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Alt 25.09.2004, 18:17
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Doppelbelastung Krebs & Trennung

Hallo,

ja meiner Mama geht es mittlerweile recht gut. Zum Glück? hat sie eine Krebsart, die nur langsam wächst. Nachteil ist, dass er auch nur schwer zu Therapieren ist. Wenn Chemo, dann Hochdosis. Für uns hat sich das ja erledigt, weil sie die Chemo nicht vertragen hat. Unser Onkologe würde sie nur behandeln, wenn es absolut keinen anderen Weg gibt. Also genießen wir die Zeit, die uns bleibt und versuchen das Beste daraus zu machen. Ich weiß es hört sich hart an, aber wenn ich zurück denke, wie Sie vor einem Jahr da lag und einfach nur noch sterben wollte... die Verzweiflung und Hilflosigkeit. Mein größtes Problem bei allem ist, dass ich nur für sie da sein kann. Ich stehe hilflos daneben und kann nichts tun außer Händchen halten.
Manchmal bereue ich, dass ich so von zu Hause ausgezogen bin. Doch es war für mich und meine Zukunft das einzig richtige. Es ist schwer zu verstehen für jemanden, der die Geschichte nicht kennt. Aber ich habe das nur meiner Mutter angetan, mein Vater ist schon 1999 ausgezogen. In den zwei Jahren ohne Vater zur Hause hat sich meine Mutter so verändert. Ich würde sagen Haßerfüllt - auch mir gegenüber. Sie war kein leichtzunehmender Mensch. Mein Freund hat sich mit ihr so verkracht, dass sie heute noch nicht miteinander sprechen bzw. nur hallo und tschüß. Trotzdem bin ich froh und dankbar, dass wir wieder einen Weg zueinander gefunden haben. Mittlerweile haben wir kein Mutter-Tochter-Verhältnis, sondern sind wie Freundinen. Durch meine Aktion hat sie wohl auch eingesehen, dass ich kein kleines Kind mehr bin.

Mama hat sich mit dem Computer auch sehr schwer getan. Die Bedienung und vor allem das Bewegen der Maus habe ich ihr mit Solitär beigebracht. Zu dem ging sie vor Langeweile öfter dran und hat gespielt. Dann haben wir die Sache ein bißchen gesteigert. Aber wenn sie auch den Weg ins Internet sucht, werde ich ihr glaub ich eine Liste schreiben. Sicher ist sicher. Sie ist halt eine Generation, die nicht wie wir damit aufgewachsen ist. Wenn dieser Tag kommt, werde ich genauso wie Du hoffen, dass dieser Beitrag hier veraltet ist... Andererseits schreiben wir hier nichts, wofür wir uns schämen müßten. Vielleicht würde es dann mal klick machen und unsere Mütter verstehen, dass wir auch leiden. Immerhin ist das hier mehr oder weniger Öffentlich. Aus Jux schreibt hier niemand denke ich.
Vielleicht bekommst Du Deine Mutter dazu einen Kurs zu besuchen. Vielleicht kann sie dort neue Kontakte knüpfen?!

Schönes Restwochenende

LG
Ke
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