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#1
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AW: Verstehen
Meine Mama ist seit über 7 Monaten nicht mehr bei mir und am 2. und 23. Mai sind ihr meine Grosseltern, ihre Eltern, gefolgt. Ich habe 3/4 meiner Familie innerhalb von 5 Monaten verloren.
Für meine Grosseltern war es einfach zu viel im Alter von 92 Jahren die Tochter beerdigen zu müssen. So ist erst mein Opa und dann meine Oma über die Regenbogenbrücke zu meiner Mama gegangen. Ich bin mir sicher, sie begleiten mich. Aber ich vermisse sie alle 3 sehr, insbesondere meine Mama. Manchmal hoffe ich immer noch, dass sie zurückkommt und mich an die Hand nimmt und mich in ein unbeschwertes Leben zurückführt. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Zeit es leichter macht. Katja "traurige Tochter und Enkeltochter"
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Meine Mama nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom, Plattenepithelkarzinom 7 cm /inoperabel T3 N3 M1a Metas i.d. Lunge beidseitig Stad. IV: M1 a,b ab 08/12 Chemotherapie Carboplatin u. Taxol u. Cortsion 09/13/ 12/13 Strahlentherapie 08/14/ Gehirnmetastasen - keine Therapie mehr möglich seit 09/14 im Hospiz / das Warten auf den Tod Meine Mama ist von mir gegangen am 1. Januar 2015 Am 2. und 23. Mai 2015 sind meine Grosseltern ihrer Tochter gefolgt. Ich liebe Euch über alles! |
#2
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AW: Verstehen
Hallo Katja
Hast du denn niemanden der dich an Stelle deiner Mama an der Hand nehmen kann um dich zu führen? Du klingt nicht wirklich gut. Jetzt sind 7 Monate vergangen, ich kann mir vorstellen dass dich der Tod deiner Grosseltern aber nochmals ordentlich zurückgeworfen hat was die Trauerarbeit betrifft. Ich hoffe aber dass es bald bergauf geht bei dir und du mehr Richtung Dankbarkeit gehen kannst. Lg Chari |
#3
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AW: Verstehen
Nein, ich kann nicht sagen, dass ich Dankbarkeit empfinde. Vielleicht kommt das noch, aber im Moment ist es nur Verlust und Einsamkeit, die ich ich empfinde;
Dazu kommt, dass ich ja in Frankreich lebe, weit weg von meinem Vater und meinen Freunden. Seit ich wieder hier bin (jetzt fast 6 Monate) ist es sehr schwierig geworden zwischen mir und meinem Lebensgefährten, der meine Trauer nur in Massen nachvollziehen kann und auch andere Dinge stimmen einfach nicht mehr. Ich denke, ich habe mich sehr verändert durch die Zeit, die hinter mir liegt. Ich werde so oft nachts wach und denke sofort an meine Mama oder an meine Grosseltern. Es sind nicht die schönen Stunden an die ich denke, sondern an das Leiden was die Krebserkrankung über uns alle gebracht hat, insbesondere über meine Mama. Sie war so stark die ganze Zeit und musste noch so lange leiden. Ich hadere damit, dass ich sie habe ins Hospiz bringen lassen, obwohl sie es nicht wollte. Aber sie konnte es wegen der Gehirnmetastasen nicht mehr selbst entscheiden. Man hatte den Eindruck sie war klar, aber dann hat sie Dinge gemacht, woran man gesehen hat, dass die Metastasen sie unzurechnungsfähig gemacht haben. Trotzdem: Ich habe gefühlt gegen ihren Willen gehandelt, obwohl mir alle, sprich Ärzte, Freunde, Angehörige gesagt haben, dass es das einzig Richtige war. Aber sie hätte so gerne nach Haus gewollt. Warum habe ich ihr das nicht ermöglicht? Ich bin so traurig.
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Meine Mama nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom, Plattenepithelkarzinom 7 cm /inoperabel T3 N3 M1a Metas i.d. Lunge beidseitig Stad. IV: M1 a,b ab 08/12 Chemotherapie Carboplatin u. Taxol u. Cortsion 09/13/ 12/13 Strahlentherapie 08/14/ Gehirnmetastasen - keine Therapie mehr möglich seit 09/14 im Hospiz / das Warten auf den Tod Meine Mama ist von mir gegangen am 1. Januar 2015 Am 2. und 23. Mai 2015 sind meine Grosseltern ihrer Tochter gefolgt. Ich liebe Euch über alles! |
#4
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AW: Verstehen
Ich wünsche dir wirklich sehr dass das mit den positiven Erinnerungen noch bei dir wird. Manche brauchen da mehr Zeit dafür. Ich denke auch weil du viele Schuldgefühle noch hast dass dich deshalb das Schlechte mehr jagt und deshalb noch nicht die schönen Erinnerungen und die Dankbarkeit über die lange Zeit die deine Mum dich begleitet hat da noch keine Chance hat durchzudringen.
Sagen das es richtig war, dass hilft leider nur wenig weil es bei dir eben zwar im Gehirn ankommt und deine Logik sagt : Ja klar! aber du von Innen heraus geplagt wirst. Deine Mum war auch so lange Zeit im Hospiz, musste solange warten bis sie dann endlich gehen durfte. Ich habe bei dir immer etwas mitgelesen und es war ein sehr langer Weg für euch beide. Wir wollten meine Mum nach Hause holen aber sie wollte dass nicht weil sie wusste dass wir damit überfordert gewesen wären. Deine Mama konnte das vielleicht nicht mehr so klar sehen und auch sagen wegen den Metastase. Es tut mir auch sehr leid dass es bei dir und deinem Partner nicht mehr gut läuft, gibt leider im Forum immer viele Fälle wo durch so ein einschneidendes Erlebnis dann die Beziehung zerbricht. Man verändert sich stark, ist wie ein zerbrochenes Gefäss, die schönen Erinnerungen heilen die Risse langsam. Wie die japanische Kunst Kintsugi. |
#5
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AW: Verstehen
Ich danke Euch für Eure einfühlsamen Worte und für die "Zeit der Trauer".
Heute kann ich nicht mehr schreiben, aber meinen Dank, der von Herzen kommt, möchte ich Euch da lassen. Katja
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Meine Mama nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom, Plattenepithelkarzinom 7 cm /inoperabel T3 N3 M1a Metas i.d. Lunge beidseitig Stad. IV: M1 a,b ab 08/12 Chemotherapie Carboplatin u. Taxol u. Cortsion 09/13/ 12/13 Strahlentherapie 08/14/ Gehirnmetastasen - keine Therapie mehr möglich seit 09/14 im Hospiz / das Warten auf den Tod Meine Mama ist von mir gegangen am 1. Januar 2015 Am 2. und 23. Mai 2015 sind meine Grosseltern ihrer Tochter gefolgt. Ich liebe Euch über alles! |
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