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  #18  
Alt 06.07.2005, 11:51
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Ma! Wie lange noch?

Liebe Anne,
als ich eben Deine Geschichte gelesen habe, habe ich ganz viele Aehnlichkeiten zur Krankheitsgeschichte meiner Mutter entdeckt. SIe ist 62 Jahre alt und eine ebenso starke Frau wie Deine Mama. Vor 11 Monaten wurde sie an der BSD operiert, es war wie bei Euch ein Tumor von etwa 3 Zentimetern. Und es waren ebenso wie bei Euch "nur" 3 Lymphknoten befallen.
EIn Teil des Magens, die Galle, ein Stueck Darm wurden entfernt und die Zeit nach der OP war ganz schrecklich. Es ging mir wie Dir, ich konnte kaum auf die Intensivstation gehen, so entsetzt war ich.....
Da keine weiteren Organe betroffen waren, wurde ersteinmal keine Chemotherapie vernschlagt, ich weiss nicht, ob wir im Nachhinein auf eine haetten bestehen sollen. ABer die Aerzte hatten abgeraten.

Nach nur 14 Tagen erfolgte die Entlassung aus der Klinik, und das nach einer solch schweren OP! Aber wie gesagt, meine Mutter ist eine starke, sportliche Frau. Wieder zuhause hatte sie die ueblichen Schwierigkeiten mit dem Essen und hat viele Kilos abgenommen. Es wurde besser, als sie Enzyme verordnet bekam ("Kreon").

Dann kamen Depressionen, wie bei Deiner Mutter. Das war eine ganz, ganz schwere Zeit, die mich selbst auch arg gefordert hat. Ich bin 36 und habe 2 kleine Kinder (6 und 7 Jahre alt), die unbedingt einen stabilen, regelmaessigen Tagesablauf brauchen um nicht voellig aus der Bahn geworfen zu werden. Sie lieben ihre Oma sehr und koennten die Situation ohne intakten Tagesablauf gar nicht verkraften. Aber nun schaff das mal, Dein eigenes Leben und die schlimme Krankheit unter einen Hut zu bekommen.... Ich versteh Dich da sehr..... Ich hatte manchmal ein schlechtes Gewissen, mit den Kindern Spass zu haben, weil meine Mami schwer krank zuhause lag.... Aber es nutzt ja keinem etwas, wenn man selbst zusammenbricht und nur trauert !

Nach einigen Wochen ging es dann bergauf. Sogar Sport konnte sie wieder machen, etwas Tennis spielen, etwas Schwimmen. Die Kontrollen waren engmaschig, CT's, Blutbilder, Sonos.. Immer war alles okay, keine Tumormarker, aber die Angst blieb natuerlich. Und jetzt, nach gut 12 Monaten, hat sie lieder einen neuen Befund. Es ist ein Rezidiv, ausgerechnet an einer grossen Baucharterie und evtl. nicht mehr zu operieren. Wir denken nun gemeinsam ueber eine Chemotherapie in Heidelberg nach....

Tja, was soll ich sagen. Ich habe mich in den letzten Monaten natuerlich sehr viel mit meiner Mami getroffen, wir haben viel unternommen, viel gesprochen..... Trotzdem musste ich darauf achten, auch selbst nicht unterzugehen und habe versucht, auch Dinge nur fuer mich su tun. Erst mit schlechtem Gewissen, spaeter nicht mehr. Immer, wenn meine Mami rief, war ich fuer sie da und darueberhinaus natuerlich auch. Jetzt werde ich auch noch die Chemo mit ihr durchstehen. Wunder erwarte ich natuerlich keine, aber wenn sie vielleicht doch noch ein wenig Zeit herausschlagen kann, das waere toll....
Ich wuensche Dir viel, viel Kraft und alles Liebe fuer Deine Mama.
Wenn Du magst, kannst Du mir schreiben.
jutta@knust-net.de
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