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#1
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
@all
wenn ich mir so die Beiträge der letzten Tage alle so in Ruhe durchlese stelle ich fest, dass sozusagen Alle irgendwie Recht haben Beispielsweise nutze auch ich öfter mal fast unmerklich das Wort KÄMPFEN in Situationen, die noch nicht mal so dramatisch wie Krebs sind....... beispielsweise werde ich heute vormittag mit etwas Fahrradfahren gegen die Arthrose kämpfen und morgen ist Schwimmen dran Ich wünsche Euch einen guten beschwerdefreien Spätsommertag mit herzlichen Grüßen.....nicht zuletzt an den selten hier postenden Helmut
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Ilse |
#2
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
Hi Ilse, hi chili & @all,
ich möchte kein Haarspalter sein (ok, manchmal bin ich es schon ). Man kann das Thema durchaus so sehen, wie einige es tun. Normalerweise versuche ich zunächst die Situation so realistisch wie möglich einzuschätzen. Siehe oben. Natürlich ist das immer auch persönlich gefärbt. Jeder Mensch denkt anders, hat ein anderes Umfeld und eine andere Vorgeschichte. Selbst eine sogenannte 'realistische Einschätzung' ist immer auch eine persönliche und muss vielleicht irgendwann mal revidiert werden. Ich baue mir damit ein Fundament, auf die ich meine weiterführenden Gedanken und Entscheidungen aufsetze. Spätestens da kommen dann Emotionen wie Wut, Angst, Verzweiflung, Glaube und Hoffnung ins Spiel und auch manchmal gedankliche Klimmzüge, welche ein anderer vielleicht nicht so einfach nachvollziehen kann. Die Bedeutung und Inhalte einzelner Wörter ist nicht nur dabei unter Umständen von Mensch zu Mensch und im Kontext gesehen verschieden. Was zu großen Missverständnissen führen kann. Ich sehe durchaus einen Sinn darin, das Wort 'kämpfen' nicht zu mögen. Kein Problem, es wird durch ein anderes ersetzt oder umschrieben. Z.B. durch "Ich will leben!" oder "Ich bestimme, nicht der Krebs!". oder wesentlich subtiler "Ich lebe!". Kämpfen, das riecht nach Blut, Schweiss und Tränen, ist also eher negativ besetzt. Nicht besonders gut in dem Moment. Nagtives hat man bereits genug oder davon irgendwann die Nase voll. Die Umschreibungen jedoch bauen auf, sie haben einen positiven Charakter und zeigen deutlich den Weg nach vorne. Für sich selbst und für andere. Gerade bei dieser Erkrankung sehr wichtig. Obwohl, sowohl das Wort als auch die Umschreiben haben für uns hier prinzipiell die gleiche Bedeutung: leben und/oder überleben. So gesehen gebe ich den Menschen recht, die das Wort 'kämpfen' nicht mögen oder gar aus ihrem Wortschatz gestrichen haben und ehrlich gesagt: ich mag es auch nicht besonders. Ich hoffe, ihr habt mich verstanden. In einem muss ich dir widersprechen, Chili: kein Patient muss wie entmündigt irgendetwas über sich ergehen lassen. Man sollte durchaus selbstbestimmt mit den Ärzten zusammenarbeiten. Meine Frau hatte damals in der Regel sehr genau gewusst, was sie will und was sie nicht will. Ich kann mich an so manche Diskussion mit den Ärzten erinnern und manchmal setzte sie einfach einen Punkt. Viele machen das genau so und sie haben recht. Wie mir ihr Onkologe hinterher sagte, sei es ihm genau aus diesem Grund sehr schwer gefallen, die beiderseitig meist nötige menschliche Distanz zu wahren und letztendlich sei es ihm auch nicht wirklich gelungen. In diesem Sinne auf das Leben, Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#3
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
@Helmut
Du bist kein Haarspalter und mir hat besonders Dein letzter Absatz gefallen
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Ilse |
#4
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
Hallo zusammen
Helmut, ich würde bei dem Wort "Kampf" ebenfalls differenzieren wollen. Es kommt auf die Assoziationen an, die sich im Kopf des Jeweiligen im jeweiligen Moment aufbauen. Wer Kampf mit Krieg kombiniert, wird natürlich dies ablehnen. Aber das wäre zu einfach gemacht. Wer aber Kampf auch mit den täglichen (unangenehmen) Entscheidungen und Weggabelungen, an denen man doch des öfteren steht, verbindet sieht es dann mit anderen Wertmaßen. Das Leben beginnt mit einem Kampf . Die Geburt, das Duchquälen durch den Geburtskanal ist der erste Akt im Leben eines Jeden. Also nicht mal auf der Welt und der Kampf beginnt . Manch eine(r) musste mit Hilfe anderer auf die Welt geholt werden. Dann das laufende Leben mit seinen Höhen und Tiefen. Manch Entscheidung wurde nach einem langen Kampf mit sich selber oder mit anderen getroffen. Da ist auch kein Blut geflossen (hoffentlich), aber nicht umsonst heißt es "nicht aus der Haut können", "Dir ist was auf den Magen geschlagen", "ist Dir was an die Niere gegangen", "Du beißt Dich durchs Leben" etc pp. Der Kampf wurde ggf mit Ignorieren aus dem Weg gegangen. Aber viele kennen es, dann kommt die nächste Lektion um so heftiger. Bis man sich dem Kampf stellt. Es muss nicht immer gleich Krebs sein. Es können auch "banale" Dinge sein. Und es müssen nicht immer gleich die Waffen ausgepackt werden. Für manch Erkrankte ist schon das morgendliche Aufstehen zu einem Kampf mit sich selber geworden, zB beim burnout oder Fatigue. Und da wäre ich beim Posting von Chili . Nein, man duldet nicht was die Ärzte einem als Therapie auf den Weg mitgeben, man nimmt sie aktiv an. Klar ab und an hat man das Gefühl mit dem Rücken an der Wand zu stehen. Der Kampf mit sich: Ja oder nein zur Therapie und seinen Nebenwirkungen. Man entscheidet sich für die Therapie, nimmt den Kampf auf. Gegen die Krankheit, gegen die Widrigkeiten, die sich in den Weg stellen. Ich mag zB keine Boxkämpfe, für mich ist das Brutalität, die in meinen Augen kein Sport ist. Aber das ist rein meine Meinung, ich akzeptiere es, dass andere dies anders sehen. Im Kampf gegen den Krebs habe ich meine Rolle im Ring gesehen (das zum Thema Assoziation). Und bisher sind die Runden an mich gegangen, auch wenn ich sehr angeschlagen bin. Und mich manchmal fühle als würde man mich auszählen. Aber ich stehe wieder auf. Und mache weiter. Und geniesse in den Zwischenzeiten das Leben, denn dies habe ich mir schwer erarbeitet. Auch Angehörige von Erkrankten, die auf dem letzten Weg sind, kämpfen um die vermeintlich richtige Entscheidung, um allen den Abschied zu erleichtern. Auch für sie ist es nicht einfach heraus zu finden was sowohl für sie als auch für den Sterbenden der Weg ist, damit alle ihren jeweiligen weiteren Weg beschreiten können. Da wären wir dann beim Ende eines Menschenlebens. Der Kreis schliesst sich. In diesem Sinne hoffe ich, dass alle das heutige supertolle Wetter geniessen und für sich für ein paar Minuten, Stunden innehalten und friedlich verschnaufen können. Denn auch die Natur mit ihren Herbstfarben und den beginnenden morgendlichen Frösten ist das langsame Zurückfahren der Ressourcen, um den Winter trotzen zu können.
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#5
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
Lieber Helmut, lieber JF
Zitat:
Aber während dessen man auf dem Op-Tisch liegt, unter dem Bestrahlungsgerät liegt oder an der Chemo hängt, schenkt man sein Vertrauen den Ärzten, der Technik und der Chemie. Der aktive Entscheid hat man vorher getan. Wenn die Chemo in die Vene läuft, das Bestrahlungsgerät in Gang gesetzt ist, die Narkose gespritzt ist, dann übergibt man sich in Verantwortung Fremder. Klar, die Folgen der Nebenwirkungen dieser Therapien muss der eigene Körper tragen und erdulden und dann ist man wieder in den Kampf eingestiegen. Und ja, da bin ich durchaus gleicher Meinung Helmut, jeder sollte selbstbestimmt mit den Ärzten zusammenarbeiten. Man sollte für sich entscheiden können, was für einen gut ist und was nicht. Das ist doch des Menschens gutes Recht, wenn er handlungsfähig ist. Leider kommt es immer wieder vor, dass über den Patienten hinweg entschieden wird. Doch da sind wir bei einem anderen Thema. Ich hoffe, ich konnte mich gut genug ausdrücken, sodass man nachvollziehen kann, was ich mit passivem Kampf meine! Einen ruhigen Abend wünsche ich Euch Chili |
#6
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
Liebe Chili,
Zitat:
Es ist schon interessant, wieviele Ansichten, Deutungen und Meinungen es zu dem kleinen Wörtchen 'kämpfen' gibt. Trotz eigentlich doch allgemeiner inhaltlicher Übereinstimmung. Allseits eine gute Nacht, Helmut
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#7
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
......und allseits nun einen guten Spätsommersonntag..... dieser Tag ist für mich gut gestartet.... die alten Knochen zwicken zwar, aber die SchwimmBadTasche ist schon gepackt .... und .... nicht zu glauben, in unserem vom Dorf zur Stadt ernannten kleinen Ort springen heute früh schon die rostroten Eichhörnchen furchtlos direkt vor der Haustür herum
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Ilse |
#8
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AW: Sprüche... für Umgang mit Krebs, Durchhalten, Mut, Hoffnung...
Zitat:
Wünsch Euch allen einen wunderschönen Sonntag Chili |
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AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit
Hallo,
Mein name ist Nancy. Ich bin 21 jahre alt und habe dieses Jahr die Diagnose Hirntumor bekommen.Ich bin leider nur mit Handy online aber ich würde alles dafür geben zu sehen, dass ihr hier noch aktiv seit und ich jemanden zum reden finden würde. Ich fühle mich so alleine weil ich zu niemanden Kontakt habe oder finde der ähnliches erlebt hat und noch nicht über 50 ist. Nichts gegen das Alter, aber es ist einfach ein Unterschied. Ich würde mich riesig über eine Reaktion freuen. Ganz liebe Grüße. Nancy |
#10
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AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit
Hallo Nancy,
erstmal herzlich willkommen in diesem Forum. Ganz sicher ist es ein Unterschied ob 21 oder Ü-50. Bei spezifischen Fragen zum Hirntumor guckst du hier (da ist das Alter wohl eher irrelevant): Hirntumor - http://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=19 Zum Austausch mit jungen Krebspatienten guckst du hier: Forum für junge Krebsbetroffene (U25-Forum) - http://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=69 Alles Gute, Helmut
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