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  #1  
Alt 10.05.2013, 20:45
steffilein steffilein ist offline
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Standard AW: ...und plötzlich ist der Boden unter den Füßen weg....

Zitat:
Zitat von Nicole13 Beitrag anzeigen
Hallo Grisu!
Ja, das ist schade, dass Du so "wenig" involviert wirst. Aber bei uns erfahre ich durch ihn leider auch nicht alles. Am Donnerstag, nach dem 1. Gespräch mit dem Arzt, war ich so aufgelöst, dass ich seinen besten Freund gebeten habe, vorbei zu kommen. Habe ihm alles erzählt. Und, er wußte bereits schon, dass er Metastasen hat und der Tumor inoperabel ist. Da war ich ziemlich gekränkt.
Aber ich habe meinen Freund nicht darauf angesprochen. Wobei es mir sehr weh tut, wenn er mir nicht alles sagt, nur um mich zu schützen. Wenn es hinterher eh rauskommt, ist es für mich um so schlimmer.
...

LG Nicole
Liebe Nicole,

du hast davon erzählt dass du eine Tochter hast, für das dein Partner wie ein Vater ist...und du sagtest in einem vorigen Post, dass du deine Tochter "schützen" möchtest in dem du sie nicht über die Krankheit deines Partners informierst...

bitte erinnere dich mal an die Ohnmacht die dich überkam als du gemerkt hast nicht richtig informiert zu sein...
und jetzt versuch dich mal in deine tochter hinein zu denken und was wohl in ihr vorgeht, bzw. welche Fragen sie sich wohl stellen mag...

als ich klein war wurde meine Oma krank (Magenkrebs) und meine Eltern erzählten mir nur dass sie sie ständig im KH besuchten und dass das nichts für mich wäre...immer wenn ich fragte was mit oma ist, wechselten sie das Thema und lenkten ab.
Heute sind meine Eltern und ich uns einig, dass es falsch war mir nicht die Wahrheit zu erzählen.
durch dieses "Loch" stellte ich mir unnötige Fragen und vor allem bekam ich horror Vorstellungen von dem was wohl mit meiner oma geschah..wenn ich es nichtmal erzählt bekam.

Du solltest deiner Tochter von der Krankheit erzählen und du solltest keine Angst davor haben eine Frage mal nicht beantworten zu können.

Kinder können einem erstaunlich viel in der Trauer "helfen", denn sie haben eine naive aber unvoreingenommene Einstellung zu dem Thema.
natürlich sollte man sie nicht überfordern, aber behutsam einbinden und informieren.

Ich sende dir ebenfalls viel kraft für die kommende zeit und hoffe dass es Aussicht auf Besserung oder sogar heilung gibt.

eine warme Umarmung sendet dir
steffi
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  #2  
Alt 11.05.2013, 08:14
Benutzerbild von Nicole13
Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: ...und plötzlich ist der Boden unter den Füßen weg....

Hallo Steffi!
Vielen Dank für Deine Nachricht.
Meine Tochter ist zwischenzeitlich "voll" im Thema.... Kinder sind ja nicht dumm. Da sie jetzt schon ganz oft mit im Krankenhaus war und sie alles mitbekommt, weiß sie auch, was los ist. Ich wollte sie wahrscheinlich nur am Anfang, als die Diagnose raus kam, schützen, aber das geht eh nicht so wirklich. Ich war nur nach der Diagnose total geschockt. Was sich im Nachhinein aber alles als nicht sooooo hoffnungslos herausstellte. Sie fragt jetzt auch, wie er seine 2. Chemo überstanden hat, wenn sie mal nicht mit im Krankenhaus war.
Schade aber trotzdem, wenn man sich in so jungen Jahren schon mit so einer schrecklichen Krankheit auseinander setzen muß.

Momentan, also gestern, hatten wir auch einen guten Tag. Das doofe ist ja immer nur, man weiß nicht, was einen wieder gleich im Krankenhaus erwartet. Ich hoffe aber immer, nur Gutes.
Mein Freund ist jetzt 8 kg leichter, ihm wurden gestern 8 Liter Bauchwasser abgelassen. War gestern darüber schon total glücklich. Seine 2. Chemo lief auch ganz gut, hoffe auch erfolgreich. Und Dienstag kann er vielleicht nach Hause. Ich hoffe es so sehr.

Wünsche Euch was.

LG Nicole
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  #3  
Alt 12.05.2013, 08:45
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: ...und plötzlich ist der Boden unter den Füßen weg....

Hallo Moni!

Schön, wieder von Dir zu lesen.
Und vielen Dank....
Ja, momentan scheint es so, als hätte man alles im Griff. Ob auch den Tumor,
wissen wir leider noch nicht. Den Alltag zu Hause habe ich absolut im Griff.
Ich habe mit der Kurzen quasi 5 Jahre alleine gelebt. Von daher ist es zwar am Anfang wieder anders, alles alleine zu machen. Aber jetzt klappt es ganz gut.
Und wenn mein Freund dann hoffentlich ab Dienstag hier ist, wird sich wieder einiges ändern. Er meinte auch gestern, man macht sich viel zu viel Gedanken.
Ich werde versuchen, auch den Kopf etwas mehr abzuschalten. Es bringt mir nichts, wenn theoretisch alles durchdacht ist und praktisch es dann anders kommt.
Ich hoffe Dir geht es so einigermaßen. Wie läuft es in Deinem Job??

LG Nicole
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  #4  
Alt 12.05.2013, 10:51
Grisu62 Grisu62 ist offline
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Standard AW: ...und plötzlich ist der Boden unter den Füßen weg....

Zitat:
Zitat von Nicole13 Beitrag anzeigen

... Ich werde versuchen, auch den Kopf etwas mehr abzuschalten. Es bringt mir nichts, wenn theoretisch alles durchdacht ist und praktisch es dann anders kommt....
Hallo Nicole,
das ist, glaube ich, der einzige Weg, um damit umzugehen. Ich hatte gerade wieder ein Beispiel dafür, dass man eben keine Pläne machen kann: wir wollten eigentlich noch einmal ein paar Tage in die Sonne fliegen, um den guten Allgemeinzustand zu nutzen und uns mal was Gutes zu tun. Der Arzt hatte schon grünes Licht gegeben - da wurden neue Metastasen gefunden. Das hat uns mental total kalt erwischt, weil wir irgendwie nicht damit gerechnet hatten, dass während laufender Chemo und Bestrahlung so etwas passiert. Jetzt bekommt mein Mann Tarceva - und wir haben mit Blick auf die möglichen Nebenwirkungen alles umstellen müssen... Zum Glück hatte ich noch nicht gebucht...

Es geht offenbar wirklich nur Schritt für Schritt, Tag für Tag...

LG Grisu
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  #5  
Alt 12.05.2013, 19:29
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: ...und plötzlich ist der Boden unter den Füßen weg....

Hallo Grisu, hallo Moni!

Bei uns war dann heute auch wieder ein beschissener Tag....
Als ich ins Krankenhaus kam, sah mein Freund schon irgendwie krank aus.
Gestern wie das "blühende" Leben. Naja, so in etwa...!!!
Fakt ist, sein Bauch ist wieder dicker geworden, das Wasserablassen hat also nur gestern was gebracht. Der Arzt (er ist so nett und war heute sogar da, um zu gucken) meinte, man müsse jetzt erstmal bis morgen warten, was mit Dienstag entlassen wird. Ich weiß, man soll die Hoffnung nicht aufgeben, etc.
aber für mich war das jetzt wieder ein Rückschlag. Meine Tochter und ich haben heute schon ein Plakat gemacht mit "Herzlich Willkommen" und so. Wir haben uns schon so gefreut. Da frage ich mich schon wirklich, ob man sich besser nicht freuen soll und bis zur letzten Sekunde warten soll, damit es Realität wird.
Deswegen kann ich Dich so gut verstehen, Grisu, mit dem Urlaub und allem. Man kann bei dieser scheiß Krankheit noch nicht einmal was für in 2 Tage planen. Es ist so schrecklich...
Dennoch hoffe ich natürlich, dass er doch nach Hause kommt. Aber bei dem heutigen Ergebnis sehe ich hellgrau....
Schön, dass Dich Deine Arbeit etwas ablenkt, Moni. Vielleicht kommt bald eine Zeit, wo Du zu Hause nicht mehr so traurig über das Geschehene bist, weil Du mit anderen Dingen beschäftigt bist.
Mir geht es heute so wie draußen das Wetter bei uns ist. Trübe und regnerisch..... Wünsche Euch alles Gute.. LG Nicole
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  #6  
Alt 14.05.2013, 10:20
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: ...und plötzlich ist der Boden unter den Füßen weg....

Also manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr.

Jetzt macht das Krankenhaus schnell schnell, dass mein Freund nach Hause kommt.
Gestern wurde beschlossen, dass die sich um die ganze Organisation (Pflegedienst, Arzt vor Ort, etc. ) kümmern. Er darf sich sogar einen Pflegedienst aussuchen. Wenn der mit dem Arzt vor Ort eins ist, dann kann er nach Hause. Vermutlich am Donnerstag, weil am Mittwoch wird ihm noch Wasser abgelassen. Häh?? Plötzlich so schnell?? Brauchen die Betten??

Soll ich mich nun freuen oder meine Freude besser verbergen, nach dem ganzen, was wir schon erlebt haben???

Es ist alles so kurios....
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  #7  
Alt 14.05.2013, 20:16
steffilein steffilein ist offline
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Standard AW: ...und plötzlich ist der Boden unter den Füßen weg....

ich kann Moni nur Recht geben:
wenn wir mit unseren Gedanken zu sehr in die Zukunft schweifen;
z.B. wie lange wir etwas noch mit tragen können, oder wie sich die krankheit, bzw. die Situation entwickelt,
so belastet uns dieses Grübeln mehr als wenn wir uns vergegenwärtigen , dass wir für den jetztigen Moment Kraft haben...
wir machen uns Gedanken über Dinge die womöglich nie eintreten
also sollte der jeweilige Moment (im hier und jetzt) auch viel leichter zu tragen sein, als die gedachte Zukunft

ich hoffe das ist nicht zu kompliziert geschrieben und du weiss was ich meine...
kurzum: freu dich dass er zu euch noch hause kommt und hol das gemalte Plakat raus.

liebe Grüße
Steffi
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