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  #1  
Alt 02.03.2006, 22:35
Benutzerbild von iris1506
iris1506 iris1506 ist offline
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Standard AW: hirnmetastasen, wer hat erfahrung????

hallo johanna,

wir haben die diagnose auch am letzten donnerstag erhalten, es aber schon vorher fast geahnt.
wie werden die ärzte bei deiner mama jetzt vorgehen? sie hat ja hoffentlich mit einer meta bessere aussichten, ich drücke euch fest die daumen.
uns hat es wirklich arg gebeutelt. gerade habe ich meine mama fürs bett fertig gemacht, muß sie alle beide waschen und anziehen. mein papa ist ja am rechten arm schon gelähmt durch die metas, der linke arm ist auch träge, so dass ich ihn vollständig füttere.
mein papa schläft jetzt auch schon, da es ihm heute recht gut ging, kann ich mal in unserer eigenen wohnung für 2 stunden am pc sein. ansonsten schlafe ich bei meinen eltern, mein mann und meine tochter bei uns zu hause.wir wohnen im gleichen haus.
ich würde mich auch über weiteren austausch freuen.

liebe grüße

iris
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  #2  
Alt 02.03.2006, 23:46
Benutzerbild von Johanna82
Johanna82 Johanna82 ist offline
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Standard AW: hirnmetastasen, wer hat erfahrung????

Hallo Iris!

Meine Mama soll am Montag in Siegen operiert werden, dann soll Bestrahlung folgen und die Chemo soll gewechselt werden. Im Moment ist sie noch im Krankenhaus und bekommt Kortison, die wollen da jetzt noch schaun ob was an den Knochen ist.Ausser der Lunge sind die anderen Organe metafrei,was es im Gesamten aber auch nicht besser macht.

Die Diagnose Hirnmetastase war auch für uns so furchtbar, vorallem auch,wie wir es erfahren haben: Donnerstag morgen steht sie auf,fühlt sich auch ganz gut,sie machte sich Kaffee und ging ins Bad um sich die Zähne zu putzen-alles normal,wie immer...Mein Vater hörte sie dann aus dem Bad nach ihm rufen und da fand er sie, die Augen verdrehend,zitternd und krampfend und Schaum spuckend...-epileptischer Anfall-aber dass wusste er nicht.
Gelähmt vor Angst konnte er die Nr des Notarztes nicht wählen und er schrie nach mir...Ich hatte das ganze bis dahin nicht mitbekommen,da ich eine Etage drüber wohne.Ich bin runter gerannt und hatte schon dieses miese Bauchgefühl und dieses Bild will mir seither nicht aus dem Kopf...Meine Ma war immer so eine starke Frau und es war so schlimm sie so hilflos zu sehen.
Im Krankenhaus bekamen wir dann die Diagnose: Hirnmetastase,operabel...

Wir können es alle irgendwie immer noch nicht fassen-dieses Sch...Muttermal am Daumen...
Ich hoffe so sehr, dass die OP gut verläuft und uns wenigstens noch ein bisschen Zeit geschenkt wird, am 27.März wird sie 63 Jahre jung...Ich hab sie so lieb und so große Angst um sie.



" Keiner wird gefragt wann es ihm Recht ist Abschied zu nehmen
von Menschen, Gewohnheiten, sich selbst

Irgendwann, plötzlich heißt es,
damit umgehen, ihn aushalten, annehmen
diesen Abschied, diesen Schmerz des Sterbens

dieses Zusammenbrechen - um neu aufzubrechen " ( Margot Bickel)


Alles Gute für Dich und Deine Familie! Johanna
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  #3  
Alt 03.03.2006, 09:23
Sylvia1 Sylvia1 ist offline
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Standard AW: hirnmetastasen, wer hat erfahrung????

Hallo Iris und Johanna,

bei uns war es nicht so, daß meine Mutter vorher schon Krebs hatte. Sie konnte im September 2004 ihren Arm nicht richtig bewegen und konnte kurzzeitig nicht sprechen, wir dachte es wäre soetwas wie ein leichter Schlaganfall, sie war gerade 53 Jahre alt.
Einen Termin beim Neurologen bekamen wir nicht so schnell, es war ja auch nur kurzzeitig aufgetreten. Als es häufiger wurde hat mein Vater sie ins Krankenhaus gebracht, am Nachmittag wußten wir schon, daß sie zwei Hirnmetastasen hat, eine oberabe an der rechten Seite, eine am Kleinhirn.
Ein paar Tage später wurde sie operiert, die eine Metastase konnte komplett entfernt werden. Ein paar Tage später (noch auf der Intensivstation) sprach mich und meine Schwester der Arzt an und sagte "Sie müssen stark sein, es wird eine sehr, sehr schwere Zeit" auf uns alle zukommen. Da fing ich an hier im Forum zu lesen und eigentlich war mir sehr schnell klar, daß sie das nicht langfristig überleben wird. Hört sich vielleicht hart an, aber im Grunde genommen habe ich mich damals bereits von ihr verabschiedet. Sie hat dann noch 10 Ganzkopfbestrahlungen bekommen, die sie nicht gut vertragen hat.
Als ich allein ein Gespräch mit Ihrem Arzt hatte, sagte er mir, daß während der Bestrahlung 5 neue Metastasen gewachsen sind und daß nichts weiter unternommen wird. Meine Eltern habe ich davon nie erzählt.
Trotzdem hatte sie noch einen schönen Sommer, mein Vater hat sie mit zur Arbeit genommen (er fährt viel herum) und wir haben uns oft getroffen. Meine Eltern sind beide davon ausgegangen, daß sie die Krankheit überlebt, der Arzt hat auch nicht offen zu Ihnen gesprochen, wahrscheinlich ahnte er, daß er meiner Mutter keinen Gefallen damit getan hätte (sie war sehr labil und hatte große Angst vor dem Sterben, sie brauchte die Hoffnung).
Im Spätsommer wurde ihr Zustand schlechter, sie konnte immer schlechter alleine laufen (alle sagten "das kommt sicher von den Bestrahlungen").
Am 20. November 05 nach einem Mittagsschläfchen, wollten meine Eltern uns spontan besuchen, sie ist einfach nach hinten umgekippt als mein Vater ihr beim Anziehen geholfen hat, sie war sofort tot und hat wirklich nicht leiden müssen. Die Tatsache macht es uns auch leichter, mit ihrem Tod umzugehen, das schlimmste wäre gewesen, wenn der Zustand sich langsam verschlechtert hätte, so daß sie den bevorstehenden Tod erahnen könnte.

So ich hoffe, ich habe keinen mit meinem Bericht überfordert. Leider habe ich hier keinen Bericht gefunden, wie das Leben durch Hirnmetastasen endet, wahrscheinlich ist es auch bei jedem anders.

Viele Grüsse
Sylvia
__________________
Sylvia
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  #4  
Alt 03.03.2006, 09:26
Sylvia1 Sylvia1 ist offline
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Standard AW: hirnmetastasen, wer hat erfahrung????

Iris,

habe noch ganz vergessen Dir zu schreiben, daß es mir sehr leid für Euch tut,
ganz besonders wegen Deiner kranken Mutter. Es muß wirklich sehr hart sein,
sich um beide Elternteile Sorgen machen zu müssen und sie zu betreuen.

Sylvia
__________________
Sylvia
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  #5  
Alt 03.03.2006, 11:35
Maruschka Maruschka ist offline
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Standard AW: hirnmetastasen, wer hat erfahrung????

Liebe Iris,

deine Situation ist wirklich sehr schwer im Moment. Ich kann es dir aus tiefstem Herzen nachempfinden. Auch mein Vater hatte nach einem operierten Nierenzellkarzinom erst Knochenmetastasen und dann kamen auch Hirnmetastasen hinzu. Diese wurden damals am 01.09.2004 festgestellt. Er wurde dann auch mit einer Ganzkopfbestrahlung behandelt. Kurzzeitig ging es ihm dann wieder besser. Aber dann ging es rapide abwärts. Am 02.12.2004 ist er eingeschlafen. Er befand sich etwa 4 Tage in dieser Art "Dämmerzustand". Er wurde dann nur noch mit Morphium behandelt. Er hatte also keine Schmerzen. Für uns Angehörige war diese Zeit irgendwie die schlimmste, weil wir wussten, wir müssen unseren Vater jetzt gehen lassen . Es tut sehr weh. Ich kann dich gut verstehen. Das mit deiner Mutter kann ich auch gut nachvollziehen. Meine Mutter war Demenzkrank (mit 60 Jahren!). Es war eine Durchblutungsstörung zum Gehirn. Nach einem Treppensturz hatte sie schwerste Kopfverletzungen mit Hirnbluten und lag dann 9 Monate im Wachkoma. Sie ist an einer eigentlich harmlosen Bronchitis verstorben . Gerade auch weil du, zumindest was die Krankheitsbilder unserer Eltern angeht, ähnliche Erfahrungen sammeln musstest, wünsche ich dir und deiner Familie ganz ganz viel Kraft und alles erdenklich Gute!!!

Viele Grüße
Maruschka
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  #6  
Alt 03.03.2006, 16:33
Benutzerbild von iris1506
iris1506 iris1506 ist offline
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Standard AW: hirnmetastasen, wer hat erfahrung????

hallo johanna

ich drücke euch ganz fest die daumen, dass die operation gut verläuft, und ihr noch schöne zeiten mit der mama verbringen könnt.
mein papa ist auch erst 68 jahre alt.
heute geht es ihm wieder ganz gut, er isst auch sehr viel, das kommt ja vom cortison.
er wollte sogar mit mir einkaufen fahren. wir sind aber total eingeschneit, bis jetzt 25 cm schnee. wir sind aus der nähe bad kreuznach.

liebe grüße

iris


hallo sylvia,

ich glaube auch, dieser tod war für eure mama das einfachste. jemanden leiden und sterben sehen über wochen ist sehr schlimm. vor drei wochen ist der bruder meines vaters verstorben. er hatte leberkrebs. er viel montags früh ins koma und verstarb dienstags abends ganz ruhig.
das schlimmste ist, meine mutter begreift das alles nicht, sie weiß nichts von der krankheit und kann auch überhaupt keine handreichungen machen. sie lebt ihr eigenes leben.


liebe grüße

iris



hallo maruschka

dann hat die bestrahlung ja auch nicht mehr viel gebracht.
wir haben ja mit den ärzten entschieden, nicht mehr zu bestrahlen, da es wenig sinn macht, der allgemeinzustand ist auch nicht der beste. papa ist schwach auf den beinen und hat auch an gewicht verloren.
meine sorge ist, wie wird es weitergehen, wie verändert er sich.
einen epi anfall hatte er noch keinen, was mache ich wenn der kommt????
ich habe tavor2,5mg, die soll ich ihm dann unter die zunge legen, auch dann wenn er unruhig ist.
der arzt sagte, wenn mein papa eintrübt, soll ich das cortison weglassen, aber merke ich das gleich??
wenn es schlimm kommt, kann ich ihn jederzeit wieder ins krankenhaus bringen. ist dein papa zu hause verstorben?? war er im dämmerzustand manchmal noch ansprechbar??
wieder viele fragen, aber eure antworten helfen mir sehr.
seit drei jahren bin ich hier schon im forum, wobei ich sehr viele hilfen erfuhr.

liebe grüße

iris
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  #7  
Alt 04.03.2006, 21:38
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Johanna82 Johanna82 ist offline
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Standard AW: hirnmetastasen, wer hat erfahrung????

Guten Abend Iris!

Ich hoffe ihr hattet einen guten Tag! Wie fühlt sich dein Vater?

Eingeschneit sind wir hier auch, wir kommen aus der Nähe von Gummersbach...

Ich war heute wieder bei meiner Ma im Krankenhaus(wie jeden Tag, ich studier noch und hab grad Semesterferien,da hab ich glücklicherweise viel Zeit) und ihr ging es verhältnismässig gut, sie ist aber sehr müde, da sie nachts auch so schlecht schlafen kann, sie ist ja auch tota aufgeregt wegen der Op-die ist übrigens auf Dienstag verschoben...Ich habe heute um Schlaftabletten für sie gebeten.
Die wird sie auch bekommen. Ausserdem bekommt sie nun auch zusätzlich Fresubin-das Essen im Krankenhaus liefert ja nicht wirklich Energie und sie ißt zwischendurch echt schlecht.Als ich ihr heute beim duschen geholfen hab,ist mir aufgefallen WIE dünn sie geworden ist...
Sie hat seit der Diagnose Lungenmetas im letzten April an die 20 kilo abgenommen und wiegt nun so 58 kg bei 1.70m, sie darf ja nun nicht noch mehr abnehmen.

Das ist alle was...

Hinzu kommt nun,dass der Bruder meiner Ma auf der Intensivstation liegt und nun gleich 4 Bypässe gelegt bekommen muss...Das belastet meine Ma nun zusätzlich- Ich hab echt überlegt, ob ichs ihr überhaupt erzählen soll, aber ich wollte nicht,dass sie denkt, ihr Bruder käme sie nicht besuchen...Ob das jetzt richtig von mir war,weiß ich nicht...

Ich zweifel im Moment eh so´n bisschen an mir, ich studier Sozialarbeit, im letzten Semester, also ich sollte nun beginnen, meine Diplomarbeit zu schreiben und ich weiß gar nicht wie ich mich darauf konzentrieren soll...
Ich hab noch ncht mal n Thema.( Ich kann mir zumindest nichts vorstellen,worauf ich mich derzeit wirklich einlassen könnte)
Ich kann das aber auf keinen Fall verschieben- meine Ma ist so stolz,dass ich studier und ich will sie jetzt auch nicht enttäuschen und ihr "Schuldgefühle" machen( so, wegen mir unterbricht sie dass jetzt...)

Ich werd das schon irgendwie machen.
Im Übrigen ist das ja auch derzeit das kleinste Problem...

Wie ist dass bei dir, du kannst doch sicher nicht arbeiten, bei dem Full-time-job den du zu Hause meisterst...?

Liebe Grüsse und ich drück die Daumen für möglichst viele gute Tage...Johanna.
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