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  #1  
Alt 06.09.2020, 22:08
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 560
Standard AW: Mama lehnt jede Hilfe ab

Bitte fühl dich fest gedrückt von mir.
Ich wünsche dir viel Kraft. Du machst das richtig.sri bei 8hr. Das ist das wichtigste. Ein paar Tage mehr oder weniger machen nichts besser mit Cortison.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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  #2  
Alt 14.09.2020, 07:59
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Beiträge: 200
Standard AW: Mama lehnt jede Hilfe ab

Das tut mir sehr leid das jetzt alles so schnell geht. Ich weiß was das für eine harte Zeit ist. Ich wünsche dir ganz viel Kraft ...
__________________
Mein Daddy
* 04.08.1947 25.06.2018

ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


-------- Somewhere over the Rainbow---------
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  #3  
Alt 14.09.2020, 10:22
toastbrot81 toastbrot81 ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: Mama lehnt jede Hilfe ab

Danke Euch. Letzte Woche ging es Tag für Tag super schnell bergab. Sie hatte auch Gedächtnisslücken und wusste nicht, dsss sie die Sprachstörung schonmal hatte. Es ging schneller bergab als beim 1. Mal, wo die Sprachstörungen aufgetreten sind.

Nachdem es ihr Freitag sehr sehr schlecht ging (Schmerzen, kein essen/trinken, kein Schlucken, fast kein gehen mehr, bewusstseinstrübung,vermutlich auch ein Anfall), hat sie jetzt doch nochmal Cortison bekommen (sie hasst eigentlich Cortison) und ihr geht es wieder etwas besser. Sie liegt noch im Krankenhaus (wir mussten ja vor Wochen den Palliativdienst abbestellen). Ich darf wegen Corona nicht rein, sie soll aber Mittwoch rauskommen. Mal schauen wie es ihr geht.
Sie hat 3 Tage lang 2x 4mg als Infusion bekommen.

Vermutlich wird sich die Psychose wieder bemerkbar machen, die entweder von den Metastasen oder vom Dexa kommt.

Frage dazu:
ich lese oft, dass Cortison (Dexa) bei Therapie von Hirnmetastasen bzw, des Ödems nur vorübergehend wirkt (angeblich nur ein ein paar Wochen).
Ist das Ödem dann einfach irgendwann "stärker" und selbst hohe Dosen Dexa bringen dann ausser Nebenwirkungen nichts mehr (Sowas wie zuviel/zuoft Antibiotika bei anderen Krankenheiten?) oder woran liegt das?
Bildet es sich dann irgendwann gar nicht mehr zurück?
Jemand Erfahrungen damit?
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  #4  
Alt 16.09.2020, 11:02
toastbrot81 toastbrot81 ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: Mama lehnt jede Hilfe ab

Mama kommt nun doch nicht mehr nach Hause. Es tat so weh ihr das gestern zu sagen, dass es zu Hause nicht mehr geht. Sie versteht nicht mehr alles, was passiert. Sie will so gern wieder nach Hause und hofft, dass alles wieder weg geht jnd gut wird - habe ich durch Erfragen rausbekommen (kann nur ja/nein sagen). Aber das wird es leider nicht. Sie hat arge Gedächtnislücken bzgl. der letzten Paar Wochen.
Nach Rücksprache mit Arzt, Pflegern und Sozialdienst geht das zu Hause nicht mehr. Papa schafft das selbst mit Pflegeteam nicht und wir haben sonst keine Verwandten hier. Sie ist jetzt für einen Hospizplatz angemeldet. Ich fühle mich etwas komisch, weil es ja bedeutet, dass jemand anderes stirbt und Mama den Platz kriegt. Das Krankenhaus hat schon angedeutet, dass sie eventuell Probleme mit der Krankenkasse kriegen könnte , wenn das nicht schnell genug geht und dann müsste sie in Kurzzeitpflege. Das wäre echt eine Katastrophe. Sie braucht ja palliative Versorgung wegen Schmerzen etc. und sich ständig an andere Pfleger gewöhnen is für jemanden in dem Zustand auch nicht gut.


Edit: Sie hat tatsächlich sehr schnell einen Platz bekommen. Schon Freitag kann sie ins Hospiz. Ein kleines Hospiz mit 7 Zimmern/Betten. Ihr gefällt das alles nicht, weil sie immer noch denkt, sie wird wieder gesund. So traurig ... Aber bin auch froh, dass das mit Hospiz so schnell geklappt hat.
Jetzt hoffe ich nur, dass sie sich Freitag nicht mit Händen und Füssen wehrt.

Geändert von toastbrot81 (16.09.2020 um 20:00 Uhr)
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  #5  
Alt 17.09.2020, 21:52
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 560
Standard AW: Mama lehnt jede Hilfe ab

Liebe...
Es ist sehr traurig, das alles zu lesen.
Ich gehe auch nicht davon aus, dass das Cortison ewig alles aufhalten kann. Leider ist es wohl tatsächlich so.
Es kann natürlich auch sein, dass Metastasen wachsen.
Es ist gut, dass ihr so schnell einen Platz bekommen habt. Wenn dein Vater sich das nicht zutraut, ist das total legitim, letzten Endes steht er mit ihr allein da, wenn etwas passiert, denn meist passiert es ja genau dann.
Ich wünsche euch viel Kraft!
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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  #6  
Alt 21.09.2020, 09:51
toastbrot81 toastbrot81 ist offline
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Registriert seit: 22.08.2020
Beiträge: 37
Standard AW: Mama lehnt jede Hilfe ab

Mama ist nun seit ein paar Tagen im Hospiz. Sie hat zwar das kleinste Zimmer, dafür aber direkt bei den Pflegern. Die lassen die Tür oft offen, damit sie "am Leben" teilhaben kann und sieht, was so passiert.
Sind alle sehr nett dort, auch die Palliativärztin.

Reden kann sie ja nicht mehr, mittlerweile auch kaum noch ja/nein. Laufen geht leider gar nicht mehr, keine Kraft. Vor 1 Woche ging es zumindest noch ganz langsam und vorsichtig. Eine Pflegerin sagte, dass sie immer nach links wegknickt -auch beim sitzen (obwohl sie bisher nur rechts Probleme hatte).
Sie trinkt etwas, aber isst fast nichts. Die Pfleger bieten ihr viel an, aber sie will es nicht. Gestern hatte ich ihr ein Stück Torte gegeben. Das hat die komplett verputzt. Pfleger staunten nicht schlecht. Aber sonst isst sie fast nichts, vielleicjt mal nen Löffel Brei. Ob sie keinen Hunger hat oder keinen Appetit oder ihr was weh tut, ist schwer zu ermitteln. Sie antwortet manchmal auf die gleiche Frage unterschiedlich. Aber ich weiss, dass die Pfleger ein Auge für Schmerzen haben.
Sie sagt mir aber,dass sie isst , obwohl sie es nicht tut. Vielleicht will sie nicht, dass ich mir Sorgen mache.

Ansonsten liegt sie nur im Bett. TV will sie nicht schauen. Auf die Terrasse darf i h mit ihr noch nicht - sie muss wegen Corona ne Woche isoliert im Zimmer bleiben.

Gestern musste ich so weinen vor ihr, dass die meine Hand genommen hat und mich versucht hat zu trösten. Dabei ist das in der Situation doch meine Aufgabe....

Sie hat es lange verleugnet, aber ich glaube sie realisiert das alles. Sie scheint mir auch nicht böse, dsss ich sie dahin geschafft hab. Sie merkt ja, dass sie Hilfe braucht.

Die Pfleger dort sind sehr lieb und bemüht (nicht im negativen Sinne wie bei Zeugnissen). Aber es ist nicht einfach, wenn Mama nichts annimmt.

Sie war mal eine starke, stolze Frau und liegt jetzt nur noch da und wartet auf das Ende. Ich hoffe sehr, dass sich das nicht über viele viele Wochen hinziehen wird. Es ist ja irgendwie demütigend und kein Leben mehr.
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  #7  
Alt 28.09.2020, 13:27
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Beiträge: 200
Standard AW: Mama lehnt jede Hilfe ab

Mir kommen selber die Tränen weil ich daran denken muss das ich beim ersten Besuch im Hospiz weinend bei meinen Daddy in den Armen zusammengebrochen bin. Mein Papa hat mich nur gestreichelt und "scheiß Krebs" gesagt, keine Träne hat er vergossen, obwohl er sonst so nah am Wasser gebaut war. Er wollte mir wohl eine Stütze sein, obwohl ich das in diesem Moment doch sein sollte. Genauso habe ich auch gedacht. Aber ich war lange eine Stütze und auch danach. Man soll seinen Gefühlen freien Lauf lassen, alles nochmal ansprechen, weinen, ich glaube die betroffenen wissen das es uns schwer fällt und können mit Trauer und Tränen der Angehörigne umgehen. Wir sind ja nun mal keine Maschinen.
Jeden Tag oder jeden zweiten war ich da, habe mich zu ihm ins Bett gelegt und TV geschaut oder Bilder auf dem Handy angeschaut. Was will man anderes machen?? Für mich und meine Familie war das Hospiz die beste Entscheidung. Papa hat sich sehr wohl gefühlt und er hat ab diesen Tag kaum mehr Schmerzen leiden müssen. Auf jedes Symptom konnte sofort gehandelt werden, er erhielt Wunschkost und und und... Es ist schön das es solche Orte gibt und auch ich würde mir meinen Lebensabend dort vorstellen können.

Ich hoffe das deine Mama nicht mehr lange leiden muss, das war für mich auch das schlimmste. Fühl dich gedrückt....
__________________
Mein Daddy
* 04.08.1947 25.06.2018

ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


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