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#1
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AW: Schwierige Entscheidung
Hallo,
jetzt ist es schon 1,5 Jahre seit der Erstdiagnose meines Vaters. Nach der damaligen OP hat man uns ja wenig Hoffnung gemacht. Der Allgemeinzustand war einfach schlecht. Chemo wurde damals nicht mehr gemacht, jedoch Bestrahlung. Erstaunlicherweise hat er diese ohne grosse Nebenwirkungen überstanden, ich hatte ihn damals in einer Kurzzeitpflege untergebracht. Mit viel Geduld hat er das Laufen wieder gelernt, anfangs nur mit einem Rollator, aber unsere täglichen Spaziergänge sind immer länger geworden. Im September letzten Jahres hat er sich dann doch im Pflegeheim soweit eingelebt, dass mein Mann und ich uns ein paar Tage Urlaub gegönnt haben. Was soll ich sagen, nach 4 Tagen kam ein Anruf, Vater ist nachts hingefallen, hat sich die Hüfte gebrochen, liegt im Krankenhaus und braucht ein neues Gelenk. Auch das hat er überstanden, danach wieder Reha. Im Oktober hat er dann die Reha abgebrochen und gesagt, ich gehen nach Hause, nicht ins Pflegeheim sondern nach Hause. Innerhalb 1,5 Tagen alles organisiert (Papa lebt alleine in einem Haus), mit Hilfe von einem befreundeten Ehepaar ist es uns gelungen, dass er zu Hause bleiben konnte. Januar 2013 konnten wir seinen 8ozigsten Geburtstag feiern. Im Februar 2013 ist er dann das erste Mal wieder Auto gefahren. Mein Vater hat seinen Krebs komplett ausgeblendet, keine Schmerzen, aber Durchfall permanent (er isst auch falsch) Gewicht immer am unteren Level, Grösse ca 185 cm, Gewicht schwankt zwischen 65-69 kg. Laufen mit Krücke geht gut. Ärzte sind total erstaunt, wir aktiv er wieder ist. Im Mai die nächste OP, Leistenbruch, auch das hat er weggesteckt. Natürlich kamen die üblichen Untersuchungen, aber immer wurde gesagt alles ok, gefragt haben wir nicht, Papa denke ich wollte es auch garnicht wissen und ich habe lernen müssen, ihn "machen" zu lassen. Nun es kommt wie es kommen muss, die letzten Untersuchungen waren nicht mehr "ok". Metastasen im Zwerchfell, Lunge, vergrösserte Lymphknoten. Vor 6 Tagen dann die Untersuchung, Proben genommen. Am Übergang zur ehemaligen Spr wieder bösartige Veränderungen, ebenfalls Lymphknoten befallen. Heute nun Arzttermin, Vorschlag Chemo mit Clispan, Taxan, 5FU. Kein Muss nur Vorschlag, einzige Möglichkeit den Krebs ein bisschen aufzuhalten. Naja die Entscheidung muss mein Vater treffen. Egal wie er sich entscheidet, es wird wieder eine schwierige Zeit. Danke fürs Zuhören Angelika |
#2
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AW: Schwierige Entscheidung
Hallo Angelika,
dein Vater hat ja einiges weggesteckt in den letzten Monaten - also ist er wohl ein Kämpfer und hängt noch am Leben. Der Vater meiner Freundin - auch über 80 - bekommt seit über 2 Jahren palliative Chemo, er hat Metastasen überall. Aber mit der Chemo kann man die Dinger aufhalten und es geht ihm verhältnismäßig gut, lebt noch allein und kann sich auch versorgen. Die Nebenwirkungen der Chemos halten sich in Grenzen. Keiner kann sagen, wie das bei deinem Vater werden wird, wenn er sich für die Behandlung entscheidet, aber versuchen könnte er es ja, abbrechen - wenn es nicht geht - könnte er ja jederzeit. Vielleicht erzählst du ihm mal davon, könnte ja sein dass es ihm - und dir - ein bisschen Mut macht. Alles Liebe Monika |
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