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  #1  
Alt 14.10.2013, 23:29
1994 1994 ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Hi,

das ist schon mal sehr gut!!

Ich denke das hängt von der Entwicklung des ßHCG ab, wenn der Wert in den Normbereich geht und dort bleibt kommst Du wohl ohne Chemo aus.
Also wait and see.

Wenn der Wert weiter steigt wird sicher eine Chemo empfohlen, weil dies auf weitere Aktivität hindeutet, die man mit den bildgebenden Verfahren (noch) nicht sehen kann. So war es damals bei mir.

Alles Gute !!
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  #2  
Alt 16.10.2013, 17:04
TeeGee TeeGee ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Heute war es soweit - ich habe mit dem Arzt den pathologischen Befund und die Therapiemöglichkeiten besprochen.

Es war ein klassisches Seminom, kleiner als 2cm, ohne Gefäßinvasionen. Der Samenstrang war auch clean.
Heisst, die Drecksau hat noch nicht in die Lymphe- und Blutbahnen gestreut! Ich bin unglaublich erleichtert!

TNM: pT1, NX, pL0, pV0, R0

Die Gewebeproben des anderen Hoden sind tumorfrei

Nun gibt es 2 Möglichkeiten: Wait-and-See oder Carboplatin-Monotherapie

Der Arzt rät mir zu Wait-and-See, weil der Tumor klein und auf den Hoden beschränkt war und das CT sauber ist.
Das Risiko, das noch etwas nachkommt schätzt er bei ca. 10% ein.
Er sieht es nichtmal als unbedingt notwendig, neben den normalen Untersuchungen wie Ultraschall und Tumormaker alle 3 Monate ein CT zu machen, alle 6-12 Monate würde das auch reichen bei meiner Diagnose, einfach um der Strahlenbelastung zu entgehen.
Auf meinen Wunsch wurde heute nochmal Blut abgezapft für einen Tumormarker, selbst das hätte auch bei der nächsten Untersuchung ausgereicht, meinte der Doc.

Ich tendiere auch stark zu Wait-and-See, möchte mir dennoch die Carboplatin-Monotherapie nochmal genau überlegen.
Deshalb nochmal ein paar Fragen an Euch:

1. Wer hat diese Carboplatin-Monotherapie gemacht? Hattet Ihr Haarausfall? Sonstige Nebenwirkungen? Das ist doch nur eine einizige Infusion, oder? Muss dafür auch ein ZVK oder Port angelegt werden? Sind Langzeitschäden bekannt?

2. Woher kommen diese 10% Restrisiko eigentlich, wenn doch nichts in Lymph- und Blutgefässen unterwegs ist?

3. Eigentlich wollte ich mir noch eine Zweitmeinung einholen, aber glaubt ihr das diese bei meiner Diagnose überhaupt nötig ist?

4. Ist Bestrahlung nicht auch noch eine Idee?

Endlich quasi "über'm Berg" und trotzdem so viele Fragen

Sorry Jungs
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  #3  
Alt 16.10.2013, 19:50
Volker80 Volker80 ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Servus TeeGee,

freut mich, dass du mit einer "guten" Diagnose rausgekommen bist!

Ich versuch mal deine Fragen bestmöglich zu beantworten!

1. habs selbst nicht gemacht und fahre auch wait&see, die Nebenwirkungen sollen sich aber in Grenzen halten, dennoch sind die Langzeitschäden nicht endgültig geklärt!

2. Medizin ist nunmal leider nicht perfekt und auch ohne sämtliche Risikofaktoren gibt es Seminome, die streuen! Leider!

3. Zweitmeinung ist tatsächlich nicht unbedingt notwendig, da dir wohl aktuell alle Experten zu W&S raten würden! Dazu später mehr...

4. Von Bestrahlung ist man gänzlich abgekommen, da es sehr häufig (14%) zu Zweittumoren geführt hat, die wesentlich schlechter zu behandeln waren!

Nun, noch schnell ein paar Infos:

Es gibt eine neue Studie aus Spanien, wonach die Wahrschienlichkeit bei dir sogar unter den 10% liegt, nämlich bei ca. 5%! Die hatte zwar nur recht wenige Teilnehmer, trotzdem ist sie repräsentativ. Hier der Link:

http://meetinglibrary.asco.org/content/50312-74

Eine Studie von Mai 2013 (die größte bisher überhaupt) rät tatsächlich ALLEN Seminomlern im Stadium 1 zu W&S. Es gab eine Überlebensrate von quasi 100%, auch wenn noch etwas nachkam, das dann sehr gut mit 3 Zyklen PEB behandelt werden konnte! Hier der Link:

http://www.onclive.com/conference-co...Stage-Seminoma

Die Entscheidung kannst aber nur du treffen! Es gibt bei W&S leider auch Tage, die echt nerven! Die Monochemo verringert das Restrisiko doch nochmal deutlich! Die Fakten sprechen aber für sich...

Ich wünsch dir alles Gute und nun erstmal weiterhin gute Erholung von der OP!

Gruß
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  #4  
Alt 17.10.2013, 02:39
TeeGee TeeGee ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Danke Volker,

für Deine Erläuterungen und besonders für die spanische Studie. Die klingt ja wirklich toll und für 1-2 % weniger Risiko jag ich mir sicher kein Carboplatin durch die Vene - ABER:

Folgende Sätze irritieren mich:

"Risk Criteria : Rete testis invasion" aus der spanischen Studie

zusammen mit

"Der Tumor zeigt eine initiale Infiltration in das Rete testis." aus meinem pathologischen Befund, was soviel heisst wie "anfängliches Eindringen"

Bin ich jetzt blöd oder hab ich dadurch plötzlich eine 20%ige Rückfallquote??
Das kann doch nicht sein, das der Doc das übersehen hat??
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  #5  
Alt 17.10.2013, 09:19
cooly cooly ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Zum Thema Risikofaktoren (also Infiltration der Rete Testis und Tumorgröße > 4cm):

Die neuesten Veröffentlichungen dieses Jahr haben noch einmal gezeigt, dass bislang nicht bestätigt werden konnte, dass das Vorliegen von einem Risikofaktor gleichzeitig auch ein höheres Rezidivrisiko bedeutet. Es gibt einzelne Studien, wie z.B. die angesprochene spanische Studie, die ein höheres Risiko zeigen. Gleichzeitig gibt es Studien, die keinen statistisch signifkanten Zusammenhang nachweisen konnten (ausgenommen davon ist das Vorliegen beider Risikofaktoren). Also ist aktuell die Meinung, dass ein Vorliegen eines Risikofaktors nicht gleichzeitig ein höheres Rezidivrisiko bedeuten muss.

Bei Deinem Tumorstadium ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass bei einer Zweitmeinung die Ärzte Dir Wait&See empfehlen werden. Ich hatte ein höheres Tumorstadium (pT2 und V1) und eine Infiltration der Rete Testis: Bei Einholung einer Zweit- und Drittmeinung in zwei Kliniken haben mir unabhängig voneinander die Ärzte zu Wait&See geraten.

Soll aber nicht heißen, dass Du das machen musst. Du kannst natürlich auch einen Zyklus Carbo machen, wenn Du möchtest...
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  #6  
Alt 17.10.2013, 09:39
1994 1994 ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

ich denke Du hast jetzt zuviel recherchiert, dazu noch in der Nacht der Doc hat das sicher nicht übersehen.

eine Chemo würde ich nur machen, wenn sich das Rezidivrisiko signifikant verringert, die Überlebensrate ist ja ohnehin 100%, das Rezidivrisiko ohne Carboplatin-Monotherapie liegt bei 5% bis 10%, wie ist das Rezidivrisiko mit Carboplatin-Monotherapie, weiss man das ?

das einzige was dann bei einer signifikanten Verringerung des Rezidivrisikos für die Carboplatin-Monotherapie spricht wäre dann, das Du Dich bei einem Rezidiv nicht 3 x PEB aussetzen müsstest.

Bestrahlung würde ich überhaupt nicht in Erwägung ziehen, ich denke das dabei viel Gewebe beschädigt wird und was soll dann bestrahlt werden.

das Restrisiko resultiert daraus, das es Mikrometastasen und verbleibende Krebszellen geben kann, welche in den bildgebenden Verfahren nicht sichtbar sind, da sie einfach zu klein sind. Das sollte aber eigentlich durch den Tumormarker ßHCG auffallen, wobei ich jetzt nicht weiß, wie aussagekräftig der beim Seminom ist, ich hatte ja einen Mischtumor Nicht Seminom, da wurde alleine aufgrund des Anstiegs der Marker 3 x PEB durchgezogen.

ich denke ich würde auch W & S machen.

was macht die Hodenprothese, alles prima ?
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  #7  
Alt 17.10.2013, 12:49
aci aci ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Hallo!

Also ich hatte im Mai diesen Jahres auch ein Seminom 1 ... mit bHCG von 15.
Die Tumorgröße war 5.1cm und habe mich deshalb für einen Shot Carboplatin Mono entschieden.

Hatte keinerlei Nebenwirkungen oder Probleme. Ich habe nach zwei Wochen wieder normal Ausdauersport machen können.

Erste drei Monatsuntersuchung war ok. bHGC bei unter 0.1
CT wird erst bei der nächsten 6 Monatsuntersuchung bei mir gemacht.

Geändert von aci (17.10.2013 um 12:51 Uhr)
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