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#1
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AW: Ich brauche eine Einschätzung
Liebe Sabrina,
auch meine Mama hat sich damals gegen eine Behandlung entschieden. Die Ärzte teilten uns mit, dass der Tumor in der Lunge inoperable sei, dazu hatte sie noch Metastasen in den Knochen, den Lymphknoten und der Leber. Meine Mutter wollte keine Chemo und ihr Wunsch war einfach in ihrem Zuhause zu sein so lange es ging. Also haben wir ihr diesen Wunsch erfüllt. Mein Arbeitgeber ist mir damals sehr entgegen gekommen und hat mich bezahlt freigestellt. Somit konnte ich sehr viel Zeit mit meiner Mama verbringen. Ich kann deine Gefühle aber sehr gut nachvollziehen. Es ist schrecklich wenn man akzeptieren muss, dass die eigene Mama sich dafür entschieden hat zu sterben. Ich war damals 90% der Zeit stark, besonders vor ihren Augen habe ich mir nicht anmerken lassen, wie sehr mich die Situation fertig gemacht hat. Aber wenn ich dann wieder bei meinem Mann war, habe ich die ganze Nacht geweint und meiner Trauer freien Lauf gelassen. Uns hat damals ab dem Entlassungstag ein Palliativpflegedienst unterstützt. Die Pfleger und auf die Palliativärztin waren eine große Hilfe, ohne die wir sonst wahrscheinlich total aufgeschmissen gewesen wären. Gerade in den letzten Tagen ging es Mama zunehmend schlechter und die Pfleger konnten ihr mit den richtigen Medikamenten helfen. Versuch einfach so viel Zeit wie möglich mit deiner Mama zu verbringen. Sie will dich mit ihrer Krankheit wahrscheinlich einfach nicht belasten und freut sich bestimmt über gemeinsame Zeit mit dir. Hast du denn noch Geschwister oder andere Familienangehörige, die nach deiner Mama schauen können? Lieben Gruß Magda |
#2
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AW: Ich brauche eine Einschätzung
Liebe Binachen22,
Zitat:
Nur ungefähr kann ich mir vorstellen, wie schockiert Du über Bilder davon warst. Und es tut mir leid für Deine Mutter und Dich, daß Ihr so etwas "durchmachen" müßt. Wenngleich die Wahl Deiner Mutter angesichts der durchschnittlichen Lebenserwartung von Frauen, die bei ca. dem 1,5-fachen (!) ihres Alters liegt, nicht ohne weiteres nachvollziehbar ist: Es war ihre Wahl, nichts (per Hilfe von Ärzten) gegen den Krebs zu unternehmen. Jedes Recht dazu hat sie, weil es ja schließlich um ihr Leben geht. Folglich hat der Rest der Welt ihre Wahl zu akzeptieren. Damit will ich Dir sagen, daß Du Dir darüber am besten keine großartigen Gedanken zu machen brauchst. So ungewöhnlich ist die Wahl Deiner Mutter übrigens nicht. Wozu Du auch hier einiges nachlesen kannst: http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=17200 Um auf Deine Situation zurückzukommen: Deine Mutter hatte vielleicht ganz andere Erwartungen/Hoffnungen, wie sich der Krebs weiterentwickelt. Denn es gibt bei BK auch ein bisher unerklärliches Phänomen: In ca. 20% der BK-Fälle entwickelt er sich (ohne jegliche Behandlung) gar nicht mehr weiter. Es ist dabei auch völlig unklar, warum Übergriffe eines BK in das Lymphsystem sich weder dort, noch sonst wohin "weitertransportiert" durch das System, krebsig weiterentwickeln. Den genauen Zustand Deiner Mutter kenne ich natürlich nicht. Nehme aber an, daß all das inzwischen irrelevant ist: Es ist, wie es ist. Und alle Beteiligten müssen damit weiterleben. So gut es halt geht. Zweifellos ist es alles andere als einfach, damit umgehen bzw. das "lernen" zu können. V.a. auch für Deine Mutter ist es nicht einfach. Vielleicht kann Dir das hier etwas weiterhelfen: http://www.ukm-blutspende.de/fileadm...ende_Tumor.pdf Viel Kraft wünsche ich Euch Beteiligten. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
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brustkrebs, endstadium |
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