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#1
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AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!
Ja natürlich. Ist ja auch zum fürchten. Ist das Fieber wieder weg?
Wie "geht" es ihm denn? - Will sagen, wie fühlt er sich? Geht er arbeiten oder ist er krank geschrieben? Lebt er "normal" weiter, oder besteht sein Tag daraus Leute abzuwehren, die ihn überreden wollen sich behandeln zu lassen? "Tut" er irgendetwas gegen den Krebs? (Sport, Ernährungsumstellung ....) Ich weiß kaum, was ich Dir wünschen soll. - Gute Nerven denke ich... Geändert von gitti2002 (22.11.2016 um 23:31 Uhr) |
#2
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AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!
Heut früh war es wieder weg.....mal schauen heut Abend...
Bis auf diesem Fieber gestern, ging es ihm "gut".....er hat weder Schmerzen, noch sonstige Beschwerden. Gleich nach der Kolonskopie am 5/7 hat er seine ganzen beruflichen Verpflichtungen abgesagt. Bis dahin war er Bademeister im örtlichen Schwimmbad und ab August sollte er eine Jugendmannschaft aus dem Nachbarort (Fussball) trainieren. Also, nicht krank geschrieben, sondern einfach momentan ohne Arbeit. Er hat seine Ernährung umgestellt: momentan nur Vollkorn-Reis, Gemüse, Miso-Suppe, Buchweizen...Großen Wert legt er aufs Kauen Er war immer sportlich (jeden Tag Laufen oder Radfahren oder sonstige Aktivitäten), seit der Diagnose hat er sich aber geschont....letzte Woche hat er wieder angefangen ein bisschen Rad zu fahren (nur so eine halbe Stunde zum Einkaufen und wieder nach Hause). Er liest viel, meditiert, unterhält sich mit Freunden....lässt alles sehr entspannt angehen. |
#3
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AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!
Hmmm....
Also was ich mich frage *Hobbypsychologen-im-Netz* ist, ob das alles sein Ernst ist, oder eine Schock-Reaktion? 1. Wenn er erwartet gesund zu werden, wovon will er Leben, wenn er nicht arbeitet? 2. Wenn er weder auf die Ärzte hören noch sich selbst informieren will, woher will er wissen, was hilft und was schadet? Es klingt für mich nicht nach einer Entscheidung. Sondern nach einer Flucht. Wie wär's denn wenn er es mit psychologischer Unterstützung versuchte? Die Psyche ist ein starker Faktor in jedem Genehsungsprozess, es kann sicherlich kaum schaden sie ernst zu nehmen. In die Natur wird nicht eingegriffen, er wird zu nichts gezwungen. Eine stabile Psyche ist wohl immer wichtig und eine Krebsdiagnose immer ein Schock. Das ist doch Grund genug? Und FALLS dabei herauskäme, dass er aus Schockstarre so gehandelt hat... ? |
#4
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AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!
die Schockreaktion dauert aber jetzt bald schon einen Monat....
leider kommt er mir immer überzeugter vor. Die Frage bzgl. Arbeit ist zwar berechtigt, aber kein Problem. Er hat immer schon seinen Lebensunterhalt als Fussballtrainer verdient. Sollte er jetzt wieder gesund werden, eine Anstellung würde er sicher finden. Ist sozusagen selbstständig..... Die zweite Frage ist da schon schwieriger zu beantworten: er hört auf sein Gefühl und achtet auf die Zeichen seines Körpers. So sagt er jedenfalls. Wie er damit den Verlauf erkennen will, ich hab keine Ahnung.....und das macht mich ja auch verrückt. Nur zu wissen, dass da was gefährliches ist aber weder zu wissen, in wie weit das grad wirklich gefährlich ist, wo das überall ist, wie es grad verläuft..... All diese Fragen machen mich wirklich mürbe.... Ich habe diese Woche einen Termin für mich bei einer Psychologin. ich glaub sonst pack ich das nicht mehr lang.....werde mal schauen ob ich ihn dazu überreden kann..... stell ich mir aber schwierig vor. Er versteht nicht mal wirklich warum ich Hilfe in Anspruch nehme.... |
#5
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AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!
Liebe bapir,
im Rahmen einer Fortbildung erklärte ein Arzt, der auch andere Ausbildungen (z.B.Kommunikationswissenschaft und Theologie) hat,dass er seinen Tumorpatienten in den schwierigen Gesprächen die Frage stellt: Wovor haben Sie am meisten Angst". Dies würde ihm helfen, konkreter auf den Erkrankten einzugehen. Zitat:
In der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es die Möglichkeit, sich freiwillig gesetzlich zu einem Mindestbeitrag zu versichern. Dies geht auch,wenn man kein Einkommen hat.In Deutschland besteht eine Krankenversicherungspflicht. Ganz liebe Grüße an Dich, Elisabethh. |
#6
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AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!
Ich: "Vor was hast du Angst?"
Er: "Ich habe keine Angst." Danke für den Tipp, wir wohnen aber in Italien - Südtirol. Das mit der Krankenversicherung ist bei uns anders. Er ist aber auf jeden Fall privatversichert. |
#7
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AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!
Hallo barpir,
bei einem alkoholkranken Menschen, der sich weder behandeln (Entzug) noch sonstwie helfen lassen möchte, würde man dein Verhalten als "Co-Abhängigkeit" bezeichnen. Du kontrollierst, überwachst, kreist permanent um ihn; um seine Verantwortung, sein Tun oder Nichttun, sein Leben. Du nimmtst ihm damit Verantwortung für sich und seine Krankheit ab, oder versuchst es zumindest. Geht aber nicht. Du kannst ihn weder retten noch von irgend etwas überzeugen, das er patout nicht möchte (momentan). Es ist sein Leben, seine Verantwortlichkeit dafür und auch seine Entscheidung. Wenn du das, was er derzeit tut, nicht mittragen möchtest oder kannst, dann zieh dich da schnellstens raus. Sonst wird er dich mit in seinen destruktuven Abgrund reißen. Was er macht, ist vollkommen destruktiv und je mehr du ihn subtil oder auch offen unter Druck setzt, umso mehr wird ER sich zurückziehen... früher oder später. Gib ihm seine Verantwortung für sich und sein Leben zurück. Hör auf, ihn permanent zu kontrollieren und zu "überwachen". Das ist ganz furchtbar, für alle Seiten. Du kannst mit ihm zB eine Vereinbarung treffen, dass du dich zukünftig aus seinen Krebsentscheidungen komplett heraus hältst und dieses Thema bei euren Treffen und Unternehmungen auch tabu ist. Ich handhabe das ähnlich mit einigen Menschen, die destruktive Verhaltensweisen leben bzw sich nicht in Behandlung begeben mit ihren Erkrankungen. Ich möchte sie nicht fallenlassen, da sie an sich für mich geschätzte Freunde sind. Aber nicht um jeden Preis und nicht unter allen Umständen. Wenn wir uns treffen, klammern wir einige Themen aus und das klappt nach anfänglichen kleinen "Rückfällen" ganz gut. Ich habe das Gefühl, ich hab damit auch Druck aus unserer Beziehung genommen und sie treffen sich sogar nun wieder häufiger mit mir als zuvor.... als ich versuchte, sie zu überzeugen und zu "retten". Er hat das Recht, sich nicht behandeln zu lassen, du hast das Recht, dich selbst zu schützen. Geändert von p53 (01.08.2016 um 15:17 Uhr) |
#8
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AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!
Sorry, aber das sehe ich komplett anders.
Wir reden hier nicht von einer Bekannten, die bapir alle 3 Wochen auf nen Kaffee trifft (da ist so was bestimmt die beste Lösung) sondern von ihrem Partner. Mit einer Beziehung hat dieses "Da bin ich raus" in meinen Augen NICHTS zu tun. Und was heißt hier "sein Leben" ? Bapir und er hatten offenbar gemeinsame Zukunftspläne, mit denen er gerade Russisches Roulette spielt. Ich sähe für mich wohl nur zwei Wege: Man findet einen gemeinsamen Weg mit dem Krebs umzugehen oder man trennt sich. In einer Beziehung die wichtigsten Fragen des Lebens ausklammern? Nein, ich glaube nicht, dass sowas gut gehen kann. Ich finds gut, dass Du Dir psychologisvhe Unterstützung suchst bapir. Hoffe das Dich das weiter bringt. |
#9
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AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!
wow, das ist mal ne Ansage.....
aber alles, so wie du's schreibst ist wahr..... ich bin mir bewusst, dass ich ihn weder retten, noch umstimmen kann.... Aber ich bin halt - wie fast jeder - auch Egoist. Ich will nicht, dass er sein Leben riskiert, weil auch mein Leben darunter leiden wird. Entweder am Verlauf der Krankheit oder an der Tatsache, dass er früher oder später der Krankheit zum Opfer fällt. Die Tatsache, dass er sich das alles selbst zu zuschreiben hat, hilft mir am Ende dann wirklich nicht viel. Dann kommt zur Trauer auch noch die Wut dazu, dass das vielleicht nie so hätte kommen müssen. Ich hab schon meine Ehrfahrungen mit "Co-Abhängigkeit" bei meinem alkoholkranken Vater. War schon in psychologischer Behandlung, die mir sehr geholfen hat, zu verstehen, dass ich ihm seine Verantwortung nicht abnehmen kann und auch nie werde. Es ist mir damals, nach knapp einem halben Jahr, gelungen damit abzufinden. Auch weil ich mich distanzieren konnte - räumlich mein ich. Wie du auch sagst, jeder hat das Recht und auch die Pflicht sein eigenes Leben zu leben und darüber zu 100% zu entscheiden. Diese Aussagen versuche ich mir auch immer wieder vor Augen zu führen. Aber es ist halt schwer. Weil am Ende, wir alle weiterleben müssen, in dem Wissen (oder auch Unwissen) was gewesen wäre wenn...... Es ist wie Selbstmord, bei dem wir alle zuschauen dürfen. Wir müssen ja nicht - wir können alle gehen, wenn wir wollen - , wir dürfen. |
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darmkrebs, keine behandlung |
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