zureden hilft nicht. Versuche ihr beizustehen so gut es geht...Den Haushalt mache ich so gut es geht nebenbei. Das An-und Auskleiden klappt noch bedingt...

Ich pendle zwischen zwei Haushalten hin- und her... Meine Ma erzählt den Ärzten, dass sie zuhause alles selbst noch macht...ja, essen und trinken würde sie auch...Und ich sitze da und frage mich: Hallo, was erzählt sie denn da!?!??!

Inzwischen sind es nur noch 40 kg....

Verzweiflung!!!! Wie ihr sicherlich heraushört....

Aber ich habe mir geschworen: alles wie sie es möchte..... Ich habe bereits meinen Vater in der Situation gehabt und viel zu viel versucht zu überreden....

Aber es ist so schwer zuzusehen, wie jemand immer weniger wird.

[lucie79]

Hi Baffie, es tut mir leid das von Deiner Mutter zu lesen. Meine Ma hatte auch kleinz. Lungenkrebs. Es ist echt schlimm das mitanzusehen,verstehe Dich nur allzugut (leider). Ich drück Dich und wünsche Dir viel Kraft LG Lucie

[Almnixe]

Liebe Baffie,

das kenne ich auch ganz gut. Meine Mama hat auch das Mistvieh Kleinzeller. Ihr ging es allerdings wirklich ganz lange noch sehr gut und nun sind wir inzwischen auch in der schwierigen Situation, dass Mama die Kräfte verlassen. Im Moment ist sie im KH, da ihre Blutwerte so schlecht waren, dass sie gar nicht mehr raus gehen darf, weil die Ansteckungsgefahr viel zu groß ist. Chemo und Bestrahlung auf unbestimmte Zeit unterbrochen, was ärgerlich ist, weil es sehr gut angeschlagen hat.

Was ich eigentlich erzählen wollte ist, dass meine Mama auch allein zuhause wohnt. Bisher konnte sie sich trotz Krankheit super selbst versorgen. Seit ca. 3 Monaten wird es immer schlechter und geht in dem momentanen Zustand gar nicht mehr. Die Ärzte raten ihr einen Pflegedienst einzuschalten, wenn sie wieder nach Hause geht. Sie sagt dann aber immer, dass sie erstmal gucken möchte, wie es ihr nach dem KHaufenthalt geht und wird dann entscheiden. Sie denkt, dass sie da einfach wieder raus maschieren kann. Ich hoffe es für sie, aber so wird es nicht sein. Wir versuchen auch mit ihr zu reden, aber wir kommen da auch nicht durch.

Ich denke, sie müssen einfach ihre eigenen Erfahrungen machen. Sie werden schon feststellen, dass es so wie früher einfach nicht mehr funktioniert. Ärgern tue ich mich nicht darüber, aber es macht mich traurig, da sie so große Hoffnung hat und aber eben nicht ganz realistisch ist. Meine Mama

Wie wäre es denn vielleicht mit Nahrungsergänzung für Deine Mama? Bringt zumindest ein paar Kalorien und ein bißchen Kraft, was sie ja schon benötigt in der Situation.

Ich wünsche Euch alles Gute!

LG! Tina

[baffie72]

Hallo Ihr Lieben,

ich bin immer ganz erstaunt und dankbar, dass es immer jemanden gibt, der meine einfach "hingeschriebenen" Gefühlsausbrüche liest.

Im Moment ist meine Mama sehr "down" - körperlich uns psychisch. Sie weiß, dass sie eigentlich ins Krankenhaus müsste, aber sie lehnt es ab.

Ob nun der Moment gekommen ist, wo sie die weitere Behandlung ablehnt? Verstehen könnte ich es...

Der Pflegedienst wird wohl nicht mehr lang auf sich warten lassen. Ich wohne zwar "nur" 15 Minuten mit dem Auto entfernt, aber ich habe ja auch noch Job und Kinder. Mehr als zweimal täglich würde ich max. schaffen. Derzeit fahre ich einmal täglich, wofür sie sehr dankbar ist, ihr aber auch immer ein schlechtes Gewissen bereitet.

Meine Tochter (14)geht ganz lieb mit ihr um, ich glaube sie hat es "begriffen". Mein Sohn (12) besucht sie auf meine Bitte hin, aber ist irgendwie total befangen. Ein Meister der Verdrängung-vielleicht auch erstmal gut so.

Ich zwinge niemanden, aber ich glaube, ich habe ihnen die Botschaft übermittelt, dass sie JETZT Zeit mit ihrer Oma verbringen sollten.

Meine Mama will nichts hören uns sehen, aber ich merke, dass sie sich doch über meine Besuche freut.

Danke für eure aufmunternden Worte. Und auch euch wünsch ich alle Kraft dieser Welt, das hier durchzustehen mit Kraft, Liebe und Geduld.

Gruß,
baffie72

[baffie72]

Hallo zusammen,

meine Mutter ist am 18.4. morgens in meinem Beisein zuhause (wie sie es wollte) friedlich eingeschlafen.

Es war ein kurzer, schwerer Kampf. ED 29.1.13 1. Chemo 5.2. 3. und letzte Mitte März, Neupogenspritzen, nahrungsergänzung -das ganze Programm- Blutkonserven...

Am Montag den 15.4. aus dem KH entlassen mit amb. Palliativ-Hospiz-Dienst.

Liebe Grüße,
baffie72

[Gina79]

Liebe Baffie! Es tut mir unendlich leid dass du auch diese schmerzvolle Erfahrung machen musstest und deine Mama gehen lassen musstest!
Ich wünsche dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft!
Deine Mama wird dir trotzdem helfen, auch wenn sie jetzt nicht mehr so bei dir sein kann wie du es gewohnt bist! Es liegt jetzt der schwere Weg des Begreifens vor aber es muss und es wird weitergehen!

Traurige Grüße Nina