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#1
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AW: Angehörige sucht Hilfe
Liebe Gertrud,
ich kann deine Angst verstehen. Aber zu Hause ist halt doch anders als in der Klinik. Ich hoffe für dich und Thomas, dass er sich dann schnell wieder erholt. Wir wollten meinen Vater am Freitag nach Hause holen, hat aber leider nicht geklappt. Er bekam Schüttelfrost und hat wieder überhaupt keinen Appetit. Er bekommt jetzt auch Zofran als Infusion. Bis jetzt hat es nicht geholfen. Da er nun schon wieder ein paar Tage nichts essen konnte, ist er sehr schwach, schläft sehr viel. Morgen nehmen wir ihn voraussichtlich mit nach Hause. Da klappt es dann vielleicht doch besser mit dem Essen. Die Chemo ist jetzt zum Glück abgeschlossen. Ihm stehen noch 7 Bestrahlungen bevor. Es ist so eine Scheißkrankheit. Mir hat es heute fast das Herz zerrissen als ich ihn liegen gesehen habe. Momentan ist er ziemlich verzweifelt. Ich versuche ihn immer wieder aufzumuntern und Mut zu machen. Ich wünsche dir und Thomas alles Gute! Liebe Grüße Viola |
#2
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AW: Angehörige sucht Hilfe
liebe gertud, viola und alle anderen, ich habe lange nichts von mir hören lassen, aber ich kann im Moment oft garnicht beschreiben und ausdrücken was ich fühle und denke. Erst einmal vielen dank, dass ihr mich hier in dem Forum aufgenommen habt und ich dass gefühl haben kann nicht alleine zu sein und verstanden zu werden. Die letzte Woche war eine Achterbahn der Gefühle.Manfred war die ganze zeit sehr aktiv und hat versucht den Gedanken an den Tod zu verdrängen. Bei der letzten Untersuchung ist wohl ein Tumor wieder in der Magenwand gefunden wurden, doch sicher sind sich die Ärzte nicht. Erst am Mittwoch findet nach CT eine Besprechung mit der Ärztin statt.Wir wissen auch noch nicht ob die Medikamente angeschlagen haben.Seit gestern geht es ihm wieder sehr schlecht, er sitzt nur in der Küche oder seinem Zimmer, weint und spricht nicht.Mir bleibt dann auch nichts anderes übrig, als mich zurück zuziehen. Und zu warten, denn wenn ich versuche mit ihm zu reden verlässt er das Zimmer.
Auch was du schreibst Getrud, dass du Angst davor hast, dass Thomas nach Hause kommt kann ich sehr gut nachvollziehen, mir ging es auch immer so, wenn Manfred aus der Klink kam, wobei er sich immer ganz gut selber versorgen konnte, da ich den ganzen Tag arbeiten mußte und muß. Nach der Erkennung der Krankheit konnte man aber bei Manfred feststellen, dass es ihm von Chemo zu Chemo besser ging, er keine Schmerzen mehr hatte, wieder zunahm etc., doch jetzt habe ich solche Angst, dass es ihm immer schlechter gehen wird, doch ein bißchen Hoffnung ist noch in unseren Herzen. Liebe grüsse an euch alle mana |
#3
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AW: Angehörige sucht Hilfe
Ich kann das alles auch gut verstehen, man ist so hilflos und unsicher in allem. Mein Vater war nur ein paar Tage zuhause, dann haben wir ihn doch wieder in die Klinik bringen müssen. Er hat die Sondennahrung überhaupt nicht vertragen, wurde wegen Schluckstörung mit PEJ im Darm direkt versorgt, da der Magen zu 100 % entfernt werden mußte. Jetzt Darmverschluß und schon wieder OP. Er ist jetzt mit Lungenentzündung auf Intensiv und wir können nur noch hoffen, daß es wieder aufwärts geht. Aber diese Angst, daß man etwas zuhause falsch macht, habe ich auch immer gehabt, vor allem mit dieser Sondennahrung.
Laßt Euch nicht unterkriegen und viel Glück! |
#4
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AW: Angehörige sucht Hilfe
Hallo Viona,
ich kann sehr gut nachvollziehen, daß es Dir schlecht geht. Es ist sehr schwer, mitanzusehen, daß der Mensch, den man liebt so daliegt und man kann nichts tun. Man fühlt sich hilflos, oft auch wütent. Ich drücke Dir und Deinem Vater ganz fest die Daumen, daß es ihm besser geht, wenn er wieder im Kreis seiner Lieben ist. Egal, wie schwer es ist, verlier den Glauben nicht. Ich denk an Dich und drück Dich ganz lieb. Liebe Grüße unbekannterweise an Deinen Vater. Gertrud |
#5
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AW: Angehörige sucht Hilfe
Hallo Gertrud, wie geht es dir und Thomas ? Hast du Thomas nach Hause holen können? Manfred hatte gestern ein Gespräch mit der Ärztin, bei Ct und Ultraschall haben sich schon wieder Metastasen in der Leber gezeigt und ein Tumornest zwischen Speiseröhre und Mageneingang. Einen ganz kleinen Lichtblick gibt es aber, die Tabletten haben wohl angeschlagen. Zu mindestens sind die HCG Werte nicht mehr gestiegen und sogar minimal zurück gegangen.Vielleicht bleibt ihm ja doch durch die Tabletten ein bißchen länger eine beschwerde frei Zeit. Uns tut es jedenfalls gut, dass diese Terminierung von einem Jahr nicht mehr so über uns schwebt.Wir bekommen noch bescheid, ob Manfred eventuell doch noch operiert werden soll.Wobei die Ärztin bei momentanen Stand keine Op. empfielt.
Du hast geschrieben, dass Thomas gerne in der Natur ist, dass ist Manfred auch, er wandert so gerne und muß immer auf den höchsten Berg. Liebe grüsse Mana |
#6
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AW: Angehörige sucht Hilfe
Hallo Mana,
freut mich für Dich und Manfred, daß die Tabletten angeschlagen haben. Ich drücke Euch die Daumen, daß alles wieder gut wird. Ich konnte Thomas leider noch immer nicht nach Hause holen. Ihm ist immer Übel und bekommt noch Infusionen, die aber nicht wirklich helfen. Er hat immer sehr mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen, das war bei der Chemo schon so und jetzt bei der Bestrahlung ist es genauso. Er weint sehr viel. Manchmal ruft er mich nachts an und heult so sehr am Telefon. Ich bin auch schon nachts bei ihm geblieben und habe in einem Sessel neben im geschlafen und seine Hand gehalten, wollte einfach nur bei ihm sein..... Morgen fahre ich wieder ins Krankenhaus. Es ist zwar im Moment sehr schwer, aber ich bin gerne bei Ihm und sei es nur, daß ich im beim schlafen zusehe. Ich melde mich wieder. Liebe Grüße an Manfred unbekannterweise und ich drücke Euch beiden ganz fest die Daumen. LG Gertrud |
#7
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AW: Angehörige sucht Hilfe
Zitat:
dein Thomas scheint auch psychisch sehr angeschlagen zu sein. Habt ihr schon mal über eine zusätzliche psychoonkologische Betreuung nachgedacht. Gibt es eigentlich in den Krankenhäusern immer. Kann nebenbei auch von Angehörigen genutzt werden. Vielleicht bekommt er so wieder etwas Stabilität. Das wäre für seinen ganzen Kampf gegen diesen scheiß Krebs sehr wichtig. Denn die Depressionen rauben ihm zusätzlich Kraft! Alles Gute weiterhin, Susanne |
#8
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AW: Angehörige sucht Hilfe
Hallo Susanne,
Thomas ist schon seit Beginn der Krankheit in psychotherapeutischer Behandlung. Seine Therapeutin spricht täglich mit ihm und danach geht es ihm auch immer etwas besser. Nur kommen dann immer so Fragen wie "Warum ich, was habe ich verbrochen". Ich selbst rede auch sehr viel mit ihm und versuche ihn aufzufangen, nur leider läßt er mich nicht immer an sich ran..... Ich werde aber in jedem Fall mal in Neunkirchen im KH nachfragen, ob es dort einen onkologischen Psychotherapeuten gibt. Liebe Grüße und ......danke Gertrud |
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