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  #1  
Alt 27.02.2006, 21:03
sanne2 sanne2 ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.085
Standard AW: Die Angst, die mir geholfen hat

Hallo Bernd,
auch ich habe Deine Zeilen mit Begeisterung gelesen!
Du hast die für Dich richtige Entscheidung getroffen!
Was für eine schlimme Situation sich mit dieser Erkrankung auseinandersetzen zu müssen und Entscheidungen zu treffen, bei denen selbst Ärzte überfordert sind.
Ich bin nur Angehörige, aber mein Mann war an einem Liposarkom erkrankt. Sein Werdegang war ähnlich wie Deiner. Seine Erkrankung ist so selten, das auch die Ärzte nicht genau sagen konnten, wie die Therapie auszusehen hat.
Drei Ärzte, drei unterschiedliche Meinungen und wir sollten die Entscheidung treffen. Er hat anders als Du oder Birgit entschieden. Lieber etwas mehr als zu wenig, sprich Bestrahlung und Chemo.
Mein Mann hat seine eigene Ansicht zu der Erkrankung, zum Glück!!
Während sein Onkologe ganz erstaunt ist, wie gut es meinem Mann geht und noch immer auf die vorrausgesagten Lungenmetastasen wartet, sagt mein Mann von sich: Ich bin gesund, es kommt nichts mehr nach!!!
Ich glaube ganz bestimmt an die eigene Einstellung, es trägt ganz entschieden zum Heilungsprozess bei.
Ich wünsche Dir alles Gute für die Zukunft!
Hast Du Dich eigentlich mal mit jemanden austauschen können der genau Deine Erkrankung hatte oder hat? Die ist ja wirklich extrem selten!
Liebe Grüße!
Sanne
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  #2  
Alt 28.02.2006, 21:12
Bernd1 Bernd1 ist offline
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Registriert seit: 20.07.2005
Beiträge: 20
Standard AW: Die Angst, die mir geholfen hat

Liebe Birgit,

Es ist schön, Deine Zeilen zu lesen, vielen Dank dafür.
Zuerst wünsche ich Dir und Deiner grossen Familie alles Gute. Sei fröhlich über Deine Entscheidungen und sei stolz auf Deine Eigeninitiative gegenüber den Ärzten, die es sicherlich gut meinen. Halt nichts verkehrt machen wollen und beweisen wollen, an alles Erdenkliche gedacht zu haben.
Mit den Ablehnungen der ärztlichen Behandlungsvorschläge oder wenn man immer wieder kritisch hinterfragt, gilt man ja als unbequemer Patient. Es ist allerdings untersucht, dass gerade solche Patienten eine höhere Überlebenschance bei Krebs haben.
Nun, das habe ich auch erst hinterher erfahren bzw. gelesen.
Meine Beschreibungen der Ängste sind nur Stichworte meiner gesamten Krebserlebnisse. Es ist mir aber gar nicht unangenehm auch die schwierigsten Situationen in der Erinnerung zu haben.
Meine Ängste waren-und sind es bis heute- realistische Ängste und deswegen nötig und hilfreich. Sie haben mich vor Schlimmerem (viel Schlimmerem) bewahrt. Dieses viel Schlimmere haben mir die Mediziner gar nicht gesagt. Ich habe es durch Fragen und nochmal Fragen herausbekommen und dabei selbst dem Professor widersprochen.

Die Krankheit Krebs habe ich bekommen, aber dankbar bin ich für die Stärke, die ich in dieser Krankeit hatte.

Liebe Grüsse Bernd
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  #3  
Alt 28.02.2006, 21:59
Bernd1 Bernd1 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Die Angst, die mir geholfen hat

Hallo Sanne,

Danke für Deine Antwort.
Ja, die Entscheidungen waren schlimm. Ich hatte danach tagelang krampfartige Kopfschmerzen, später spielten meine Gefühle verrückt.
Dein Mann sagt von sich:"Ich bin gesund, es kommt nichts mehr nach". Ein wunderbarer Satz.

Als die Ärzte alle Leistenlymphknoten entfernen wollten und mir dringend dazu rieten, fragte ich zuerst:"Warum, ist Krebs in den Knoten und mit welchen Folgewirkungen muss ich rechnen?" Das wollen wir ja dadurch feststellen, war die Antwort und dann beschrieben sie mir die Folgewirkungen.
Meine Antwort:"Ich habe keine Krebszellen in den Lymphknoten, lasst sie drin, und die Folgewirkungen will ich sowieso nicht. Ich möchte wie bisher meine geliebten Wanderungen machen."
Na, klingt das nicht sehr zuversichtlich?
Der eigentliche Grund für meine Entscheidung -das weiss ich heute- war die pure Angst. Die Ärzte standen an meinem Bett (meine Frau war auch dabei) und beschrieben, was Schlimmes durch diese Entscheidung passieren wird.

Zu Deiner Frage des Austausches.
Nein ich habe Niemanden. Erst in diesem Forum bin ich überhaupt in der Lage die Krebsart zu nennen. Nur meine Familie (meine Frau, Sohn, Tochter) kennt meinen Krebs.
Wenn Du möchtest kannst Du in diesem Forum unter "Andere Krebsarten (Genitalkrebs) nachlesen, wie ich mich schon um Austrausch bemüht habe.

Für Dich und Deinen Mann alles Gute
wünscht Bernd
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