Schmerzen im Arm - kein Lymphödem ! ?

Seit zwei Wochen zieht es in meinem Unterarm (Arm an der operierten Seite), und ich kann den Arm nicht mehr strecken. Es tut schrecklich weh. Eine ganz leichte Schwellung ist zu sehen, aber nur an einer Stelle und mit leichter Begrenzung. Meine Bestrahlung ist nun schon ca. 8 Wochen her und ich hatte bislang keine erheblichen Probleme mit meinem Arm - und nun das !

Als ich heute bei meinem Lymphtherapeuten war, sagte er mir, es wäre kein Ödem sondern vielleicht eher eine Nervenreizung ? ? ?

Mein Hausarzt wußte auch nicht weiter und nun stehe ich mal wieder da und weiß nicht ein noch aus.

Zum Glück gibt es dieses Forum. Hatte jemand von Euch auch mal solche Probleme mit dem Arm ?

Liebe Grüße
Anke !

Hallo Anke,
wenn Du vorher keine Probleme mit dem Arm hattest, ist es sicher das Beste, wenn Du damit einen Neurologen aufsuchst.

Es gibt da so viele mögliche Ursachen (Gelenke, HWS, BWS, Haut, Muskel, Nerven etc.) daß Vergleiche mit anderen wohl wenig bringen.

Ich würde das auch nicht unbedingt auf die lange Bank schieben, so eine Untersuchung beim Neurologen ist nicht allzu umfangreich.

Gute Besserung und liebe Grüße von Claudi

Hallo Anke,
mir geht es ähnlich. Hatte meine OP 2003 und es wurden 23 LK entfernt,(ohne Befund) seitdem habe ich erhebliche Probleme mit meinem Arm. LD hat nichts gebracht. Nun sagte man mir bei der Mammographie es wäre noch Flüssigkeit von der Bestrahlung in der Brust und das könnte bis zu 2 Jahre dauern.Auf jeden Fall ist es kein Ödem. Vielleicht sind wir zu ungeduldig oder?
Liebe Grüße Charlottename@domain.de

Hallo Charlotte,
Flüssigkeit in der Brust kann man aber sehr gut *sehen*, schließlich kennt man das aus den Phasen, wo noch das Punktieren nötig war. Darum würde ich immer vorsichtshalber nach dem Ausschlußverfahren vorgehen, d. h. andere Ursachen besser ausschließen.

Gerade wenn es sich um Nervenstörungen geht, sollte man möglichst schnell handeln, wie man mittlerweile aus der Schmerzforschung weiß.

Liebe Grüße von Claudi

Hallo Anke,

mein Lymphödem hat vor über 2 Jahren mit Schmerzen begonnen. Ich war damals in AHB und die Ärzte dort konnten zunächst auch keine Schwellung erkennen. Man hat sofort mein Blut untersucht um auszuschließen, dass eine Entzündung im Körper sei. Nach genauerem Vermessen des betroffenen Armes war dann klar, dass es in Richtung Ödem ging. Seither trage ich Kompressionsstrumpf und trabe 2 x wöchentlich zur Lymphdrainage. Die Beschwerden halten sich in Grenzen und an den Therapie-Rhythmus habe ich mich "irgendwie" gewöhnt. 3 Wochen USA-Urlaub habe ich ohne Drainage aber mit konsequentem Tragen des Kompressionsstrumpfes unbeschadet über die Runden gebracht (allerdings bei zeitweise 95 % Luftfeuchtigkeit und gewittriger Frühsommerhitze habe ich doch manchmal leise geflucht....).

Herzliche Grüße

ilse

Letzt bin ich also doch ein bisschen beunruhigt! Speziell nach der Bemerkung von Claudi 67, dass man schnell handeln sollte. Was kann passieren?
Ich habe auch seit den Bestrahlungen, die im Januar zu Ende waren, Schmerzen in dem Arm, wo die Lymphknoten entfernt wurden. Ich kann ihn auch nicht mehr richtig ausstrecken und hochheben.
Die Aerzte meinen, dass das eine Folgeerscheinung waere und man Geduld haben muesste. Stimmt das oder nicht?!
Liebe Gruesse an alle Elfi

Hallo Elfi,
es tut mir leid, wenn ich Dich beunruhigt habe, das war wirklich nicht meine Absicht.

Wenn Deine Ärzte meinen, daß es eine Folgeerscheinung war und Du beruhigt sein kannst, dann hat man doch wohl schon alles Erforderliche untersucht. Nur wenn das nicht der Fall war, würde ich das sicherheitshalber noch verfolgen.

Wenn Nerven betroffen sind, sollte man grundsätzlich schnell handeln. Das weiß man zum einen aus der Schmerzforschung und zum anderen ist es auch von verschiedenen anderen Erkrankungen bekannt (Gürtelrose, Nervenwurzelentzündungen an WS etc.)
Und das war der Grund, warum ich meinte, daß ich dann nicht lange zögern würde.

Ich habe eine Bekannte, die hat seit der OP den rechten Arm angewinkelt und läuft noch nach 8 Monaten so herum. Sie hat jetzt erfahren müssen, daß sich das wohl nur schwerlich bzw. kaum was dran ändern lassen wird. Selbst die spezielle Krankengymnastik, die sie jetzt noch bekam, brachte nichts.

Sie hatte im Krankenhaus Schmerzen bei der Krankengymnastik, die dort am 2. Tag gemacht wird, um die Beweglichkeit zu fördern u. Lymphödemen gar nicht erst eine Chance zu geben.

Jedenfalls hat sie aufgrund der Schmerzen dann keine Gymnastik gemacht, obwohl man meinte, sie solle mit Hilfe von Schmerzmitteln über diese Schmerzgrenze "hinwegturnen", damit es nicht zur Versteifung kommt.

Auch das wollte sie nicht, das Resultat ist eben, daß sie noch heute den Arm angewinkelt vor sich her trägt, gerade so als hätte sie einen Armbruch.

Nicht daß Du mich jetzt mißverstehst, vielleicht wäre es aber doch besser, wenn Du - so wie Ilse geschrieben hat - LD bekommst und ganz, ganz leichte Übungen machst.

Ich habe übrigens auch noch ab und an leichte ziehende Schmerzen da, wo die Lymphknoten entfernt wurden, das zieht auch bis in Richtung Ellbogen, aber ich habe immer zugesehen, daß ich mich trotzdem bewegt habe.

Alles Gute für Dich von Claudi

Hallo Claudi, habe erst jetzt gelesen.
Das "Erforderliche", was die Aerzte getan haben, war herzlich wenig: einmal hingeguckt und Arm hochgehoben, das war's schon.
Ich hatte nach der Operation, mittlerweile schon vor fast einem Jahr, ueberhaupt keine Probleme. Die Schmerzen und die Steifheit fingen nach den Bestrahlungen an. Ich werde mich also, wie du geraten hast, um LD und Gymnstik kuemmern.
Alles Gute Elfi

Hallo, liebe Frauen,

da stehe ich ja wohl nicht alleine da mit meinem Problem. Nach mehrerem Nachforschen habe ich jetzt erfahren, dass die Bestrahlung im Brustbereich ja auch ganz viele Lymphbahnen und Nerven schädigt. Und das sind - wie man mir verbildlicht hat - genau die gleichen Nerven, wie in dem Unterarm, in dem wir unsere Schmerzen haben, die teilweise auch dazu führen, dass man den Arm nicht mehr ausstrecken kann. Das war jetzt die Erklärung meines Physiotherapeuten. Auf meine Frage, ob sich das bessern wird, konnte er mir keine Antwort geben. (Oder wollte nicht ! ?)

Ist es nicht komisch, was wir alles erfahren müssen, worüber wir vorher (vor der Bestrahlung) nicht aufgeklärt wurden ? Ich weiß nicht wie es bei Euch war, mein Arzt versicherte mir damals, dass die Bestrahlung ja "nur ein Spaziergang" wäre. Nachdem ich mittlerweile schon so viel von den Nebenwirkungen, die noch so viel später auftreten können, gehört habe, gruselt es mir, was da noch alles auf einen zukommen kann.

@Claudia: Du hast Recht. Der Termin mit dem Neurologen hatte ich wirlich schon ins Auge gefasst.

@Elfi: Die Nachwirkungen von der Bestrahlung können auch noch Jahre später auftreten. Leider ! Bei welchem Arzt warst Du denn ? Mein Hausarzt wusste ja auch nicht, was er damit anfangen soll. Ich bin sicher ein Neurologe kann uns da eher helfen.

@Ilse: Habe mich gefreut, dass hier jemand geantwortet hat, der eine Fernreise hinter sich hatte (mit operiertem Arm!). Ich hatte Bedenken, ob ich mir das überhaupt noch zutrauen soll. Wofür war denn bei der Reise der Strumpf gut, so viel mir gesagt wurde, sollte ein Strumpf doch nur getragen werden, wenn Gefahr besteht, dass der Arm dick wird ? Musstest Du ihn den ganzen Urlaub über tragen ?

@Charlotte: Ungeduldig ? Und wie ich das bin. Manchmal nervt es mich auch. Aber immer ist wieder was anderes. Und was mich eben am meisten nervt - wie oben schon erwähnt - es sagt einem dies alles vorher niemand ! Wir müssen uns wirklich ein bißchen in Geduld üben, oder ?

Ganz, ganz liebe Grüße
Anke.

Ich habe meinen Neurologen-Termin erst in zwei Wochen. Bezweifle mittlerweile schon, ob er was bringt. Stellt Euch vor, keiner der Ärzte konnte mir helfen. Ich habe bei drei Ärzten drei verschiedene Meinungen gehört. Keiner konnte mir helfen oder mir etwas geben, dass Linderung verschafft. Haben sich Eure Schmerzen gebessert oder hatte einer Eurer Ärzte eine kompetente Antwort ?

Eine verzweifelte Anke !

Hallo Anke,

Du mußt Dich bei der Terminvergabe DURCHSETZEN!

Deine Schmerzen sind AKUT und da sind die Praxen verpflichtet,Dich sofort zu nehmen. Ansonsten kannst Du Dich an die Ärztekammer wenden -laß Dir das nicht gefallen - die versuchen es immer wieder.

Sag ihnen, daß es akut ist und daß sie Dich sofort nehmen MÜSSEN.

Liebe Grüße
Maria

Hallo Anke, was Maria sagt, ist glaube ich sehr wichtig. Wenn Du wirkliche Schmerzen hast oder wenn eine Versteifung droht, lass Dich nicht abwimmeln.

Die Arzthelferrin kann nicht in Dich reinsehen. Sie geht wie jeder Mensch nach dem was Du deutlich machst und dann must Du es auch tun und Schmerzen und Befürchtungen zum Ausdruck bringen. Ärzte lassen für wirkliche Notfalle auch immer Termine frei.

Auch das mit der Bewegung ist wichtig. Versteifungen gehen ab einem gewissen Alter leider sehr schnell. Und man kann sie später noch angehen aber mit sehr viel Mühe. Deine Elbetta

Hallo Anke,

seit meiner OP im Dezember 03 hatte ich hin und wieder ein Ziehen im OP-Arm. Nach der Bestrahlung in Oktober 04 trat es immer häufiger auf, besonders im Handgelenk. Es war wie eine Sehnenscheidentzündung. Der Arm war nicht geschwollen. Während meiner ambulanten Reha in Februar(es war eine orthopödische Reha) traten die Schmerzen häufiger unter Belastung auf und gingen nicht mehr weg. Meine Therapeutin empfahl eine Lymphdrainage in Abstimmung mit dem Orthopäden. Nach 3 Drainagen war ich Schmerz- und Beschwerdenfrei. Später hat mir Orthopäde erklärt, dass auch eine kaum merkbare Dehnung der Lymphgefäße die Sehnen so reizen können, dass sie sich entzünden.
Seitdem bekomme ich 2x wöchentlich Lymphdrainagen. Meinem Arm geht es super und ich habe keine Schmerzen mehr.

Vielleicht solltest du zusätzlich auch nochmal Lymphdrainagen in Betracht ziehen.

Deine Michaela