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  #1  
Alt 13.09.2013, 18:32
Mina2486 Mina2486 ist offline
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Beiträge: 66
Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich jetzt auch mal zu Wort melden. War lange nicht hier, weil es weh tut hier so vieles trauriges zu lesen.
Meine Mama ist am 23.3.13 gestorben. Sie hatte Lungenkrebs. Die Diagnose kam Mitte Okt'13 und nach 5 Monaten Kampf ist sie für immer eingeschlafen.
Ich weiß nicht in welcher Trauer-Phase ich mich grade befinde. Meine Mama war für mich der wichtigste Mensch in meinem Leben, sie fehlt mir jeden Tag so schrecklich.
@Anja: ich hab seit Tagen auch diese Träume, das meine Mama im KH ist und ich ihr nicht helfen kann.
Es tut einfach so weh, jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, kommen mir wieder die Tränen.
Ich kann mir ein Leben ohne meine Mama nicht vorstellen und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll und ob es mit der Trauer weniger wird, wie jeder sagt weiß ich auch nicht.
Jeden morgen wach ich auf, mit dem Gedanke das alles nur ein Traum war, aber leider holt einen die Realität schnell wieder ein.

Unsere Eltern wollen nicht das wir traurig sind, sie wollen das wir glücklich sind und weiter leben.
Aber es ist so schwer. Wie soll man denn glücklich sein, wenn man einen geliebten Menschen veroren hat?!

Liebe Grüße
Mandy
__________________
Mama du bleibst für immer in meinem Herzen.
Du warst das Beste in meinem Leben.
Ich liebe Dich

Gekämpft, gehofft und doch verloren
15.03.1955 - 23.03.2013]
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  #2  
Alt 16.09.2013, 21:08
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

@Mina: Liebe Mina, es tut mir leid, dass auch Du Deine Mama an diese schreckliche Krankheit verlieren musstest. Ich kenne auch das Gefühl, wenn man morgens aufwacht, ein wenig erholt vom Schlaf und bereit für den Tag und plötzlich fällt einem wieder ein, dass der Tag gar nciht gut werden kann, weil da jemand fehlt und plötzlich ist die ganze Kraft wieder weg. Es gibt einfach keinen Trost und die Zeit heilt auch keine Wunden, aber wir fangen irgendwann damit an die Lücke in unser Leben zu integrieren und dann wird es ein bißchen besser. Bei dem einen geht es schneller, bei dem anderen eben etwas langsamer. Aber das erste Jahr ist das schlimmste, da Du alles das erstemal ohne die geliebte Person tust. Ich schicke Dir eine dicke Umarmung. Du wirst das schaffen und irgendwann wirst auch Du wieder lachen können. Ganz bestimmt!

@Anja: Liebe Anja, ich habe ja bisher nur einmal von meiner Mama geträumt. Da haben wir zusammen gegessen und es war sehr schön. Wie immer. Bei meinem Papa war es genauso, Ich habe nur einmal von ihm geträumt und da ist er zu mir gekommen und hat mich ganz fest umarmt. Ich bin damals erschrocken aufgewacht und ich habe seine Umarmung noch richtig gespürt....Ich habe mehr so eine Art von Tagträumen. Ich bin plötzlich in einer Situation und spüre diese ganz deutlich. Mit allen Höhen und Tiefen. Manchmal ist Mama glücklich und lacht und manchmal sehr krank. Wenn ich sie krank spüre, dann bin ich von einer Sekunde auf die andere tieftraurig. Das ist vielleicht meine Art der Verarbeitung. GLG!

Liebe Mami, ich vermisse Dich so sehr. Jeden Tag und dann eigentlich auch ständig und andauernd. Ich würde sooooo gerne mit Dir reden und Dir alles erzählen. Eben so wie immer. Ich würde Dich auch so gern in den Arm nehmen.
Mami ich fahre am Samstag in den Urlaub. Ich freue mich einerseits, aber andererseits weiss ich gar nicht, ob ich schon soweit bin. Ich bin eben immer noch so traurig und weiss gar nicht, ob ich 7 Tage am Stück so tun kann als würde es mir gutgehen. Schade, dass Du nicht mitkommen kannst. Ich habe Dich lieb Mama und Dich auch Papa. Wärt ihr nur da...
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  #3  
Alt 17.09.2013, 12:14
papillon0110 papillon0110 ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Grüß Dich liebe Tina,
hab grad entdeckt, dass Du einen Thread eröffnet hast. Mama fehlt mir auch sehr und es fällt nicht so ganz leicht, im Alltag wieder Fuß zu fassen, aber ich rappel mich immer wieder auf und lass auch die Trauer zu, die einen von einen Moment auf den andres überfällt. Vergangene Woche hatte ich einen ganz schweren Tag, hatte schon nachts gar nicht geschlafen und hab mich dann krankgemeldet und blieb den ganzen Tag zu Haus. Es tat aber gut mal wieder alles rauszulassen, hab geheult und fühlte mich dann abends besser und dann ging es auch wieder.
Ich glaub diese Tage werden desöfteren kommen. Soll ja auch so sein. Es ist ja nicht nur der schmerzliche Verlust unserer Mütter, bzw. Eltern, sondern auch die intensive Zeit, die wir mit Ihnen während ihrer Krankheit erlebt haben. Das ganze Paket muss verarbeitet werden, aber glaub mir Tina, wir haben diese Kraft. Wir sind weit über unsere Grenzen hinausgewachsen, haben alles und noch viel mehr gegeben und daraus lässt sich die Stärke und Kraft schöpfen. Ich rede auch mit Mama, sag ihr jeden Morgen auf ihr Bild schauend Guten Morgen Mutschki und abends Gute Nacht. Zwischendurch gibts auch viele "Gespräche". Ich hab mir einen Schal von Mama geholt, den sie so gerne anhatte, denn sie wollte,obwohl sie ja nur noch lag monatelang, immer schick aussehen und der riecht so wundervoll nach ihr. Hab ihn in meinem Bett liegen und abends "schnüffel" ich immer an ihm und obwohl ich schon weit über die 40 bin, bin ich in diesem Moment wie ein kleines Kind und ich freu mich über mein Kleinmädchenverhalten und ich weiß Mama schmunzelt bestimmt !!!
Ist doch toll dass Du in Urlaub fährst. Meine Schwester ist auch für zwei Wochen mal weg mit ihrem Mann und hatte ein schlechtes Gewissen. Unsinn, wir brauchen auch mal etwas Abstand von allem und freu Dich auf schöne mal unbeschwerte Tage. Ich fahr mit meinem Sohn im Oktober für eine Woche weg und ich freu mich auch schon darauf.
Tina, lass es Dir gutgehen im Urlaub und lass mal die Seele baumeln und Du wirst sehen, es wird schon wieder.
Lass von Dir "lesen"
und ich drück Dich fest
Yv.
__________________
Mama, meine Heldin (67 Jahre) Diagnose 27.08.2012: malignes Melanom mit Fernmetastasen Hirn, Aortenwurzel, Lunge, Primärtumor unbekannt, Stad. IV,
Ganzhirnbestrahlungen (12), palliative Chemo mit Dacarbazin, 3 Zyklen
Ein Jahr nach Diagnose am 28.08.2013 für immer eingeschlafen
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  #4  
Alt 17.09.2013, 20:00
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo Tina!
Diese Art von Tagträumen kenne ich auch. Ich bin ganz plötzlich in einer vergangenen Situation so richtig drin als ob alles in dem Moment wirklich wieder passiert. Und genauso wie du auch schreibst, wenn ich Papa krank verspüre dann bin ich von einer Sekunde auf die andere ganz traurig und muss auch weinen. Meistens habe ich solche "Tagträume" wenn ich alleine bin, vor allem wieder beim Auto fahren. Aber das Schöne daran ist dass unsere Lieben da plötzlich für eine kurze Zeit wieder so nah sind. Leider nur für eine kurze Zeit, dann realisiert man erst dass alles nur geträumt ist.

Wie schön dass du auf Urlaub fährst, ich gönne es dir so sehr! Ich wünsche dir von Herzen dass du ein bisschen zur Ruhe kommst und auch mal für dich etwas tun kannst! Du wirst sehen, deine Mama und dein Papa sind mit dabei und helfen dir dabei!
Ich habe es mir vor dem Urlaub auch nicht wirklich vorstellen können dass ich jetzt ausspannen soll und "schöne und nette Dinge" machen soll wenn ich doch noch so traurig bin und so viel an Papa denke. Aber es ist gut gegangen und ich habe mich erholen können. Papa war mit dabei. Natürlich habe ich auch im Urlaub oft an ihn denken müssen und sehr oft von ihm gesprochen. Ich habe mir auch vorgestellt wie es ihm hier gefallen würde. Es hat natürlich schon öfters weh getan, gerade wenn ich Situationen erlebt habe die er auch so gerne hatte aber er war einfach immer bei mir, immer in meinem Herzen.
Ich glaube es wird dir gut tun!

Ja, wären sie nur noch da unsere Lieben,...!

Halt die Ohren steif, drück dich!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #5  
Alt 18.09.2013, 07:34
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Tina,
im ersten Jahr war ich immer wieder ganz intensiv in der Krankheitszeit, wusste immer genau, was vor einem Jahr anstand, habe die Situation nochmal durchlebt, habe wieder mitgelitten, mich auch an schöne Situationen erinnert. Ich denke auch, dass das ein Stück Verarbeitung ist.

Ich erinnere noch, dass wir 3 Monate nach dem Tod meiner Mami für ein verlängertes Wochenende weggefahren sind. Wir hatten gerade die Auflösung der Wohnung hinter uns und mir war eigentlich nur nach Heulen. Ich habe im Auto krampfhaft aus dem Fenster gesehen, damit mein Mann nicht sieht, wie die Tränen laufen - es war doch sein Geburtstag und ich wollte ihm den nicht verderben. Dort habe ich auch dauernd an meine Mami gedacht, das Hotel hätte ihr gefallen, ich habe es so vermisst, ihr davon zu erzählen, ich hatte keine Lust, Fotos zu machen - wem sollte ich sie zeigen. Aber ich habe die Zeit trotzdem genossen! Es hatte auch etwas von "Das Leben geht weiter und es kann auch neue schöne Dinge geben".
Ich wünsche Dir auf jeden Fall einen schönen Urlaub! Musst Du denn die ganze Zeit so tun, als ob es Dir gutgeht? Vielleicht kannst Du auch mal alleine einen Spaziergang machen, um ungestört zu weinen...

Alles Liebe,
Anja
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  #6  
Alt 20.09.2013, 22:47
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo meine Lieben,

morgen ist es also soweit. Ich fahre in den Urlaub nach Ibiza. Jetzt freue ich mich auch, aber auf irgendwie andere Weise als noch letztes Jahr, als Mama noch lebte. Ich fahre mit einer Freundin, die wirklich die ganze Zeit über ganz toll war und auch weiss, dass ich zwischendurch vielleicht mal sehr traurige Momente haben werde.

Heute habe ich nochmal den Moment erlebt, als Mama mich fragte, ob sie eine Rabenmama ist, wenn sie nun keine Kraft mehr für den Kampf hat. Ich musste so weinen, weil Mama niemals und schon gar nicht während der Krankheit, eine Rabenmama war und immer nur für uns da war und alles für uns getan hat. Sie hat auch nur für uns so sehr gekämpft. Ich weiss noch, als sie die Diagnose bekam, war das erste was sie sagte, dass sie auf gar keinen Fall sterben darf, weil sie uns so kurz nach dem Tod von unserem Papa nicht alleine lassen kann..... Ich vermisse sie so und würde ihr so gerne nochmal sagen, was für eine tolle Mama sie war.

@Yvonne: Ich habe auch immer noch ein T-Shirt von Mama in meinem Bett liegen. Das hatte sie einen Tag bevor sie gehen musste an. Es riecht so sehr nach ihr. Wie geht es Deinem Papa? Drück Dich und bis bald!

@Nina: Du hast recht. In diesen Momenten sind uns unsere Lieben sehr nah. Es schmerzt sehr, aber der Schmerz lässt uns auch spüren...Drück Dich!

@Anja:Ich weiss genau, dass es mir ähnlich gehen wird. Ich werde bestimmt auch oft denken, dass Mama das auch gut gefallen hätte. Wir waren seit Papas Tod auch ganz oft zusammen im Urlaub, deshalb werde ich sie wohl schon sehr vermissen. Ich weiss auch, dass sie sooo gerne dabei wäre.

Ich bin dann mal weg!

LG! Tina
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  #7  
Alt 21.09.2013, 16:48
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Tina! Lass es dir gut gehen und genieße die Urlaubstage! Schön, dass du dich jetzt schon ein bisschen darauf freuen kannst auch wenn es nicht die selbe Freude ist wie früher. Unser Leben hat sich eben verändert, wir sind mit einem Schlag "erwachsen" geworden (hat jetzt nichts mit dem Alter zu tun), haben das Leben einschließlich dem Tod kennengelernt. Diese Leichtigkeit im Leben ist verloren gegangen, ich bin zum Beispiel viel ernster geworden. Aber auch die Freude auf etwas wird langsam wieder zurückkommen!

Ich würde meinem Papa auch noch so gerne soooo viele Dinge sagen! Aber ich erzähle ihm jetzt auch ganz viel und sag ihm Dinge die ich leider vorher nicht mehr sagen konnte. Unsere Eltern sind echte Kämpfer die alles dafür gegeben haben dass sie uns schützen!

Irgendwie glaube ich schon dass unsere Zeit die wir hier leben und der Zeitpunkt wann wir gehen müssen von vornherein vorbestimmt sind. Und mich tröstet dass wir alle mal gehen müssen, keiner von uns bleibt hier!

So, Schluss jetzt, ich könnte schon wieder Romane schreiben! Ich wünsche dir schöne Tage und dass du dich erholen und entspannen kannst!
Komm heil wieder heim! Alles Liebe
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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