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#1
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AW: Wenn das Leben einfach so bei voller Fahrt die Handbremse zieht
Weiter ging es also mit Untersuchungen, gar nicht viele, das Blut spielte ja die Hauptrolle.
Er bekam Blutkonserven, HIV Test, man nahm ihm Blut ab, alles sehr verwirrend. Verstanden haben wir so vieles nicht. Mitgemacht haben wir alles, nichts auslassen, alles mitnehmen! Der Verdacht einer Leukämie wurde nun laut geäußert. Gut, ein Verdacht kann ja wiederlegt und als unwahr dargestellt werden. Sicher, ganz sicher. Bestimmt, vielleicht, hoffentlich. Bevor wir nichts wussten, wollten wir niemandem Angst machen, davon hatten wir selber genug. Somit wusste seine Familie noch immer nicht Bescheid. Der Tag endete mit einem Verdacht, der laut ausgesprochen wurde. Sorgen blieben und wuchsen. Mit der Auflage, der Bitte und Hoffnung, er möge mich nie belügen, mir nie Halbwahrheiten erzählen, verabschiedeten wir uns. Er hält sich bis heute daran! Dafür werde ich ihm ewig dankbar sein. Ungewissheit ist mein größter Feind und das schlimmste Monster unter meinem Bett. |
#2
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AW: Wenn das Leben einfach so bei voller Fahrt die Handbremse zieht
Am nächsten Tag war es nun klar. Schlimme Gewissheit.
Wir hatten ein Gespräch, man sagte uns das es nun tatsächlich so sei. Der Feind hatte also nun wirklich einen Namen.Leukämie Es knallte wie ein Pistolenschuss. Es war wie ein Schlag, mitten ins Gesicht. Unser Auto, das eben noch auf der Überholspur unterwegs war kam nun entgültig, völlig zerfetzt auf dem Seitenstreifen zum Stehen. Mit Müh und Not konnte es sich noch dort hin retten. Es eierte, quitschte und qualmte, war zerbeult, hatte kaputte Scheiben, nichts war mehr heil. Nun wurden die nächsten Schritte besprochen, mein Mann ist mit sehr schlechten Blutwerten ins Krankenhaus gekommen. Er brauchte Blut, Thrombozyten, das alles bekam er in Hülle und Fülle. Man sagte uns, das es nun etwa 14 Tage dauern wird bis man weiß um was genau es sich handelt, welche Form der Leukämie. usw. Eile war jedoch nicht angedacht, abwarten und Tee trinken. Eine Behandlung die eventuell nicht ganz die richtige ist wollte man nicht riskieren. So wurde er also mit allem das er brauchte versorgt und von da an hieß es warten. Mein Aufgabe war es jedoch seiner Familie am Abend zu erzählen was mit ihm los ist. Alle waren sehr geschockt. |
#3
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AW: Wenn das Leben einfach so bei voller Fahrt die Handbremse zieht
14 Tage folgten, die wir wartend verbrachten, bei schönem Sonnenschein, Kaffee und Kuchen. Besuch kam und ging. Wir kamen uns vor wie auf einer Klassenfahrt.
Wie geht es Dir? Gut, wir warten, trinken Kaffee. Wir hatten Angst vor einem Sonnenbrand, erzählten und schrieben uns, wir lieben uns, schaffen das, gemeinsam. Hoffnung kam auf, die Zeit sorgte dafür das unser Auto, das eben noch vor einem entsetzlichen Brand stand, abkühlen konnte. Mein Mann war Raucher, Diskussionen kamen auf, mit Ärzten und Schwestern, Mitpatienten. Ich wollte nicht diskutieren. War ich doch des Diskutierens müde. Erwachsen ist er. Raten kann man ja, mehr wollte ich nicht. So kam es also das er bis heute raucht, weniger, bedachter, aber er tut es noch immer. Nachfolgend sei erwähnt, das er im einem Krankenhaus zu Hause war in dem es ein Raucherzimmer speziell für Krebspatienten gibt. Es ist jedoch auf keinem Schild im Krankenhaus zu finden. Niemand wird extra darauf hingewiesen, legt jedem ans Herz es zu lassen, natürlich mit Hilfe. Mein Mann hat sich dagegen entschieden und ist in diesem Raucherzimmer in ein soziales und mitfühlendes, aufklärendes Netz aus Mitmenschen gefallen. Das ihn vor einem emotionalen Absturz geschützt hat. Es war immer jemand für ihn da und er sagt bis heute, das diese Abende in diesem Zimmer, aus Frauen und Männern, die genau wissen wovon man spricht, sein Therapiesitzungen waren. Bitte versteht mich nicht falsch, rauchen ist ungesund man sollte es lassen, nie damit anfangen! wenn man krank ist, um so wichtiger!!! Geändert von toinfinity (29.01.2014 um 20:08 Uhr) |
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diagnose, ehemann, leukämie, partner |
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