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Alt 17.12.2004, 13:32
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Darmkrebs und Metastasen

Liebe Julia,


ich kann mich Anne anschließen. Als meine Mutter im Oktober vor zwei Jahren an Darmkrebs erkrankte und bereits Lebermetastasen vorhanden waren, hatten wir von dieser Krankheit und ihren Behandlungsmöglichkeiten noch keine Ahnung. Meine Mutter war völlig verzweifelt und ließ sich auf eine leichte Chemo ein, die nichts brachte, dann auf eine stärkere, dann auf eine Studie, dann auf noch ein neues Medikament. Und all das brachte nichts außer Nebenwirkungen, immer heftigeren. Und irgendwann wollte sie nicht mehr. Sie ging in eine etwas anders orientierte Klinik, die Biomed-Klinik in Bad Bergzabern, von der wir von Anfang an wussten. Uns aber nicht getrauten. Und dann war es zu spät.

Heute würden wir es anders machen. Ich getraue mich das auch deshalb so deutlich zu sagen, weil ich selbst Brustkrebspatientin bin. Zur Zeit geht es mir gut, aber sollte bei mir je die Entscheidung anstehen, Lebensverlängerung um jeden Preis oder eine etwas kürzere (wenn dem denn tatsächlich so ist) lebenswerte Zeit, dann hoffe ich, den Mut zu haben, mich dieser Quälerei nicht auszusetzen.

Aber - und das ist letztendlich das Wichtigst und Entscheidende - der Betroffene gibt die Richtung an. Glaubt er an die Behandlung, sollte man ihn auf diesem Weg begleiten und nicht sagen, vergiss es, es bringt Dir nichts. Manche Menschen brauchen die Hoffnung und das Gefühl, etwas zu tun, vielleicht bis zum Schluss. Und das sollte man ihnen dann auch zugestehen.

Im Spiegel ist vor einiger Zeit ein Artikel zur Chemotherapie bei fortgeschrittenem Krebs erschienen. Mich hat er genau in dem bestätigt, was ich mit meiner Mama erlebt habe. Allerdings würde ich auch den nicht einem Patienten geben, der sich an einem Strohhalm festhalten WILL.

Ich wünche Euch viel Kraft Euren Vater auf welchem Weg auch immer zu unterstützen. Vielleicht ist er ein Mann, der lieber "als Krieger auf dem Schlachtfeld fallen will" als sich wehrlos dem überlegenen Feind ausliefern. Auch dazu gehört viel viel Mut.

Alles Gute, Irene
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