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  #1  
Alt 29.11.2014, 20:16
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Davinci Davinci ist offline
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Unglücklich AW: Chemo ablehnen?

Hallo zurück

und großen Dank für eure Antworten und eure Erfahrungen! Ich werde versuchen zu jedem Beitrag etwas "kleines" zu schreiben.

Liebe Juli, ich bin aber zum ersten Mal erkrankt und gerade weil ich an meine Kinder denke, möchte ich für mich/uns den richtigen Weg finden. Die Chemo kann natürlich Leben retten, sie kann aber auch viel zerstören ( Langzeitschäden wie z.B. Leukämie, Organschäden, Gelenkschmerzen ), ohne die Garantie krebsfrei zu werden/bleiben. Mein Tumor spricht auf Hormone an. Daher würde ich gern die Hormonthera. versuchen - bevor ich meinen Organismus mit den Giftstoffen der Chemo belaste. Wenn also Microzellen in meinem Körper sind, die von dem Primärtumor gestreut wurden, dann reagieren diese doch genauso gut auf die Hormontherapie. Und in diesem Fall, wäre es eine weniger agressive, aber wirksame Therapie. Das sind so meine Gedanken.

Liebe Monika Rausch, ich danke dir sehr für deine offenen und ehrlichen Worte. Den Tipp mit der Haushaltshilfe werde ich beherzigen ;-)

Hallo Dany II - von dem Onco Type DX Test habe ich noch nie gehört. SUPER, vielen Dank für den Tipp. Natürlich kann nur ich entscheiden. Ich hoffe, dass einige ihre Erfahrungen schreiben - gute und schlechte. Und daraus lerne ich dann ein wenig was, oder ganz viel :-D Ich wünsche dir alles, alles Gute.

Liebe Claypso, auch dir danke ich sehr. Mir ist bewußt, dass ich das Risiko mit einer Chemo eindämme. Aber mir ist auch klar, dass ich es nicht ganz vermeiden kann. Das heisst, ich trotz Chemo nach 2 Jahren einen Rezidiv haben kann. DAS macht mich stutzig .. was die Wirksamkeit, also den Nutzen angeht. Hmm .. ich habe auch nicht erwartet, dass mir hier jemand in die Karten liest und/oder mir die Zukunft vorhersagt. Das wäre abstrus.

Deinen Zynissmus mir gegenüber kann ich ehrlichgesagt nur bedingt verstehen. Weil ich irgendwie dachte, dass wir alle in einem Boot sitzen, alle Krebs haben. Nun ... ich hatte auch Glück - mein Tumor wurde früh erkannt, schnell entfernt, hat nicht gestreut - reagiert gut auf Hormone. Dass es bei dir evtl. anders ist, erklärt natürlich deinen Zynissmus, dennoch kann ich für deine Situation nichts. Ich kann gut mir klaren Worten und auch mit Kritik umgehen - wenn es sinnvoll ist. In diesem Fall war es irgendwie ... deplaziert. Ich wünsche dir, alles Liebe und Gute - weiterhin viel Kraft, aber vor allem dass du gesund wirst und bleibst.

Hallo Gilda - was genau meinst du mit "auffällig"? Den Grund den ich genannt habe, ist der wahre Grund :-) Ist ja kein Staatsgeheimnis Was sonst
Meine Werte: M0 / G2 / R0 ; ER 12 / PR 3/ HER-2:0 KI-67: 47% uPA 4,8 ng / PAI-1: 10ng Therapie: Luminal B adjuvante Chemothera. 6 Mal TAC anschließend Tamoxifen und GnRH Analogon. Bestrahlungsindikation.
Zu deiner Frage: wenn ich eine Entscheidung treffen darf, dann bereue ich sie nicht. Deshalb ist das auch gerade so kompliziert für mich. Ich möchte ja die richtige Entscheidung treffen und es fält mir dieses Mal sehr schwer Alles Liebe für dich

Liebe Nashorn63 - ich hab das "Grummeln" wenn ich daran denke, die Chemo zu machen Hätte ich die Garantie dass ich kein Rezidiv mehr bekommen würde, würde ich sofort und ohne wenn und aber die Chemo machen. Hab ich aber nicht Für deine Erfahrungen und deine Gedanken, danke ich wirklich sehr. Auch du hast mir ein wenig von der Angst genommen :-) Danke dafür. Für dich, alles, alles Gute.

Gesine! solch tolle Dinge wollte ich hier erfahren! Dass ich die Chemo evtl abbrechen kann .. darauf bin ich nicht gekommen. Manchmal kommt man auf die einfachsten Dinge nicht selbst .. weil man zu festgefahren ist. DANKE. Wenn man eine Option hat, wieder "auszusteigen", dann scheint das alles nicht mehr so dramatisch. Fühl dich ganz lieb umarmt. Auch dir wünsche ich alles, alles Gute.

Hallo Mama Tina :-) Herzlichen Dank auch für deine Erfahrungen und Gedanken. Natürlich wollen wir Mamas das Beste - weil wir unsere Kinder unendlich lieben. Und genau deshalb fällt mir meine Entscheidung so schwer. Die Nebenwirkungen und Langzeitwirkungen der Chemo sind nicht ohne - und auch gar nicht so selten... ich wünsche dir aus Herzen alles Gute.

Hallo Bernstein - auch dir, <3 -lichen Dank!!! Mal schnell ein paar Fakten: KI-67: leider 40% und Luminal B.
Ich bin so unendlich erleichtert mal einen "positiven" Chemobericht zu lesen. Davon müsste es mehr geben - sooooo viel mehr. Mir standen die Haare zu Berge beim Lesen von "während Chemo" / "nach Chemo" usw.
Und ja: du hast recht. Ich habe keine Angst vor dem Krebs. Ich hatte, bevor ich ihn bekam. Aber die Prognosen ( früh erkannt, nicht gestreut usw. ) waren lt. Ärzte immer sehr gut - es hieß immer, es sei heilbar - ich würde wieder gesund. Die Chemo sei eine "Vorsichtsmaßnahme" - die man bei "jüngeren" Frauen automatisch macht. Das hat mich echt stutzig gemacht. WEIL es eben auch Hormontherapien gibt. Und eine "online-therapie" ??? Muss ich noch in Ruhe googeln.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für deine "Kurve" und dass dir dein Vorhaben gelingt. Als Mutter wahrscheinlich nicht sooooo einfach . Alles Liebe und DANKE für deine Geschichte und deine Gedanken.

Danke liebe Nicole für deine Erfahrungen und dein Resumè. Ich finde das ganz tapfer von dir! Wünsch dir gaaaaanz viel Kraft und alles, alles Liebe.

@ all. Ich möchte nocheinmal etwas klarstellen, was ich vorher versäumt habe, zu sagen. Ich habe hier nicht nach Wahrsagern gesucht - auch nicht nach Menschen die mir Entscheidungen abnehmen. Natürlich entscheide ich selbst. Ich habe auf eure Erfahrungen und Gedanken gehofft ( was ja auch von vielen so verstanden wurde ) und natürlich auch auf Zugehörigkeit und Verständnis. Danke dafür.

Für alle die denken, ich sei eine selbstverliebte ( Haare / Fiffi ) und blöde Krebshexe ... Nein, ich bin nur verzweifelt und verdränge wahrscheinlich wichtige Dinge - aus Angst. Natürlich würde ich gern meine Haare behalten ( wer hat sie schon gern abgegeben???? ) aber meine Gesundheit - und dass ich lebe ist mir selbstverständlich wichtiger!!!! Wie blöd, dass das alles ganz anders rübergekommen ist.

SO: und mit flightys Tipp, sollte ich es nun schaffen meinen Roman zu veröffentlichen. Danke flighty
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  #2  
Alt 29.11.2014, 22:12
Bernstein27 Bernstein27 ist offline
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Beiträge: 151
Standard AW: Chemo ablehnen?

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Meine Werte: M0 / G2 / R0 ; ER 12 / PR 3/ HER-2:0 KI-67: 47% uPA 4,8 ng / PAI-1: 10ng Therapie: Luminal B adjuvante Chemothera. 6 Mal TAC
Ok, das ist doch mal eine Aussage. Mit dem Ki67 ist die Chemoempfehlung eigentlich klar. 47% ist nicht wenig! War es ein T1? Der uPA ist auch erhöht, hier wurde also ein erhöhtes Rezidivrisiko nachgewiesen. Ganz ehrlich: ich würde dir dringend die Chemo empfehlen! Kann mir nicht vorstellen, dass dir irgendein Arzt etwas anderes sagen wird. Die Ärzte machen das ja nicht nach Lust und Laune. Es gibt viele Studien hier und die haben für deinen Typ nachgewiesen, dass eine Chemo Vorteile bringen kann. Natürlich bekommst du keine absolute Sicherheit, aber wie schon gesagt: so schlimm ist Chemo jetzt auch wieder nicht. Wenn es für dich einfacher ist, halte dir doch das Hintertürchen offen, dass du die Chemo abbrechen kannst, wenn es nicht geht. Wobei Jule natürlich recht hat: idealerweise hält man durch, um den optimalen Effekt zu haben.

Alles gute
Bernstein
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  #3  
Alt 30.11.2014, 12:41
Calypso Calypso ist offline
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Beiträge: 735
Standard AW: Chemo ablehnen?

Zitat:
Zitat von Davinci Beitrag anzeigen
Liebe Claypso, auch dir danke ich sehr. Mir ist bewußt, dass ich das Risiko mit einer Chemo eindämme. Aber mir ist auch klar, dass ich es nicht ganz vermeiden kann. Das heisst, ich trotz Chemo nach 2 Jahren einen Rezidiv haben kann. DAS macht mich stutzig .. was die Wirksamkeit, also den Nutzen angeht. Hmm .. ich habe auch nicht erwartet, dass mir hier jemand in die Karten liest und/oder mir die Zukunft vorhersagt. Das wäre abstrus.

Deinen Zynissmus mir gegenüber kann ich ehrlichgesagt nur bedingt verstehen. Weil ich irgendwie dachte, dass wir alle in einem Boot sitzen, alle Krebs haben. Nun ... ich hatte auch Glück - mein Tumor wurde früh erkannt, schnell entfernt, hat nicht gestreut - reagiert gut auf Hormone. Dass es bei dir evtl. anders ist, erklärt natürlich deinen Zynissmus, dennoch kann ich für deine Situation nichts. Ich kann gut mir klaren Worten und auch mit Kritik umgehen - wenn es sinnvoll ist. In diesem Fall war es irgendwie ... deplaziert. Ich wünsche dir, alles Liebe und Gute - weiterhin viel Kraft, aber vor allem dass du gesund wirst und bleibst.
Liebe Davinci,

1. Meinen Zynismus pflege ich ganz allgemein. Der hat nichts mit Dir zu tun.

2. Ich hatte das gleiche Glück wie Du. Früh erkannt, klein, keine Lymphknoten befallen, 100 % hormonabhängig, keine Streuung in die Organe zu sehen.

3. Ich habe schon zwei Chemos hinter mir. Bei der ersten war ich 42, alleinerziehnde Mutter eines 10jährigen, berufstätig, Sportlerin, habe mich gesund ernährt, habe nie geraucht, hatte kein Übergewicht. Ich konnte während der Chemo joggen, nach der letzten war ich mit dem Rennrad in den Alpen um in der Schweiz Pässe zu fahren. Das kann man nämlich auch mit Glatze. Die unangenehmste Nebenwirkung war der zeitweise widerliche Geschmack, den das Essen annahm. Danach hatte ich 7 krebsfreie Jahre - ohne irgendeine Nachwirkung!

4. Du solltest aufhören, deine eigenen Theorien (die AHT wird ja wohl auch die "Mikrozellen" erwischen, z. B.) zu stricken. Leider weiß man bis heute sehr wenig über die Brustkrebszellen und auch nicht wirklich viel über die Mechanismen, wann sie überleben können und resistent werden, und wann nicht. Man sollte sich immer vor Augen halten, dass ALLE Therapieempfehlungen NUR auf Statistiken aus den Studien beruhen. Und bei Brustkrebs ist es nun mal leider so, dass die Statistik sehr breit ist. Da kann es schon mal sein, dass das Auftreten eines Rezidivs nach einer bestimmten Chemo und mit gleicher Ausgangssituation zwischen ein paar Monaten und "unendlich" (also kein Rückfall) variiert. Selbst wenn man die Extreme aus der Statistik herausnimmt (also mit Medianen arbeitet) kann man über den Einzelfall NICHTS dafür herauslesen. Du wirst, egal ob mit Chemo oder AHT oder Bestrahlung oder allen Dreien immer nur dein persönliches RISIKO heruntersetzen. Aber genau dein persönliches RISIKO kennst Du nicht.
Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt.

5. Wenn ich das ganze nur aus meiner persönlichen Sicht beleuchten würde, müsste ich dir eigentlich von der Chemo abraten. Ich habe nämlich trotzdem Metastasen bekommen.

6. Mein Zynismus bezieht sich hauptsächlich auf deine Angst, Du könntest die Haare verlieren, oder jemand könnte Mitleid mit dir haben. Wie findest Du es denn, wenn Du eine ein Frau mit Glatze siehst? Hast Du dann Mitleid und findest die Glatze hässlich? Wenn ja - solltest Du mal deine Einstellung überdenken. Sie kann nichts für die Glatze, und Mitleid nützt ihr garnichts. Wenn nein - warum denkst Du dann, dass es anderen mit dir so geht? Ich habe diese Erfahrung praktisch nicht gemacht (Ausnahmen bestätigen die Regel). Soviel Selbstbewusstsein, dem zu begegnen, hast Du bestimmt.

6. Natürlich kannst Du trotz Chemo nach zwei Jahren einen Rückfall haben. Sogar noch schneller. Ohne Chemo allerdings auch - mit größerer Wahrscheinlickeit. Also heißt es abwägen - ein paar Monate Chemo und die Wahrscheinlichkeit senken (und das ist bei deinem Tumor nicht soooo wenig), oder ohne Chemo eben ein etwas höheres Risiko haben.

Schönen ersten Advent noch!

Calypso
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