Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Allgemeine Themen > Umgang mit Krebs und Krankheitsbewältigung

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 23.06.2013, 19:53
mucki53 mucki53 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 15.11.2011
Ort: Hessen
Beiträge: 734
Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Hallo Ihr Lieben,
also mir geht's genau wie Euch. Und in Evelyns Beitrag finde ich mich fast völlig wieder !
Mir tut nur auch der Gedanke weh, meinen Liebsten vielleicht zurück lassen zu müssen.
Anders herum wäre es allerdings auch nicht so prickelnd. Er ist ja 15 Jahre älter als ich und auch nicht der Gesündeste...
Ich umärmel Euch alle, Ihr Tapferen
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 24.06.2013, 05:15
Arsinoe Arsinoe ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 09.05.2012
Ort: Süddeutschland (ursprünglich Schweiz)
Beiträge: 535
Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Hallo, Ihr Lieben!
Interessant, dass der alte Thread wieder hervorgeholt wurde! - Conny, ich wünsche dir alles Gute und es würde mich freuen, wenn meine Zeilen, dir irgendwie helfen würden.
Danke Evelyn und Mucki auch für eure Beiträge. Sie haben wiederum meine Gedanken angeregt.
Inzwischen ist meine Krebserkrankung sehr weit fortgeschritten und die Wahrscheinlichkeit, dass ich bald die Blümchen von unten betrachte, recht hoch.
Ich persönlich kann gut damit leben - der einzige Knackpunkt ist immer noch mein Schatz. Für ihn wäre es eine absolute Katastrophe, wenn ich sterben würde. Ich habe das Gefühl, er hat noch nicht wirklich akzeptiert, wie "ernst" die Situation ist und glaubt fest daran, dass "alles gut" wird.
Ich mache immer mal wieder einen Anlauf, mit ihm darüber zu sprechen. Aber auf der anderen Seite will ich ihm auch nicht total die Hoffnung nehmen. Ich habe das Gefühl, das würde alles nur schlimmer machen.
Was meine Verantwortung für ihn angeht, habe ich das, was ich regeln konnte, geregelt und einigermassen akzeptiert, dass ich darüber hinaus nichts tun kann. - Abgesehen vielleicht von einem Punkt: der anstehende Umzug, der aus finanziellen Gründen unumgänglich ist. Den möchte ich gerne noch "hinter uns bringen".
Aber wenn ich sterbe, wird mein Schatz wird mit der Situation allein klar kommen müssen. Einmal hat er ein Szenario skizziert, das mich ein wenig beruhigt hat. Ich denke, mehr kann ich nicht erwarten.
Inzwischen habe ich übrigens einige Monate Therapie bei einer Psychoonkologin hinter mir und habe neu auch einen Palliativmediziner, mit dem ich offen über das Thema Sterben/Tod sprechen kann. Das ist für mich eine grosse Erleichterung.
Für mich ist das Ganze sehr präsent. Nichts destotrotz versuche ich natürlich auch im Moment zu leben und zu geniessen. Das gelingt mir inzwischen, glaube ich, auch nicht schlecht.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 24.06.2013, 06:34
Conny 007 Conny 007 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 11.06.2013
Ort: Paderborn
Beiträge: 267
Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Hi, auch schon wach!!

Ja, liebe Arosine,

Sehr geholfen!
Ich dachte, ich sei ein Exot, mit dem Umgang der Erkrankung, meiner bisherigen Schicksalsschläge,...!
Halt immer taff und auch für den Rest der Welt, die macht das schon!
Depressionen, Therapien kamen dann' natürlich' auch, bei mir halt immer
Zeitversetzt !
Aber, hatte vor meiner Cisplatin Therapie mein ganzes 'altes' Leben lang, einen
Gemäßigten, platinblonden Irokesen Haarschnitt!!! Brauchte ich für 'das an den Haaren aus dem Sumpf ziehen', da musste ich nicht meiner Umwelt signaliesieren, Hey helft mir mal, Quatsch , das mach ich selbst, ....,

DAS geht jetzt nicht mehr,... Habe durch den neuesten Stand meiner Erkrankung( Lungenkrebs ED 12/2012, In 06/2013 gute Rückbildung des Primärtumors, aber : Hirnmetastase!,,,,,)
Meinen persönlichen GAU erfahren, Metastase im Gehirn.
Jetzt, nach einem halben Jahr musste in FamilieUmwelt von mir aus endlich mal das Signal ausgehen, das war bis jetzt und wird auch vorläufige kein SPAZIERGANG!
Habe (vorsichtig! ) mit meinem depressiven Mann, meiner 12jährigen Tochter geredet und mich so langsam geöffnet!
Alle, sind jetzt viel entspannter, ich nehme meine Ruhezeiten, ohne große Begründungen!! Beide haben sehr erstaunt reagiert: aber warum hast du denn nie was gesagt, wir dachten, dir ging es immer 'Super', du must uns das auch sagen....
Ich habe bei den Worten meiner Tochter innerlich (vor ihr fällt es mir aus Selbstschutz/ihrem Schutz) so gebrüllt und gedacht was hast du falsch gemacht?..
Nix,... ,,,,
Ich war Conny, die alles für alle macht! Mutti/Ehemann/Kind ( meine 80 jährigen Eltern neben mussten doch auch von mir 'geschützt werden ').

Jetzt nicht mehr,... Später wenn's gut läuft in Maßen.

Bin , war ne Quasselstrippel, aber war das nicht, wenns um eingemachte ging, dann wurde erst mal weggedrückt !!!
Bin auf dem Weg,... Hat sich körperlich so viel getan, mein Geist folgt so langsam ...

Freue mich, euch hier zu treffen, ihr wisst wie ich das meine!
Es ist gar nichts gut, auch wenn ich besser aussehe als vor der Erkrankung!
Aber, ich WILL das Beste für ALLE und für MICH daraus machen!
Jetzt erst mal Unterstützung auch 'annehmen' !!!

liebe Grüsse von Conny
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 24.06.2013, 07:21
Conny 007 Conny 007 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 11.06.2013
Ort: Paderborn
Beiträge: 267
Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Liebe Arsinoe ,

Jetzt natürlich zu dir, wenigstens den Namen richtig schreiben, so viel Zeit soll sein!!

Durch meinen Stadiensprung im Juni , habe ich auch bereits angefangen, etwas vorzubeugen. Hausaufgabenbetreuung für meine Kleine, Termine für den Phsychologen für meinen Mann, der jetzt auch wieder diese Verlustängste hat!
Das hat mich entspannter gemacht, es läuft jetzt vieles rund, auch ohne mich!
Es geht auch viel ohne mich! Muss ja auch nicht immer alles noch mal kontrollieren!

Mir hat natürlich keiner gesagt, wie lange noch ...Aber lesen kann ich auch, und mir hilft, darauf vorbereitet zu sein für den Fall, dass ...!

Du macht's es genau richtig. Und hast ja auch gemerkt, im anderen Umgang mit dem Partner, das es jetzt besser ist! Bin ja noch dran ,...

Wünsche dir, natürlich das Beste.
Habe den Beitrag ja gestern erst durch Stöbern hier im Netzt gefunden
Bin ja erst frisch hier! Wir hören/lesen uns sicher!

Du hast mir/ anderen sehr geholfen! Ich weiß, ich bin bis auf meine ALK-Mutation, offensichtlich doch kein Exot!!!
Schade eigentlich, dachte ich wäre einzigartig .
(Das war ein Witz!)

Lg Conny
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 24.06.2013, 11:18
Ed1 Ed1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.07.2012
Beiträge: 284
Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Liebe Conny, liebe Arsinoe,
ich finde Eure Beiträge so ehrlich und schonungslos ...ihr seid so tapfer, ich kann Euer Mut nur bewundern. Jeder sucht seinen Weg im Umgang mit der Krankheit.

Schön, dass ihr diese Kraft mit uns teilt.

lg
ed
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 24.06.2013, 13:29
Conny 007 Conny 007 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 11.06.2013
Ort: Paderborn
Beiträge: 267
Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Hallo Ed,

bedank dich bei Arsinoe !

Ohne ihren ' alten Thread' auf den ich durch mein Surfen im Forum
gestoßen bin, hätte ich nicht den Mut gehabt zu schreiben!!!!

Also, liebe Arsinoe auf Dich

Lg Conny
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 24.06.2013, 16:50
PeterBoe PeterBoe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.04.2013
Ort: Jülich (Kr. Düren)
Beiträge: 115
Standard AW: Kann das jemand nachfühlen?

Hallo, Alle,

bin auch erst jetzt auf diesen Thread gestossen und kann mich nur anschliessen: mir ist es ähnlich ergangen.
Ich bin beruflich aus dem naturwissenschaftlichen Bereich (Pharma) und sehe Dinge sehr sachlich. So wie auch meine Erkrankung. Gleichzeitig habe ich (62 J.) auch so meine Lebenserfahrung und auch Führungserfahrung im Beruf. Von daher (Projekt- und Krisenmanagement) weiss ich, dass es eine ganz normale und natürliche Abfolge nach Krisen und vor erzwungenen Veränderungen gibt, bei der auf negieren, verzweifeln, und akzeptieren das kämpfen kommt. So ein bischen wie auch Alkohol- oder Drogenabhängige erst einmal akzeptieren müssen, dass sie abhängig sind, bevor sie sich davon lösen können.
Nach meiner Krebs-Diagnose habe ich dann gleich die ersten beiden Schritte übersprungen, gleich akzeptiert und gekämpft aber mich dann schon bald gefragt, ob ich nicht gerade deshalb ("Kälte??") doch ein Fall für die Psychotherapie bin.

Ich habe mich daraufhin ziemlich beobachtet und immer gefunden, dass ich okay bin. Heute glaube ich, dass meine Art der Bewältigung für mich die Beste war.
Posttraumatische Belastungssyndrome sind bei dieser Herangehensweise möglicherweise wirklich ein Risiko, aber wenn man wie ich das Glück hat, dass man sich selber beobachten kann (ich guck dann manchmal aus der Vogelperspektive auf mich herab), kann man das Risiko minimieren. Und: "Risiko" heisst ja nur dass es passieren "kann", aber nicht "muss"
Jeder Jeck ist eben anders.
Ich freue mich, dass ich Leute gefunden haben, denen es ebenso ergangen ist wie mir: hurra, ich bin dann wohl doch kein Fall für die Psychotherapie?

Also weiterhin dem Kopf schön oben behalten!

LG
Peter
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:37 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55