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  #1  
Alt 25.07.2014, 14:59
mausi69 mausi69 ist offline
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Beiträge: 1.379
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia!

Nachdem meine Mama eingeschlafen war hatte ich auch nur eine Frage ob sie schmerzen hatte und sich gequält hat! Mein Papa der in ihren letzten Stunden bis zum Schluss bei ihr war hat mir versichert das sie ohne schmerzen und ganz friedlich gegangen war!
Aber ich dachte er würde nie was anderes sagen um mich zu schonen! So fragte ich eine Schwester im Hospiz die mir das so erklärte! Meine Mama hatte in den letzten zwei Wochen immer sehr starke Stirnfalten die ein Zeichen von schmerzen waren! Als ich mich einen Tag nach dem sie gestorben war von ihr verabschiedet habe war ihre Stirn ganz ganz glatt also wusste ich sie ist ohne schmerzen gegangen!

Wie meine Vorgänger schon geschrieben haben, es bringt dir überhaupt nichts jetzt im nachhinein alles zu hinterfragen ob ihr was übersehen habt oder ob er um Hilfe gerufen hat! Du gehst irgendwann daran kaputt und deinen geliebten Papa bringt dir trotzdem niemand wieder!

Vielleicht wusste er auch das ihm nicht mehr viel Zeit bleibt und hat die Gunst der Stunde als er alleine war zu gehen um euch diesen traurigen Augenblick zu ersparen!
Nehme dein Schicksal jetzt so an wie es ist dein Papa hätte bestimmt nicht gewollt, das du dir jetzt vielleicht noch Vorwürfe machst ob du ihm hättest helfen können!
Dem ist ganz bestimmt nicht so glaube mir!!!

Ich weiß wirklich wie traurig du jetzt bist, denn mir geht es nicht anders! Meine Mama fehlt mir sehr!!!!

Lg mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
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  #2  
Alt 25.07.2014, 19:18
Julia93 Julia93 ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Ich bin mir sich absolut sicher dass er will dass ich in vollen Zügen weiter lebe.
Dadurch dass er so realistisch mit der Krankheit umgegangen ist, hat er schon seit der Diagnose immer das Gespräch mit mir gesucht. Er hat mir erklärt was ich machen soll wennn er nicht mehr da ist. Dass meine Mutter und ich zusammen halten sollen, dass ich moch um das finanzielle kümmern soll, und er hat gesagt dass wir es auch ohne ihn schaffen werden.
An diesen Worten hangele ich mich nun entlang, versuche seine Worte in die Tat umzusetzen. Und letztendlich ist ihm wirklich ein schlimmer weg erspart geblieben. Er hat sich nämlich davor gefürchtet langsam von der Krankheit zerstört zu werden.

Habt Ihr eure verstorbenen Liebsten nochmal besucht, um euch von Ihnen zu verabschieden oder habt ihr den Weg gewählt ihn so lebendig im Herzen zu behalten wie es ging?

Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #3  
Alt 25.07.2014, 19:43
Naira Naira ist offline
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Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia,

mein aufrichtiges Beleid zum Verlust Deines Vates.

Mein Mann ist auch an Lungenkrebs vestorben. Er hatte allerdings ein kleinzelliges Bronchialkarzinom. Er ist abends ins Krankenhaus gekommen und am nächsten Morgen früh völlig überraschend verstorben. Ich habe ihn besucht und mich verabschiedet, sehr lange sogar. Auch er sah sehr entspannt aus. Ich habe einen Tag später noch einmal mit einer Krankenschwester dieser Station gesprochen und sie hat mir gesagt, dass man tatsächlich am Gesichtsausdruck der Verstorbenen sehen könne, wie sie gestorben seien. Er ist ruhig im Schlaf gestorben.

Ich bin sehr traurig, dass ich ihn auf diesem Weg nicht begleiten konnte. Aber vielleicht hat er das auch so gewählt?

Und auch ich bin mir sicher, dass er will, dass ich weiterlebe und irgendwann auch wiede gut lebe. So, wie Dein Vater es sich ganz sicher für Dich wünscht. Ist das nicht ein schönes Vermächtnis? Ein schöner Gedanke, der vielleicht irgendwann auch wieder Kraft geben kann. So wie Du schreibst, hattet ihr ein tolles Verhältnis und er hat Dich gut auf das Leben vorbereitet.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft.
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  #4  
Alt 25.07.2014, 20:00
mausi69 mausi69 ist offline
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Beiträge: 1.379
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia!

Meine Mama ist am 22.06.2014 um 22 Uhr für immer eingeschlafen!
Ich habe mich von meiner toten Mama am 23.06.2014 Vormittags gegen elf verabschieden und das bewusst und ganz intensiv! Ich bereue es nicht und ich habe auch ein Foto von meiner Mama gemacht!

Noch schaue ich es mir täglich an, weil es mich beruhigt und ich immer wider sehe das sie ohne schmerzen gegangen ist. Sie hatte ein zartes lächeln im Gesicht und ihr Ausdruck schien zu mir zu sagen: mausi ich habe es geschafft sei nicht traurig ich habe keine schmerzen mehr!

Lg mausi
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Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
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  #5  
Alt 26.07.2014, 13:44
Julia93 Julia93 ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Ich konnte meinen Papa erst 5 Tage nach seinem Tod nochmal besuchen.
Damals auf dem Sofa habe ich Ihn nicht mehr gesehen. Meine Mutter wollte mir den Anblick ersparen wie der Rettungsdienst Ihn auf den Boden gelegt hat und untersucht hat. Ab diesem Moment war es für sie grausam. Hätte er friedlich auf dem Sofa liegen bleiben können hätte sie kein Problem damit gehabt wenn ich ihn gesehen hätte. Außerdem durfte Ihn danm auf dem Boden auch niemand mehr anfassen oder bewegen.
Ich muss sagen, ich fand es nicht schlimm meinen Vater so zu sehen, aber ich habe auch ab dem ersten Moment für mich beschlossen dass da nur noch sein zurück gebliebener Körper liegt. Die Seele war frei und nicht mehr da, das habe ich für mich festgelegt.
Ich habe ihn auch nicht berührt, zu sehr habe ich mich gefürchtet.
Dennoch bereue ich es nicht, anders hätte ich seinen Tod wohl nicht begreifen können.

Julia
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Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #6  
Alt 26.07.2014, 15:02
Madzia77 Madzia77 ist offline
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Ort: Nähe Hannover
Beiträge: 43
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Julia

erst einmal mein aufrichtiges Beileid.Ich weiss genau was du gerade durch machst denn vor 2 Wochen am 13.7.2014 schlief auch mein geliebter Papa für immer ein er hatte Magenkrebs und hat damit 1 Jahr und 2 Monate gekämpft.Es sah alles so gut aus.Letztes Jahr im September hatte er eine Remision,wir waren so glücklich und plötztlich kurz nach Weihnachten riss man uns wieder den Boden unter den Füssen weg.Der mieser Täter Krebs ist zurück gekehrt.Ab dann ging es meinen Dady sehr,sehr schlecht....es ist so unfair.Ich bin fix und alle und werde mich in die Psychotherapie begeben den alleine kann ich den Kummer und den schmerz nicht stämen.Fühl Dich ganz ganz doll gedrückt von mir und wenn du lust hast kannst du mich jeder Zeit anschreiben.Traurige Grüsse-Magda:knudde l:
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  #7  
Alt 26.07.2014, 16:43
Julia93 Julia93 ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Liebe Mazdia,

es tut mir sehr Leid, dass auch du deinen Papa gehen lassen musstest.

Man kann sich leider sein Leben nicht aussuchen...man mss es so nehmen wie es kommt.
Und allzu häufig wünsche ich mir einfach mal kurz den "Stop" knopf drücken zu können.
Aber das geht nunmal nicht.

Viele Leute denken ja auch dass es einem erst seit dem Tod der Person schlecht geht.
Kaum jemand bedenkt, dass seit der Erstdiagnose ein unendlicher Kampf beginnt, wo jeder, Patient und Angehöriger, an seine Grenzen stößt.
Wer sowas noch nicht mitgemacht hat, wird unsere Gefühle nie nachvollziehen können.

Julia
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Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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