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  #1  
Alt 24.01.2006, 18:00
Gela47441 Gela47441 ist offline
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Registriert seit: 16.09.2005
Beiträge: 5
Standard AW: Magenkrebs

Hallo Tina,
ich (44) habe mit meinem Mann(48) Ähnliches erlebt. Er bekam im Juni 2003 den Magen, die Milz und einen Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt, weil er Magenkrebs hatte. Nach der OP hatten wir noch ein tolles Jahr, in dem er fast alles das tun und lassen konnte, was er immer tat (essen, trinken, Sport, Radfahren, Urlaub, etc. etc.). Dann, nachdem er immer schlechter essen konnte (Durchfall, erbrechen) und sehr abgenommen hatte (vor der OP: 130 danach in Schritten runter bis auf 65 Kilo), haben wir erfahren, dass er Bauchfellkrebs hatte. Das war im August 2005. Kurz nach der Diagnose ging es sehr schnell bergab. Am 25.12.2005 ist er dann ohne Schmerzen und - trotz der Krankheit- zu diesem Zeitpunkt plötzlich an Herzversagen gestorben. Die Zeit von August bis zu seinem Tod war sehr schlimm. Wir wussten beide, dass er nicht mehr lange zu leben hatte, die Ärzte waren da sehr ehrlich zu uns. Trotzdem hat uns jede kleine "Auf" immer wieder Hoffnung gemacht, dass das Ende noch herauszuschieben sei. Entschuldige bitte, wenn ich jetzt mit so einer "Horrorgeschichte" komme, denn Dein Mann lebt ja. Was ich damit eigentlich sagen will ist, dass es Tage gibt, an denen er seine Ruhe braucht und sich verschließt, aber es gibt auch Tage, da wird er froh über Ablenkung und Gespräche sein. Wir haben unsere Gespräche dafür genutzt, alles zu regeln, was irgendwie unausgesprochen zwischen uns stand, so z.B. kleinere Streitigkeiten aber auch, wie bei seinem Tod alles geregelt werden sollte. Und natürlich verging kein Tag, an dem wir uns nicht in den Arm genommen, gedrückt haben und uns gesagt haben, dass wir uns lieben. Wir haben geheult, gelacht und wieder geheult. Als dann der Abschied kam, stand jedenfalls nichts mehr zwischen uns. Spiel nicht die starke Ehefrau, zeige Nerven, Gefühle, Tränen. Vielleicht hilft es auch Dir und/oder ihm zu schreiben. Ein Tagebuch, ein Liebesbrief, egal was. Beim Schreiben sortiert man seine Gedanken und mir hat es sehr geholfen.
Fühl dich geknuddelt und halte durch in dieser schweren Zeit.
Gela
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  #2  
Alt 24.01.2006, 23:57
Benutzerbild von sam478
sam478 sam478 ist offline
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Registriert seit: 10.01.2006
Beiträge: 39
Standard AW: Magenkrebs

Hallo liebe Martina,

fühle dich einfach mal ganz doll geknuddelt von mir .

Ich heiße Marion und bin 27 Jahre alt und habe eine Tocher die 18 Monate alt ist. Mein Vater (68 Jahre) hat auch Magenkrebs (im fortgeschrittenen Stad.) mit Metas in Leber, Lympfknoten und in der Wirbelsäule. Seit Anfang Januar ist auch noch Bauchwasser dazugekommen. Er kann kaum mehr was essen und ist am Samstag auf dem Geburtstag meines Mannes zusammengebrochen. Er liegt seitdem im Krankenhaus und hat Blutübertragungen bekommen und heute haben sie ihm 5l Wasser entnommen.

Das was du schilderst kann ich gut nachempfinden. Mein Vater war früher auch ein Schrank von Mann und ist jetzt sehr sehr dünn. Es zerreißt einem das Herz einen lieben Menschen so leiden zu sehen und ich kann mir vorstellen das es noch viel schlimmer ist wenn der eigene Mann von der schlimmen Krankheit betroffen ist.

Ich fühle mit dir und drücke dir ganz fest die Daumen das ihr noch eine lange sehr schöne Zeit habt, die ihr mit einander verbringen könnt. Ich besuche das Forum jeden Tag und wenn du dir mal was von der Seele reden/schreiben möchtest bin ich für dich da .

Lieben Gruß
Marion
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  #3  
Alt 26.01.2006, 11:23
tina1000 tina1000 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2005
Beiträge: 26
Standard AW: Magenkrebs

Ich danke euch allen sehr für eure Anteilnahme.
Ich weiss, das er nicht mehr lange leben wird und ich weiss auch, dass er mit sich selbst genug zu tun hat. Er braucht mir nicht vorzutäuschen das es ihm gut geht und er braucht auch nicht fröhlich sein. Das kann ich ja nicht mal und ich bin gesund.
Unsere Tochter sagte gestern zu mir:"Ich hoffe der Papa ist bald wieder gesund". Sie weiss natürlich was er hat und das es ihm sehr schlecht geht; die letzten Konsequenzen daraus haben wir aber bis jetzt immer vor uns hergeschoben.
Heute morgen habe ich ihn ins Krankenhaus gebracht zur Punktion seines Bauchwassers. Das drückt sehr auf seine Organe und verstärkt den Brechreiz natürlich noch. Er hat fast 2 Stunden gebraucht um sich aufzuraffen aufzustehen. Jetzt warte ich auf einen Anruf um ihn wieder abzuholen. Ich hoffe, dass es ihm danach wieder etwas besser geht, er sich nicht mehr ganz sooft übergeben muß.
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  #4  
Alt 26.01.2006, 15:29
Laetitia Laetitia ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.01.2006
Beiträge: 67
Standard AW: Magenkrebs

Hallo liebe Martina,

mein Mann ist im Jahr 02 an Magenkrebs verstorben und ich kenne diese Symptome sehr genau. Es tut mir furchtbar Leid, dass Dein Mann und Du mit Deiner Tochter letzendlich auch davon betroffen seid. Bei meinem Mann sagte man damals, dass eine Chemo die Aszites etwas zurückdrängen könnte. Habt Ihr mit einem Arzt darüber gesprochen? Ich fürchte, die Lage ist wirklich nicht sehr gut, obwohl ich Dir lieber Hoffnungen gemacht hätte. Fröhlich sein, kann niemand in dieser Situation, aber vielleicht ganz eng zusammenrücken und sich gegenseitig den Halt geben, den man jetzt braucht. Vielleicht könntest Du einfach hier weiter Dein Herz ausschütten und dadurch ein wenig "Erleichterung" für Deine eigenen Gefühle bekommen. Ist Dein Mann denn med. in guten Händen? Damit wenigstens symptomatisch genug getan wird?
Ich denke an Euch Nadine
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  #5  
Alt 27.01.2006, 10:53
tina1000 tina1000 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2005
Beiträge: 26
Standard AW: Magenkrebs

Mein Mann hat die letzte Chemositzung nach Weihnachten gehabt. Auch während der Chemo musste ihm immer wieder, so alle 3 bis 4 Wochen, Wasser abgezogen werden. Er ist med. in sehr guten Händen. Sein Onkologe tut und macht alles, ist immer für uns da, auch kurzfristig.
Im Moment ist er für eine weitere Chemo zu schwach. Er bekommt sie ja schon seit Juni letzten Jahres jede Woche. Auch sagte man uns, dass durch die Chemos die Aszitis stärker werden könnte. Er hat nun mal eben Bauchfellmetastasen, da kann man nicht viel machen.
Gestern war er über 6 Stunden in der Klinik zur Punktion. Über 7 Liter nach gerade mal 4 Wochen. Heute morgen geht es ihm etwas besser. Es drückt nicht mehr so auf seine Organe. Das macht natürlich keine Hoffnung, aber es tut gut ihn nicht ganz so sehr leiden zu sehen. Wir werden die Punktionen jetzt wohl öfter machen lassen müssen.
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