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  #1  
Alt 15.12.2015, 06:06
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KesGa KesGa ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

ja,das kann ich nachvollziehen,du hast jetzt eine Entscheidung getroffen und ich kann mir die Für und Wider lebhaft ausmalen...du sitzt bis Januar auf einem Nagelbrett.
Versuche nun deine Entscheidung selbst zu akzeptieren ,die Zeit bekommst du auch noch rum und du verschliesst ja nicht deine Augen vor dem,was kommen könnte,aber nicht MUSS.Ich wünsche dir jedenfalls ein irgendwie entspanntes
Weihnachten und bitte melde dich,wie es im Januar weiter geht.Alles alles Gute und Daumen hoch!
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  #2  
Alt 15.12.2015, 10:11
aquila aquila ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

Nein, ich verschließe die Augen absolut nicht.
Und wenn es auf das weitere Vorgehen irgendeinen Einfluss hätte, würde ich das mit dem erneuten Ca - 19-9 checken natürlich machen...
Aber so wäre es ganz allein nur für mich, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen hätte, oder den Termin ändern würde oder sonstwas...
Und da überlege ich halt, ob ich es mir antue...
Wäre er dann niedriger, würde es mich beruhigen... Aber wenn höher...?
Und ich befürchte ja letzteres, wenn im Juli noch bei 13 und im Nov dann schwups 95
Also lasse ich es, um mich nicht noch verrückter zu machen... So bleibt mir die - geringe - Hoffnung, dass es Ende Januar dann vielleicht etwas besser aussieht...

Und ganz ehrlich gesagt ist da auch die Frage, was gewesen wäre, wenn ich mich nicht zu der Teilnahme an der Studie entschieden hätte...
Wäre ich dann in ein paar Jahren tot...? Hätte bis dahin vielleicht unwissend und glücklich gelebt und dann zack vorbei...
Werde ich trotz der OP in ein paar Jahren tot sein...?
Ohne die oftmals ja Gnade der Unwissenheit?
Hätte wäre sollte.... Niemand wird einem diese Fragen beantworten können.

Tatsache ist aber ganz sicher dass diese OP, die vermutlich schon sicher auf mich zukommt , eine Chance ist. Eine Chance, das im Keim zu ersticken, was meine Mutter getötet und meine Schwester jetzt auch erwischt hat.
Und ich werde natürlich auf gar keinen Fall diese Chance einfach ungenutzt vorbeiziehen lassen und auf den dann mit hoher Wahrscheinlichkeit sicheren Tod warten.
Das widerspricht auch meiner Natur. Kampflos aufgeben gibt es nicht
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Verzeih mir, dass ich Dich nicht retten konnte...

Geändert von gitti2002 (15.12.2015 um 13:10 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #3  
Alt 15.12.2015, 20:11
Anchilla Anchilla ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

Aquila,

es ist gut, dass Du es so tapfer angehen willst. Diese Tapferkeit musst Du noch für Dich verinnerlichen. Versuche gelassen zu bleiben, denn auch der Wert von 95 hat nicht wirklich was zu sagen. Ich hatte den auch mal, ohne dass irgendwas war.

Sollte es aber doch einen negativen Befund im Januar geben, dann solltest Du die OP als selbstverständlich sehen und keine Angst davor haben. Ich hatte sie ja auch und empfand sie nicht als schlimm.

Die Frage ob man doch ein paar Jahren nach der OP stirbt, beantworte ich für mich so: wir sterben, wenn wir dran sind. Egal ob ein paar Jahre nach der OP an Krebs, oder wenn wir über die Straße laufen.

Vielleicht kann ich vieles gelöster sehen als andere, weil mir schon auf heftige Weise gezeigt wurde, dann derjenige gehen muss, der dran ist.

Mein Enkel hatte mit 6 Wochen den plötzlichen Kindstot. Er war schon ganz blau, die Augen zeigten nur noch weißes. Ich habe ihn wiederbelebt und es geschafft. Er ist heute 9 Jahre und hat nichts davon zurück behalten. Warum habe ich es geschafft ihn zurück zu holen? Weil er noch nicht dran war.
Und ich sage mir, dass ich noch nicht dran bin, denn mein Sohn heiratet nächstes Jahr und auch da kommt ein Enkelchen, was ich ja sehen will.

Und es ist nachgewiesen, dass Optimismus sehr sehr wichtig ist für uns.

Also bitte nicht aufgeben, nicht verzweifeln....sei optimistisch und nicht nur nach außen hin, sondern versuche es auch innerlich zu werden. Und wenn Dir mal nach weinen ist (passiert mir, wenn mich mal ein Lied berührt) dann weine einfach...und dann geht es wieder optimistisch weiter.

Ganz ganz lieber Gruß

Anchilla
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  #4  
Alt 15.12.2015, 21:47
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Geliplie Geliplie ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

Baaaah. Als Tochter einer an Bsdk erkrankten und gestorbenen Mutter ubd selbst Mutter eines 9-jährigen Sohnes ergreift mich das total...
Ich möchte euch einfach alles gute wünschen... Mein Stiefsohn wird morgen an einem Tumor operiert, der als gutartig eingestuft wird.. Er ist 10.
drück euch ...
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Geli

http://www.krebs-kompass.org/showthr...t=63898&page=3
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  #5  
Alt 16.12.2015, 15:07
aquila aquila ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

Ich sage mir oft, dass man nie vergessen darf, dass manche Menschen noch viel schlimmeres ertragen und durchmachen müssen... Das "schlimmer geht immer" - Prinzip schmälert zwar meistens nicht den eigenen Kummer und die eigenen Sorgen und Nöte, gerade bei uns Menschen, die wir von Krebs direkt oder indirekt (durch Angehörige) betroffen sind.
Aber ich persönlich rufe mir doch so dann und wann in Erinnerung, dass es viel schlimmere Schicksale gibt...
Und so ein Verlust eines Kindes, gerade eines kleinen Kindes, ist etwas, was ich mir als Nicht-Mutter vermutlich gar nicht wirklich vorstellen kann
Das schlimmste Szenario, was ich mir ausmalen kann, ist es ganz sicher...
Und wenn man sich immer mal wieder vor Augen führt, dass es sowas ja wirklich gibt, dass es auch noch weitere, schlimmere Schicksale gibt, als das eigene, dann verliert man - so hoffe ich jedenfalls - nie ganz den Blick für die Verhältnismäßigkeit...
Das ist übrigens etwas, was ich auch durch die Erkrankung und den Tod meines Lebensgefährten "gelernt" habe... Man denkt sich so manches Mal - auch wenn das oft wirklich gemein und böse ist , obwohl es wirklich nicht böse gemeint ist: "Meine Güte, was jammerst Du/Sie eigentlich auf hohem Niveau!"
Menschen, die sich manchmal wirklich über vergleichsweise kleinere Erkrankungen geradezu definieren und sie für den Schicksalsschlag schlechthin halten
Ich sage immer: in vielen Fällen gibt es sicher so einige, die sofort mit einem tauschen würden...
Der mit dem inoperablen Tumor würde gern mit dem mit operablem Tumor tauschen... Der im Rollstuhl sitzende würde sicher gern mit dem einbeinigen tauschen...
Und ich, ich möchte trotz allem was ich erlebt habe und gerade erlebe, nicht mit z.B. einer Mutter tauschen, die ihr kleines Kind beerdigen muss

Damit will ich sagen, dass man nie den Blick für die Verhältnismäßigkeit verlieren sollte.
Anchilla hat ihr Enkelkind retten können. Hat diesem kleinen Wesen ermöglicht, sein Leben zu leben. Hat der Mutter / den Eltern den unfassbaren Kummer erspart, den der Tod mit sich gebracht hätte...
Wie knapp war es und es hätte um ein Haar anders ausgehen können.
Und Du machst es richtig, Anchilla. Du weißt es zu würdigen, schöpfst sowohl Hoffnung, wie auch Mut daraus.
Auch schöne Dinge passieren. Und man darf nie aufhören, diese wahrzunehmen und darf den schlechten Dingen, wie auch dem Krebs, nie erlauben, dass sie einem den Blick auf solche positiven Dinge völlig versperren...

Im Moment fällt es mir schwer, aber durch solche Posts wie eure gerade, führt man sich das wieder vor Augen...
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  #6  
Alt 28.12.2015, 20:04
Menimane Menimane ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

Mensch Leute,

macht Euch alle doch nicht so verrückt!
Klar ist die Diagnose BSDK Sch..... - Wer könnte das besser wissen als ich? - Ich habe diese Diagnose Ende Februar 2014 bekommen. Operiert mit T2 M0 N0 - Linksresektion, Milz, Gallenblase, Blinddarm, und diverse Lymphdrüsen raus. Tumorstatus IB - die Schnittkante war tumorfrei, ebenso die weiteren Organe und Gewebe, die entfernt wurden. - Chemo mit Gemcitabine vom März bis August 2014 - jeweils einmal pro Woche 3 Wochen lang, eine Woche Pause usw.

Ich bin in enger Beobachtung - alle 2 Monate MRT Abdomen, CT Thorax und ... ach ja, auch Blutuntersuchungen, Tumormarker usw.
Ich bewege mich viel - auch im Freien - arbeite seit November 2014 wieder Vollzeit, esse und trinke alles, ganz wie vorher (Abends zur Hauptmalzeit mit Enzymunterstützung - sonst nicht). Ich schränke mich nicht ein - im Gegenteil, ich versuche, so normal wie möglich, zu leben. Klar zwicken die Narben und auch meine Verdauung fordert ein bisschen mehr Aufmerksamkeit als vor der OP. So, what?
Mir geht es sehr gut! Ich fühle mich besser als in den Monaten und Jahren vor der OP. Ich bin körperlich fit und geistig sowieso.

Ach ja, die Ca 19-9-Werte gehen bei mir mittlerweile in utopische Tausenderwerte hoch. (Vor der OP und mit sicher festgestelltem Krebs wurde ein Wert von 67 gemessen.) Bildgebend (MRT + CT) ist weiterhin alles sauber.
Die Ärzte haben keine Erklärung dafür. Die erwarten wohl, dass man mit hohen Ca 19-9 Werten automatisch krank sein müsste und das Schalentier zuschlägt. - Das ist bei mir aber nicht der Fall. Sie können die hohen Werte nicht erklären - evt. könnte es eine Entzündung oder Autoimmunreaktion sein, meinte die Ärztin.
- Ehrlich gesagt, sind mir irgendwelche Blutwerte, die mich als "krank" stigmatisieren, auch egal, solange es mir gut geht. - Ich bin überzeugt davon, dass ich die 5 Jahre nach der Diagnose mit gutem Allgemeinzustand er- und überleben werde. (2 Jahre habe ich fast schon geschafft. )

Will mal nochmal sagen, dass es immer darum geht, wie es jemanden geht - und was man selbst aus der Diagnose macht.

Kämpfen und sich nicht unterkriegen lassen, wäre eine gute Option.

Mich kriegen die nicht klein! Ich werde leben und das, was ich mir vorgenommen habe, machen und erleben! (Und da ist noch einiges geplant.)

Hört mit der Lamoyanz auf. Rumjammern ist keine Lösung und für die Betroffenen eher tödlich.

In diesem Sinne - nehmt den Kampf auf und kämpft!

Menimane

Geändert von gitti2002 (29.12.2015 um 10:24 Uhr) Grund: ....
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  #7  
Alt 29.12.2015, 06:21
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KesGa KesGa ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

ich bin sicher,dass wir alle,die bis jetzt überlebt haben,kämpfen,auch Rosi,die kurz vor Weihnachten verstarb,hat gekämpft,war voller Zuversicht und hat nie ihren Humor verloren.Ich weiss das,denn ich habe mit ihr telefoniert,bis sie nicht mal das mehr konnte.
Ich habe z.B.eine etwas anders gelagerte Diagnose als du,T3,M0 und N1,Kopftumor....und lebe schon ü.2 Jahre m.d.Diagnose,abgesehen davon bin ich dankbar für jeden Tag.
Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat eben auch andere Strategien zu kämpfen und Ängste zuzulassen oder auch nicht.Man kann anderen eben nicht vorschreiben,wie sie selbst damit umzugehen haben.
Ich denke,wir wünschen uns gegenseitig hier nur das Beste,aber es ist auch gut,dass man hier im Forum Ängste und Gedanken ausschreiben kann,soll und darf.Ich möchte mir mal nicht sagen lassen,ich habe nicht gekämpft und es nicht positiv genug gesehen,sollte ich mal ein Rezidiv o.Metastasen kriegen.
Mein Wunsch wäre:hier aufgefangen zu werden,man muss eh allein damit fertig werden...denn ich möchte nicht denken:Ach,schreib jetzt mal lieber nicht von deinem Rezidiv,die andern denken sonst,du hast nicht genug gekämpft!
Zum Beispiel bin ich nicht mehr so fit wie früher,ich lebe auch nicht wesentlich gesünder als vor der OP,und...und...aber es gibt ja auch keine Regel,die besagt:So und so müsst ihr nach der OP leben,damit ihr die Kurve kriegt.Ich bin fast sicher,dass Reiche positiver leben als ich und trotzdem bekommen sie Krebs und es erwischt sie auch,manchmal m.tödl.Ausgang.
Wenn mir hier der Stress aus den Ohren hängt,kann ich nicht so einfach in einen Flieger steigen u.mal irgendwo Urlaub machen,um abzuschalten.Mein Umfeld hat sich auch nicht verändert...vielleicht kommt der Krebs früher oder später auch wieder zu mir zurück.Ich war schon immer so,wie ich jetzt bin,mit oder ohne Krebs.
Und ich finde,dass die,die Ängste haben,die auch ohne Druck schreiben sollen dürfen und auch die,die noch m.d.Diagnose leben dürfen sind wertvoll,gelesen zu werden und es ist auch wichtig,darüber zu lesen und zu sehen:Aha,da gibt es jemanden wie dich z.B.die geht super damit um...aber es sind eben nicht alle so stark,das meine ich.
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  #8  
Alt 05.01.2016, 18:16
p53 p53 ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

Hallo Leute,

ich hadere mit mir, ob ich hier noch was schreibe... oder doch nicht.. oder doch... trau mich auch gar nicht so recht, euch zu fragen, wie es euch geht (in einem Krebsforum unter Betroffenen oder Krebsbedrohten? Hab grad das Thema der unmöglichen Fragen gelesen und naja...).

Jedenfalls, ich werde wohl umziehen müssen in ein anderes Unterforum.
Hab jetzt ein paar weitere spärliche Infos bekommen von meiner Mutter, sie hat alle drei Monate Kontrolluntersuchungen beim Onko, allerdings nicht wegen der Zyste in der BSD sondern wegen Leukämie... verdacht!?
Ich tippte einfach nur auf die Zyste wegen der Magen/Darmproblematik, Gewichtsabnahme - das liegt ja irgendwie näher als Leukämie.
Daran glaub ich bis jetzt noch nicht, habe eher das Gefühl, sie will sich der Zyste nicht stellen oder sieht sie echt als total harmlos an und tentakelt in die Leukämierichtung allein deshalb, weil es da eine familiäre Häufung gibt (mütterlicherseits). Die Krönung war ja, als sie neulich in dem Gespräch, als das mal wieder in einem Nebensatz rauskam (Blututnersuchung alle 3 Monate), ich solle doch mein Blut auch mal im Auge behalten. Hab dann nach dem Erkrankungsalter gefragt und mich gleich wieder von der Palme runtergeholt. Bin ich alterstechnisch noch weit entfernt. Außerdem wurde mein Blut gerade erst beim Routinecheck untersucht, da gibts keinerlei Anzeichen.

@ aquila
was ich jetzt bei dir nicht verstehe: Du hast doch bisher nur die erhöhten Marker, aber länst noch keine Gewissheit und keine Diagnose? Also nur ein Anfangsverdacht? Weil es so klingt, als gingest du schon davon aus, du hast definitiv klinisch auffällig Pankreas ca.


Ach so ja, noch kurz zur letzten Diskussion:
Ich kann im Grunde meines Herzens diese Kampfansagen seit Anfang an nicht gut hören. Egal ob ich mich in die Betroffenen oder Angehörigen einfühle.
Mein absoluter Antisatz wäre deshalb auch: "Du musst kämpfen!"
Jessas, da würde ich glaub ich ausflippen. Ich muss erstmal gar nix!

Ob und wie man schweren Krankheiten widersteht, mit ihnen lebt und umgeht, das ist gar nicht so doll irgend ein eigener Verdienst im Sinne einer Leistung: "das hab ich mir erarbeitet".

Es hängt einfach ganz vieles von der Persönlichkeit und auch der Resilienz ab.
Wer vor der Diagnose eher ein pragmatischer Pessimist war, der wird durch eine Krebsdiagnose garantiert nich zum augenverschließenden Optimisten... klar, kann man sicher den Umgang, den besseren, konstruktiveren Umgang damit lernen. Ein Stück weit, im gewissen Rahmen. Sicher verändert sich auch der Blickwinkel.

Aber sein Wesen kann man nicht umkrempeln. Jeder geht ja auch mit seinen übrigen Konflikten und Problemen ganz unterschiedlich um.
Mir fällt es daher auch immer schwer zu sagen oder auch nur zu denken: Darin sehe ich ein Vorbild, davon schneide ich mir eine Scheibe ab, so will ich auch sein, sollte ich es mal brauchen.
Alles Quatsch. Ich bin ich und ich bin das Produkt meiner Gene, meiner Lebenserfahrungen, meiner Umwelt... ich hab meine eigenen Strategien und kann mir nicht einfach beliebig Strategien von anderen abschauen.
Wäre toll, würde das Leben so einfach funktionieren... dann bräuchte es auch all die tollen Ratgeber für jede Lebenslage nicht.
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  #9  
Alt 06.01.2016, 10:04
Anchilla Anchilla ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

P53, natürlich MUSST du gar nichts. Hier werden Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht aus denen jeder für sich selbst herausziehen kann was er will.

Kämpfen hat nun mal schon wirklich vielen geholfen. Hilft aber auch nicht immer. Ich bin sicher, wer dran ist, ist einfach dran. Aber ich finde es auf jeden Fall besser zu kämpfen und zu hoffen als jammernd auf ein Ende zu warten.

Krankheiten zu widerstehen liegt nicht in unserer Hand und wir können das nicht beeinflussen, aber wie wir damit umgehen liegt in unserem Innerem und auch in unserer Hand. Jeder wird das für sich selbst so händeln wie es ihm am besten damit geht. Und egal auf welche Art das sein wird, ist es nicht zu kritisieren.

Natürlich kannst Du Deine eigenen Strategien haben und musst Dir nichts von anderen abschauen. Aber du kannst es nicht einfach als falsch hin stellen, denn für manche ist es einfach nicht falsch, sondern hilfreich.

Und es gab durchaus schon Tips hier, die weitergeholfen haben.
Ob man aus den Erfahrungen und Tips für sich selbst etwas verwerten möchte bleibt ja jedem selbst überlassen. Aber es ist nicht richtig, dies als schlecht hinzustellen.

Sein Wesen kann man nicht umkrempeln? Ich denke im Grunde will das ja auch niemand, aber manchmal übernimmt nun mal die Krankheit das umkrempeln.

Jeder sollte für sich selbst entscheiden ob und was er aus dem Forum mitnimmt.
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  #10  
Alt 06.01.2016, 12:08
aquila aquila ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

Also ich glaube ja durchaus, dass die Diagnose Krebs einen Menschen bis zu gewissem Grad verändern kann... Oder zumindest teilweise.
Nicht in der Grundeinstellung / Mentalität. Da stimme ich euch zu.
Aber in der Einstellung zum Leben, im Verhalten, in den Prioritäten usw., da sicher oftmals schon...

Und
Zitat:
Zitat von Anchilla
Aber ich finde es auf jeden Fall besser zu kämpfen und zu hoffen als jammernd auf ein Ende zu warten
Da stimme ich ebenfalls 100-%-ig zu!!! Hängenlassen schon mal gar nicht und den Kampf aufgeben auch nicht! Meiner Ansicht nach. Wer das aber möchte, den verurteile ich auch nicht! Jeder darf es machen wie er mag und ein "richtig oder falsch" gibt es nicht, finde ich.
Wäre nur mein Weg halt nicht.
Aber dass man auch mal traurig ist, auch mal (MAL) jammert, nicht immer fröhlich lächelnd daherkommt, als wäre alles eitel-Sonnenschein und überall Sonnenblumen, das sei einem wirklich gegönnt, finde ich!
Dieses "gute Miene zu bösem Spiel", was man eh ja im Alltag (z.B. im Job, aber auch zuhause und mit Freunden/Bekannten usw.) die ganze Zeit, also locker 95% der Zeit, an den Tag legen muss, als wäre alles in bester Ordnung, das fand (bei meinem Lebensgefährten damals, als er zuhause dem Tod entgegen ging und echt sehr leiden musste, über Monate) und finde ich auch sehr anstrengend...
Ich gönne mir die "schwachen Momente" nur selten. Aber ich möchte mir deshalb kein schlechtes Gewissen machen lassen und finde es halt unfair, diese temporären Momente als "Gejammere" abzuwerten
Und dass man das mit der guten Miene zu bösen Spiel "muss", liegt für mich zum einen daran, dass man sein Umfeld nicht belasten möchte (und sollte), und zum anderen - mir sehr wichtig - um nicht mit häufigem Thematisieren der Erkrankung zu einem Menschen zu werden, in dessen Gegenwart sich halt niemand mehr "wohlfühlt". Denn sein wir mal ehrlich: Jemandem, in dessen Leben Krebs und der Tod durch Krebs bisher noch keine große Rolle spielte, bzw. der das Glück hat, da noch nie in nahem Umfeld mit direkt konfrontiert worden zu sein, dem ist das Thema im allgemeinen unangenehm.
Niemand hört jemandem gern zu, wenn er von seiner (womöglich tödlichen) Erkrankung spricht.
Für uns hier ist das Thema nicht mehr mit Hemmungen und Befangenheit behaftet. Für andere, die so direkt damit zu tun haben/hatten auch nicht.
Aber für die Mehrheit der Menschen ist das Thema unangenehm und löst Unbehagen aus. (Übrigens ist das nicht nur meine persönliche Wahrnehmung, das ist mir damals, bei meinem Lebensgefährten) von Menschen sogar gesagt worden. Nett zwar, und im Zusammenhang mit einem Gespräch, also nicht direkt so vor den Kopf, quasi, aber eben auch unmissverständlich, dass man das gar nicht wissen / hören möchte, weil es einem Angst macht, zumal wenn man im gleichen Alter ist usw. und es einen sehr belastet.
Und das möchte ich nunmal nicht.
Ich möchte auch nicht vom nicht so nahen Umfeld "gemieden" werden (Kollegen z.B. usw.) Und leider IST das nunmal so, wenn man das häufig thematisiert oder sogar mal emotional dabei ist.
Das kann man niemandem zum Vorwurf machen, das IST nunmal für AUßenstehende sehr unangenehm und helfen kann man dem Kranken ja leider auch nicht.
Und viele können auch einfach nicht damit umgehen. Selbst meinem Freund gegenüber meide ich das Thema weitgehend. Also die Fakten ja, aber in seiner Gegenwart habe ich in diesem Zusammenhang erst einmal geweint und werde es auch nicht wieder tun (war er komplett mit überfordert, das merkte ich, sagte fast gar nix mehr und war froh und erleichtert, als ich das Thema wechselte).

@p53
Zum Verständnis (das wird jetzt leider etwas länger, wen das nicht interessiert, einfach überlesen und wer wegen IPMNs oder Zysten hier gelandet ist, den wird es vielleicht ja auch interessieren, daher schreibe ich es nicht als pn ) :

Ich habe natürlich durchaus nicht "nur" den (nicht unerheblich) erhöhten Tumormarker Ca 19-9.
Der allein würde ohne irgendeinen dazu passenden Befund (z.B. bildgebend) natürlich gar nix besagen (außer er läge in utopischen Höhen, wie bei einem fortgeschrittenen Pankreas - Ca oft der Fall) und auch außer ggfls. Untersuchungen keinerlei Handlungsbedarf darstellen.
Ich habe aber, bildgebend klar diagnostiziert, IPMNs. (mehrere, soweit ich verstanden habe, die größte mit 11 mm).
Seitengang - Typ.
IPMNs gelten als "Krebs-Vorstufen". Hauptgang - IPMNs werden wegen des hohen Malignitäts-Risikos (also weil sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Karzinom entwickeln) generell operiert. Mit Whipple-OP (oder Longmire). Aufgrund des Risikos werden diese halt wie ein gesicherter Krebs behandelt, also auch mit dieser umfangreichen OP.
Seitengang - IPMNs, wie in meinem Fall, werden jedoch deutlich seltener bösartig. Daher werden sie nicht zwangsläufig operiert.
Leider kann man vor der OP und darauf folgenden histologischen Untersuchung des Materials nicht sicher feststellen, ob schon ein Karzinom vorliegt oder nicht.
Weder mit MRT, noch mit Endosono oder anhand Laborwerten usw. kann man einen Ca ausschließen, oder sicher diagnostizieren.
D.h.: ob da schon ein Ca ist oder nicht, kann man nicht feststellen.
Zum anderen sind auch sehr sehr kleine Ca's bei der Pankreas (die eben bildgebend bei so einer IPMN noch nicht feststellbar sind), wenn sie nicht mehr im "Cis (Carzinoma in Situ)" - Status sind, mit einer schlechten Prognose behaftet. D.h.: im Grunde die gleiche Prognose, wie bei einem "ausgewachsenen" Pankreas - Karzinom.
Die 5-Jahres-Überlebensraten sehen zwar etwas besser aus, weil es halt - logisch - ja zu einem früheren Zeitpunkt operiert wurde. D.h. die Überlebenszeit nach OP ist natürlich länger, als bei einem fortgeschrittenen Karzinom. Weil die Zeit zw. Adenom (Vorstufe) bis zum Karzinom ja vor der OP liegt, dann. Das Endresultat, bzw. die eigentliche Prognose bleibt aber genau die gleiche, wie bei einem zu späterem Zeitpunkt diagnostizierten BSDK.

Und deshalb gibt es bei Nebengang-IPMNs halt gewisse "Richtlinien"... D.h. es gibt Anhaltspunkte, die evtl. (oder eben auch nicht) auf einen bereits vorliegenden Ca hinweisen (können).
Oder anders ausgedrückt: Anhand von Studien usw. gibt es wohl einige Punkte, die für einen Ca sprechen. Und wenn einer (oder mehrere, das habe ich noch nicht verstanden) dieser Punkte gegeben ist, dann wird operiert.
Und einer dieser Punkte ist eben ein erhöhter Ca 19-9.
Bildgebend sind das z.B. knotige Veränderungen, Veränderungen in der KM-Aufnahme der Zystenwand, Anschluss an Hauptgang, Gangerweiterungen und noch andere, glaube ich...
(bis vor ein paar Jahren (es gibt die eigenständige "Diagnose" (ICD) IPMN offiziell erst seit 1996, glaub ich) galt auch noch die Größe als Indikator (alles unter 30 mm galt als ungefährlich), das ist jedoch inzwischen überholt und wurde durch Studien / Serien klar widerlegt.

D.h.: der deutlich erhöhte Tumormarker stellt in meinem Fall eben evtl. schon allein einen OP - Grund dar. Da aber bisher noch keine der anderen Faktoren (Bildgebung) einen der weiteren Risiko-Punkte aufweisen, ist man noch unschlüssig, bzgl. OP.
Somit werde ich im Februar (Termin wurde etwas verschoben) erneut bildgebend genau untersucht.
Und auch die Marker werden natürlich wieder gecheckt.
Leider heißt das Fehlen der erwähnten bildgebenden Hinweise auf einen Ca keineswegs, dass da keiner IST. Und es heißt außerdem keineswegs, dass er, wenn schon da, noch in situ ist.
Liegt gemäß postoperativer Histo bereits ein invasiv wachsender Ca vor, völlig unabhängig davon, ob er bildgebend, also vor der OP schon zu sehen war oder nicht, dann ist das defacto BSDK und vom Ergebnis und der Prognose dann das gleiche, wie bei einem bereits schon bildgebend nachweisbaren Pankreas-Ca. Und auch histologisch sind diese wohl meistens identisch, soweit ich gelesen habe.
Und in meinem Fall kommt auch noch die familiäre Geschichte als Risikofaktor dazu (2 Fälle in der erstgradigen Verwandtschaft).

Also eine Diagnose gibt es durchaus. Und ob da schon ein Ca vorliegt oder nicht, wird bis zur OP, wann auch immer die stattfindet, leider nicht zu klären sein. Es sei denn, er wird so groß, dass er zu sehen ist...
D.h.: Bis zur OP wird es nur ein Verdacht bleiben. Weil Biopsie nicht möglich ist, da ja bildgebend nix zum punktieren zu sehen ist...
Eine Zytologie wäre noch möglich, weil die Zystenflüssigkeit u.U. auch noch "Hinweise" auf einen Ca enthalten kann (oder auch nicht), aber Gewissheit gibt die auch nicht, weder in die eine, noch in die andere Richtung.

Somit: Nur ein Verdacht, soweit hast Du Recht. Eine Diagnose gibt es aber durchaus schon.

Das wollte ich nur kurz erläutern, weil Du schriebst, dass bei mir noch keine Diagnose und "nur" der erhöhte Marker vorliegen. Ganz so ist es halt nicht.

Ich rief gestern übrigens bei meiner Hausärztin an, dachte, ich kann einfach sagen: "Bitte einmal Blut abzapfen und bitte folgende Werte checken..."
Aber so einfach ist das offenbar nicht
Da muss ich erst zur Ärztin rein und die muss das dann "anordnen", quasi.
Naja, ok, dann bitte ich sie morgen (Termin) halt selbst drum. Ich denke, das macht sie bestimmt.
Das hatte ich mir irgendwie so easy vorgestellt
Naja, wenn das nicht klappt, muss ich halt bis Februar warten... Ändern wird es eh nichts, wenn ich jetzt die Werte bekomme. Ist nur für mich, dass ich mich drauf einstellen kann, ob die OP jetzt in Kürze stattfinden muss, oder nicht.

Doof finde ich zudem, dass der Ca 19-9 ja mit der Tumormasse in Verbindung steht. D.h. je mehr Krebszellen / je größer der Tumor, je höher wohl auch der Ca 19-9. Bei Status in Situ ist der Ca 19-9 wohl meistens noch gar nicht, oder aber nur gering erhöht D.h. ein Cis produziert wohl sehr selten schon so viel von diesem Antigen-Dings.
Ich kann nicht sagen, dass mich das gerade beruhigt...
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Geändert von aquila (06.01.2016 um 12:23 Uhr)
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