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  #1  
Alt 31.03.2005, 12:02
Tara
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Hallo,

ich bin auf das Forum aufmerksam geworden und hoffe, ihr könnt mir helfen oder ich habe einfach nur jemanden zum Zuhören und Austauschen, denn ich weiß manchmal nicht mehr wohin mit meiner Angst.

Am 2.3. wurde bei meiner Mutter (54) ein kleiner Knoten in der rechten Brust diagnostiziert (letzte Vorsorgeuntersuchung 9 Monate zuvor), sie hatte ihn drei Tage zuvor selbst ertastet. Er stellte sich als bösartig heraus und sollte am 8.3. brusterhaltend entfernt werden. Jeder machte uns Hoffnung, da er noch klein (ca, 1,2) sei. Bei der OP fand man 2 weitere aggressive Herde in der Brust, die man vorher nirgendwo sehen konnte. Drei Tage später wurde ihr die Brust abgenommen und Lymphknoten entfernt. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Man fand Schatten auf der Lunge, Leber, Milz, linken Niere und am Becken. "Gott-sei-dank" stellte sich "nur" der Schatten an der Niere als weiterer Tumor heraus. Da er direkt im Nierenbecken lag, konnte keiner der vier zu Rate gezogenen Ärzte sagen, wie bösartig er ist, etc. So wurde am 24.03. ihre Niere entfernt.
Seit gestern Abend wissen wir, daß es es sich um zwei völlig unabhängige Tumorstämme handelt. Wahrscheinlich war der in der Niere schon länger dort und war, obwohl bösartig, nicht aggressiv. Doch von den 20(!) entnommenen Lymphknoten in der Achsel waren alle 20 befallen. Ich bin am Ende und weiß im Moment gar nicht, wie meine Mutti die Nachricht heute verkraften soll. Sie ist so stark und tough und jede neue schlechte Nachricht gibt ihr wieder einen Dämpfer.

Als Therapie sind im Moment so schnell wie möglich 4 Zyklen EC-Chemo und dann 4 Zyklen Taxotere beides 3 wöchig angedacht, danach noch eine Bestrahlung, da die versteckten Knoten sehr weit in Richtung Muskel und Achselhöhle gingen.

Wer kann mir sagen, wie schlimm der Befall der Lymphknoten ist? Was sollte ich die Ärztin heute unbedingt fragen? Wie kann ich meiner Mutter beistehen (wir haben ein sehr, sehr enges Verhältnis)? Was kann ihr helfen die Chemo besser durchzustehen? Erfahrungsberichte?

Bin im Moment wie ein Schwamm der alles aufsaugt. Ich habe so Angst und mein Vater ist nur noch am Weinen und mein Mann ist voller Zuversicht.

Freu mich, über jede Antwort.
Ich bin 30 und komme aus Bayern.

LG und Danke,
Tara
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  #2  
Alt 31.03.2005, 12:23
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Liebe Tara,

das ist wirklich erst mal eine Hiobsbotschaft- ich umärmel Dich mal mitfühlend,wenn Du magst!
Hier bist Du richtig und es werden Dir sicher noch Leute auf Deine Fragen antworten-ich bin selber noch neu und auf der Suche nach Rat....(unklarer Tumor in der Achsel).

Deiner Mutter hilfst Du doch so viel- es ist toll, dass Ihr ein so gutes Verhältnis zueinander habt! Sei für sie da, sag ihr "zusammen stehen wir das durch, Du schaffst das.." Sie ist in guter Behandlung, und Ihr dürft zuversichtlich sein, das ihr die Ärzte helfen können!

In diesem Sinne wünsch ich Dir/Euch viel Kraft für die nächste Zeit! Liebe GRüße von Monique
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  #3  
Alt 31.03.2005, 13:30
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Hallo,

erst einmal danke für die schnellen Antworten. Die meisten erwähnten Dinge haben wir schon gemacht. Antrag zur Schwerbehinderung, Perückenrezept, Prothesen, etc.
Ich habe nur das Gefühl, ich gebe nicht genug. Was möchte man denn, was wünscht man sich als Hilfe? Ich besuche sie täglich und überlege mir für jeden besuch eine kleine Überraschung: Weintrauben, ein Bild fürs Krankenzimmer, ein Buch, Blumen, eine Karte,...
Außerdem bin ich bei jedem Gespräch der Ärzte dabei. Den Befund habe ich bereits kopiert.
Es ist nur dieses Gefühl der Hilflosigkeit.
Meine Mutter ist ein sehr ironisch und satirischer Typ. Wir lachen viel und haben beide einen sehr schwarzen Humor. Damit übersteht sie viel. Sie sagt, wenn ich mich über die befunde der Ärzte informiere und dann mit ihr nochmal darüber spreche, fühlt sie sich viel informierter. Also lese und verschlinge ich...
So, nun mache ich mich mal auf ins Krankenhaus. Bin froh, daß ich einen verständigen Arbeitgeber habe, der mir alle Freiheiten läßt!

Bis später,
Tara
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  #4  
Alt 31.03.2005, 13:35
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Liebe Tara,

Birgit 64 hat ja schon alles Wichtige geschrieben.

Nieren-Ca und Brust-Ca sind wirklich 2 völlig unterschiedliche Krebsarten.

Dass alle 20 entnommenen Lymphknoten befallen waren, ist natürlich bitter und macht agressive Therapien notwendig.

Wichtig ist, dass alle Therapien anschlagen und die bösartigen Zellen komplett vernichten.

Dafür drück ich deiner Mama ganz feste die Daumen!

Alles Liebe
Norma
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  #5  
Alt 31.03.2005, 14:40
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Hallo Tara,
bei mir ist die Diagnose 2 3/4 Jahre her, ich hatte von 26 LK 13 befallen und auch am Hals eine LK Metastase.
Nun wurden Lungenmetas festgestellt und ich bekomme wieder Chemo. Das Leben ist schön, ich habe zwei wundervolle Töchter und einen sehr lieben Mann, das ist meine größte Hilfe.

Ich wünsche dir viel Kraft, ich habe übrigens auch meinen Humor nicht verloren, manchmal ist er rabenschwarz, aber die Hauptsache, wir können lachen.

Lieben Gruss
Brigitte K.
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  #6  
Alt 31.03.2005, 15:02
kerstin1
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Hallo Tara,

das Wichtigste in all der schweren Zeit ist es, daß man ehrlich behandelt wird, sprich, Gefühle von anderen bekommt, wie schön, hart, oder auch weich sein können. Sei du immer ehrlich zu deiner Mutter, spiele nicht nur die HARTE, zeige auch deine Schwächen, denn dann hat man das Gefühl gebraucht zu werden und man beginnt schneller zu kämpfen. Ich selbst war betroffenes Kind einer BK Mutter, allerdings sehr jung, wir wurden angewiesen sie nicht mit alltäglichen Dingen zu belasten, doch das genau war das falsche, wie sie heute sagt, sie fiel in ein tiefes Loch, weil sie das Gefühl hatte, nicht mehr bebraucht zu werden. Ich selbst bin dann mit 26 Jahre an BK erkrankt und heute, 9 Jahre wieder, und eines weiß ich mit Bestimmtheit, für Freunde, Angehörige, Nachbarn usw. ist die Betroffenheit schwerer und unerträglicher, denn sie haben nur ein visuelles Bild des Gegenüber vor Augen und malen sich die schlimmsten Dinge aus. Wir Betroffenen wissen aber, wie es uns geht, wie wir uns fühlen, das wissen die anderen aber nicht. Es ist eher die Angst vor der Krankheit, die Berichte, Fakten von Brustkrebs, die uns so hilflos machen, die einfach Angst machen. Das ist das, was Angehörige verrückt und hilflos macht.
Laßt euch nicht unterkriegen und sagt dem Krebs gemeinsam den Kampf an, denn das Leben ist einfach nur lebenswert.

Sonnige Grüße in dieser Schweren Zeit nach Bayern,

Gruß, Kerstin
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  #7  
Alt 31.03.2005, 19:26
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Hallo Tara,

ich glaube das Wichtigste für deine Mutter bist zur Zeit DU!! Ich finde du machst das ganz toll. Mach weiter so. Sei für Sie da. Sie wird dich brauchen. Sei optimistisch. Es wird bestimt alles wieder gut.

Liebe Grüße sendet euch Gaby
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  #8  
Alt 31.03.2005, 19:30
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Hallo Tara!
Ich kann mir vorstellen wie Du Dich jetzt fühlst.Meine Mum erkrankte 2001 an Brustkrebs und bekam auch die Brust abgenommen.
Seit März letzten Jahres ist ER wieder zurückgekehrt,seitdem ist meine Mum in Behandlung,sprich Bestrahlungen,Chemo...
Ich und meine Mum haben auch ein super Verhältnis!Und ich bewundere wie sie dass trotz allem versucht zu meistern.Ich lenke meine Mum viel ab,begleite sie zu allen Arztterminen.Sei einfach für Deine Mum da und kämpft zusammen!Ich bin auch oft furchtbar traurig und habe Angst,aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben!

Wünsche Deiner Mum alles alles Gute und Euch viel viel Kraft für die Nächste Zeit!!!
Ganz liebe Grüsse...
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  #9  
Alt 31.03.2005, 20:30
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Hallo Tara
Ich schreibe mal im Auftrag meiner Frau die zur Zeit im KH zur
Untersuchung ist.Die Antworten die Du bekommen hast sind einfach super,jeder der Frauen kennen sich aus auch wir haben deren Hilfe immer sehr geschätzt.Aber zu Deiner Frage wie Du deiner Mutter bei der Chemo helfen kannst.
Meine Frau hat 22 mal Taxol bekommen und der Tumor ist von 5,5 cm auf 0,8 cm in der Brust zurück geangen und in der Leber sind 3 Tumore von 4,0 3,4 1,6 cm alle weg ich will damit sagen ,dass Taxol das beste und teuerste ist .
Vorallem darauf achten das im vorlauf der Chemo immer Mittel gegeben werden damit ihr nicht schlecht wird.Fortecortin,Fenestil Tagamed u. Kevatril haben mir sehr
geholfen .Ich gehe mal davon aus ,dass ihr gut und vorallem
sehr viele Vitamine für die Mutter kauft.
Ich esse jeden Tag zur Stärkung meines Imunsystems eine frische
Annanas,eine Galia Melone u.ungeschwefelte Aprikosen dadurch wird man nicht gesund aber es wird alles besser überstanden
wenn die Blutwerte gut sind.
Meine Frau hat einen inflamatorischen Mammacarzinom und ist nicht opperiert.
Wir kämpfen schon ein ganzes Jahr aber es hat sich gelohnt.
Hier im Forum ist die Information die Du erhälst super.
Aber Dein Vater wird auch hilfe brauchen bau den mal auf damit
auch Er ist sehr wichtig für die weitere Therapie
4 Wochen Krankenhaus da hat Sie doch so einige Pfunde verloren.
Wenn meine Frau im K.H. ist schleppe ich alles hin damit sie
auch die Kraft hat alles durchzustehen.
Alles gute Wolfgang
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  #10  
Alt 31.03.2005, 21:11
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Hallo Tara,

alles wichtige wurde Dir hier schon von meinen Vorschreiberinnen und auch von Wolfgang mitgeteilt.
Ich möchte Dir eigentlich nur sagen, wie glücklich Deine Mutti sein kann, Dich zu haben. Du bist ihr eine große Unterstützung - das ist sehr wichtig für Frauen in unserer Situation. Nimm Dir alle Zeit für Deine Mutti, die Du aufbringen kannst. Sei ihr immer eine gute Zuhörerin und versuche, auf ihre Wünsche einzugehen. Nimm es ihr nicht übel, wenn sie vielleicht auch mal ungerecht Dir gegenüber ist. Sei einfach da für sie!!!
Damit hilfst Du ihr wirklich sehr. Versuche außerdem, sie auf andere Gedanken zu bringen - so wie es auch Eve macht!!!
Ich wünsche Dir und natürlich auch Deiner Mutti ganz viel Kraft, einen starken Willen und den dazugehörigen Kampfgeist. Ihr dürft die Hoffnung nicht aufgeben!
Schicke Euch einen Engel:


Liebe Grüße
Biggi
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  #11  
Alt 01.04.2005, 11:07
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Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Hallo,
ein neuer Tag, eine neue Hoffnung!
Meine Mutti hatte sich gestern schon wieder sehr gefangen. Ich hatte ein langes Gespräch mit der Ärztin - was bin ich froh, daß die sich immer Zeit nehmen.
Sie sind der Meinung, daß es irgendwie seltsam mit den Befunden meiner Mutter ist. Der Tumormarker wäre zu niedrig für den Krebs, den sie hat. Die Lymphknoten sind wohl alle befallen, aber es sieht aus, als würden sie nicht streuen. Alle sind etwas ratlos. Alle CTs und Messungen wurden nochmal durchgeschaut und ihre sonstigen Werte sind super. Die Ärztin meinte, es wäre, als ob jemand in den LK sitzt und sagt: BIS HIER UND NICHT WEITER!

Am stärksten drehen sich meine Gedanken zur Zeit darum, was denn die ganze Chemo bringt, wenn sie zu 70-80% in den nächsten Jahren wieder erkranken wird.
Und dann sage ich mir, daß es die 20% wert sind, ja, daß es auch 5% wert wären, weil ich sie nicht aufgebe.

Gestern haben wir gemeinsam auf den Krebs geschimpft und etwas geflucht. Tat ihr wohl richtig gut!
Abgenommen hat sie kaum etwas, was sie ziemlich ätzend findet. Sie meint, mit einer Brust und einer Niere weniger hätte sie ein Recht mal unter 100 Kilo zu kommen. So ist sie eben!

Am Montag darf sie nach Hause und übernächste Woche beginnt die erste Chemo. Ich werde bei ihr sein!!!!

Vielen Dank und euch alles Liebe fürs Wochenende,
Tara
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  #12  
Alt 01.04.2005, 15:03
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.046
Standard Meine Mutti ist die 4 Woche im Krankenhaus

Hallo Tara,
das sind doch schon bessere Neuigkeiten aus dem Krankenhaus.
Das mit den Tumormarker-Werten ist so ungewöhnlich eigentlich nicht. Kenne mehrere Frauen, bei denen es ähnlich war. Hast ja sicherlich meine Geschichte oben gelesen, war ja auch recht heftig, aber auch meine Tumormarker-Werte waren zum Zeitpunkt der Diagnose im völlig normalen Bereich und sind es bis heute. Die Werte allein sind ohnehin nicht aussagekräftig und auch eine Erhöhung muss nicht unbedingt Anlass zur Sorge geben, da auch andere Erkrankungen eine Erhöhung der Marker verursachen können.
Alles Gute für euch und vor allem für deine Mutter
Liebe Grüße
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