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  #1  
Alt 27.01.2016, 16:38
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Hallo Stefan,

Beim Wort Tumor, Karzinom oder Krebs fällt bei jedem wohl die Klappe. Da wäre wohl nach ein paar Tagen ein weiterer Termin sinnvoll.

Bei Nachfragen an Stellen auserhalb des normalen Klinikbetriebs gibt es bei manchen Krankenhäusern Vereine oder Ähnliches mit erfahrenen Patienten, die man befragen kann.
Ansonsten sind Selbsthilfeorganisationen, die deutsche Krebshilfe, die deutsche Krebsgesellschaft und der Krebsinformationsdienst des DKFZ bewährte Anlaufstellen.

Gruß Jan
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  #2  
Alt 28.01.2016, 22:01
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Registriert seit: 01.05.2008
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Zitat:
Zitat von Jan64 Beitrag anzeigen
....
Beim Wort Tumor, Karzinom oder Krebs fällt bei jedem wohl die Klappe. Da wäre wohl nach ein paar Tagen ein weiterer Termin sinnvoll....
Ich wäre wohl selbst davon ausgegangen etwas besser damit umgehen zu können nachdem ich damals bei meinem Papa alles Hautnah miterlebt habe. Aber ich stelle immer wieder fest, dass ich mich vom dem was mein Papa damals durchmachen musste noch immer nicht erholt habe. Ich hätte nie gedacht, dass mich so ein Erlebnis so extrem verändern und belasten würde. Ich habe mit der Krebserkrankung meines Vaters noch immer nicht minen "Frieden" gemacht. Ich war auf schwere Krankheit und Sterben einfach nicht vorbereitet - weil es sowas vorher in meinem Umfeld nie gegeben hat.

Dennoch würde ich im nachhinein sagen, dass ich relativ gut "funktioniert" habe als mein Papa noch da war. Ich habe mich bemüht alles für ihn zu erledigen was in dieser kurzen Zeit noch zu erledigen war. Er hat es mir überlassen mich über die Krankheit zu informieren (soweit das in der Kürze möglich war) und auch mit den Ärzten zu sprechen.

Natürlich bin ich bereit das jetzt auch im Fall meiner Mutti zu machen. Aber ich bin ja kein Stein. Einige Situationen hauen einen einfach aus den Latschen. Und der Gedanke, dass Sie nun auch schwer krank sein könnte... der ist unerträglich.

Zunächst hatte ich große Hoffnung, dass alles vielleicht doch noch gut verläuft. Inzwischen kann ich mir bei zwei Tumoren von jeweils 8 und 8,5 cm eigentlich gar nicht mehr vorstellen, dass das etwas gutartiges sein kann. Es bilden sich doch nicht zufällig zwei gutartige Tumore an unterschiedlichen stellen. Hinzu kommen jetzt weitere Ängste. Meine Mama geht ja nun schon hart auf die 70 zu und hatte in den letzten Jahren ganz schön an Gewicht zugelegt. Es viel ihr zunehmen schwer z.B. Treppen zu steigen oder längere Strecken zu gehen ohne dabei ordentlich zu schnaufen. Wir haben das immer aufs Übergewicht geschoben. Aber was wenn jetzt auch noch etwas an der Lunge ist? Außerdem hat sie in den letzten Jahren immer weniger Lust gehabt Dinge z.B. im Garten zu machen. Wir haben diese Antriebslosigkeit immer damit in Verbindung gebracht, dass Sie damit zu kämpfen hat, dass mein Papa nicht mehr da ist. Hoffentlich ist das kein Symptom vom Krebs.

Wenn ich dann hier lese.... wie teilweise recht junge Leute schon einen enormen Leidensweg hinter sich haben, dann denke ich manchmal, dass man gar nicht meckern darf über die eigene Situation. Ich weiß auch nicht ob es gut ist in dieser Situation überhaupt die Krankengeschichte anderer zu lesen. Aber man zieht natürlich trotz vieler Rückschläge bei anderen betroffenen auch immer mal wieder was positives aus den Berichten und hoffe, dass es vielleicht auch bei uns gut verläuft.

Sorry - ich schreibe quer und unstrukturiert. Ich bin durch den Wind. Will ja auch eigentlich gar nicht jammern. Aber es ist irgendwie alles ziemlich belastend.



Zitat:
Zitat von Jan64 Beitrag anzeigen
....
Ansonsten sind Selbsthilfeorganisationen, die deutsche Krebshilfe, die deutsche Krebsgesellschaft und der Krebsinformationsdienst des DKFZ bewährte Anlaufstellen.
Ich werde mich in den nächsten Tagen mal mit den genannten Stellen beschäftigen und schauen was ich im Netz an Infos finde.

Weißt Du zufällig ob irgendwie eine psychologische Unterstützung für Patienten innerhalb oder außerhalb der Klinik vorgesehen ist? Es wäre mir nämlich ziemlich recht wenn kurzfristig außer mir noch jemand meine Mama mental unterstützen würde falls es kein gutes Ergebnis im Krankenhaus gibt. Ist sowas im Krankenkassen-Katalog aufgeführt?
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  #3  
Alt 28.01.2016, 23:00
Jan64 Jan64 ist offline
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Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Hallo Stefan,

für diesen ganzen Themenkomplex der Psyschologische Unterstüzung, Anschlussheilbehandlung, Schwerbehinderung, evtl. erforderlichen Pflege nach dem Krankenhausaufenthalt, Verweise auf andere Stellen die euch helfen können, sollte es in jedem Krankenhaus ein Sozialdienst geben, die euch mit Rat und Tat beistehen. Nur kommen die nicht auf euch zu, ihr müsst euch an die wenden. Wenn der Sozialdienst in eurer Klinik gut gelebt wird, können die euch viele Tipps geben und viel Lauferei und Schreibkram abnehmen (z.B. versch. Anträge bei Ämtern). Schau mal auf der Homepage eurer Klinik unter Sozialdienst.

Mit eurer Vorgeschichte seid ihr auch gebrannte Kinder, zumal die Sache ja nicht gerade gut ausging. Eure Ängste und Bedenken sind da sehr verständlich. Du musst, wenn du dich im Netz umsiehst, lernen zu selektieren, in Dinge die auf eure jetzige Situation zutreffen und Dinge die für euch jetzt im Moment eben nicht relevant sind. Jetzt wird erst mal operiert und sich danach von der Operation erhohlt. Wenn dann der pathologische Befund vorliegt, wird man weitersehen können, alles andere ist jetzt im Moment Spekulation. Wenn dich manche Berichte runterziehen, darfst du sie nicht lesen, zumindest darfst du es nicht auf euch beziehen, jeder Verlauf ist individuell.

Wir machen hier keine Hitparade der Krankheiten, ala wer ist am schlimmsten dran. Jeder der hier Hilfe sucht hat ein im Moment dringendes Problem, dass ihn beschäftigt, und sei es vordergründig noch so geringfügig, und da gehört nun mal jedem geholfen, wenn es uns denn möglich ist.

Gruß Jan

Geändert von Jan64 (28.01.2016 um 23:04 Uhr)
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  #4  
Alt 01.03.2016, 03:17
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Nachdem die Diagnose bei meiner Mutti mich erst mal ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht hat und ich völlig Kopflos nach Informationen gesucht habe geht es jetzt etwas besser.

Nächste Woche kommt die Niere und Nebenniere raus. Ich habe gelesen, dass die Sterblichkeit bei dieser OP bei 1 bis 2 Prozent liegt. Meine Mutter ist jedoch in einem Allgemeinzustand der dem alter entsprechend als "gut" bezeichnet werden kann. Körperlich also gute Voraussetzungen. Psychisch sieht es da ganz anders aus. Sie ist völlig neben der Spur. Hat sich beim Unterzeichnen des Aufklärungsbogens beim Nachnamen verschrieben. Beim Ausfüllen des Fragebogens hat sie überall ja angekreuzt wo sie nein ankreuzen wollte und umgekehrt. Das war ein Spaß. Sie wird sowieso schnell nervös - und in dieser Situation kann man es ihr zweifelsfrei zugestehen.

Es gab inzwischen ja einige Gespräche mit diversen Ärzten und mir ist dabei eines völlig klar geworden: die wissen selbst nicht was Sache ist.

Besonders ärgerlich finde ich es dann, wenn die Ärzte sich widersprechen. Das kann für einen Patienten einfach nicht gut sein. Drei Ärzte - vier Meinungen. Wie soll sich ein Patient dabei fühlen? Das ganze ging schon damit los ob und wann die Blutverdünner die sie nimmt nun abgesetzt werden und ob man dafür Heparin-Spritzen gibt oder nicht.

Aber eine Aussage hat mich dann doch irgendwie wieder verunsichert. Es wurde ja zur Sicherheit auch noch ein CT von der Lunge gemacht. Dort befindet sich auf der rechten Seite "etwas kleines" was aber nicht zwangsläufig eine Metastase sein muss sondern unspezifisch ist. Er mal soll die OP gemacht werden und dann geschaut werden wie die Lunge in 3 Monaten im CT ausschaut.

Ein Arzt im Krankenhaus meinte dazu sinngemäß, dass es unwahrscheinlich sei, dass es eine Metastase ist, weil sich der "Punkt" in der Lunge auf der rechten Seite befände während ja die linke Niere betroffen ist. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Metastase auf der anderen Seite wäre als der Tumor.

Davon habe ich noch nie etwas gehört und ich kann es mir ehrlich gesagt auch gar nicht vorstellen. Die Metastase wandert ja nicht vom ursprünglichen Tumor durchs Gewebe an die Stelle wo sie dann verbleibt - sondern wird ja vermutlich irgendwie durch die Blutbahn oder so dahin gebracht. Hat jemand schon mal etwas von dieser "Seitenabhängigkeit" gehört? Wenn das nicht stimmen sollte frage ich mich langsam was man so einem Arzt überhaupt noch glauben kann.
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  #5  
Alt 01.03.2016, 09:21
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Hallo Stephan,

sowas wie eine "Seitenenabhängigkeit" gibt es nicht. Selbstverständlich kann ein Tumor in der Rechten Niere in den linken Lungenflügel metastasieren. Der NZK kann leider überall metastasieren

LG
joggerin
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  #6  
Alt 01.03.2016, 12:16
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Ja das habe ich mir ja auch schon gedacht. Für mich wäre das auch irgendwie unlogisch. Aber ich versichere, dass der Arzt im Krankenhaus es zweifelsfrei genau so gesagt hat. Es war ein ganz junger Arzt der unsere Sprache noch nicht 100-prozentig konnte - da wir aber alles verstanden haben ist das ja grundsätzlich kein Problem. Jeder Arzt war mal jung und nicht jeder Arzt muss in Deutschland geboren sein. Aber fachlich gesehen sollten die Informationen die man an den Patienten gibt schon stimmen - oder sonst mit dem Hinweis versehen werden, dass man sich selbst nicht ganz sicher ist.

Hätte ich nicht selbst daneben gesessen hätte ich vermutlich angenommen, dass meine Mama einfach etwas falsch verstanden hat.

Die beiden Tumore müssen ja raus - egal ob nun an anderer Stelle noch was ist. So gesehen geht es jetzt zunächst mal darum die OP zu überstehen. Aber macht es anschließend dann wirklich Sinn drei Monate auf ein weiteres CT zu warten? Wenn da in der Lunge etwas ist könnte es doch auch schnell wachsen? Sollte man dann nicht lieber etwas früher schon mal schauen?

Wie würdet ihr mit dieser komischen Aussage des Arztes (die ja offenbar falsch ist) umgehen? Sollte man das noch mal ansprechen - auch wenn ein anderer Kollege der nächste Ansprechpartner ist? Ich will ja niemanden auflaufen lassen. Aber als Arzt sollte man den Patienten doch nicht mit Fehlinformationen versorgen.
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  #7  
Alt 01.03.2016, 12:47
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Beiträge: 1.909
Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Ganz falsch ist die Aussage des Arztes nicht. Metastasen können sicherlich "überall" auftreten, aber sie haben die Tendenz, sich oftmals eher in der Nähe anzusiedeln, vor allem am Anfang. Sie wandern zum einen über die Blutbahn, aber eben auch über die Lymphbahnen.
__________________
lg
gilda
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