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  #1  
Alt 21.02.2006, 16:40
Suze Suze ist offline
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Registriert seit: 24.01.2006
Beiträge: 9
Standard Aw:

Hallo an alle!

Mir kommen die Tränen, wenn ich all das hier lese. Es ist wahnsinnig, wie viel alle durchmachen müssen und wieviel Schmerz und Trauer damit verbunden ist.
Auch meine Mum ist vor fünf Jahren an den Folgen eines multiplen Myeloms gestorben. Allerdings stand es um ihre Heilung ganz gut, so dass sie plötzlich aus unserer Mitte gerissen wurde. Trotz der schweren Krankheit haben wir eigentlich nie über den Tod geredet und sie sehr gekäpft und es auch fast geschafft. Ich denke wenn man weiß, dass jemand sterben wird ist das bestimmt nochmal was anderes.
Auch ich habe nun seit gut einem halben Jahr Blutkrebs (All) und habe ebenfalls gute Chancen. Trotzdem hat man Angst zu sterben und dann ist es schwer, dass man nicht darüber reden kann, weil alles sagen "Quatsch, du schaffst das schon". Auch wenn mein Vater bei mir ist und sieht wie schlecht es mit manchmal geht und ich seinen Schmerz sehe geht es mir noch schlechter. Es zerreißt mich, ihn so traurig zu sehen.
Ich denke es ist gut, stets Gefühle zu zeigen, aber es ist wichtig, dass der Betroffen weiß, dass ihr so stark seid, dass ihr damit klarkommen werdet. Und wenn das Thema Tod angesprochen wird ist es wichitg über die Ängste und Gedanken zu reden und sie nicht abzutun.
Viel Glück und Kraft an alle!
Susi
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  #2  
Alt 21.02.2006, 17:40
Benutzerbild von Sonja26
Sonja26 Sonja26 ist offline
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Registriert seit: 29.01.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Hallo Yvonne,

Dein Eintrag, sowie die Antworten haben mich sehr traurig und nachdenklich gestimmt. Bis auf einen, der mich auf andere Art sehr bewegt hat. Dieters Antwort. Und so sehe ich es auch.
Es ist doch schön wenn man sich noch voneinander verabschieden kann. Warum sollte Dein Vater diese Möglichkeit nicht haben? Vielleicht möchte er das ja. Wäre ein Hospiz nicht auch etwas für ihn? Ich höre und lese immer wieder wie gut die Menschen es dort haben. Vielleicht ist das auch für Dich eine gute Möglichkeit damit Du besser mit der Situation klar kommst. Wie wäre es wenn Du Dir das mal anschaust und mit jemanden dort sprichst? Ich könnte mir vorstellen, dass das hilfreich ist.

Du mußt auch nicht die "Starke" sein um alle zu trösten. Das nagt nur an Deiner Seele. Ich weiß wie es ist wenn man etwas nicht sagen kann oder will, da baut sich was auf und das ist ganz schlimm. Ich finde schon, dass Du mit Deinem Vater reden solltest. Es verbindet doch auch wenn man zusammen weint. Ich fand es von Dieter sehr schön geschrieben.
Du bist nicht nur zum Trösten da, denn Du bist ein Mensch der auch Gefühle hat. Und z. Zt. sind es Gefühle die Dir sicher fremd sind. Nimm die Trauer an und die Tränen gehören auch dazu. Versuche Deinem Vater eine kleine Freude zu bereiten. Mein Vater hatte z. B. immer den Wunsch, seinen Rosenkranz in den Händen halten zu können wenn er geht. Und der Wunsch wurde ihm erfüllt. Die Mutter meiner Freundin (die ich auch sehr geliebt habe und sehr vermisse) hat eine Rose in die Hände bekommen. Vielleicht hat er ja auch so einen Wunsch?

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und dass Du die richtige Entscheidung triffst.

Liebe Grüße, Sonja
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  #3  
Alt 21.02.2006, 18:22
Dieter1712 Dieter1712 ist offline
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Registriert seit: 02.02.2006
Ort: Münster
Beiträge: 28
Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Hallo Yvonne,

ich möchte noch meine Erfahrungen zum Thema "Hospiz" schildern.

Ich bzw. alle, die an Marinas Krankheit teilgenommen haben, haben den "Umzug" ins Hospiz als sehr positiv erlebt.
Es ist richtig, dass dies eine schwere Entscheidung ist, jemanden, auch mit seinem Einverständnis, in ein Hospiz zu bringen, denn dies ist in der Regel der LETZTE Umzug. Man geht in ein Hospiz, um zu sterben, mit dem Unterschied, dass dies im Gegensatz zum Krankenhaus "in Würde" geschieht (auch in der Regel).
Ich bin mir sicher, dass Marina im KH länger gelebt hätte - ein paar Tage oder vielleicht aich Wochen, aber um welchen Preis?
Im Krankenhaus hätte man sie weiter "gequält" mit Blutentnahmen, Medikamenten usw., obwohl es sicher war, dass sie bald sterben muss.
Im Hospiz hingegen steht das "Sterben in Würde" im Vordergrund, es geht darum, dass der Bewohner in Ruhe und Frieden gehen kann, dass er keine Schmerzen hat, dass so oft und soviel Besuch - auch rund um die Uhr -man kann dort auch schlafen - hat wie er möchte, und nicht Lebensverlängerung. Wir mussten uns nicht um die Pflege kümmern und auch nicht um unser "Wohl", sondern wir konnten uns ganz auf Marina konzentriern.
Es war für uns immer ein Ansprechpartner da, wenn wir Fragen, Ängste oder Sorgen hatten, wir fühlten uns dort sehr gut aufgehoben.

Wir hatten auch überlegt, ob Marina nach hause kann, um dort zu sterben, aber wir haben uns dagegen entschieden, da es in unserer Wohnung einfach nicht mögich gewesen wäre, Marina in Ruhe in den Tod zu begleiten.

Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es ein schwerer Schritt ist, weil:

Ich bringe jemanden in ein Hospiz, damit er dort stirbt, d.h. auch, ich habe mich damit abgefunden, dass der liebe Mensch sterben wird, und zwar bald!

Denke mal darüber nach und erkundige dich.

Liebe Grüße

Dieter
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  #4  
Alt 23.02.2006, 11:44
hexe6 hexe6 ist offline
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Registriert seit: 13.02.2006
Ort: Mylau
Beiträge: 49
Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Hallo an euch Ihr lieben,

also erstmal danke das Ihr mir so viele Antworten und Tipps gebt. Im Moment ist es so: Ich habe meinen Papa letzten Freitag aus dem KH nach Hause geholt, also er wurde offiziell entlassen. Es geht ihm seit dato auch verhältnismäßig gut. Er hat gesunden Appetit,keine Schmerzen, eigentlich wirklich gut. Ich habe mit seiner Hausärztin nochmal gesprochen, wegen dem Thema sterben und der Wahrheit. Sie hat gemeint auf gar keinen Fall jetzt sagen. Er kämpft so stark dagegen an, und es gebe doch immer wieder mal ein Wunder. ???? Ich weiß nun auch nicht, im Moment geht es ihm ja wirklich gut, also denke ich ihm das jetzt zu sagen,wäre nicht gut. Ärztin meint, wenn es wieder schlechter wird und es sich abzeichnet das nix besser wird, dann sagt sie ihm das. Ich muß dazu sagen, sie haben ein freundschaftliches Verhältnis. Hatten auch privat viel miteinander zu tun. Sie kennen sich seit 30 Jahren. Ich denke sie wird wissen was das richtige ist. Sie hat gesagt wenn der Schmerz wieder losgeht und er Bettlägrig wird,sollen wir sie anrufen egal zu welcher Tages und Nachtzeit, sie ist da. Da wir ein Haus haben, ist auch ausreichend Platz für ihn und einen würdigen Tot. Ich habe in einem Altenheim gearbeitet und bin mit der Pflege vertraut und denke, es ist meine Pflicht mich um meinen Papa zu kümmern.
Heute ist er wieder ins KH zur Chemo. Na abwarten...

Ich muß morgen zur jährlichen Darmspieglung, weil man bei mir mit 19 das erste Mal Polypen entfernt hat. Drückt die Daumen das es nicht mehr ist.
IN DIESEM SINNE; WÜNSCHE EUCH ALLEN EIN ANGENEHMES WOCHENENDE UND VIEL KRAFT

EURE YVONNE
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  #5  
Alt 23.02.2006, 14:45
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Registriert seit: 19.12.2005
Beiträge: 190
Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

hallo Hexe,

das freut mich für dich. genieße die zeit mit deinem paps ;-). es ist ein wertvolles geschenk dass du jetzt noch bekommen hast.

liebe grüße
das teufelchen
__________________
Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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  #6  
Alt 07.03.2006, 08:46
hexe6 hexe6 ist offline
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Registriert seit: 13.02.2006
Ort: Mylau
Beiträge: 49
Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Hallo ihr lieben!

Mein Papa hat heute seinen 50.Geburtstag. Laut der Aussage der Ärzte hätte er heute nicht mehr gelebt. Aber es geht ihm einigermaßen gut. Manchmal hofft man doch auf ein Wunder. Seine Gelbsucht ist so gut wie weg und er fühlt sich einigermaßen gut. Sogar der Chefarzt im KH war überrascht. Naja wir warten ab, machen ihm heute einen wunderschönen Geburtstag und dann sehen wir weiter.

Alles gute für euch alle.

Yvonne
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  #7  
Alt 16.03.2006, 23:01
kilena kilena ist offline
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Registriert seit: 27.02.2006
Beiträge: 7
Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

he yvonne,

bin gerade auf diese seiten gestoßen - und kann mich dieter nur anschließen.
mußte mich selber schon mehrfach mit dem bevorstehenden tod befassen und bin dabei auf ein sehr interessantes buch gekommen: von elisabeth kübler-ross "interviews mit sterbenden". vielleichet wäre das etwas für dich.

ich wünsche euch noch eine angenehme und intensive zeit und viel kraft.

liebe grüße kilena
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