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  #1  
Alt 03.07.2013, 10:14
Benutzerbild von Sonnenblume 87
Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Liebe Ayslinn liebe Moni,

vor morgen habe ich große Angst ich möchte mich am liebesten verkrichen. Wie soll ich das ganze nur durchstehen?!
Meine Mami wird nun Beigesetzt und mich nervt es wie die Leute mich ständig wg. irgendwelchen Sachen für morgen fragen, dabei können sie ja nichts dafür sie wollen nur Infos. Ich hoffe ich schaffe das ganze und breche nicht völlig zusammen. Das hätte meine Mama nicht gewollt. Freitag ging es mir Furchbar schlecht ich war den ganzen Tag Zuhause und habe nur geweint. Ich will dann auch nicht das mich irgendwer tröstet oder so. Ist das komisch? Mein Freund meinte wieso ich ihn nicht angerufen habe aber ich will die Leute nicht nerven ich habe das Gefühl die Leute vor mir schonen zu müssen. Irgendwie seltsam.

Liebe Melanie,

die Krankheit ist das schlimmste was einer Person und deren Familie passieren kann. Ich hatte auch schon den Gedanken ob es ohne Chemo besser gewesen wäre. Man hat hass auf alles, die Medizin, die Krankheit wieso man es nicht schon eher bemerkt hat usw.
Leider kann man die Zeit nicht zurück drehen. Leider war es das Schicksal unserer Mütter.
Ich denke immer wieder an sie, wie sie mich immer angelächelt hat oder mir sagte wenn ich raus ging pass auf dich auf. Jetzt gibt es nur mich und meine Schwester Zuhause. Wir kommen nachhause und Mama wartet nicht schon auf uns oder hat uns zum 100 mal angerufen wann wir endlich heim kommen.
Es ist schwer damit klar zu kommen aber ich denke wir werden es mit der Zeit lernen. Es tut gut hier mit Leuten zu kommunizieren die das selbe erlebt haben, da ich in meinen Umfeld niemanden habe der sowas durchstehen musste. Natürlich verstehen alle meine Situation aber meine Gefühle kann keiner deuten.

Lg Sonnenblume
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  #2  
Alt 04.07.2013, 04:30
Ayslinn Ayslinn ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Ach liebe Sonnenblume,

es ist gar nix "seltsam" an deinen Gefühlen, sie kommen dir nur seltsam vor, weil du sie ja bisher nicht erleben musstest... und wenn man sich vorstellt, wie man jemanden schon getröstet hat, passt das eben nicht zu den Emotionen die man selbst als "Trauender" spürt... und wie man "behandelt" werden will.

Auch die Angst die du vor der Beerdigung und den vielen Leuten hast kann ich gut nachvollziehen... mir war auch so hundeelend. Und ja ... auch mein Freund war nicht immer bei mir, weil ich es auch gar nicht wollte. Weisst du wie ich die 4 Tage bis zu diesem Höllentag verbracht habe? - genau wie du! ... und es ist zum Kotzen! (ich weiss grad nicht wie ich es ohne diesen Kraftausdruck beschreiben soll)

- Fragen zu "Todesanzeigen, welche Schrift, welches Bild, welcher Spruch"... im Blumenladen "soll es ein Kranz oder Gesteck sein... welche Farben für die Blumen - halten die Blumen Frost/Schnee aus?"... auf der einen Seite so verdammt unwichtig, man WILL sich zur Hölle nochmal gar nicht damit beschäftigen, weil man weiß was es bedeutet und am liebsten aufwachen will... auf der einen Seite - für die eigene Mama soll doch alles schön sein?!? - es ist doch so ziemlich das einzige was du noch tun kannst!
Und dann: Dies Unruhe in einem - diese Zerreißprobe zwischen "lasst mich alle in Ruhe" und "ich muss was tun" macht einen wahnsinnig aber es ist dein Körper der so reagiert... Schutzmechanismen die automatisch funktionieren wenn jemand in solche tiefen Stressmomente fällt.

Vertrau auf dich und darauf, dass es wirkliche Vertraute in deiner Nähe gibt... lass dich fallen und lass es zu, dass dir liebe Menschen beistehen und dich schützen... gerade dann, wenn dich die vielen Leute nur nerven.

Die Tage vor der Beerdigung hab ich dann mit meiner Schwester nachts in einem Bett geschlafen, wie kleine Kinder, die nicht allein schlafen wollen und das obwohl wir schon 31 und 30 waren. Unsere beiden Freunde und auch die kleine Tochter von meiner Schwester waren in der Zeit nicht bei uns... das wollten wir nicht.
Irgendwie war es uns wichtig, dass wir nur "zu viert sein" wie damals als Kinder - Mama, Papa, und wir zwei...
und: es hat uns keiner verurteilt deshalb!

Mach dir auch keinen Kopf wenn dich auch andere Gefühle einholen... du hast doch gerade erst deine Mama verloren!!! ... Es gibt viele Parallelen, wie man sich beim Verlust von so nahe stehenden Menschen fühlt und doch reagiert jeder anders. Lass diese Emotionen zu und versuch nicht gegen sie anzukämpfen, ob man will oder nicht sie gehören einfach dazu. Jeder, der das durchmachen musste wird dich verstehen und dich nicht verurteilen, oder einsortieren in "normal trauernd" oder "seltsam trauernd".
Tja, aber auch ich hab mir diese Fragen "ist das normal?" gestellt und nach Antworten gesucht - siehst du, das ist alles nicht abnormal, liebe Sonnenblume!

Denk an deine Mama, was sie dir für dein Leben mitgegeben hat... und du wirst sehen, dass dich diese Liebe trägt und dir gerade in solchen schweren Momenten unwahrscheinliche Kraft verleiht.
Sie ist ein Teil von dir und du bist ein Teil von ihr... diese Verbindung bleibt und daran solltest du morgen/heute denken. Sie ist daher immer da wo du auch bist. Nicht der Körper deiner Mama hat sie zu dem gemacht was sie ist, sondern ihr Wesen, ihre Art, ihr Geist und Esprit... und die Liebe zu Euch. Vielleicht hilft es dir ja daran zu denken, dass es nicht entscheidend "wo" ihre Hülle ist, denn ihre Seele wird dort sein wo sie sich wohl fühlt... und das wird ganz nah bei dir/euch sein!

Stille Grüße durch die Nacht!
__________________
Schöne Grüße
Ayslinn

Das sind die Starken im Lande,
die unter Tränen lachen,
ihr eigenes Leid vergessen
und anderen Freude machen.
(Franz Grillparzer... Lebensmotto meiner Mutter)

Ich trage dich in meinem Herzen
trotzdem vermisse ich dich, Mama!
*02.07.1956
+11.12.2012

Diagnose Brustkrebs 15.11.2007
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  #3  
Alt 08.07.2013, 03:39
tigerchiri tigerchiri ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Liebe Sonnenblume und alle Trauernden,

an alle mein Herzlichstes Beileid.

Ich habe meine Mama auch am 31sten Mai dieses Jahres verloren und stehe immer noch unter Schock, ich existiere und funktioniere halt.

Es ist so traumatisierend jemanden zu verlieren. Ich kann dieses Gefuehl gar nicht in Worte fassen.
Die Beerdigung bzw Urnenbeisetzung meiner Mama wollte ich so schnell wie es geht hinter mir haben. Ich weiss es klingt eventuell etwas wuest oder komisch aber ich konnte das nicht ertragen.

Ich denke jeden tag an meine Mutti, ich wuerde so gerne heulen aber ich kann nicht mehr, es kommt nix mehr.

Nun ist mein Papa vor 2 Wochen (24ter Juni) mit einem Dickdarmdurchbruch ins KH gekommen, er liegt seitdem im Kuenstlichen Koma und wird beatmet(Luftroehrenschnitt)zudem hat er noch eine Bauchfellentzuendung , Nierenversagen und eine Blutvergiftung die einfach net verschwinden will.
Zu der Zeit als das passiert ist waren mein Mann, Sohn und ich in Aegypten im Urlaub und ich habe den Anruf das mein Papa im KH liegt dort bekommen. Se haben sogar die Polizei geschickt zu mir nachhause weil sie mich net Telefonisch erreichen konnten.
Ich hatte wahrhaftig keinen schoenen Urlaub und zurueck fliegen ging nicht denn alle Fluege waren ausgebucht, also musste ich das beste fuer unseren Sohn draus machen.

Die Aerzte sagen sie wissen auch nicht wie das ausgeht, also ob er durchkommt.

Ich laufe echt schon auf dem Zahnfleisch, ich hab eigentlich noch nicht mal den Tod meiner Mama richtig realisiert und nun "muss" ich schon wieder Angst haben jemanden zu verlieren.
Ich bin so hilflos und weiss gar nicht warum das alles passiert.

Wieso um himmelswillen ?? Wieso nur?

Ich komme im moment einfach nicht mehr klar und weiss nicht wie ich das alles noch verarbeiten soll.

Ich hab so grosse Angst ins KH zu gehen sodass ich schon Samstag und Sonntag "geschwaenzt" habe.
Ich kann einfach net mehr.

Geändert von tigerchiri (08.07.2013 um 03:40 Uhr) Grund: Datum
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  #4  
Alt 08.07.2013, 08:52
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

hallo tigerchiri..
es tut mir so leid, du machst ja grad wirklich die hölle durch.
ich kann sehr gut nachvollziehen, daß du am ende deiner kräfte bist.
aber ich will dir mut machen.. du hast die kraft in dir. ich weiß, wovon ich rede...
versuche trotz allem, deinen papa zu besuchen, bei ihm zu sein. weil ich dir nicht wünsche, daß du eventuell irgendwann bereust, nicht bei ihm gewesen zu sein.
schreib dir hier alles von der seele.. wir wollen uns hier gegenseitig stützen und tragen. es wird dir gut tun.
ich wünsch dir ganz viel kraft und daß es bei deinem papa bald wieder aufwärts geht.
liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #5  
Alt 08.07.2013, 10:42
Benutzerbild von Sonnenblume 87
Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Liebe Tigerchiri, liebe Ayslinn,

erst mal mein Beileid an dich Tigerchiri. Was du gerade durch machst muss schrecklich sein. Schon wieder Angst um einen liebsten zu haben. Es muss grausam sein. Ich verstehe was du sagt mit dem du lebst halt, genau so geht es mit auch. Ich bin 26 Jahre und habe bis zum letzten Tag noch mit meiner Mama gewohnt sie fehlt überall. Ich würde alles dafür tun das ich sie nochmals nörgeln hören könnte auch wenn mich das immer so genervt hat, jetzt vermisse ich es. Ihre täglichen Telefonate wo ich sei wann ich komm wieso ich schon wieder so lange unterwegs bin usw.
Leider wird es nicht mehr so sein. Ich denke aber das unsere Mütter gewollt hätten das wir weiterleben, das wir das Leben genießen, das wir Spaß haben und deine Mutter hätte sicherlich gewollt das du für deinen Sohn so eine tolle Mutter bist wie sie für dich war. Der Schmerz ist momentan unermäßlich und wir denken es kann nicht weiter gehen. Aber die Welt bleibt durch den Verlust einer geliebten Person nicht stehen, leider.
Wenn ich mich alleine und traurig fühle gehe ich in die Kirche ich schenke meiner Mama ein Licht und rede im Gedanken mit ihr ich rede mit ihr nicht nur in der Kirche aber in der Kirche fühle ich mich geborgen. Suche für dich einen Weg damit klar zu kommen ich bin sicher du wirst ihn finden. Es wird aber nicht leicht sein. Und lasse deinen Tränen immer freien lauf wenn sie sich melden. Das tut so gut kann ich aus meiner Erfahrung sagen.

Ich habe nun die Beisetzung hinter mir. Ich wollte gar nicht hin aber das könnte ich meiner Mama nicht antun ich habe mich schon nicht am Totenbett von ihr verabschiedet.

Es war ein unheimliches Gefühl als ich in die Kapelle bin und dort ihr Bild und die Urne sah. Irgendwie alles nicht real. Es waren soviele Menschen da und doch war ich irgenwie allein. Meine Schwester und ich mussten so weinen ich habe die Worte des Pfarrers nicht wirklich aufgenommen. Hinterher kamen viele Leute zu mir und meinen der Pfarrer hat so schöne Worte genannt jedoch konnte ich mich nur an Bruchstücke erinnern.

Es ist absolut nicht leicht seine Mama in so jungen Jahren gehen zu lassen aber ich muss. Meine Mami war immer sehr spirituell angehaucht und meinte man soll die toten gehen lassen nicht versuchen sie bei einem zu halten und ich möchte ihr diesen Gefallen tun auch wenn es mir so unglaublich schwer fällt. Ich will das sie ihre Ruhe findet und das sie von oben auf mich und meine kleine Schwester schaut. Sie und ich schaffen das alles auch wenn es schwer ist. Mama hat immer gesagt das wir zusammen halten müssen auch wenn sie nicht mehr da ist und das wollen wir auch. Wir sind jetzt halt eine ganz kleine Familie. Sie und ich und Mami in unseren Herzen. Was uns niemand nehmen kann sind die Erinnerungen an Mama diese können wir immer wieder aufleben lassen.

Mama alle vermissen dich so stark und sind für uns da, so wie du immer für alle da warst und ihnen geholfen hast. Du hättest dich so darüber gefreut.
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Mami jeden Tag vermissen wir dich.
In meinen Erinnerungen lebst du weiter ich liebe dich!
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  #6  
Alt 08.07.2013, 12:53
tigerchiri tigerchiri ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Hallo ihr Lieben,

Danke fuer eure tollen Worte das baut sehr auf

Ich bin auch "erst" 25.. Ich glaube das alter spielt keine rolle denn egal wie alt man ist wenn man jemanden gehen lassen muss sei es Mama, Papa oder Ehemann ist das wohl mit das schlimmste.

Meine Mama war immer eine Lebenslustige Person doch die letzten 10 Jahre hatte sie sich stark veraendert. Sie hatte ein Massives Alkohol problem. Ich habe mich sooft mit ihr gestritten weil sie grundlos auf mich gegangen ist. Aber dennoch war es meine Mama, als Kind liebt man halt bedinungslos.

Natuerlich haetten unsere Mamas gewollt das wir wieder Freude und Spass am Leben haben.

Und ich glaube wir versuchen alle irgendwo damit abzuschliessen und unsere liebsten gehen zu lassen. Auch wenn es total schwer ist.

Es ist manchmal so schwer fuer mich das ich auch denke, Lieber gott wenn du existierst dann mach nicht so ne scheisse und fueg nicht immer den Leuten so ein Leid zu..

Man kann an Gott glauben oder nicht, ist ja jedem freigestellt, ich gehoere da eher zur Fraktion unglaeubig.

Man versucht einfach einen Weg zu finden um mit der Situation klar zu kommen. Und das ist vollkommen in Ordnung.

Ich selber hab fuer mich leider noch keinen Weg gefunden weil ich zuviel damit beschaeftigt bin mir vorzugaukeln alles sei in Ordnung...

Ich bin eine ganz sensibele person wenns ums Thema Tod geht, ich denke ich verdraenge das alles. Aber nach aussen hin muss ich mich ja "abgeklaert" geben.

Je mehr ich drueber nachdenke desto mehr Kullern die Traenen weil ich wollte stark sein, stark fuer meinen Papa nach dem Tod der Mama, ihn hats ganz fies mitgenommen. Und da ich die einzige Tochter bin wollte ich halt eine Schulter zum anlehnen fuer meinen Papa sein. Hat auch ganz gut geklappt. Aber jetzt liegt mein Papa auch im gleichen KH nur auf ner anderen Station und ich hab mir noch geschworen ich geh nemme in des KH... jetzt bin ich schon wieder da anderthalb Monate nach dem Mama gestorben is dadrinne.

Es nimmt einfach kein Ende. Es kommen Selbstzweifel, Wut und Hass.. und natuerlich die verdrangte Traurigkeit.

Ich stelle mir jetzt immer wieder die Frage (eigentlich sind es sehr viele)
Was hab ich getan das mir sowas angetan wird?
Wieso ich?
Warum passiert das alles?
Reicht nicht schon ein Schicksalsschlag ?

Ich werde quasi ueberrollt von einem Gueterzug nach dem anderen. Eine klatsche folgt der naechsten. Als obs nicht schon Schlimm genug ist jemanden zu verlieren.

Auch wenns komisch klingt aber ich glaub ich muss mich mit der Seelsorge oder dem Psychiologen mal zusammensetzen. Ich brauche Hilfe ganz dringend. Ich will nicht das andere unter mir leiden muessen.

Wenn ich ehrlich bin hab ich auch noch gar nicht richtig getrauert, aber gut was is denn schon richtig und was ist falsch.

Ich habe glaube ich 8 mal geweint seit Mama gestorben ist.
Das letzte mal heute Nacht wegen meinem Papa.

Ich versuche mich echt an jeden Strohhalm zu klemmen.
Ich hab keine Zeit und auch keinen Kopf um fuer mein Studium zu lernen, ich pack das einfach net.
Ich Studiere Englisch und BWL und haette eigentlich schon im Februar anfangen sollen meine Bachelor arbeit zu schreiben. Naja jetzt ist das Jahr bald rum und ich werde nicht zur Pruefung zugelassen weil ich die natuerlich net habe.

Mich hat das Leben aus der Bahn geworfen.

Ihr muesst jetzt sicher ne total kaputte vorstellung von mir haben..
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  #7  
Alt 08.07.2013, 13:52
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Liebe Tigerchiri,

wieso eine kaputte Vorstellung?
Deine Gefühle die du beschreibst kenne ich. Mir geht es genauso. Ich tute auch oft so als ob alles okay sei. Wenn ich auf den Tod meiner Mama angesprochen werde reagiere ich total empfindlich. Ich bin auch ein sensibelchen. Ich habe ja sogar schon immer geheult wenn meine Mama mich geschimpft hat oder mir unrecht tat. Aber es ist in Ordung das man so ist.

Ich habe die ersten zwei Wochen auch nicht wirklich geweint ich habe eher die Menschen um mich herum beruhigt. Ich wollte auch stark sein und niemanden mit meinen Schmerz belästigen. Ist jetzt noch immer so ich will mit niemanden darüber reden ganz viele wissen gar nicht was mit meiner Mama passiert ist.

Ob ich an Gott glaube weiß ich nicht aber ich glaube daran das meine Mama immer in meiner Nähe ist vielleicht ist das verrückt aber es gibt mir die Kraft weiter zu machen. Die Kirche bringt mir nur innerliche Ruhe und ich habe das Gefühl das ich dort einfach für mich sein kann.

Auch ich hätte bereits im März meine Bachelorarbeit schreiben sollen und was ist nun haben wir Juli und ich habe nichts geschafft meine Studium zieht sich und ich schaffe es nicht das zu ende zu bringen. Ich kann mich einfach nicht langfristig konzentrieren.

Die Idee mit dem Psychologen denke ich ist gar nicht so schlecht, dort kannst du deinen Kummer deine Sorgen und deine Ängste bedenkelos äussern.

Im übrigen denke ich so wie du es gibt kein Alter seine Mama zu verlieren es tut immer weh nur haben ich immer den Gedanken das sie zuviel meines Lebens verpassen wird. Sie wird nicht sehen wie ich ein Kind bekommen nicht da sein bei meinen Abschluss oder auch nicht bei meiner Hochzeit und das sind nur die großen Ereignisse an denen sie meiner Schwester und mir fehlen wird.
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  #8  
Alt 28.07.2013, 21:02
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Seit 8 Wochen ist meine mama nun nicht mehr bei uns. Ich habe den Eindruck der schmerz wird immer schlimmer. Ich ertappe mich immer wieder dabei wie ich daran denke das ich sie anrufen sollte. Ich würde so gerne ihre Stimme hören. Würde alles dafür tun sie nochmal drücken zu können.
Ich vermisse sie so unglaublich. Jeder Tag ohne sie ist so traurig.
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  #9  
Alt 06.08.2013, 12:05
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Mama ist nun schon fast 11 Wochen nicht mehr da. Dabei habe ich das Gefühl als sei es erst gestern passiert. Alles was wir besprochen haben, wie sie an dem Tag meine Hand hielt und wie sie zu mir sagte das sie mich lieb hat ist noch so präsent.
Mama hatte Angst vorm sterben ( ich hatte sie gefragt) und eine Woche vor ihrem Tod wurde sie noch von den Ärzten für ihren Kampf gegen den Krebs gelobt. Sie sagten ihr es sieht sehr gut aus. Die letzte Woche mit Mama war wie immer. Keine ausergewöhlichen Erlebnisse. Ihr ging es doch gut. Sie schlief nur sehr viel.
Sie sah kerngesund aus nicht einmal die Haare fielen ihr aus. Wenn man von ihrer Krankheit nicht wusste hätte man es niemals geahnt.
11 Wochen ist sie nicht mehr da und meine Schwester und ich leiden. Wir leiden sehr. Meine Schwester geht kaum aus dem Haus. Ich beschäftige mich mit mehr Arbeit. Immer wenn ich an ihr Lachen denke treibt es mir die Tränen in die Augen. Grundsätzlich treibt es mir die Tränen in die Augen sobald ich an sie denke . Ich kann mit niemanden über sie reden, da alle sehr betroffen sind.
Es ist schwer, wenn einen alle mit mitleidigen Blicken mustern.

Die Zeit ohne Mama kann ich gar nicht beschreiben. Manchmal möchte ich alles kurz und klein schlagen. Ich rätsel noch immer wieso meine Mama wieso. Sie war doch erst 49. Mir wird immer wider bewusst wie nah der Tod am Leben ist. Gar eben war sie noch da und nun weg und sie kommt nicht wieder. Niewieder wird meine Mama mich in den Arm nehmen, nie wieder mich trösten und auch nie wieder beratschlagen.

Es ist einfach so schwer. Ich habe das Gefühl mich zerreisst das innerlich. Ich will doch nur wieder meine Mama zurück. Ich weiß das das nicht geht aber ich wünsche es mir so sehr.

Das Leben läuft weiter und Mama ist nicht da!
Ich bin so traurig und kann nichts dagegen machen.
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  #10  
Alt 06.08.2013, 19:35
Benutzerbild von Rachel
Rachel Rachel ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

mein aufrichtiges beleid zum schweren verlust deiner mama, es tut mir so leid aber denke immer daran, wer weiß was deiner mama alles erspart geblieben ist. mein mann hat 1,5 jahre gegen den lungenkrebs gekämpft und zum schluß war sein leben mehr als unwürdig und das mit 54 jahren, das hat er sich nicht verdient und er konnte gott sei dank am 27.7.2013 friedlich einschlafen.

ich weiß wie weh es tut, man mag es nicht wahrhaben und trotzdem ist es realität, ich nehm dich ganz fest in den arm, drücke dich fest und spüre deinen schmerz.

viel kraft für die kommende zeit - das wünsche ich dir und auch mir

lg gitti
__________________
mein Mann: Adenokarzinom

man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka
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  #11  
Alt 07.08.2013, 10:29
Rocky124912 Rocky124912 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Bei uns waren es gestern 7 Wochen...
Du schreibst wie ich. Ich kann es auch nicht fassen. 49 und garnicht krank aussehend! Immernoch alle Haare.
Verdammt! Jeder sagt die Zeit heilt alle Wunden.... nie wird Sie diese Wunden des Verlustes der Mama heilen. Es wird vielleicht besser. Aber bei mir wird es eher jeden tag schlimmer.... Ich kann nachts nichtmehr allein zu hause sein. Habe schlafstörungen, werde dauernd wach - schrecklich!
Morgen fahren wir für 5 Tage nach Holland, ich muss raus, weg... andere Gedanken, nichtmehr alleine sein.
Ich verstehe es einfach nicht.
Zudem ist es komisch, ich habe Angst auch Krebs zu haben. Egal wo, mir tut alles weh, meine Brust schmerzt und brennt seit wochen. Dann denk ich, du bist doof, du bildest dir das alles ein. Dann schmerzen weg, nächsten Tag wieder da.
Fühl dich gedrückt....
Melanie
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  #12  
Alt 07.08.2013, 10:30
Rocky124912 Rocky124912 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Und dir liebe Rachel,
mein Aufrichtiges Beileid! Ich habe oft bei dir still mitgelesen!
VIEL KRAFT!!!! Wir schaffen das... Alle zusammen, irgendwie!
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  #13  
Alt 07.08.2013, 10:49
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Hallo Rocky,

überraschender Weise schlafe ich recht gut. Ich träume aber immer wider ganz schlimme Sachen. Letztes mal habe ich von meiner Mutter geträumt das wir in dem Krankenhaus waren in dem sie von uns gegangen ist. Sie lag in den Wehen und ich meinte nur zu ihr; jetzt bekommst du noch ein Baby und ich muss mich dann um unsere kleine und das Baby kümmer wenn du stirbst das schaffe ich nicht. Die Nacht drauf träumte ich sie weinend angefleht zu haben die letzte Chemo nicht durchzuführen, da sie das nicht braucht. Als ich aufwachte hatte ich Tränen im Gesicht.
Dieses Schlimmer werdende Gefühl habe ich auch. Jeder Tag ist nervenraubend auch wenn es positive Sachen gibt meine Mama ist nicht da um sich mit mir zu freuen. Früher habe ich sie immer sofot angerufen wenn was tolles passiert ist, obwohl ich sie am Abend sowieso gesehen habe.

Ich habe jetzt auch Angst selbst einmal an Krebs zu erkranken. Es macht einen einfach Angst. Natürlich muss es uns nicht treffen aber nachdem wir so tolle Menschen verloren haben steigt die Angst.

Drücke dich auch. Wünsche dir die Kraft alles durchzustehen. Manchmal hilft es schon zu wissen nicht allein zu sein. Ich glaube es ist sehr gut wenn du ein bisschen raus kommst und dich ablenkst. Vergessen wirst du es nicht aber es wird für ein paar Tage in den Hintergrund gedrückt.
__________________
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  #14  
Alt 07.08.2013, 11:16
Rocky124912 Rocky124912 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Ja wie bei meiner mama. Wir telefonierten 5 mal am Tag. Wenn irgendwas auf der Arbeit passiert ist, der kleine gut in den Kiga gekommen ist, er schlecht geschlafen hat oder sonst irgendwas.... ich habe Sie angerufen... und das obwohl ich sie 3 st später gesehen habe. Komisch? In den ersten Tagen, als mein Handy klingelte, stand da noch MAMA, ich musste es ändern! Denn wenn Papa von zu hause angerufen hat, war er es und natürlich nicht sie!

Ja das einzig Gute, wir sind nicht alleine!

Ich versuche ein paar Tage abzuschalten, habe dennoch ein schlechtes Gewissen papa allein zu lassen.

LG
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  #15  
Alt 07.08.2013, 11:37
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Hab kein schlechtes Gewissen, ich bin sicher dein Papa will auch das es dir gut geht. Er schafft es. Ein bisschen weg von der ganzen Umgebung tut unglaublich gut.

Ich denke nicht das es komisch ist, wenn man seine Mama so oft angerufen hat, es zeigt nur das wir ein super Verhältnis zu unseren tollen Müttern hatten.

Ich drück dich ganz fest im Gedanken und wünsche Dir tolle Tage erhole dich und schalte ab.

LG Sonnenblume
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