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  #1  
Alt 02.08.2006, 21:02
Benutzerbild von Blauerschmetterling
Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Registriert seit: 16.07.2006
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Clarissa,
deinem Schmerz, solange er noch frisch wütet, darf man sich nicht entgegen stemmen, um ihn durch Trostversuche nicht noch mehr zu reizen und anzufachen. Nichts ist gefährlicher als eine Arzenei zur Unzeit. (Seneca)
Ich glaube, einen Menschen leiden sehen und nicht helfen können ist eine unserer schlimmsten Erfahrungen. Das sie uns dennoch verlassen sehen wir als Grausamkeit an und unsere Verzweifelung will nicht enden.
Kaum etwas ängstigt einen Menschen mehr als die Tatsache, dass er irgendwann die Grenzen des Egos verlassen wird - dabei bedeutet genau das eigentlich auch Rückkehr "nach Hause" und Freiheit.....
Und trotzdem verzweifeln wir, denn wir würden unsere Lieben nie gehen lassen.
Vielleicht kannst Du aus meinen Worten ein wenig Kraft tanken.
Viele liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #2  
Alt 02.08.2006, 22:20
ulrika ulrika ist offline
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Registriert seit: 28.09.2005
Beiträge: 6
Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Clarissa,

ich lese gerade deine Zeilen und mir laufen die Tränen runter. Ich fühle mit dir und weiß was du durchmachst. Meine Mama ist am 11.09.05 nach nur 2 1/2 Monaten Krankheit an einem Gallengangskarzinom gestorben. Wir hatten keine Zeit das alles zu begreifen oder zu realisieren. Meine Mama war nur 58 Jahre alt und ich habe zwei Kinder 6 und 8 Jahre, die zusammengebrochen sind, als ich ihnen sagen mußte, daß ihre Oma gestorben ist.
Ich habe manchmal ganz gute Tage, aber zum Beispiel heute geht es mir ganz schlecht. Ich weiß nicht ob es daran liegt, daß ich mir die ganze Zeit denke was vor einem Jahr gerade war, wie sehr sie gelitten hat, ob ich irgendwie mehr für sie hätte tun können, oder ob man einfach Hoch und Tiefs hat. Vor einem Jahr war ich noch so voller Hoffnung und jetzt...?

Auch ich finde es gut, wenn man in diesem Forum mit anderen reden kann, die einfach wissen was man durchmacht und wie es einem wirklich geht.
Ich denke wir werden immer mit diesem Schmerz leben müssen, nur wird er langsam besser zu ertragen und erschlägt einen vielleicht nicht mehr so wie ganz am Anfang.
Auch mir haben die Bücher von Kübler -Ross und Moody sehr geholfen um sich das Leben nach dem Tod vorstellen zu können.

Liebe Grüße Ulrika
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  #3  
Alt 03.08.2006, 09:21
kleinpudel kleinpudel ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

meine mutter ist letzten montag gestorben.
ihr wurde ein tumor aus dem magen operiert, eigentlich verlief die op gut.
24 stunden später bekam sie eine lungenembolie, an der sie letztendlich wochen später verstarb....
wochen auf der intensivstation.....
es ist sehr schlimm für uns alle....
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  #4  
Alt 03.08.2006, 12:02
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo kleinpudel,
zuerst möchte ich Dir mein Beileid aussprechen. Die Lücke, die entsteht, wenn ein Lebenslicht erlöscht, läßt sich nicht mehr schließen. Der Schmerz läßt sich nicht lindern. Ich fühle mit Dir und werde in Gedanken in der schweren Zeit bei Dir sein.
Was hälst Du davon, ein eigenes Thema aufzumachen? Dann bleibt diese Seite für Clarissa und Du hast eine Seite für Dich und Deinen Kummer.
Liebe Grüße und viel Kraft
Blauerschmetterling
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  #5  
Alt 03.08.2006, 18:15
kleinpudel kleinpudel ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

wollte mich mit meinem kummer auch nicht reindrängen, sondern clarissa nur meine geschichte erzählen...
mich tröstet es manachmal ein bisschen wenn ich mich gleichgesinnten austausche, die ähnliches durchmachen...
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  #6  
Alt 03.08.2006, 20:24
sabine_69 sabine_69 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Ihr Lieben,
meine Mama ist vor 4 Wochen an den Folgen von metastasierendem Magenkrebs gestorben, nach 7 Monaten Kampf im Alter von 61 Jahren.
Ich bin 37 Jahre und ich kann es auch nicht fassen, dass wir sie verloren haben.
Mein Papa und ich haben meine Mama in den Tod begleitet, wir haben sie zu Hause gepflegt und waren bei ihr, als sie gestorben ist. Wir haben sie aus dieser Welt begleitet, sie nochmal umgezogen und aufgepasst, dass alle ja gut mit ihr umgehen, weil sie ja nicht mehr selbst auf sich aufpassen konnte.

Liebe Clarissa,
ich kann gut nachvollziehen, welche Gedanken Du Dir machst, was Dich schockiert und wie es Dir geht.
Meine Mama konnte wenigstens noch unsere Hochzeit letztes Jahr miterleben, auch wenn da der Krebs schon gewütet hatte, wir es leider nur noch nicht wussten.
Aber meinen Kinderwunsch (ja, ich bin ein Spätzünder) muss ich jetzt auch ohne meine Mama erfüllen, sie wäre so gern Oma geworden, sie hätte bei der Geburt dabei sein wollen und so weiter...

Glaub mir, die Trauer ändert sich jeden Tag, mal ist man niedergeschmettert, nächsten Tag geht es einigermaßen und dann wieder ist man so wütend auf den Krebs, dass man schreien möchte.

Bei uns kommt dazu, dass es sehr lange gedauert hat, bis der Krebs überhaupt erkannt wurde und dass ich mir immer sage, dass sie vielleicht noch leben könnte, wenn... aber leider bringt auch das nichts.

Ich habe hier im Forum zur Zeit der Krankheit meiner Mama mit ihr zusammen geschrieben, wir haben Fragen gestellt bei den "Magenlosen" und es hat meiner Mama sehr geholfen.
Also habe ich mich inzwischen auch hier angemeldet und schreibe, nun leider im Hinterbliebenen-Forum, wenn mir danach ist und es tut manchmal gut zu sehen, dass es mir nicht allein so schlecht geht, sondern dass wir hier alle gemeinsam mit dem Tod umgehen müssen und mit der Trauer, die er mit sich bringt.
Uns ist ja allen gemeinsam, dass uns der Krebs einen lieben Menschen weggenommen hat und wir ohnmächtig daneben stehen mussten, bzw. den Kampf gegen den Krebs verloren haben.

Liebe Grüße,
Sabine
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  #7  
Alt 04.08.2006, 22:55
Clarissa Clarissa ist offline
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Beiträge: 353
Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo ihr lieben,ihr seid alle wirklich süß,ihr schreibt so lieb an mich und vertraut mir auch eure Trauer und Ängste mit,das bedeutet mir sehr viel.Im Moment hab ich sehr viel zu tun auf der Arbeit,es ist ja noch Urlaubszeit.Im Moment habe ich eine schlechte Phase,genau vor einem Jahr begann das alles mit meiner Mama,sie bekam im August die schlechte Diagnose und jetzt soll das alles schon ein Jahr her sein,echt unbegreiflich,von meinen Gedanken her zu urteilen,kommt es mir so vor,als wäre es erst gestern gewesen,ich erinner mich noch an jede Kleinigkeit.Mir ist so,als würde ich das nochmal durchleben,obwohl Mama schon Tod ist.Kennt ihr das auch?Und dann ewig diese Zukunftsangst.Würdet ihr trotz unsicherer Arbeit trotzdem ein Kind bekommen?Eigentlich wäre das mein größter Wunsch,ich habe Lust darauf,jemanden all meine Liebe zu schencken,so wie ich sie von meiner Mama bekommen habe.Einen Tag bevor sie starb,da hatte ich so eine Art Abschied von ihr,da habe ich ihr gedankt fürs schöne leben mit ihr,ich wußte ja,zu dem Zeitpunkt,das wir nicht mehr lange haben,sie sollte ja einen tag später ins Hospiz kommen,um dort zu sterben.Mir liefen die Tränen runter und ich habe gesagt,das sie für immer ein Teil von mir sein wird und wir uns später wieder treffen,aber so lange ich lebe,da soll sie mein Schutzengel sein und auch der ihres Enkels,denn es ja noch nicht gibt und sie hat unter Tränen ja gesagt.Am nächsten morgen,war sie tod,sie wollte wohl nicht mehr ins Hospiz,vielleicht habe ich ihr das sterben auch leichter gemacht,durch unseren Abschied.Ich vergesse auch niemals ihren Blick,als ich nach unserem letzten sehen gegangenn bin,ich stand in der Türe und hab noch lange gewunken,sie schaute mich an,als ob sie mich in ihr Gedächtnis eingebrannt hätte,vielleicht nahm sie da Abschied von mir,in diesem Moment.Den allerletztn Kontakt mit ihr,hatte ich telefonisch,abends um kurz vor zehn,ihre stimme war ganz schwach und ich sagte Mama "Ich liebe dich" und ihre letzten Worte waren,ich dich auch.!Das werde ich nie vergessen,das Gespräch dauert nur 27 Sekunden.So ich kann nicht mehr,ich bin total traurig,jetzt wißt ihr wieder was mehr über mich.Ich würde mich freuen ,wenn ihr mir weiterhin schreibt,um eure Geschichten und Gefühle oder auch Tips zur Trauerbewältigung schreibt.Schönes Wochende!Ich umarme euch,Clarissa!
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  #8  
Alt 14.08.2006, 23:22
Elke B Elke B ist offline
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Zitat:
Zitat von sabine_69
Hallo Ihr Lieben,
meine Mama ist vor 4 Wochen an den Folgen von metastasierendem Magenkrebs gestorben, nach 7 Monaten Kampf im Alter von 61 Jahren.
Ich bin 37 Jahre und ich kann es auch nicht fassen, dass wir sie verloren haben.
Mein Papa und ich haben meine Mama in den Tod begleitet, wir haben sie zu Hause gepflegt und waren bei ihr, als sie gestorben ist. Wir haben sie aus dieser Welt begleitet, sie nochmal umgezogen und aufgepasst, dass alle ja gut mit ihr umgehen, weil sie ja nicht mehr selbst auf sich aufpassen konnte.

Liebe Clarissa,
ich kann gut nachvollziehen, welche Gedanken Du Dir machst, was Dich schockiert und wie es Dir geht.
Meine Mama konnte wenigstens noch unsere Hochzeit letztes Jahr miterleben, auch wenn da der Krebs schon gewütet hatte, wir es leider nur noch nicht wussten.
Aber meinen Kinderwunsch (ja, ich bin ein Spätzünder) muss ich jetzt auch ohne meine Mama erfüllen, sie wäre so gern Oma geworden, sie hätte bei der Geburt dabei sein wollen und so weiter...

Glaub mir, die Trauer ändert sich jeden Tag, mal ist man niedergeschmettert, nächsten Tag geht es einigermaßen und dann wieder ist man so wütend auf den Krebs, dass man schreien möchte.

Bei uns kommt dazu, dass es sehr lange gedauert hat, bis der Krebs überhaupt erkannt wurde und dass ich mir immer sage, dass sie vielleicht noch leben könnte, wenn... aber leider bringt auch das nichts.

Ich habe hier im Forum zur Zeit der Krankheit meiner Mama mit ihr zusammen geschrieben, wir haben Fragen gestellt bei den "Magenlosen" und es hat meiner Mama sehr geholfen.
Also habe ich mich inzwischen auch hier angemeldet und schreibe, nun leider im Hinterbliebenen-Forum, wenn mir danach ist und es tut manchmal gut zu sehen, dass es mir nicht allein so schlecht geht, sondern dass wir hier alle gemeinsam mit dem Tod umgehen müssen und mit der Trauer, die er mit sich bringt.
Uns ist ja allen gemeinsam, dass uns der Krebs einen lieben Menschen weggenommen hat und wir ohnmächtig daneben stehen mussten, bzw. den Kampf gegen den Krebs verloren haben.

Liebe Grüße,
Sabine



Hallo Sabine !
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