Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 27.01.2016, 17:56
Mayana Mayana ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.10.2013
Beiträge: 86
Standard AW: Vater Lungenkrebs - Mutter Stressfaktor

Liebe Rosa,
schön, dass du dich so kümmerst um Deine Eltern und dass Du bei ihnen bist.
Jeder Angehöriger hat seine eigene Art, mit dem Problem umzugehen. Deine Mutter möchte vielleicht irgendetwas tun, irgendein Mittel finden, das hilft. Das finde ich eigentlich sehr verständlich. Hilflosigkeit kann böse machen-das gilt genauso für Erkrankte wie auch für Angehörige. Und indem Ihr sie angreift, versetzt Ihr Deine Mutter in Hilflosigkeit.
Andererseits kann es natürlich auch nicht sein, dass Dein Vater ständig Zeugs essen und trinken soll, das er nicht mag. Aber vielleicht ist ja auch irgendetwas dabei, das halbwegs akzeptabel für ihn ist. Das könnte er ja schon mal beibehalten.

Wenn ich Du wäre, würde ich versuchen, im Internet Belege für die positive Wirkung von Apfelsaftschorle zu suchen. Es findet sich doch wirklich für jeden Mist irgendeinen, der davon überzeugt ist. Ich habe nur testweise mal Apfelsaft gegen Krebs gegoogelt und bin auf Seite 1 fündig geworden, dass irgendeine Seite behauptet, der würde helfen.

Wenn Du schlau bist, erstellst du mit Deinem Vater eine Liste all der Sachen, die er mag und die er gerne essen würde, und googelst mal danach. Du wirst dabei bestimmt irgendeinen finden, der drauf schwört. Und abends sagst Du zu Deiner Mutter: Ich habe heute gelesen, dass Birnen, Nudeln, Schinkenspeck usw. gut für Papa sein sollen.

Die sind dann tatsächlich gut für Papa, weil sie ihm gute Laune machen, aber auch Deine Mutter hat dann das Gefühl, mitkämpfen zu können, indem sie diese Sachen kauft. Und nur darum geht es ja.

Ich würde das nicht mit harter Konfrontation und Streit versuchen, zu lösen. Deine Mutter klappt sonst vielleicht zusammen, weil sie sich total wehrlos und hilflos ausgeliefert fühlt. Jeder Mensch braucht doch zumindest ein bisschen das Gefühl, eine Bedrohung kontrollieren zu können. Du tust das ja auch, indem du dich gegen Eventualitäten wappnest. Das ist genauso illusorisch, zu meinen, man könne sich wappnen. Aber es tut dir gut, daran zu glauben, dass Du noch irgendwas kontrollieren kannst. Genauso wird es bei Deiner Mutter auch sein. Jeder hat halt seine eigene Art.

Versuche mal, es so zu sehen.

Liebe Grüße
Mayana
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 27.01.2016, 19:54
Kampfansage Kampfansage ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.12.2015
Beiträge: 2
Standard AW: Vater Lungenkrebs - Mutter Stressfaktor

Hallo Rosarose,
Bei mir wurde Ende November ein kleinzelliges BC, Stadium IV (Metas in der Leber) diagnostiziert.

Meine Tochter suchte ebenfalls das Internet nach allem Möglichen ab, was dem Krebs den Garaus machen sollte und meinte: "ab jetzt nur noch gesund".
Meine Antwort war: "Nein!!! Ab jetzt nur noch lecker. Wenn das wirklich alles helfen würde, würde keiner mehr an Krebs sterben. Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt, aber diese Zeit werde ich nur noch genießen, so lange es geht. Ich mache nur noch das, wozu ich Lust habe."

Meine Tochter hat mir dann Recht gegeben. Teilweise besorgt sie mir zwar Himbeeren, etc., die der Krebs wohl nicht mag, aber sie übertreibt es nicht. Und wenn ich etwas nicht will, akzeptiert sie es. Uns ist bewusst, dass es keine Heilung gibt.

Sag deiner Mutter, dass dein Vater die verbleibende Zeit so angenehm wie nur möglich verleben soll. Kein Lebensmittel, Gewürz oder sonst was wird ihn heilen.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 28.01.2016, 06:08
Benutzerbild von Tinele
Tinele Tinele ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2015
Beiträge: 822
Standard AW: Vater Lungenkrebs - Mutter Stressfaktor

........... zur Not würde ich als Mann in ein Hospiz gehen um endlich meine Ruhe zu haben ................

Furchtbar solche Menschen , für sowas reicht mein Verständnis nicht .

Ich wünsch dir und deinem Vater alles erdenklich Gute !
__________________
Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 28.01.2016, 14:04
vintage vintage ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 746
Standard AW: Vater Lungenkrebs - Mutter Stressfaktor

hallo rosarose,

"Er hat nun Stadium IV erreicht und meine Mutter verdrängt immer noch,
sie macht sich keinerlei Gedanken über spätere Maßnahmen
und sieht der Realität kein bisschen ins Auge.
Ich meine, man muss sich doch damit auseinandersetzen wie es weiter geht oder nicht?"

ja!
und da geht es um seine grenzen und seinen willen.
aber vielleicht ist es eine strategie deiner mutter: sie KANN nicht der wahrheit ins auge sehen, weil es für sie zu schlimm wäre.
und deshalb "muss" sie ihm vorwerfen, nicht gesund werden zu wollen.
weil sie sonst niemandem hat, dem sie am krebs die schuld geben kann.
vielleicht glaubt sie auch tatsächlich an diese "mittelchen".

krebs verstärkt oft nur die verhältnisse/eigenschaften,
die vorher auch schon da waren.

die idee von tinele mit dem hospiz finde ich super!

bleib du bei dir und stehe ihm bei, wie bisher.

alles gute euch!
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 28.01.2016, 14:56
Kampfansage Kampfansage ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.12.2015
Beiträge: 2
Standard AW: Vater Lungenkrebs - Mutter Stressfaktor

Stadium IV bedeutet nicht gleich, dass man innerhalb kürzester Zeit stirbt. In ein Hospitz kommt man nur, wenn das Ende greifbar nah ist.

Ich habe schon seit Diagnose Stadium IV und mir geht es zum Glück noch blendend. Allerdings geht es meiner Psyche auch gut und das ist sehr wichtig.

Jeglicher Stress sollte von Rosarotes Vater genommen werden. Es muss doch nicht sein, dass man sich zu der blöden Krankheit auch noch mit anderen "Problemen" rumschlagen muss.
__________________
ED: 23.11.2015 - Kleinzeller mit Metastasen in der Leber
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 28.01.2016, 19:28
vintage vintage ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 746
Standard AW: Vater Lungenkrebs - Mutter Stressfaktor

Zitat:
Zitat von Kampfansage Beitrag anzeigen
In ein Hospitz kommt man nur, wenn das Ende greifbar nah ist.
nein, das stimmt nicht. die aufenthaltsdauer ist völlig unterschiedlich und kann auch monate betragen.
und einige wenige gehen von dort auch wieder nach hause.
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

Stichworte
lungenkrebs, mutter stressfaktor, vater krebskrank


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:04 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55