Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 06.09.2006, 14:46
Katharina Katharina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 947
Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

...es gibt auch die Möglichkeit den Stent mit einer Art "Drainage" zu umgehen und die Flüssigkeit aussen ableiten zu lassen. ICh weiss allerdings nicht wie aufwendig und anstrengend dieser Eingriff ist.
Lieben Gruß
__________________
Katharina
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 06.09.2006, 14:58
ciangi ciangi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.08.2006
Ort: bayern
Beiträge: 642
Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

...auch das wurde schon in Erwägung gezogen. Allerdings würde mein Papa das körperlich vielleicht gar nicht mehr schaffen. Und es wäre auch nur die allerletzte Alternative, da das dann nach ein paar Tagen auch nicht mehr funktionieren soll. Ein Bekannter von uns ist ein paar Tage nach dem Eingriff trotzdem gestorben, weil es den gewünschten Effekt nicht gebracht hat. Ich weiß nicht genau, woran das liegt- es ist halt nur eine Übergangslösung, die den baldigen Tod bedeutet. Aber mein Papa meint immer noch, dass es wieder aufwärts geht und läßt die Verlegung nach außen erst zu, wenn er -so seine Worte- "zum Tode verurteilt ist".
Vielen Dank, dass Du Dir so viele Gedanken machst, das tut echt gut.
Allerbeste Grüße schickt Dir Monika
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 07.09.2006, 20:43
ciangi ciangi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.08.2006
Ort: bayern
Beiträge: 642
Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Hallo,
komme gerade vom Krankenhaus. Mein Papa hat momentan keine Schmerzen, weil man ihm die Morphium-Dosis erhöht hat. Auch der Stent ist noch durchgängig. Mein Papa muß also diese Prozedur des "Durchstriegelns" nicht über sich ergehen lassen. Aber: Er hat ca 3L Wasser im Bauch, die Leber ist sehr angeschwollen und die Milz auch. Als man ihm das gesagt hat, war er natürlich fertig. Leider hat mein Papa 30 Jahre lang im KH gearbeitet und weiß genau, was das bedeutet. Nun ist Endstation, nun gibt es für die Ärzte nichts mehr zu tun, als die Schmerzen wegzumachen und ihm etwas zur Beruhigung zu geben. Das ist alles. Und mein Papa weiß das! Er weint und weint und weint und weint. Nun muß er sich wirklich mit dem Tod auseinandersetzen. Bis jetzt konnte er sich immer noch damit trösten, dass es wieder aufwärts gehen würde, dass er noch ein wenig Zeit hat, hier auf dieser Welt. Aber nun gibt es keine Hilfe mehr. Und es gibt keine Hoffnung mehr. Es gibt nichts mehr als den Abschied. 21/2 Jahre lang hat er gekämpft, 21/2 jahre lang wußten wir, dass diese Zeit einmal kommen wird. Aber dass dieses Loslassen so schwer sein würde, das haben wir nicht gedacht. Nicht mein Papa, ich nicht, meine Geschwister nicht und meine Mama nicht. Man denkt, man wachse da schon irgendwie hinein, man sieht, wie es jeden Tag schlechter wird und wünscht sich, dass dieses Leid endlich vorbeigeht. Und jetzt, wo es bald soweit sein soll, jetzt tut einem das Herz bis in die letzte Faser hinein weh, so furchtbar, dass man meint, es nicht mehr ertragen zu können. Und man fragt sich: Womit hat dieser Mann das verdient, womit hat so etwas überhaupt jemand verdient? Wenn ich in die traurigen Augen meines Papas schaue, dann würde ich am liebsten davonlaufen, irgendwohin, ganz weit weg. Aber egal, wohin ich auch laufe, diese Krankheit und die Augen meines Daddys verfolgen mich überallhin.Mein Gott, es tut so furchtbar weh.....
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 07.09.2006, 22:54
Katharina Katharina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 947
Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

...lass Dich virtuell drücken. Es ist einfach alles eine Sch...!
Eltern waren immer da, sind immer da und sollen auch gefälligst immer da sein.
Ich wünsche Euch, dass Dien Pa keine Schmerzen mehr leiden muss.
LG
__________________
Katharina
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 07.09.2006, 23:22
ruthra ruthra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.02.2006
Ort: München
Beiträge: 651
Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Liebe Monika,

ich weiß nich twas ich Dir zum trost schreiben soll...das ist einfach alles beschissen..ich kann sehr gut nachvollziehen wie es Dir gerade geht habe auch schon vor 7 Jahren meinen Pa an Krebs verloren.....vielleciht nur ien ganz ganz winziger Trost....ihr hattet doch noch 2 1/2 Jahre miteinander nach dieser schrecklichen Diagnose....bei vielen hier geht es leider sehr viel schneller......Ihrhabt noch eine sehr schwere Ziet vor Euch und dafür wünsche ich Euch ganz viel Kraft....aus eigener Erfahrung weiß ich leider auch dass der Satz ...der schmerz heilt alle Wunden nicht so richtig ist.....die Wunden sind vielleicht verheilt aber die Narben schmerzen noch lange...habe heute mit meiner Ma zusammen die auch BSDk hat ein altes Photoalbum angeschaut mit meinem Pa und immer noch mußte ich die Tränen zurückhalten.................

Dir alles erdenklich Liebe udn genieße noch die verbleibende Zeit mit deinem Pa

Inez
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 08.09.2006, 08:34
Pilzköfpchen Pilzköfpchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2005
Beiträge: 133
Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Hallo Monika,

es tut mir so leid, dass die Ärzte an einem Punkt angelangt sind, wo sie Deinem Papa nicht mehr helfen können und er das auch weiß.

Mein Papa ist vor 3 Jahren gestorben, auch er hatte noch Hoffnung, die ihm aber sehr schnell genommen wurde. SeineHoffnung hat mir weh getan weil ich/wir ja wussten, dass seine Darmkrebsoperation viel zu spät kam und die Ärzte nix mehr machen konnten. Als ihm bewusst wurde, dass er das Krankenbett nicht mehr verlassen kann hat man gemerkt, dass er einfach nicht mehr wollte. Ich weiß das hört sich jetzt schlimm an, aber da war ich irgendwie erleichtert. Ich denke bis heute noch Mensch, warst du so feige aber die Hoffnung in den Augen des Papas zu sehen und zu wissen, es ist zu spät, das ist einfach das Schlimmste.

Liebe Grüße
Sabine
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 08.09.2006, 16:34
ciangi ciangi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.08.2006
Ort: bayern
Beiträge: 642
Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Hallo, lieben Dank für Eure Worte, aber da ist was Wahres dran. Die Tatsache, dass er so hoffnungsfroh ist, die macht mich so traurig. Weil ich ja weiß, dass es aussichtslos ist. Heute sagte mir mein Papa, dass es ihm sehr gut geht. Er hat keine Schmerzen und es sah gerade so aus, als hätte er sich mit seinem Schicksal abgefunden. Kein Wort hat er darüber verloren, dass die Milz und die Leber schon befallen sind. Auch hat er Bauchfellmetastasen, über die er kein Wort verloren hat. Er sah so zufrieden aus, dass ich nicht den Mut hatte, ihn danach zu fragen. Aber wir alle wissen, dass er bald gehen muß, auch wir müssen das einmal tun. Und es tut mir heute schon weh, wenn ich daran denke, dass es meinen Kindern einmal genauso weh tut, wenn ihre Eltern sich auf den letzten Weg machen müssen.Stimmt ja, wir hatten noch 21/2 mehr oder weniger schöne Jahre, die so manch Anderem nicht vergönnt waren. Da sollte man schon dankbar sein. Die Vernunft sagt mir, dass ich darüber froh sein kann, aber - wie mein Papa vor ein paar Tagen sagte: Ich wußte nicht, dass 21/2 Jahre so schnell vergehen können...
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:40 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55