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Alt 07.03.2005, 14:02
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Chemo oder aufgeben? Kämpfen oder sinnlos?

Liebe Silvia,

ich freue mich mit dir, dass es deiner Mutter besser geht, und hoffe, es ist auch jetzt noch so. Wenn sie keine Schmerzen hat, kein Fieber, das ist doch schon ein großer Gewinn. Und dass du bei ihr sein kannst und dich kümmerst, dass du sie nicht allein lässt, das ist ja auch nicht selbstverständlich. Auch, dass du ihr hilfst und sie begleitest, wenn es um Gespräche mit Ärzten u.ä. geht. Du machst das richtig! Toll, wenn man so eine Tochter hat.

Ich schreibe dir erst jetzt, nicht weil ich dich vergessen hätte, sondern weil ich zwischendurch einen runden Geburtstag gefeiert habe mit vielen lieben Gästen - und ich konnte das auch entspannt genießen, weil das MRT-Ergebnis bei meiner Mutter nicht besser hätte sein können. Die Chemo hält den Krebs im Zaun - und das auch noch zwei Jahre nach der Diagnose. Für mich ist das wie ein Wunder. Trotzdem lebe ich seit der Diagnose ständig "Abschied nehmend". Ich bin mir sehr bewusst, wie schnell sich alles ändern kann. Irgendwie lernt man, mit der Krebs-Diagnose zu leben. Und mit dem drohenden Tod.

Wenn man mit einer so niederschmetternden Diagnose konfrontiert ist, nimmt man wohl Schritt für Schritt Abschied. Mit Tiefen und Zwischenhochs. Damals vor zwei Jahren habe ich so geweint und im Grunde schon ganz heftig um meine Mutter getrauert ... ich dachte nach der abgebrochenen Operation, sie lebt höchstens noch ein paar Wochen, und habe mit dem Schicksal gehadert, es nicht wahrhaben wollen, habe geschluchzt, im Geist schon die Beerdigung vor mir gesehen. Dann habe ich skeptisch, aber offen für Positives, der Chemo entgegengesehen. Inzwischen freue ich mich über jede gute Nachricht - aber ich rechne immer auch mit dem Schlimmsten. Und sehe die Zeit, die meiner Mutter noch vergönnt ist, als Geschenk. Das Gefühl der Dankbarkeit steht eigentlich im Vordergrund jetzt, nicht mehr das Hadern mit dem Schicksal.

Dir und deiner Mutter wünsche ich alles Gute - und dass auch ihr noch viel gemeinsame Zeit habt.
"Uns gehört die Stunde. Eine Stunde, wenn sie glücklich ist, ist viel." (Theodor Fontane)

Ganz liebe Grüße von
Silvi
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