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  #1  
Alt 27.10.2014, 12:46
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Registriert seit: 01.04.2011
Ort: Berlin
Beiträge: 1.877
Standard AW: Angst vor Eierstockkrebs

Liebe Anna,

ich möchte mich auch mal kurz zu Wort melden bei Dir.
Um Dich zu beruhigen. Zumindest zu versuchen.

Es tut mir so leid, dass du so Ärger mit der Brust-OP hast. Ich wünsche Dir sehr, dass Dein Körper es schafft, mit dieser Infektion fertig zu werden.
Unterstütz ihn dabei!!
Dein Bauchgefühl hat dir genau das Richtige gesagt: erst mal in Ruhe EINE Baustelle hinter dich bringen. Gerade bei Infektionen spielt die Psyche meiner ERfahrung nach eine sehr grosse Rolle. Deshalb ist es wichtig, dass Du jetzt nicht Angst-getrieben lebst. Du könntest die Ärzte im Klinikum fragen, ob Du nicht ein mildes Anti-Depr. bekommen könntest. Es ist wichtig, dass sich dein Hormonspiegel, der durch die grosse Belastung des Mamma-CA sicherlich noch sehr durcheinander ist, wieder einpendeln kann. Wir denken landläufig immer noch, wir sind ja selbst für unsere Stimmungen und Ängste verantwortlich und so. Aber häufig habe ich erfahren, dass es halt einfach Hormon- und sonstige Spiegel sind, die für unser seelisches Befinden zuständig sind.

das ist jetzt erst mal das wichtigste für dich.

Zu deinen Ängsten bzgl. EK:
vieles kann, nichts muss. Die Eindeutigkeit, nach der Du dich sehnst, kenne ich als Sehnsucht gut und muss dich doch enttäuschen: sie wird sich so schnell nicht einstellen.
Es könnte auch sein, dass die Eierstöcke hormonell bedingt sich verändern und nicht mehr "normal" verhalten: bekommst Du denn eine Hormonbehandlung? Nimmst du beispielsweise Tamoxifen oder ähnliches? Auch das könnte der Grund sein.

Ein weiterer Grund z.B. für Blähbauch könnte eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sein? Ein Reizdarmsyndrom? Morbus crohn? oder auch: Endometriose (was du auf jeden Fall testen lassen solltest) Es gibt sooo viele Gründe. Wenn es dir besser geht, wirst du dich darum kümmern. Eines nach dem anderen.

Die Bestimmung des Tumormarkers ist wichtig. Das sehe ich genauso.
Aber auf keinen Fall jetzt. Er ist ein Entzündungsparameter - die Wahrscgheinlichkeit, dass er momentan verfälscht ist, liegt bei über 50%. Zumal du auch noch sehr viele Medikamenten nimmst.
Wenn du dich erholt hast, die Entzündung hinter dir liegt, kannst Du den TM Ca 125 und evtl. den HE bestimmen. Und falls er erhöht ist, nach 4-6 Wochen ein weiteres Mal. Dann ist er annähernd aussagekräftig.
Bedenke jedoch, dass es viele Frauen gibt, bei denen er ÜBERHAUPT nicht verlässlich ist.

Und dann muss ich leider den Worten der lieben Edeka noch eine wichtige Berichtigung hinzufügen (sorry).
Die Bildgebung bei EK ist eine sehr zweischneidige Sache. LEIDER ist es häufig so, dass selbst fortgeschrittene Stadien in der Bildgebung (Sono, MRT und CT) nicht zu sehen sind. Diese Bildgebungs-Problematik ist ja genau der Grund, warum der Großteil der Erkrankungen zu SPÄT entdeckt wird (gekoppelt mit der Tatsache, dass diese Krebsform in Frühstadien keine Schmerzen oder Auffälligkeiten macht). Das unterscheidet diesen Krebs entscheidend vom Brustkrebs. Zumal EK häufig keine soliden Tumoren sind, sondern diffus streuend.
Somit macht der Einsatz von Bildgebung bei der Früherkennung keinerlei Sinn - ganz anders als bei BK, wo die Bildgebung als flächendeckende Vorsorge zum Einsatz kommt (da nahezu ausschließlich solide Tumore).

Ich persönlich bin ein trauriges Beispiel: ich hatte die gesamte Palette der Diagnostik hinter mir, so dass mir die Ärztin in der Charite noch vor der Bauchspiegelung sagte: "Seien sie ganz ruhig, es ist NICHTS zu sehen. das ist sicher Endometriose." Und doch war es fortgeschrittener EK, der Ursprungstumor war der äußerst selten entartete Brenner-Tumor in einer Größe von nur 8 mm. !!!!!!!!!!

o.k. es gibt auch Fälle mit kindskopfgrossen Tumoren, aber das ist gar nicht so häufig wie man denkt. Das ist ja das perfide an dieser Tumorart, dass es so viele unterschiedliche Ausgangs-Tumor-Arten sein können, die sich symptomatisch, aber auch zellulär stark voneinander entscheiden.

medizinischer Exkurs zuende. Sorry. ich kanns nicht lassen.
Aber ich finde, man muss den Feind SEHR gut kennen und versuchen ihn zu durchschauen.

Denn was wir gut durchschauen, das fürchten wir nicht mehr so sehr.

Zurück zu dir, liebe Anna,

ich habs mal wieder lang gemacht.
Aber ich möchte Dich auch beruhigen. Das beruhigenste Argument, dass ich für dich habe, ist, dass EK bei jungen Frauen wirklich selten ist.
und wenn deine Beschwerden mal da und dann wieder nicht da sind, ist ein hormonelles Problem erst mal auszugrenzen. Parallel dazu kannst Du dich weiterhin engmaschig untersuchen lassen und auch Spezialisten aussuchen.

Wenn du magst, kanns t Du mir deinen Wohnort schreiben - vielleicht kann ich dir mit einer Adresse weiterhelfen. Ich bin ganz gut vernetzt.

ich wünsche Dir erst einmal gute Heilung, gutes Anschlagen der Antibiotika und schnelle Besserung. Ich wünsche Dir Ruhe, Gelassenheit und das Vertrauen in dich selbst, immer auf dein bauchgefühl zu hören.

Alles liebe
birgit
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  #2  
Alt 27.10.2014, 13:18
Edeka Edeka ist offline
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Registriert seit: 18.01.2011
Beiträge: 421
Standard AW: Angst vor Eierstockkrebs

Liebe Birgit,

muß gleich los und bin sehr in Eile, aber noch schnell:

DANKE für Berichtigung bezüglich der Sonografie bei fortgeschrittenen Stadien! Ich kenne mich hauptsächlich gut aus bei Diagnostik in frühen Stadien.. Aber He-4 ist wichtig, da lass ich nix drauf kommen. Thema ROMA-Index. Weil der Ca125 bei einigen gutartigen Erkrankungen erhöht sein kann und dann falsch-positiv ist. Und bei anderen Patientinnen eben auch falsch negativ sein kann. Beide zusammen viel viel viel... besser.

So, in eile und kurz ganz blöd, aber ich bin gleich stundenlang ohne Internet unterwegs...

Viele liebe Grüße
Edeka
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  #3  
Alt 27.10.2014, 16:40
Annamaus77 Annamaus77 ist offline
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Registriert seit: 19.10.2014
Beiträge: 44
Standard AW: Angst vor Eierstockkrebs

Hallo,

vielen Dank an euch alle!

Hmmm, engelchen, meine Beschwerden sind irgendwie immer da...

Hab am 19.11. einen Termin in Berlin. Also wieder warten...

Liebe Grüße
Annamaus
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  #4  
Alt 27.10.2014, 20:07
Stern 2014 Stern 2014 ist offline
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Beiträge: 115
Standard AW: Angst vor Eierstockkrebs

Hallo liebe Anna,

das ist doch eine sehr gute Nachricht!
Ein Termin in B ist doch eine super Option.

Bis dahin kannst Du Dich zunächst voll und ganz um Deine Brust kümmern.
Und danach um Deine weiteren Beschwerden.
Schließe mich den beiden Eiermädels Edeka und Tündel an, dass eins nach dem anderen ruhig und überlegt zu erledigen, die beste Alternative ist.

Übrigens schade, dass Du beim Krebsinformationsdienst telefonisch nicht durchgekommen bist.
Alternativ könntest Du, wenn Du Deine Beschwerden vielleicht eh aufschreibst, dorthin auch mailen.

Zum Antidepressivum, dass Du bekommst, wollte ich Dir noch schreiben.
Bei dieser Medikamentengruppe gibt es unterschiedliche Wirkungsmechanismen und man weiß man leider vor Einnahme nicht, ob es wirkt. Man muss schlichtweg ausprobieren.
Um die 4 Wochen solltest Du mindestens ein Medikament einnehmen. Wenn Du da noch keinen Effekt verspürst, kannst Du Deinen Nervenarzt wegen eines anderen Präparats mit einem eventuell anderen Wirkungsmechanismus ansprechen. Es gibt da heutzutage einige erprobte Mittel zur Auswahl.

Wie geht es Dir denn sonst mit Deiner Brust? Machst Du Fortschritte?
Ich hoffe doch.
Lass gerne von Dir hören, wie es Dir gerade ergeht.
Ich selbst bin keine lange Schreiberin, aber du siehst, hier haben viele ein offenes Ohr für Deine Anliegen.

LG

Stern 2014

Geändert von Stern 2014 (28.10.2014 um 13:19 Uhr)
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  #5  
Alt 28.10.2014, 19:55
Benutzerbild von Tündel
Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Angst vor Eierstockkrebs

Hallo Anna!

Na, das ist doch gut mit dem 19.11! So hast du Zeit, dass die Brust ausheilt und kannst dich dann um Baustelle Nr. 2 kümmern.

Bloß keine vorschnellen Bauchspiegel-OPs, hörst du! Du hast nur einmal die Chance auf vollständige Heilung! Und das ist nur bei der ersten OP der Fall, wenn sie optimal von einem absoluten Spezialisten durchgeführt wurde!.

Der Chirurg sollte eine solche OP nicht nur "öfter", "einige Male", oder "vielfach" durchgeführt haben, sondern "hundert- besser noch tausendfach"! Sowas können kleine Kreiskrankenhäuser gar nicht leisten! Sie wollen es aber und vertrauen auf die Schockstarre der Frauen nach einer solchen Diagnose! Frau ist dann oft so überrollt, dass sie weder die Kraft noch den Mut hat, die Entscheidungen der Docs kritisch zu hinterfragen!

Ich weiß bis heute nicht, welcher Teufel oder viiiiiiel besser Engel mich geritten hat, dem hiesigen Universitätsklinikum und seinem immerhin Brustkrebsspezialisten vom Tisch zu hüpfen und nach Berlin zu fahren!
★ die Aussage der Assistenzärztin, dass man die PC bei uns nicht operieren könne?
☆ die Aussage des Onkoprofs, dass man nur nachgucken wolle und dann gleich wieder zumachen würde, weil eh nix zu machen wär?
★ der Onkoprof, der mich 1 Woche vor der OP heimschickte, damit ich keinen Kh-koller bekäme, mich stattdessen aber zum Denken und Telefonieren brachte?
☆ die ebenfalls EK-betroffene Kollegin, die zu mir sagte: "Op überall, nur nicht hier, wenn du leben willst!"
★ die Gyns, die mir trotz Urlaub und aus dem Urlaub einen Berlin-Termin machten?

Es kam sooooooo viel zusammen, für das ich unsagbar dankbar bin! Ich weiß heute nur noch, dass ich eigentlich bereit war, mich hier operieren zu lassen!
Das waren doch Ärzte, die mussten es doch wissen! So dachte ich zuerst noch! Dann aber diese Äußerungen, die mir bewiesen, dass sie es nicht taten!

Und dann sind wir nach Berlin gefahren, sind Prof. Se. begegnet! Der strotzte vor Selbstbewusstsein, blieb aber ehrlich dabei und auf dem Teppich! Keine komischen Ansagen oder Versprechungen, keine unmöglichen Ziele, nur "Ich kann operieren, aber ich kann nicht garantieren, dass ich alles kriege oder dass es nie wiederkommt!" Klare Ansage! Der Mann hat die Erfahrung tausender Ops!
Gspusili hat ihn gesehen und meinte nur lakonisch, sass der ja nun viel kompetenter wirke als der Hansel bei uns! Ja, so isser, der Gspusili!

Das, was die in einem Klinikum wie dem unseren hier im Jahr an EKs operieren, machen er und sein Team in einer Woche! So, und nur so, kann man zu Erfahrungen kommen!

Die müssen Chirurgen nun aber erwerben, wie sonst sollen sie Erfahrungen sammeln? Logisch! Mit ein Grund, warum kleine Krankenhäuser so scharf auf Fälle wie uns sind! Neugier und Erfahrungen, die sie sammeln können und müssen! Und wenn sie nicht weiter wissen, machen sie zu und frau kann selber sehen, wie sie damit zurecht kommt!

Dazu kommt der Geld-Faktor! Ich hab jetzt (hoffentlich) alle Rechnungen aus Berlin abgerechnet: rund 70.000 Euronen!
Die hätte unser Klinikum sicher auch gerne gehabt!

Wie hat unser Engeli damals geschrieben: "Haaaaaaaltet sie, da fahren 10-tausende von Euros davon!"

Liebe Anna,
ich kann dich nur gaaaaaaanz fest bitten, dass du dir ein wirklich qualifiziertes und zertifiziertes Zentrum aussuchst, wenn du dich mit einnem EK rumschlagen müssen solltest!
Dafür sollte dir kein Weg zu weit sein!


Machs richtig!
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!

Geändert von Tündel (28.10.2014 um 19:58 Uhr)
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  #6  
Alt 30.10.2014, 09:03
Annamaus77 Annamaus77 ist offline
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Beiträge: 44
Standard AW: Angst vor Eierstockkrebs

Huhu ihr Lieben,

gut, dann sag ich mal kurz "piep".
Ich hab keine Dummheiten gemacht... ich hab bereits für nächste Woche einen Termin in Berlin. Habe noch ein paar Emails auf Reisen geschickt und nun doch einen früheren Termin bekommen... in einem zertifizierten Zentrum.

Fühlt euch gedrückt.
Liebe Grüße Anna
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  #7  
Alt 30.10.2014, 10:29
Annamaus77 Annamaus77 ist offline
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Beiträge: 44
Standard AW: Angst vor Eierstockkrebs

Ohje, die Angst kriecht wieder hoch.

Ich versteh nIcht, was mit mir los ist.
Sind das alles Nachwehen der Chemo, oder ist da noch was?!
Ich leide nun schon seit Monaten unter Benommenheit mit Schwindel. Die Kardiologen stellten fest, das mein Herz wenn ich stehe oder in Bewegung bin viel zu schnell schlägt, ca 130-150 Puls. Linderung nur im Liegen. Diese doofe ständige latente Übelkeit und mein Trockener Mund nebst brennender Zunge, dies alles macht mich WAHNSINNIG. Dazu dann dieses ständige brennen im rechten Unterleib... ich fühl mich mega krank. Ich halt das nicht mehr aus, kann einfach diese Angst nicht abschütteln, solange es mir schlecht geht.

Alles doof!!!
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