Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 14.12.2004, 15:24
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Mein Papa wird sterben

Hallo!

Papa steht nun kaum noch auf, er ist zu schwach. Gestern war der Arzt da, er hat uns dringend davon abgeraten ihn nochmal ins Krankenhaus zu bringen um Wasser abziehen zu lassen. Der Körper würde dann auf's Neue wieder Wasser einlagern, eine Chemo hält er für unsinnig. Er sagt, wir sollen ihn friedlich zu Hause einschlafen lassen. Momentan hat er wenig Schmerzen (er hat ein Morphiumpflaster was täglich gewechselt wird und bekommt Schmerztropfen) und liegt eigentlich nur noch im Bett. Er kann kaum noch Essen und Trinken, aber fühlt sich daheim.

Er spricht zwar immernoch davon, daß es mit der Chemo weitergehen muß, aber ich denke im Innersten weiß er schon, daß es keinen Sinn mehr macht. Der Hausarzt sagte noch, daß er glaubt eine Chemo würde ihm keine Zeit mehr bringen, sondern ihn umbringen.

In den Beinen ist nun kein Wasser mehr, nur im Bauchraum. Dafür muß er Tabletten nehmen. Ansonsten hat er eine Urinflasche bekommen, damit er nicht mehr raus muß. Er kann nur noch mit Hilfe aus dem Bett raus, der Anblick wie er da so im Bett liegt hat mich gestern völlig geschafft. Aber ich weiß, das ich damit klarkommen muß, dass er nun stirbt, auch wenn ich ihm einen weniger qualvollen Tod gewünscht hätte.

Meine Mama ist sehr stark. Wir haben uns gestern über die weiteren Schritte unterhalten und sie lehnt fremde Hilfe (Hospitz, Pflegedienst) strikt ab. Sie sagt das stünde momentan garnicht zur Debatte, sie würde das ohne Probleme alleine schaffen. Sie sagte nur sie hätte Angst davor alleine schlafen zu müssen, wenn er nicht mehr da ist. Ich mache mir große Gedanken auch um sie, denn ich glaube sie fällt nach seinem Tod in ein sehr tiefes Loch! Gut ist, daß sie noch in der Firma (nun der meines Bruders) arbeiten geht. Das wird sie ein wenig ablenken, zumindest tagsüber.

Schrecklich ist, daß mein Opa noch immer nicht bereit ist meiner Oma zu sagen wie es um ihren Sohn steht. Die beiden wohnen mit meinen Eltern zusammen in einem Haus! Er hat es uns ausdrücklich verboten und erklärt ihr immernoch, daß alles wieder gut wird... versteh einer die alten Leute?! Aber sie ist ja nicht blind, wenn sie auch alt (92) ist.

Seid lieb gegrüßt
Gaby
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:04 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55