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  #1  
Alt 13.02.2006, 22:29
sonjaM sonjaM ist offline
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Registriert seit: 24.10.2005
Beiträge: 397
Standard AW: Wie kann man die Hilflosigkeit bewältigen?

Hallo Lisa,

danke, dass Du an mich gedacht hast. Die Beerdigung war sehr schlimm. Es fehlt jetzt einfach ein wichtiger Teil meines Lebens. Meine Großeltern haben mich eben aufgezogen, da meine Eltern beide immer berufstätig waren.

Meine Mama durfte am Donnerstag nach Hause. Ihr geht es seit Samstag relativ gut (toi,toi, toi). Sie muss aber am Donnerstag schon wieder in die Klinik. Der nächste Chemo-Zyklus beginnt. Ich bin einfach nur fertig. Am Wochenende hat es mich nun völlig hingeworfen. Konnte mich nur noch übergeben und hatte Fieber. Weiß nicht, ob mich der Magen-Darm-Virus erwischt hat, oder ob der Streß einfach zu viel wurde. Leider geht es mir auch heute noch nicht so gut. Konnte deshalb die Tage auch nur mit Mama telefonieren, da ja jede Ansteckungsgefahr von ihr fern gehalten werden muss. ich bin einfach nur traurig. habe am Samstag nochmals mit dem Hausarzt gesprochen und er hat gemeint, dass die Therapie hoffentlich in soweit anschlägt, dass sie wenigstens eine Verkleinerung des Tumors herbeiführt und sie dadurch noch etwas an Lebensqualität und -verlängerung erhält. Ich wünsche mir so, dass der Tumor kleiner wird und sie eine Chance auf eine OP und hinterher die Bestrahlung hat, egal wie die Prognosen dazu stehen. Habe heute meinen moralischen Tag, wohl auch deshalb, weil ich selbst gesundheitlich angeschlagen bin. Aber wenn man hier im Forum ist, weiß man, dass meine "Krankheit" nur eine Kleinigkeit ist und in ein paar Tagen wieder alles ok sein wird. Ich werde für meine Mama weiter hoffen und vielleicht geschehen ja doch noch Wunder.
Liebe Grüße
sonja
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  #2  
Alt 14.02.2006, 14:09
Lisa35 Lisa35 ist offline
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Registriert seit: 26.12.2005
Beiträge: 28
Standard AW: Wie kann man die Hilflosigkeit bewältigen?

Hallo Sonja,
es tut mir leid für Dich, dass Du selbst auch noch krank geworden bist. Aber vielleicht ist das auch einfach nur ein Zeichen Deines Körpers, das Du ihm in letzter Zeit zu viel zugemutet hast. Genieße ein wenig die Ruhe - so kannst auch Du wieder etwas neue Kraft tanken.
Deinen Schmerz über den Verlust Deines Großvaters kann ich sehr gut verstehen. Er wird Dir immer fehlen. Da können Jahre vergehen - aber glaub mir, es wird besser.
Für Deine Ma freue ich mich sehr - ich hoffe das die relativ positive Prognose nicht getrübt wird. Genießt die Zeit die Euch bleibt. Ich weiß nur zu gut - es ist schwer das alles zu akzeptieren. Ich muß mich momentan damit abfinden, dass mein Papa täglich gehen könnte - mit ihm geht "meine Familie". Aber ich möchte Dich mit meiner Geschichte nicht noch trauriger machen. Werde schnell wieder gesund (teil Dir dann Deine Kräfte vernünftig ein!) und sei dann für Deine Mama da. Ich wünsche Euch noch eine lange, lange Zeit (ohne Qual für Deine Ma) und ganz viele schöne Momente. Denn später leben wir von diesen schönen Erinnerungen.
LG Sabine
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  #3  
Alt 16.02.2006, 14:15
Tanja2005 Tanja2005 ist offline
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Registriert seit: 31.10.2005
Beiträge: 32
Standard AW: Wie kann man die Hilflosigkeit bewältigen?

Hallo Sonja,

ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass Ihr in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren (!!!) nur positive Diagnosen bekommt.

Du hast gesagt, dass Du bei Deiner Mutter stark sein musst. Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor - sie ist fast so wie meine. Daher will ich Dir auch ein Erlebnis mit meiner Mutter schildern.

Irgendwann im laufe der Krankheit - was mal wieder überall langgehetzt, wir hatten eine schlechte Diagnose bekommen und im Büro hatte ich auch Ärger, habe ich bei meiner Mutter einfach angefangen loszuweinen als sie mich gefragt hat, wie es mir geht. Und meine Mutter war total erleichtert, mich weinen zu sehen. Ich habe nie gefragt warum, aber seit dem konnten wir viel besser mit unseren Ängsten umgehen.

Ich glaube, dass meine Mutter einfach froh war mal selbst trösten zu können und nicht immer getröstet zu werden, mal was für mich zu tun und nicht immer andersrum. Ich stelle es mir sehr schwer vor, wenn selbstständige Menschen auf einmal von ihren Kindern abhängig werden. deshalb musst Du Deiner Mutter gegenüber auch nicht immer stark sein.

Ich habe bei mir auch bemerkt, dass ich im Laufe der Zeit durch das Ganze stakt sein und mich "zusammennehmen" meiner Mutter distanziert gegenüber geworden bin, denn wenn ich sie näher rangelassen hätte, hätte sie hinter die starke Fassade schauen können. Zusammen weinen und Angst haben und Hoffnungsschimmer finden hat uns einander dann wieder näher gebracht ..

Ich wünsche Euch viel Glück, und hab auch manchmal für Dich Zeit, auch wenn Du die dann nicht so genißen kannst. Deine Mutter wird ein weniger schlechtes Gewissen haben und Du kannst ihr gestärkt einfach eine bessere Begleitung sein.

Liebe Grüße,

Tanja
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  #4  
Alt 16.02.2006, 22:01
KathrinP. KathrinP. ist offline
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Registriert seit: 15.02.2006
Beiträge: 15
Standard AW: Wie kann man die Hilflosigkeit bewältigen?

Hallo Sonja,

ich drücke Dich mal ganz vorsichtig, ich kann sehr gut nachempfinden wie es Dir geht. Ich stecke in einer ähnlichen Situation wie Du. Und eigentlich möchte ich Dir nur schreiben, daß Du auf Dich achten sollst, auf Deine Gesundheit! Bei all dem Stress ist man sehr schnell selbst sehr ausgelaugt. So war es auch bei mir. Ich habe seit ca. 4 Jahren Dauerstress und wurde selber schwer krank. Erst als ich zu einer Heilpraktikerin ging, schöpfte ich neue Kraft und die brauche ich jetzt noch, da ich die Diagnose meiner Mutter (Hirnmetastasen) letzte Woche bekam.

Wenn es Dir möglich ist (finanziell und zeitlich) begib Dich in die Hände einer/s Heilpraktikerin. Möglichst eine, die klassische Homöopathie betreibt. Glaub mir, die haben so gute Mittel (alles natürlich), die geben Kraft und es kommt nicht zu körperlichen Symptomen bei Dir.
Was meine Heilpraktikerin bei mir geschafft hat, ist ein Wunder für mich, aber kein Schulmediziner hat die Ursachen für meine körperlichen Beschwerden finden können. Alles wurde nur unterdrückt mit Medis und die Nebenwirkungen machten alles schlimmer. Jetzt bin ich schmerzfrei ohne Medikamente, ich habe Kraft und die braucht jeder Angehörige eines krebskranken Patienten.

Alles Gute für Dich und viel Kraft.

Liebe Grüße Kathrin
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