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Alt 03.01.2015, 07:44
Veruschka Veruschka ist offline
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Registriert seit: 28.12.2014
Beiträge: 48
Standard AW: Tochter mit Diagnose Hodgkin

Hallo Maik, hallo Simi,
Ihr habt beide recht!
Du Maik, wenn Du so pragmatisch schreibst, ich hätte es doch gewusst; und Du Simi mit dieser irrealen Hoffnung.
Ich hatte es selbst nicht erwartet, dass es mich derart zerlegt gestern. Ich dachte, ich bin gewappnet.
Pustekuchen...😥
Erst am Ausmaß meiner Verzweiflung habe ich gemerkt, wie sehr ich "im Untergrund" noch gehofft hatte, dass es leichter wird für Anna. Der Radiologe hatte zwar von "verdächtigen Stellen" gesprochen, hat sich aber verständlicherweise nicht festlegen wollen. Also gibt's eine kleine Stimme in mir, die hoffte, dass es doch nur diese eine Stelle an der Achsel ist... Stadium 1a möglichst...
Der Onkologe gestern war wohl sehr klar (ich war ja nicht dabei, hörte es nur von Anna und ihrem Freund): "Hier ist was und hier und hier... Auf der Milz ist auch was..." - das ist dann die Realität und die hat mich umgehauen.
Vollkommen.
Jetzt kommt es allmählich an.
Das dauert halt. Heute vor 2 Wochen dachten wir alle noch, Anna habe einen geschwollenen Lymphknoten wegen Epstein Barr oder so.
Seit 23.12. ein Einschlag nach dem anderen. Erst gestern so eine Art gesicherter Diagnose außer der am 23., dass der Lymphknoten krebsig ist, für und vollkommen unerwartet!!! Sie war in einer besonders glücklichen gesunden heiteren guten Lebensphase, die beiden waren dabei, Kinder zu planen...

Jetzt gibt's erst einmal keine Hoffnung mehr, dass wir ohne Chemo oder mit "leichter" Chemo davonkommen.
Lieber Maik, ich gebe da auch Simi recht: Du wirkst unglaublich klar und kompetent, das tut gut, auch weil Du Antworten gibst in Momenten, in denen man Antworten braucht.
Du bist auch schon eine ganze Weile vertraut mit der Thematik.
Ich bin neu damit, mich wirft's jeden Tag und jede Nacht noch um, ich hoffe, das legt sich und beruhigt sich bald. So kann man nicht leben.
Anna ist sehr pragmatisch, das ist gut, da ist sie mir Voraus. Vielleicht befindet sie sich auch in dem Tunnel. Egal. Ich finde es großartig, wie sie und Moritz alles angehen. Anna schimpft auf "den ganzen Kack" und dass sie sich wie ein Huhn fühlt, an dem jeder ein bisschen herumfleddern und -schlachten kann.
Das wird jetzt erst einmal die nächsten Monate so weitergehen.

Jetzt ist alles da, unausweichlich. Es gibt Vorgaben: 6 Chemos á 21 Tage. Ich sitze am Kalender und rechne, dass sie dann, wenn alles ohne Verzögerung läuft, Ende Mai durch ist.
Vorher noch schnell mal Hormonbehandlung und Eier einfrieren.
Und vorher noch schnell zusammenziehen, was nach Wohnungssanierung Ende Februar passieren sollte.
Das ist alles gut und richtig.
Und ich bin unendlich dankbar für die Medizin, die es möglich macht, dass Anna wieder gesund wird und vielleicht auch Kinder haben kann.
Aber es gibt eben auch eine Seite in mir, die schreit und weint und wütend ist und Angst hat und verzweifelt ist wegen all dem, was auf die Tochter zukommt.
Das ist schlimmer als alles, was ich bisher erlebt habe an Krankheiten!
Weil es vorher MICH betroffen hatte!
Ich hatte chronische Erkrankungen, ich hatte schon akute Not-OP's, zwei Hirn-OPs wegen Aneurysmen- aber das jetzt fordert mich am meisten.
Ich kann nichts tun, ich kann es ihr nicht abnehmen.
Ich kann nur meinen Schmodder hier ablassen (oder bei meinem Mann), um Anna nicht mit meinem Kummer zu belasten.
So.
Jetzt hab ich mich ausgekotzt, sorry...
Liebe Simi, ich habe von Dir und Deiner Maus gelesen, das ist ja unendlich traurig. Dass Du Dich hier im Forum aufhältst und anderen Menschen hilfst, verstehst, Mut machst, finde ich großartig. Danke!
Maik, ich bin froh, dass Du so klar und nüchtern und kompetent hier unterwegs bist. Das tut mir auch gut.

Danke und liebe Grüße von Vera
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