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#1
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Hallo Gabby,
der Gedanke von Safra ist ganz interessant. Neben der Angst, die dein Mann natürlich hat, kann er vielleicht nicht aus seiner Rolle und seine jetzige Hilflosigkeit bekommst du zu spüren. Das ist schlimm für dich, aber ich habe leider auch keine Idee wie man das ändern könnte. Kannst du gut mit ihr sprechen, ich meine über deine Gefühle? Versuche ihm klar zu machen was sein Verhalten in dir auslöst. Vielleicht solltest du auch dein Verhalten ihm gegenüber dann verändern. Nicht so einfach, ich weiß! Wir wollen ja immer das Beste für unsere Lieben und wollen sie nicht verletzen. Wir sind ja selbst noch verletzt von dem Schock der Krankheit. Aber der Kampf gegen das Ungeheuer Krebs funktioniert nur, wenn beide am gleichen Strang ziehen! Ich wünsche dir viel Erfolg! Ach ja und das mit dem Rauchen: weißt du, mein Mann hat auch Lungenkrebs - einen Nichtkleinzeller - er hat nie geraucht und deswegen ist es für ihn ganz schlimm anzusehen, wenn die Krebskranken vor der Lungenklinik stehen und rauchen. Es ist für ihn kaum auszuhalten weil es so ungerecht ist. Alles Gute für euch BerliNette
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Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment! Buddha __________ mein Schatz: Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori) Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG |
#2
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Liebe Gaby,
das ist eine ganz furchtbare Situation für Dich und ich kann mir gut vorstellen, dass Du verzweifelst! Es ist klar, dass das schwierig ist, aber ich denke, Du musst versuchen, die Sicht Deines Mannes zu akzeptieren. Er ist krank und er muss sehen, wie er damit umgeht - Du kannst ihn versuchen zu unterstützen, aber Du kannst ihm nicht sagen, wie er das tun soll, welcher Weg für ihn der richtige ist. Ehrlich gesagt - wenn ich schwer krank wäre und voller Angst und Verzweifelung und jemand würde versuchen, mich zum positiven Denken zu bringen, würde ich auch ziemlich aggressiv... Umgekehrt musst Du Dir auch nicht alles gefallen lassen - es ist nicht OK, wenn Dein Mann gemein zu Dir ist und wenn das irgendwie geht, wäre es gut, wenn Du ihm sagen könntest, wenn er Dich verletzt. Ich wünsche Euch von Herzen, dass die positive Entwicklung, die Du beschrieben hast, sich fortsetzt und irgendwann auch Dein Mann daran glauben kann. Anja |
#3
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Hallo Gabby...
Ich kann mich den Gedanken von Safra nur anschließen, zumindest ist es bei uns selbst so ( Unser Fall : mit Bauchweh ins KH, Not-OP am gleichen Abend, Diagnose Darmkrebs und Meta in der Leber, evtl Lunge - wird sich noch zeigen -, Leukämie noch obendrauf ) Von jetzt auf gleich ein tiefes Loch, nichts ist mehr wie es war.... Mein Mann hat damit gefühlsmäßig GANZ arg zu kämpfen, er war vorab IMMER Chef im Hause, und ganz plötzlich, von einer Sekunde auf die nächste = von anderen abhängig ( zumindest bei vielen Dingen ) ![]() ![]() Da konnte er garnicht mit umgehen, war oft bissig, und es gab viele "blöde Kommentare" ![]() Immer wenn ich versucht hab, ihm ein wenig Mut zu machen, kam ein Spruch wie "DU kannst gut reden, bist ja nicht betroffen, sondern ICH !" Klar.... ICH bin nicht betroffen.... ICH steh nur doof daneben und kann nix tun ![]() Genau das hab ich ihm dann aber auch gesagt, wie besch... ich mich damit fühle.... möchte gern helfen, kanns eh nicht, aber irgendwas will man ja machen Mein Mann ist ansich auch jemand, der noch nie groß über seine Gefühle geredet hat, und gerade jetzt nicht... ihm fällt es halt schwer, und jetzt ganz besonders... leider Aber, ich habe ihm auch ganz klar gesagt nach der Diagnose, wie ich darüber denke... dass ich tierisch Angst davor hätte, wenn er GARNIX mehr sagt Ich kann ihm nur "helfen", wenn er mit mir redet Er bemüht sich seitdem, es wird besser Seine "bissigen Kommentare" stecke ich irgendwie in eine Schublade "liegt an der Chemo ![]() anders geht's nicht Seine Gedankenwelt fährt allerdings auch gerade Achterbahn.... Er wurde nach der Not-OP vom KH als "völlig geheilt" entlassen - abgesehen von der Leukämie - Tumor, Metas, und glatt 24 befallene Lymphknoten sind weg, es ist nix mehr da ! Eine Chemo "nur zur Sicherheit" nachgeschoben.... Die Leukämie kommt später dran, weil nicht akut In der Onko-Praxis sagte der Arzt dann was von wegen evtl Lungen-Metas... "müssen wir mal CT schauen in 3 Monaten" ![]() Seitdem vertraut er auch keinen Ärzten mehr so wirklich, jeder sagt was anderes, und er verkriecht sich ![]() Dazu muss gesagt sein, dass er gerade erst innerhalb kurzer Zeit zwei Schwestern an Krebs verloren hat, und dabei wurde eine auch als "geheilt entlassen" vom gleichen KH, war zur Kur, und danach ging es dann innerhalb Wochen leider ganz schnell ![]() Kurz vor der eigenen Diagnose gab es bei seinem Bruder ähnliches, aber inoperabel Seine "Hoffnung" sieht also demnach auch etwas mau aus, und er traut der ganzen Sachen absolut nicht Gerade deswegen kann ICH ( oder egal wer ) sagen was will, er ist bei allem pessimistisch, denkt oft an "einfach aufgeben", obwohl er ansich ne top Prognose hat Er hat schlichtweg ANGST... Er weiß nicht wirklich, damit umzugehen, denn das liegt so völlig "außerhalb allem vorherigen Leben" Seinen "Frust" bekomm ich dann öfter mal ab.... aber... ich nehm es absolut nicht persönlich... solang er wenigstens ab du an mit mir redet ! Fällt ihm sehr schwer manchmal, aber er gibt sich Mühe, und das allein ist mir schon viel wert Es ist eine absolute Ausnahme-Situation, keine Frage... Und da gibt es leider auch kein "Patent-Rezept", wie man damit umgeht Daher kann man natürlich auch keinen "Ratschlag" geben... Ich für mich versuche, immer eine "passende Laune" bei ihm zu finden.... Wann spreche ich was an, wann besser nicht Ich "ignoriere" ganz oft blöde Kommentare etc, packe es für mich gedanklich in die Schublade "liegt an der Chemo" ( auch wenn er schon vorher ab und an mal blöd war ^^ ) Irgendwann taucht der "passende Moment" auf, wo ich ihm ganz direkt sage, was mich regelrecht ankotzt... kurz und schmerzlos.... Bei uns hat es geholfen, er bemüht sich zumindest, mich mehr in seine Gedanken zu lassen, auch wenn es ihm schwerfällt Gib nicht auf, denk an ihn, versuch zu helfen... Respektiere seine Angst bzw versuch mal seine Situation zu verstehen ( wie erginge es DIR wohl dabei ), aber sag ihm auch wie es DIR geht wenn er mal agressiv ist... vielleicht nicht sofort, aber zeitnah versucht zu reden.. wie auch immer... sag ihm, welche Bedenken / Angst Du hast Versuch vielleicht auch mal, ihn mit ganz besonderen Dingen abzulenken... irgendwas nicht alltägliches, was mal von dem ganzen Stress ablenkt Wünsch Dir / Euch alles Gute... nicht aufgeben !! ![]() LG Jessie |
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