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  #1  
Alt 11.02.2015, 11:05
arndt77 arndt77 ist offline
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Standard AW: "Ihr Vater wird in den nächsten Tagen sterben!"(Lungenkrebs)

Hallo Anni,

wir können nur von unseren eigenen Erfahrungen sprechen,
die Ärzte haben ein Gespräch mit Angehörigen geführt und ein einzelnes mit
dem Patienten. Dem Patienten sagen sie aber es nicht ganz so krass, um ihm
nicht den Mut zum kämpfen zu nehmen. Wir haben die Mutter gefragt, was haben die Ärzte zu dir gesagt?

Es ist schwer, wenn man die Angehörigen sieht und man soll selbst auch noch tapfer sein und nicht heulen.
Ich wünsche Dir viel Kraft.

VG Arndt
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  #2  
Alt 11.02.2015, 13:20
Anni1993 Anni1993 ist offline
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Beiträge: 33
Standard AW: "Ihr Vater wird in den nächsten Tagen sterben!"(Lungenkrebs)

Es scheint kein Ende zu nehmen! Ich glaube alles hat sich gegen uns verschworen!

Heute sagte sie noch, dass die Ärzte bei der Tumorkonferenz beschlossen haben, dass sie ihn im Falle von Herz- oder Organgversagen nicht mehr wiederbeleben.
Es sei wohl alles zu spät und er würde nur noch leiden, wenn sie ihn wiederbeleben!?
Als ich sagte,sie müsste ihm helfen, sagte sie, dass "es auch Ärzteethik gäbe und sie ihn nicht wiederbeleben sollen, nur weil es dann für die Angehörigen etc. leichter wäre"

Ich kann nicht mehr, ich bin am Ende meiner Kräfte,kurz vorm zusammenbrechen, habe mich 2 mal übergeben auf dem Weg nach Hause. Ja, ich bin nach Hause, anstatt zu Papa.
Ich weiß nicht was ich machen soll, wenn ich Papa dazu dränge sich selbst zu entlassen, schöpft er doch verdacht...
Bin so hin und hergerissen, einerseits hat mein Papa keine Todesanzeichen andererseits ist sie sich sicher, dass man nichts mehr für ihn machen kann.
Sie sagte auch, wenn der LK vom Rauchen kommt, "könne er jetzt auch rauchen, wenn er wolle" "Es ginge um Lebensqualität"
Ich war kurz vorm explodieren, Papa hat NIE geraucht! Dieser blöde Asbest, das müsste sie doch eigentlich wissen!

Ich weiß nicht was ich tun soll. Hat jemand einen Rat?
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  #3  
Alt 11.02.2015, 13:31
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Beiträge: 938
Standard AW: "Ihr Vater wird in den nächsten Tagen sterben!"(Lungenkrebs)

Ich kann Dir nur von meinem Onkel berichten - er wußte bis zuletzt nicht, dass er sterbenskrank ist und bei Diagnose sagten die Ärzte zu meiner Cousine, dass er eine Lebenserwartung hätte von 3 Monaten - und das hat auf den Tag genau gestimmt sozusagen.

Es ist immer schwer, wenn jemand, der einem so nahe steht, von einem gehen muss und es kostet sehr viel Kraft - und dennoch, wenn es keine wirkliche Aussicht mehr gibt auf eine "gute Zeit", so ist es manchmal auch für den Patienten selber hilfreich, wenn nicht mit allen Mitteln versucht wird, ihn am Leben zu halten (Wiederbelebung im Fall der Fälle), so ist auch schon so manchem viel Leid erspart geblieben. Ich weiß, dass Du Dir das nicht vorstellen willst und kannst, ein anderer Onkel, der hatte einen anderen Krebs, der hat sich zum Schluß selber die Schläuche rausgerissen, weil er nicht mehr wollte/konnte und sie haben ihn wieder angehängt. Mit Tränen in den Augen fragte er "wozu"...

Auf alle Fälle wünsche ich Deinem Papa, dass er nicht leiden muss und Dir und Deiner Mama viel Kraft für den vor Euch liegenden Weg.
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  #4  
Alt 11.02.2015, 13:40
Chari Chari ist offline
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Beiträge: 164
Standard AW: "Ihr Vater wird in den nächsten Tagen sterben!"(Lungenkrebs)

Es tut mir leid dass das Gespräch nicht besser gelaufen ist. Ab und zu benutzen manche Ärzte die Holzhammermethode um einen Sachen mitzuteilen die man lieber nicht hören will. Ist nicht immer gut aber ich habe hier im Forum auch schon Sachen gelesen wo ich als Leser schon wusste dass die Person bald sterben wird und die/der Angehörige hat noch immer trotz sanftem Versuch der Ärzte es nicht wahrhaben wollen.

Später bereut man dann die verpasste Zeit nur weil man es nicht wahrhaben wollte. Ich denke mir immer, lieber mehr Zeit durch übereifrige Ärzte als zu wenig.

Zum Thema Wiederbelebung: Meine Mama hatte circa ein Monat vor ihrem Tod eine OP (man versuchte Organe irgendwie zusammenzukleben damit weniger Wasser entsteht), dabei kam Wasser aus dem Bauchraum irgendwie in ihre Lunge und sie musste wiederbelebt werden.

Als sie dann noch Hause kam nach der OP, da lag sie weinend in meinen Armen und meinte: Wieso haben mich diese Leute nicht einfach sterben lassen?

Es ist schrecklich das als Kind zu hören, ich wollte ihr Mut machen aber sie meinte nur zu mir, dass ihre Seele sowieso schon vorausgegangen ist und nur noch dieser nutzlose Körper hier noch gefangen ist. Für sie war es absoluter Horror sozusagen kein richtiger Mensch mehr sein zu dürfen. Sie konnte kaum noch gehen, nur immer rumliegen während draussen das Leben ohne sie weiterging.

In ihrer Patientenverfügung wurde dann auch neben der Nahrungszufuhr/Flüssigkeitszufuhr auch die Wiederbelebung verweigert.
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