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#1
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AW: Geht es euch auch so?
Hallo Jutta,
Wir müssen auch ohne Partner unseren Weg finden und hoffen, dass wir am Ende damit zufrieden sind. Die Traurigkeit kehrt immer mal wieder zurück. In Internet habe ich einen Spruch gefunden: „Die Traurigkeit ist das Los der tiefen Seelen und der starken Intelligenz“ (Alexandre Vinet) Das ist schmeichelhaft, aber wer schnell vergessen kann, ist sicherlich nicht so häufig traurig. liebe Grüße Hermann Geändert von hermannJohann (04.10.2015 um 21:44 Uhr) |
#2
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AW: Geht es euch auch so?
Zitat:
es ist nicht tröstlich von neuen Beziehungen zu hören, die dem Leben eine Wendung geben, es positiv beeinflussen sollen. Da geht sicher immer was anderes - irgendwie. Allerdings weiß ich bis jetzt ziemlich sicher, dass ich "anderes" nicht will. Ja, die Traurigkeit ist unterschwellig immer noch da. Ich denke oft an meinen Mann und vermisse die Gemeinsamkeiten - seine Stimme, sein Lachen, seinen Humor , aber auch die Streitigkeiten.... die ganze Vertrautheit... Es gibt mittlerweile bessere Tage, dann sind wieder welche dabei vor denen mir graust. Ich liebe zeitlose Momente im Wald oder an einem See mit meinem Hund, für die ich früher zu wenig Zeit fand. In solchen Augenblicken vergesse ich alle Sorgen und fühle mich in die Kindheit zurückversetzt. Das Spielen in den frühen sechziger Jahren war für mich ein einziges Abenteuer. Versunken im" Hier" und "Jetzt" kamen mir die Tage endlos lang vor. Mein Mann und ich waren uns einig, dass diese unbeschwerte Zeit eine der intensivsten und schönsten Lebensphasen war. Ingo hat Heilung im Sterben gefunden. Er hat den Prozess durchlaufen, der mir noch Mühe macht. Liebe Grüße Jutta |
#3
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AW: Geht es euch auch so?
Hallo!
Heute durchlebe ich wieder eine unendlich traurige Phase, die Sehnsucht und das Vermissen wollen nicht aufhören. Auch wenn es schon mal "bessere Tage" gibt, kommt allen Bemühungen zum Trotz von Zeit zu Zeit die Trauer zurück. Dabei mache ich mir viele Gedanken, warum ich mit deiner Familie wegen der unterschiedlichen Gefühle und Ansichten keinen angemessenen Weg gefunden habe, im "Hintergrund" zu bleiben. Wenn du es wüsstest, würde es dir bestimmt nicht gefallen. Vor einer Woche habe ich versucht, deiner Mutter telefonisch zu ihrem Geburtstag zu gratulieren und war nicht gerade enttäuscht, dass ich nicht mit ihr sprechen konnte. Sie ist umgezogen und die alte Nummer war für die neue Wohnung wahrscheinlich noch nicht freigeschaltet, oder sie mochte nicht dran gehen. Ich wollte nichts mehr hören von deiner Familie, war auf Rückzug. Deine Schwester hat immer wieder angerufen, bis sie mich mal erreichte und mir berichtete, wie stolz und glücklich sie über die Geburt ihrer Enkelin ist. Ich weiß, dich hätte dieses Ereignis auch sehr gefreut, doch ich schaffte es nicht, deiner Nichte zu gratulieren, ich mochte sie nie, mich berührt das alles nicht.... Wir hatten keine Kinder. Vielleicht fehlt mir von daher auch einfach etwas besonders kostbares, was von dir geblieben ist? Trotzdem habe ich heute ein Zwiegespräch mit dir geführt, in dem ich dich wegen der familiären Unstimmigkeiten um Verzeihung bat, machte aber auch klar, dass ich deiner Familie nichts vorheucheln möchte was ich nicht fühle. Ich werde nie vergessen, dass du mich zu den Besuchen meiner an Demenz leidenden Mutter wann immer du konntest begleitet hast. Das ist dir nicht immer leicht gefallen, denn du sagtest während deiner Krankheit mehrmals, dass dir das Schicksal meiner Mutter im Altenheim leben zu müssen erspart bleibt. Nun liegt ihr nahe beieinander im selben Urnengrabfeld und ich besuche euch noch täglich. Es tut gut, dass ich mich in dieser Form hier aussprechen kann. Ich denke jeden Tag und jede Nacht an dich. In Liebe Jutta Geändert von Yogi 12 (18.10.2015 um 19:53 Uhr) |
#4
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AW: Geht es euch auch so?
hallo jutta,
hier schreibt dir conny. habe gerade deine worte gelesen und sie machen mich sehr traurig. ich weine grad dabei wen ich dir schreibe. es tut mir leid, das du dich mit der familie deines schatzes nicht verstehst. und grad jetzt könntest du es gut gebrauchen einmal auch deine sorgen und wünsche zu erzählen damit sie es wissen. sie rufen bei dir an um von der geburt eines kindes zu erzählen fragen aber nicht wie es dir geht. das ist sehr schade. aber du hast ja hier jemanden der dir zuhört. es schreiben dir viele menschen so wie ich sehen kann. das ist gut so. ich wünsche dir alles liebe conny |
#5
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AW: Geht es euch auch so?
Hallo Zusammen,
Ich werde die Erinnerung an meinen Mann stets mit mir herumtragen, egal wie gut ich mir mein Leben einrichte, seine Seele ist unsterblich. Dadurch bleibt er unvergessen. Habe schon längst herausgefunden dass ich etwas tun muss, ich bleibe beweglich. Körperlich oder geistig, besser beides zusammen, sonst schafft man es nicht mit dem Verlust zu leben. Trotz des Schmerzes hat das Leben noch Gutes und Schönes zu bieten. Ich stelle mir vor, dass Ingo mir zurufen würde: Hallo meine Liebe, du lebst. Denk an mich, lach mit mir zusammen. Wenn ich an seinen Humor denke fällt mir das nicht schwer. Er würde wollen, dass ich zufrieden bin. Ich weine nicht mehr ganz so viel um ihn wie am Anfang. Anders ist es, wenn mir etwas in die Hände fällt, was mich an meinen Mann erinnert. Dann lass ich die Tränen laufen, verdrängen hilft nicht. Es geht mir meistens besser danach. Conny: Danke für deine mitfühlenden Worte. Es freut mich, dass der Urlaub dir so gut getan hat. Auch wenn die Sonne nicht mehr so hell wie früher scheint, können Erlebnisse dieser Art helfen, dass dir dein Leben weiter sinnvoll erscheint. Liebe Grüße Jutta |
#6
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AW: Geht es euch auch so?
Hallo Jutta,
ich wünsche Dir auf Deinem Weg viel Erfolg. Schwiegereltern und Schwägerinnen/Schwager können zum Problem werden. Bei mir war es meine Mutter, die meine Frau nicht richtig akzeptiert hat, ohne es mir direkt zu sagen. Mütter sollten froh sein, wenn ihre Kinder eine Partnerin oder einen Partner haben, den sie ausgewählt haben. Leider ist das nicht immer so. Es gibt Mütter, die egoistisch sind. mit besten Grüßen Hermann |
#7
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AW: Geht es euch auch so?
Hallo Hermann,
es freut mich immer, wenn ich wieder etwas von dir lese. Ich erlebte schon oft , das es gerade in einer extrem angespannten Lage noch zusätzlich Stress mit Verwandten gab, von denen man sich eigentlich Unterstützung erhofft hat. Bin da mittlerweile vorsichtig geworden und bleibe alleine, wenn ich merke dass z.B. der Umgang mit der Trauer eher trennt als dass er Menschen verbindet. Bei dir ist es nun schon länger als 2 Jahre her, dass deine geliebte Frau nicht mehr bei dir ist. Hast du gelegentlich auch immer noch "heftige" Stimmungen und Gefühle, die du nicht so gut kontrollieren kannst? Wie auch immer es ist, ich denke du hättest genauso gerne wie ich die "alten Zeiten" zurück..... Liebe Grüße Jutta Geändert von Yogi 12 (27.10.2015 um 21:08 Uhr) |
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