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AW: Krankenhaus will mit uns reden
Für Mittwoch und Donnerstag sind jetzt auch schon Gedenksgottesdienst und Trauerzug plus Totenmahl angesetzt, nach der Kirche wird der Sarg in das Krematorium gefahren und die Urne werden wir dann wohl nächste Woche haben.
Mama hat am Tag vor ihrem Tod noch alles fertig geplant, ihre Kleidung, die Lieder, noch einen Brief geschrieben den meinen Taufpatin vortragen soll und sogar noch das Gasthaus ausgewählt (weil sie meinte das andere bei uns im Ort hat nichts ordentliches zum Essen) Mir geht das irgendwie alles zu schnell, ich habe noch nicht mal was zum Anziehen dafür. Ich will auch nicht diese ganzen Menschen sehen und nocheinmal Abschied am offenen Sarg nehmen müssen. Ihr Mund war ganz offen wie sie gestorben ist, meine kleine Schwester hat noch gefragt zwischen ihren Weinkrämpfen wieso der nicht mehr zugeht (Opa hat dann versuch ihn zuzumachen..) |
#2
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AW: Krankenhaus will mit uns reden
Guten Morgen Chari,
erstmal mein herzliches Beileid. Das mit dem Mund war bei meiner Mutter auch so, ich war sehr erschrocken. Die Schwestern auf der Palliativstation erklärten mir, dass sei so mehrere Stunden nach dem Tod. Nach ca. 6 Stunden erschlafft das wieder, so dass man ihn zumachen könnte, allerdings würde er wieder auffallen. Das war dann nicht so schlimm anzusehen wie der weit aufgerissene Mund. Früher hat man wohl ein Band genommen, um ihn zuzuhalten. Das erzählt Dir sicher das Bestattungsunternehmen und fragt Dich, wie Du es möchtest. Bei mir war es auch so, dass mir das alles zu schnell ging, auch ich wollte nicht die ganzen Leute sehen bei der Trauerfeier etc. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich den Tag irgendwie über mich ergehen ließ, aber nicht wirklich Erinnerungen daran habe... Viele Grüße von catw31 |
#3
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AW: Krankenhaus will mit uns reden
Liebe chari,
auch von mir herzliches Beileid zu deinem Verlust. Ich fand es auch eher befremdlich meine Mama nochmal tot zu sehen, jedenfalls in dem Moment, im Nachhinein seh ich das auch schon wieder anders. Den offenen Mund hatte meine Mama auch, nicht weit, aber so dass man die Zähne sehen konnte. Ich kannte das bereits, denn ich hab mal in der Geriatrie gearbeitet, und hab schon Tote gesehen. Die Unterkiefermuskulatur erschlafft nach dem Tod und hängt dann halt einfach runter. Man kann dann ein zusammengerolltes Handtuch drunter legen, damit der Mund zu bleibt, ist aber auch nicht immer machbar. Mama hatte auch ein halb geöffnetes Auge, nehme an, das ließ´sich durch die Vertrocknung nicht schließen. Fand ich aber seltsamerweise überhaupt nicht so schlimm. Wenn deine Mama am offenen Sarg verabschiedet wird, werden die Bestatter sie nochmal herrichten, so dass sie dann ein nettes Bild abgibt. Meinen Respekt, dass ihr das am offenen Sarg macht. Ich hätte das so nicht gewollt, bin immer der Auffassung, dass man den Verstorbenen lieber lebend in Erinnerung behält, und das sind immer so Bilder, die sich so einbrennen, aber das macht jeder so wie er es für sich am besten findet. Liebe chari, ich wünsche dir ganz viel Kraft, die nächsten Tage gut zu überstehen. Drücke Dich Liebe Grüße TAnja
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Meine Mama *21.01.1950 01.07.2014 Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012 Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben. (Marcus Aurelius) Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus! |
#4
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AW: Krankenhaus will mit uns reden
Ich habe leider da kein Mitspracherecht was den offenen Sarg usw betrifft. Mir wäre es auf jeden Fall anders lieber aber ich würde kaum überhaupt in irgendwelche Dinge der Krankheit usw einbezogen. Das regelt alles mein Vater und ich werde kaum informiert da ich nicht mehr zuhause wohne.
Für mich hatte ich meinen Abschied und es war gut so wie es war. Ich will nicht nochmal das ganze mit dem Begräbnis durchmachen müssen aber man wird ja sozusagen durch den gesellschaftlichen Zwang dazu genötigt. Ich bekomme schon Magenschmerzen wenn ich nur dran denke (mein Magen ist immer etwas empfindlich auch bei Prüfungen usw) Ich will doch die Trauer verarbeiten, darüber hinwegkommen und verdrängen und nicht nochmal alles hochkommen lassen. |
#5
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AW: Krankenhaus will mit uns reden
Liebe chari!
Jedes Wort das mir einfallen würde kann deinen schmerz nicht lindern. Es tut mir sehr leid, das auch du deine Mama verloren hast! Wie bei meine Mama ging es bei euch dann zum Schluss auch sehr sehr schnell! Am 18.6 habe ich auch noch mit meiner Mama sprechen können und ab dem 19.6 der Tag an dem wir ins Hospiz gezogen sind, war es vorbei sie ist nicht wider zu sich gekommen, nur am Nachmittag hat sie noch ein letztes mal die Augen geöffnet und gelächelt als meine Tochter an ihrem bett stand! Auch bei meiner Mama war der Mund geöffnet, die Schwestern haben ihr unter's Kind ein zusammen gerolltes nasses Handtuch gelegt und der nach ca zwei Stunden entfernt. Der Mund blieb geschlossen! Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächsten Tage! Es wird noch mal richtig schwer! Lg mausi
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Meine Mama BSDK ED 05.02.2014 28.07.1949 - 22.06.2014 Du warst es wert so sehr geliebt zu werden! Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist! http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514 |
#6
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AW: Krankenhaus will mit uns reden
Heute sind die ganzen Schlagzeilen und Facbook voll mit Meldungen über den Selbstmord von Robin Williams. Meine ganzen Freunde posten darüber und das macht mich irgendwie traurig.
Klar ich habe noch keinem von dem Tod meiner Mama erzählt aber trotzdem finde ich es lächerlich wie der Tod einer unbekannten Person gross beweint wird während man selbst traurig zuhause sitzt. Mir sind Schicksale von Schauspielern immer schon am Arsch vorbeigegangen. Wieso sollte ich eine einzige Träne vergiessen über irgendjemanden den ich nicht einmal kannte? Nur weil er/sie ein guter Schauspieler war? Ist ein toller Schauspieler mehr wert als eine einfache gute Mutter? Heute ist irgendwie kein guter Tag für mich, es regent schon die ganze Zeit draussen. Mittag werde ich wieder einen Salat essen, mit dem Bioöl was ich von Mama habe, sie hat sich immer so gut und gesund ernährt um ja fit zu bleiben. Ich sollte wohl langsam in den Hinterbliedenen Teil wechseln |
#7
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AW: Krankenhaus will mit uns reden
Liebe Chari,
ich habe eben erst wieder mal reingeschaut und mit tiefer Betroffenheit die letzten Meldungen gelesen. Ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen und wünsche Dir Kraft für die kommenden Tage und Wochen. LG Thomas
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Meine geliebte Annika *11.09.1977 22.08.2014 (Myxoides Liposarkom ED 08/2013) Meine Mama * 19.03.1961 06.09.2015 (Brustkrebs seit 2006) |
#8
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AW: Krankenhaus will mit uns reden
Liebe Chari!
Es tut mir sehr leid, daß deine Mama so früh von euch gehen musste! Mein tiefempfundes Beileid. Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft für alles was noch ansteht, mögest du einen Weg finden mit dem Schmerz umzugehen! Alles Gute Nicerl |
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