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Alt 04.10.2002, 20:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gibt es überhaupt

Zuerst einmal möchte ich euch für die tröstenden Worte danken. Es hilft ungemein, wenn man weiss, dass man mit seinen Sorgen und auch Hilflosigkeit verstanden wird..... Und vor allem dir Svenja – danke, dass du mir die ganze Zeit zur Seite gestanden hast. Sei nicht so traurig. Ich bin in Gedanken bei dir und bei deinem Vater. Für ihn gibt es noch Hoffnung!

Ich vermisse meinen Vater sehr, seinen Humor, seine Starrköpfigkeit.... In der Zwischenzeit habe ich viel überlegt und auch sehr viel diskutiert. Nachdem, was passiert ist, ergeben sehr viele Sachen, die mein Vater gemacht oder gesagt hat, einen ganz anderen Sinn. Inzwischen bin ich überzeugt, dass er jetzt bereit war, zu sterben. Ich meine nicht, dass er aufgegeben hat. Er hat nur aufgehört, gegen den Tod zu kämpfen. Es muss ihm schon länger ziemlich schlecht gegangen sein und er hat es sich nichts anmerken lassen. Hat Witze gemacht wie immer und gelacht.... Er wollte immer alleine sterben, niemand sollte ihn so sehen. Eine Stunde bevor es passierte, hat er meine Mutter nach Hause geschickt. Er wollte schlafen und sie würden dann am nächsten Tag telefonieren..... Sie hat nichts gemerkt, NIEMAND hat etwas gemerkt. Wir haben jetzt festgestellt, dass er ALLES aufgeräumt und sämtliche Sachen erledigt hat. Meine Mutter hat erzählt, dass er auf eine wichtige Rechnung gewartet hat, die er unbedingt noch überweisen wollte. Das hat er letzte Woche noch gemacht, obwohl meine Mutter das Formular ausfüllen musste und er nur noch unterschreiben konnte. Mein Vater war immer ein sehr genauer Mensch – er hätte keine Ruhe gehabt, wäre auch nur eine Sache offen geblieben. Ich dachte, er hätte sich nicht von uns verabschiedet. Wir haben uns seine letzten Worte nochmal ins Gedächtnis gerufen, die er vor unserem Urlaub zu uns gesagt hat. Und er hat sich doch verabschiedet, wir haben es nur nicht richtig wahrgenommen. Ich hoffe, du verstehst, was ich sagen will, Svenja. Ich glaube, er ist in Ruhe eingeschlafen. Und das ist ein unwahrscheinlicher Trost.

Svenja, ich denke ganz arg an euch. Ich hoffe, ich kann dir nur annähernd so beistehen, wie du mir beigestanden hast.

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